Benutzer:Kopilot/Anetta Kahane

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Anetta Kahane (2016)

Anetta Kahane (geboren am 25. Juli 1954 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Journalistin und Autorin. In der Bürgerrechtsbewegung der DDR wirkte sie am Zentralen Runden Tisch mit. Sie engagiert sich seitdem gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Sie war die erste und zugleich letzte Ausländerbeauftragte des Ost-Berliner Magistrats. Nach der Wiedervereinigung baute sie die Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen in Berlin mit auf und setzte sich für eine interkulturelle Bildung an Schulen in den neuen Bundesländern ein. Ende 1998 war sie Initiatorin der Amadeu Antonio Stiftung, deren hauptamtliche Vorsitzende sie seit 2003 ist.

Von 1974 bis 1982 war sie Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) der DDR-Staatssicherheit, was nach Bekanntwerden 2002 kontrovers bewertet wurde. Verschiedene Akteure aus dem politisch rechten Umfeld instrumentalisierten ihre IM-Vergangenheit wiederholt für Angriffe auf die aktuelle Tätigkeit Kahanes. Im Internet gipfelten Hassreden bis zu antisemitischen Anfeindungen und Morddrohungen auf.

Biografie

Familie

Anetta Kahane ist das jüngste von drei Kindern des kommunistischen Journalisten Max Kahane und der Künstlerin Doris Kahane. Beide Eltern waren säkulare Juden und flohen vor dem nationalsozialistischen Regime aus Deutschland. Der Vater kämpfte als Interbrigadist ab 1938 im spanischen Bürgerkrieg für die Zweite Spanische Republik, dann in der französischen Résistance.[1] Die Mutter schloss sich 1940 in Frankreich der Résistance an.[2] Sie war 1944 bis zur Befreiung im Sammellager Drancy interniert.[3] Nach Kriegsende kehrten die Eltern nach Ost-Berlin zurück.[4] Einer der Brüder Anetta Kahanes ist der Filmregisseur Peter Kahane.[5]

Kindheit und Jugend

Sie wurde in Berlin-Pankow geboren,[6] wo die jüdische Familie ihrer Mutter seit mehreren Generationen ansässig gewesen war,[7] und verbrachte dort den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend. Der Vater war Mitglied der SED. Als er 1957 der erste Auslandskorrespondent der Nachrichtenagentur ADN der DDR in Indien wurde, lebte die Familie drei Jahre in Neu-Delhi und Anetta Kahane ging in eine indische Vorschule. 1961 wurde sie in Berlin eingeschult und kam zu den Jungen Pionieren. 1963 zog die Familie für neun Monate nach Rio de Janeiro, wo Max Kahane für die DDR-Zeitung Neues Deutschland als Auslandskorrespondent arbeitete.[8] In Ost-Berlin besuchte sie die Erweiterte Oberschule, die sie 1973 mit der Hochschulreife abschloss.[9]

Wie andere Kinder der Holocaust-Nachfolgegeneration wuchs Anetta Kahane unter dem prägenden Eindruck der Traumata ihrer Eltern auf.[10][11] Während ihrer Schulzeit begann sie sich laut ihrer Autobiografie gegen den Willen ihrer Eltern öffentlich als Jüdin zu bekennen und wurde daraufhin angefeindet.[12]

Ausbildung und Tätigkeiten bis 1990

Anetta Kahane absolvierte ein Volontariat in der Lateinamerika-Redaktion des Senders Radio Berlin International. Von Herbst 1974 bis 1979 studierte sie Lateinamerikanistik an der Universität Rostock. Nach dem Diplomabschluss war sie von 1980 bis 1983 an der Humboldt-Universität zu Berlin als Sprachlehrerin tätig.[9]

Im Alter von 19 Jahren wurde sie vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) angeworben. Nachdem eine Freundin bei einem Fluchtversuch verhaftet worden war, verhörte das MfS sie als mögliche Mitwisserin der Flucht. In dem Zusammenhang willigte sie in die Zusammenarbeit ein.[13] Das MfS führte sie von 1974 bis 1982 als IM „Victoria“. Pro Jahr gab es etwa sechs Treffen mit ihrem Führungsoffizier. Sie berichtete ihm zu Beginn der Kooperation über Personen ihres näheren Umfelds. Die ihr perspektivisch zugedachte Aufgabe war es westliche Diplomaten und Journalisten auszuforschen.[14][15]

Im Jahr 1979 durfte sie als Dolmetscherin für Portugiesisch im Auftrag der Staatlichen Plankommission der DDR in São Tomé und Príncipe (Westafrika) arbeiten. 1981 begleitete sie Tiefbauingenieure in Mosambik. Den Umgang der DDR-Vertreter mit der Bevölkerung erlebte sie nach eigenen Angaben als rassistisch und paternalistisch.[16] Darin habe sie, so Martin Jander, das Versagen und die Verlogenheit des staatlich verordneten Antifaschismus erkannt.[17]

Sie beendete die IM-Tätigkeit 1982 von sich aus. Ihr Führungsoffizier notierte, dass sie die Zusammenarbeit aufgrund von „politisch-ideologischen Problemen“ nicht fortsetzen wollte.[18] Das MfS strich sie umgehend von der Reisekaderliste, so dass sie nicht mehr als Dolmetscherin im Ausland arbeiten durfte.[19][20] Von 1983 bis 1989 war sie freiberuflich als Übersetzerin tätig.[21] Sie stellte 1986 mit ihrem Ehemann einen Ausreiseantrag. Nach ihrer Scheidung entschloss sie sich nach eigener Angabe als alleinerziehende Mutter eines kleinen Kindes in der DDR zu bleiben.[22]

Vom Abbruch ihrer IM-Tätigkeit an behielt die Stasi sie im Auge, besonders nach ihrem Ausreiseantrag. Das MfS legte zwar keine Operative Personenkontrolle oder Operativen Vorgang an, gleichwohl gibt es laut Helmut Müller-Enbergs nach Aktenlage Anhaltspunkte, dass in den Jahren von 1983 bis 1988 wiederholt Ermittlungen veranlasst wurden und sie observiert wurde.[23] Nach der Wende habe sie ihren engsten Mitarbeitern gegenüber ihre Stasitätigkeit bekannt, sich jedoch gegen eine Selbstanzeige entschieden.[24]

Kahane gehörte mit Salomea Genin, Barbara Honigmann, deren Mann Peter und weiteren ostdeutschen Intellektuellen jüdischer Herkunft der 1986 von Irene Runge gegründeten Gruppe Wir für uns in der Jüdischen Gemeinde in Ost-Berlin an. Die Gruppe begann die eigenen und die Geschichten der Flucht ihrer Eltern und Großeltern aus Deutschland 1933 und der Rückkehr 1945 aufzuarbeiten.[25][26]

In der aufkommenden Bürgerrechtsbewegung in der DDR setzte sie sich für Ausländer und Minderheiten ein. Sie nahm für das Neue Forum an der Arbeitsgruppe Ausländerfragen des Runden Tisches teil.[27] Sie war mitverantwortlich für einen Antrag, der sich „Aufruf zur Aufnahme sowjetischer Juden in der DDR“ nannte. Er wurde am 12. Februar 1990 ohne Gegenstimmen angenommen und von der Regierung der DDR umgesetzt.[26]

Von Mai bis Oktober 1990 war Anetta Kahane die erste und zugleich letzte Ausländerbeauftragte im Magistrat von Ost-Berlin.[28] Als am 3. Oktober 1990 mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland die Wiedervereinigung vollzogen wurde, befand sie sich in Israel zu einem Erfahrungsaustausch über die Integration von Juden aus der Sowjetunion. Sergey Lagodinsky berichtet, dass die israelischen Behörden ihr als Amsträgerin eines kommunistischen Landes sowie als Jüdin aus Deutschland, die Juden ins „Täterland“ statt nach Israel holte, mit Misstrauen begegneten. Nachdem der Antrag zur Aufnahme sowjetischer Juden in der DDR auch von den Ministerpräsidenten der westdeutschen Bundesländer gebilligt worden war, konnten etwa 200.000 Juden ins wiedervereinigte Deutschland auswandern. [29][26]

Tätigkeiten seit 1991

Das Land Berlin beauftragte 1991 Kahane, die zu dem Zeitpunkt Verwaltungsangestellte war, mit Unterstützung der Freudenberg Stiftung die Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen in Berlin aufzubauen. Weitere 17 Projekte entstanden in den darauf folgenden Jahren in Ostdeutschland.[30][31] Treibende Kräfte waren Christian Petry von der Freudenberg Stiftung und Anetta Kahane.[32] Sie gründete den Verein RAA e. V. (Regionale Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule) als Träger aller Regionalen Arbeitsstellen in den neuen Bundesländern. Deren wichtigste Schwerpunkte waren vom Beginn der 1990er Jahre an die Bekämpfung des Rechtsextremismus, die Erziehung zur Demokratie und interkulturelle Bildung. Kahane war überzeugt, dass eine demokratische, zur Nachbarschaft offene Schule der Weg sei, der Gefahr der Ethnisierung von Konflikten und der sozialen Ausgrenzung entgegenzuwirken.[33] Für die Umsetzung der Ziele entwickelte die RAA Berlin Kriterien. Als die Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland weiter eskalierte und infolge mehrerer rechtsextremistisch motivierter Morde initiierte Kahane 1998 die Amadeu Antonio Stiftung.

Bis 2003 war sie Leiterin der Regionalen Arbeitsstelle für Ausländerfragen Berlin und Geschäftsführerin des RAA e. V.[21] Im selben Jahr wurde sie hauptamtliche Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung.

Positionen

Haltung zum Rechtsextremismus in der DDR

In ihrer Funktion als Ausländerbeauftragte thematisierte sie öffentlich Angriffe auf Ausländer in der DDR.[34][35] Sie kritisierte die Bagatellisierung durch die Volkspolizei, die sich mehrmals geweigert hätte, Anzeigen von Betroffenen entgegenzunehmen. Bewusstseinsbildende Maßnahmen hielt sie in dem Zusammenhang für nötig.[36] Mit Bernd Wagner, mit dem sie in den Regionalen Arbeitsstellen und dem Zentrum Demokratische Kultur zusammenarbeitete,[37] vertrat sie Anfang der 1990er Jahre die Ansicht, Rechtsextremismus in Ostdeutschland lasse sich nicht nur ökonomisch und sozialpsychologisch erklären, sondern müsse historisch aus der DDR-Geschichte begriffen werden. Dort habe es lange vor 1989 Ausländerfeindlichkeit und eine rechte Jugendszene gegeben.[38][36] Ihre Thesen werden erst seit Ende der 1990er Jahre in der Forschung stärker beachtet.[39]

Antisemitismus der Gegenwart

Für Kahane ist Antisemitismus der Gegenwart „das Exempel und Lehrfeld für alle anderen rassistischen Angriffe“.[40] Der akuelle Antisemitismus zeige sich als ein „weltweites Unbehagen am Jüdischen“. Es könne sich in den unterschiedlichsten Formen Bahn brechen, von diffusen Verschwörungstheorien gegenüber einer vermeintlichen jüdischen Machtelite bis zu einer selektiven Kritik an dem Staat Israel.[41] Kahane gehört mit Julius H. Schoeps zu den deutsch-jüdischen Protagonisten, die in der global auftretenden Feindschaft gegen Israel einen Angriff auf den „kollektiven Juden“ sehen.[42]

Sie beschäftigte sich insbesondere mit der Judenfeindlichkeit in der DDR und initiierte 2010 die Ausstellung Das hat's bei uns nicht gegeben! Antisemitismus in der DDR.[43] Antisemitismus sei ihrer Meinung nach „vorrangig durch politische, kulturelle und israelfeindliche Stereotype“ zutage getreten.[44] Eine ostdeutsche Debatte zur Verantwortung Gesamtdeutschlands für den Holocaust versuchte die DDR-Führung mittels Antizionismus und einer Abwertung jüdischer Opfer zu verhindern. Nach Kahanes Untersuchung waren „Schuldabwehr, Relativierung oder Opfernarration“ in der DDR „das Ergebnis der Analyse von Gesellschaft und Geschichte als Erscheinungsformen des Klassenkampfes…“.[45] Nach der Wiedervereinigung habe sich die ideologisch motivierte „Schuldabwehr“ in eine „völkische Propaganda“ verwandelt.[46]

Reaktionen und Angriffe seit Bekanntwerden der IM-Tätigkeit

Text

Rezeption der Autobiografie

Kahanes Autobiografie erschien 2004 unter dem Titel Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Ihre Lebenserinnerungen ordnete der Sozialwissenschaftler Thomas Ahbe in einem Konferenzbeitrag zum Thema „ostdeutsche Identität“ neben Werken u.a. von Thomas Brasch, Robert Havemann und Barbara Honigmann ein als „familienbiografische Aufarbeitungsliteratur, die die einstige Kultur-Elite der DDR kritisch reflektierte“.[47]

Rezensenten nahmen unterschiedliche Schwerpunkte der Autobiografie in den Blick:

Micha Brumlik (in: Die Tageszeitung) las Kahanes „Geschichte der Kindheit und Jugend eines jüdischen Mädchens in der Nomenklatura der DDR“ als „Fallstudie über jüdische Identitätsbildung“. Nachdem die Hoffnungen auf „einen besseren, einen antirassistischen deutschen Staat restlos verflogen“ waren, sei der Versuch geblieben, „in der maroden DDR zu einem neuen, einem jüdischen Selbstverständnis zu finden“. In ihren Schilderungen ließe sich nachvollziehen, „wie viele verschiedene innere und äußere, psychische, soziale und politische Motive zusammenwirken müssen, damit ein deutsch-jüdisches Selbstverständnis wiedererfunden werden konnte“.[48]

Aufschlussreicher als historische Fakten über die DDR fand Viola Roggenkamp (in: Die Welt) „die durchfühlten Erinnerungen“, „das subjektive Erleben“, das Kahane auf ihre Weise versuche. Kahane dokumentiere ihr eigenes Dilemma mit den Worten: „Mir sind die Motive suspekt, aus denen viele Menschen mit der DDR abrechnen wollen, doch mindestens genauso suspekt ist es mir, wenn sie es nicht tun.“ Roggenkamp fragte sich, warum deutsche Juden, wie Kahanes Eltern, in die DDR gegangen sind. Sie hätten doch nicht übersehen können, dass die DDR genauso „Nazi-Land“ gewesen war wie die BRD. Die aus dem Exil zurückgekehrten Juden hätten in der DDR als ‚Opfer des Faschismus‘ weniger gegolten als ‚Kämpfer gegen den Faschismus‘. Doch sie seien nun auch als die besseren Deutschen erlebt worden, die ein besseres Deutschland aufbauen wollten und dafür seien sie mehr oder weniger gehasst worden. Roggenkamp zieht einen Vergleich zu dem Romanfragment Wenn die Stunde ist, zu sprechen von Brigitte Reimann, die ebenfalls den Hass in der DDR auf jüdische Rückkehrer aus dem Exil thematisierte.[49]

Kahane habe sich als junge Frau in der DDR bewähren, den Idealen ihrer Eltern, deren „unpathetischen, antifaschistischen Heroismus“ sie bewunderte, und des antifaschistischen Staates gleichermaßen gerecht werden wollen, schrieb der Historiker Martin Jander. Dazu habe auch die „erpresste Verpflichtung zur Spitzeltätigkeit für das MfS“ gehört. Ihr „zunächst nur zögernd und dann radikaler vollzogene Ausbruch aus der ‚Antifaschismusfalle‘“ mache ihre Autobiografie „zu einer ungewöhnlichen Dokumentation des Alltags in der nachnationalsozialistischen DDR“.[17]

Uwe Stolzmann (in: Neue Zürcher Zeitung) fragte sich, woher Kahanes „Tunnelblick“ auf die DDR komme. In ihrer Erinnerung sei „der kleine deutsche Staat ein abstossendes Gebilde: kalt und eng, spiessig und rassistisch, ein Quell für Hass und dauerhafte Frustration“. Er vermutete dahinter „Wut auf den Vater“, der sich nach Meinung von Kahane zu sehr anpasste, oder „Scham darüber, dass sie gelegentlich der Staatssicherheit zu Diensten war“. Ein „Dokument eines außergewöhnlichen Lebens“, als das die Verlagswerbung es ankündigte, sei ihr Buch dadurch nicht geworden.[50]

Für den Politikwissenschaftler Andreas Bock (in: Süddeutsche Zeitung) ist Kahanes deutsch-deutsche Autobiografie „ein Buch über den Zustand der Zivilgesellschaft im wiedervereinigten Deutschland“. Das alte Kinderspiel, das dem Buch den Titel gab, Ich sehe was, was du nicht siehst, werde bei ihr zu einer gesamtgesellschaftlichen Diagnose. Die Erfahrung des Rassismus in der DDR habe zu Kahanes Bruch mit dem Regime geführt. Nach ihrer Erzählung habe der Staat, der sich den Stempel „antifaschistisch“ aufgedrückt hat, eine Auseinandersetzung mit Schuld und Verantwortung für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus von Grund auf verhindert und „so die Saat für neuen alten Ausländerhass gelegt“. Kahanes Buch halte der deutschen Gesellschaft den Spiegel vor.[51]

Auszeichnungen

Mitgliedschaften

Veröffentlichungen

Autobiografie

  • Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Rowohlt, Berlin 2004, ISBN 978-3-87134-470-1
als Herausgeberin und Autorin
  • Nach Auschwitz. Schwieriges Erbe DDR. Plädoyer für einen Paradigmenwechsel in der DDR-Zeitgeschichtsforschung. Hrsg. mit Enrico Heitzer, Martin Jander, Patrice G. Poutrus, Wochenschau Verlag Wissenschaft, Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-7344-0705-5
    • Wirkung eines Tabus. Juden und Antisemitismus in der DDR. S. 39–48
    • Von der ideologischen Schuldabwehr zur völkischen Propaganda. S. 264–276
  • Das hat's bei uns nicht gegeben! Antisemitismus in der DDR. Buch zur Ausstellung der Amadeu Antonio Stiftung, mit Annette Leo und Heike Radvan, Berlin 2010, ISBN 3-89331-176-9
  • Begegnungen, die Hoffnung machen. Grenzen gegenüber Ausländern überwinden. Mit Eleni Torossi, Herder, Freiburg 1993, ISBN 978-3-451-04236-2
Buchbeiträge
  • Rechtsextremismus. Herausforderungen für die ganze Gesellschaft. In: W. Frindte, D. Geschke, N. Haußecker, F. Schmidtke (Hrsg.): Rechtsextremismus und „Nationalsozialistischer Untergrund“, Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-09997-8, S. 303–307
  • Das deutsche Opfertum. In: Liske, Markus, Präkels, Manja (Hrsg.): Vorsicht Volk! Oder: Bewegungen im Wahn? Verbrecher Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-95732-121-3, S. 137–139
  • Der Partisan aus Chemnitz. In: Gisela Dachs (Hrsg.): Proteste. Jüdische Rebellion in Jerusalem, New York und andernorts. Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-633-54261-1, S. 59–71.
  • Was Zivilgesellschaft gegen Antisemitismus nützt. In: Klaus Faber (Hrsg.): Neu-alter Judenhass. Antisemitismus, arabisch-iraelischer Konflikt und europäische Politik, Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2006, ISBN 978-3-86650-163-8, S. 269–279
  • Erinnern heißt Leben. In: Beatrice von Weizsäcker, Hildegard Hamm-Brücher (Hrsg.): Demokratie ist keine Glücksversicherung: vierzig Jahre Theodor-Heuss-Preis, 1965 bis 2005: Chronik und Zeitansage. Hohenheim, 2005, ISBN 3-89850-129-9, S. 227 ff.
  • Jeckes in der DDR. In: Gisela Dachs (Hrsg.): Die Jeckes. Jüdischer Verlag im Suhrkamp-Verlag, 2005, ISBN 3-633-54219-1
  • Ich habe die Möglichkeit, etwas zu tun. In: Elmar Balster (Hrsg.): Augenblicke. Portraits von Juden in Deutschland. Mosse, Berlin 2003, ISBN 3-935097-08-5, S. 45–46
  • Handeln für Demokratie ist Handeln gegen Rechtsextremismus. In: Jens Mecklenburg (Hrsg.): Was tun gegen Rechts, Elefanten Press, Berlin 1999, ISBN 978-3-88520-749-8, S. 58–71
  • Ich durfte, die anderen mußten … In: Vincent von Wroblewsky (Hrsg.): Zwischen Thora und Trabant. Juden in der DDR. Aufbau, Berlin 1993, ISBN 3-7466-7011-X, S. 124–144
  • Fremdheit mit Folgen: Geschichte einer Ausländerbeauftragten. In: Namo Aziz, Thea Bauriedl (Hrsg.): Fremd in einem kalten Land: Ausländer in Deutschland. Herder, Freiburg 1992, ISBN 3-451-04130-8, S. 137 ff.
Aufsätze

Literatur

  • Peter Schneider: Anetta Kahane und die Amadeu Antonio Stiftung. In: Peter Schneider: An der Schönheit kann’s nicht liegen. Berlin – Porträt einer ewig unfertigen Stadt. btb, München 2016, ISBN 978-3-442-71379-0, S. 228–238.
  • Esther Schapira, Georg M. Hafner: Sie halten einfach einen starken Juden nicht aus – Zu Besuch bei Anetta Kahane. In: Esther Schapira, Georg M. Hafner: Israel ist an allem schuld: Warum der Judenstaat so gehasst wird. Bastei Lübbe, Köln 2015, ISBN 978-3-7325-0596-8, S. 190–194.
  • Heribert Prantl: Anetta Kahane. Den Mond nach Berlin holen. In: Heribert Prantl: Was ein Einzelner vermag. Politische Zeitgeschichten. Süddeutsche Zeitung Edition, München 2016, ISBN 978-3-86497-352-9, S. 194–209

Dokumentarfilm

Weblinks

Commons: Kopilot/Anetta Kahane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Annette LeoKahane, Max Leon. In: Wer war wer in der DDR? 5. AusgabeBand 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  2. Ulla Plener (Hrsg.): Frauen aus Deutschland in der französischen Résistance. Eine Dokumentation. Edition Bodoni, Berlin 2005, ISBN 3-929390-90-6, S. 284
  3. Rita Thalmann: Jewish Women exiled in France After 1933. In: Sibylle Quack (Hrsg.):Between Sorrow and Strength. Women Refugees of the Nazi Period, Cambridge University Press, 2002, ISBN 978-0-521-52285-4, S. 55–56
  4. Heribert Prantl: Anetta Kahane. Den Mond nach Berlin holen. In: ders.: Was ein Einzelner vermag. Politische Zeitgeschichten. Süddeutsche Zeitung Edition, München 2016, ISBN 978-3-86497-352-9, S. 206
  5. Laurence Duchaine-Guillon: La vie juive à Berlin après 1945, CNRS Éditions, Paris 2012, ISBN 978-2271072627,S. 211, Fn 2015
  6. Peter Schneider: Anetta Kahane und die Antonio Amadeo Stiftung, in: ders.: An der Schönheit kann's nicht liegen ..., Kiepenheuer & Witsch, Köln 2015, ISBN 978-3-462-04744-8, S. 230
  7. Max Kahane: Doris Kahane – eine Künstlerin im Lager Drancy. In: Inge Lammel (Hrsg.): Jüdische Lebenswege. Ein kulturhistorischer Streifzug durch Pankow und Niederschönhausen. Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe, Hentrich & Hentrich, Berlin 2007, ISBN 978-3-938485-53-8, S. 48/49
  8. Kahane, Max (SED, in: Michael Minholz, Uwe Stirnberg: Der Allgemeine Deutsche Nachrichtendienst (ADN), Saur, München u. a. 1995, ISBN 3-598-20557-0, S. 413
  9. a b Anetta Kahane: Vorsitzende Amadeu Antonio Stiftung im Gespräch mit Jochen Kölsch, ARD-alpha, br.de, 24. April 2014 (PDF)
  10. „Ich war nicht gemacht für die DDR“. Anetta Kahane. Interview mit Sabine am Orde. In: Taz, 30. August 2004
  11. Philippe Gessler: Der neue Antisemitismus. Hinter den Kulissen der Normalität. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2004, ISBN 978-3-451-05493-8, S. 42f
  12. Mary Fulbrook: The People's State. East German Society from Hitler to Honecker. Yale University Press, New Haven 2005, ISBN 978-0300144246, S. 264
  13. Heribert Prantl: Anetta Kahane. Den Mond nach Berlin holen. In: Heribert Prantl: Was ein Einzelner vermag. Politische Zeitgeschichten. München 2016, S. 205.
  14. Thomas Rogalla: Anetta Kahane. Eine Stasi-Debatte, die nicht beendet wurde, in: Berliner Zeitung, Ausgabe 78 vom 2. April 2003, S.19
  15. Helmut Müller-Enbergs: Zusammenfassende gutachterliche Stellungnahme zu Frau Anetta Kahane und die DDR-Staatssicherheit. Amadeu Antonio Stiftung, 26. November 2014 (PDF), S. 7 und 10
  16. Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Rowohlt, Berlin 2004, ISBN 978-3-87134-470-1, S. 19
  17. a b Martin Jander: Demokratische Kultur des Respekts. Anetta Kahane über verdängten Nationalsozialismus und Rassismus in der DDR. In: Horch und Guck, Heft 46, 2/2004, S. 87–88. Online in: H-Soz-Kult, 3. November 2004
  18. Helmut Müller-Enbergs: Ergänzung zur zusammenfassenden gutachterlichen Stellungnahme zu Frau Anetta Kahane und die DDR-Staatssicherheit. Amadeu Antonio Stiftung, 17. Januar 2017, S. 8 (PDF)
  19. Thomas Rogalla: Anetta Kahane. Eine Stasi-Debatte, die nicht beendet wurde, in: Berliner Zeitung, Ausgabe 78 vom 2. April 2003, S.19. Zitiert in: Roger Engelmann: Die herbeigeschriebene «Legitimationskrise». Anatomie einer Kampagne gegen die Stasi-Unterlagen-Behörde, in: Deutschland Archiv, 6/2007, S. 1071-1078 und Fn31.
  20. Peter Schneider: Anetta Kahane und die Amadeu Antonio Stiftung. In: Peter Schneider: An der Schönheit kann's nicht liegen, München 2016, S. 232.
    Britta Schellenberg: Die Rechtsextremismus-Debatte. Charakteristika, Konflikte und ihre Folgen. 2. Auflage, Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-04176-2, S. 208, Fn. 844
  21. a b Rupert Strachwitz, Florian Mercker: Stiftungen in Theorie, Recht und Praxis: Handbuch für ein modernes Stiftungswesen. Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 978-3-428-11680-5, S. 1135
  22. Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Rowohlt Verlag, Berlin, 2004, ISBN 978-3-87134-470-1, S. 141–142
  23. Helmut Müller-Enbergs: Ergänzung zur zusammenfassenden gutachterlichen Stellungnahme zu Frau Anetta Kahane und die DDR-Staatssicherheit. Amadeu Antonio Stiftung, 17. Januar 2017 (PDF).
    Maritta Tkalec: Die „deutschen Geschichten“ der Anetta Kahane: Die Seherin und ihr blinder Fleck. Berliner Zeitung, 16. August 2004
  24. Peter Schneider: Anetta Kahane und die Amadeu Antonio Stiftung. In: Peter Schneider: An der Schönheit kann’s nicht liegen, München 2016, S. 234
  25. Gerald Beyrodt:Stumme Ausgrenzung. Juden in der DDR. Deutschlandfunk Kultur, 6. November 2009
  26. a b c Martin Jander: Anetta Kahane, Konrad Weiß und die „nachholende Revolution.“ Hagalil, 29. Oktober 2019
  27. Bundesarchiv (Hrsg.): DA 3/27 Sitzungen. - Protokolle und Vorlagen der 1. bis 10. Sitzung Jan. - März 1990. Teilnehmerliste der Sitzung AG-Ausländerfragen am 2. Jan. 1990. (Faksimile)
  28. Andrea Böhm: “...enorm viel Verständnis auch für die Deutschen“. In: taz, Berlin lokal, 10. Mai 1990; online auf ddr89.de.
    Thomas Schwarz: Integrationspolitik als Beauftragtenpolitik. Die Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, in: Fran Gesemann (Hrsg.): Migration und Integration in Berlin, VS Verlag, Wiesbaden 2001, ISBN 978-3-8100-3060-3, S. 137
  29. Sergey Lagodinsky: Deutschlands neues Judentum und das veränderte Verhältnis zu Israel. In: Olaf Glöckner, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Deutschland, die Juden und der Staat Israel. Eine politische Bestandsaufnahme, Georg Olms Verlag, Hildesheim/ Zürich/New York 2016, ISBN 978-3-487-08580-7, S. 194
  30. Britta Kollberg, Cordula Mäbert, Herbert Weber: „- dann hab' ich mir das Hitlerbärtchen abrasiert“: Exit – Ausstieg aus der rechtsextremen Szene. In: Rechtsextremismus, Jugendgewalt, Neue Medien, Band 2. Zentrum Demokratische Kultur, Klett Schulbuchverlag, 2002, ISBN 3-12-060202-7, S. 3–5
  31. Barbara Junge: John-Nachfolge: Kandidatin war Stasi-IM. Tagesspiegel, 9. Oktober 2002
  32. Klaus Peter Wallraven: Handbuch politische Bildung in den neuen Bundesländern. Wochenschau Verlag, 2003, ISBN 978-3-87920-627-8, S. 74
  33. Silke Kirschnik: Rechtsextremismus an Schulen. Was tun? Anregungen und Argumente für Lehrer/innen. In: Christoph Butterwegge, Georg Lohmann (Hrsg.): Jugend, Rechtsextremismus und Gewalt: Analyse und Argumente. Leske & Budrich, Opladen 2001, S. 147
  34. Imke Chommichau: Ausländer in der DDR – die ungeliebte Minderheit. In: Deutschland Archiv, Band 23/1990, S. 143
  35. Heribert Prantl: Anetta Kahane. Den Mond nach Berlin holen. In: Heribert Prantl: Was ein Einzelner vermag. Politische Zeitgeschichten. München 2016, S. 200f.
  36. a b Britta Bugie: Rechtsextremismus Jugendlicher in der DDR und in den neuen Bundesländern von 1982 - 1998, Lit Verlag, Münster/Hamburg/London 2002, ISBN 978-3-8258-6155-1, S. 220f
  37. Jeanette Goddar: Menschenrechtlerin mit Akte. taz, 10. Oktober 2002
  38. Michael Hammerbacher: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit: Handlungsstrategien gegen eine rechtsextreme Jugendkultur und fremdenfeindliche Einstellungen. Diplomica, Hamburg 2015, ISBN 978-3-95934-688-7, S. 67 f.
  39. Wolfgang Edelstein: Die Ausbreitung rechter Jugendkultur in Deutschland, in: Felix Büchel et al. (Hrsg.): Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Dokumentation einer multidisziplinären Vortragsreihe, Leske und Budrich, Opladen 2002, ISBN 978-3-8100-3542-4, S. 20
  40. Heribert Prantl: Anetta Kahane. Den Mond nach Berlin holen. In: ders.: Was ein Einzelner vermag. Politische Zeitgeschichten. München 2016, S. 194
  41. Dundula Haage: Konferenz zum Antisemitismus. „Unbehagen am Jüdischen“. taz, 15. Dezember 2017
  42. Sergey Lagodinsky: Deutschlands neues Judentum und das veränderte Verhältnis zu Israel. In: Olaf Glöckner, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Deutschland, die Juden und der Staat Israel. Eine politische Bestandsaufnahme. Georg Olms Verlag, Hildesheim/Zürch 2016, ISBN 978-3-487-08580-7, S. 208
  43. Anetta Kahane: Antisemitismus in der DDR. „Das hat's bei uns nicht gegeben!“ In: Yad Vashem Newsletter, November 2011.
    Constanze von Bullion: Antisemitismus in der DDR. Hetze nach Feierabend. Süddeutsche Zeitung, 17. Mai 2010
  44. Katrin Richter: Interview: „Alles Jüdische war in der DDR ein Tabu“. In: Jüdische Allgemeine, 23. Dezember 2010
  45. Anetta Kahane zitiert von Wolfgang Frindte: Rezension vom 23. August 2019 zu: Enrico Heitzer, Martin Jander, Patrice Poutrus, Anetta Kahane (Hrsg.): Nach Auschwitz. Schwieriges Erbe, Wochenschau Verlag (Frankfurt am Main) 2018, ISBN 978-3-7344-0705-5. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245. Abgerufen am 1. Februar 2020
  46. Nach Auschwitz. Schwieriges Erbe DDR. Rezension von Roland Kaufhold. In: Hagalil, 11. Juni 2019
  47. Thomas Ahbe: Die ostdeutsche Erinnerung als Eisberg. Soziologische und diskurstheoretische Befunde nach 20 Jahren staatlicher Einheit. In: Elisa Goudin-Steinman, Carola Hähnel-Mesnard (Hrsg.): Ostdeutsche Erinnerungsdiskurse nach 1989. Narrative kultureller Identität. Frank & Timme Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86596-426-7, S. 52
  48. Micha Brumlik: Iphigenie in der Uckermark., taz.am Wochenende, 26. Juni 2004
  49. Viola Roggenkamp: Deutschstunde. Die Welt, Nr. 80, 3. April 2004, Literarische Welt, S. 7
  50. Uwe Stolzmann: Was, Sie sind keine Ost-Frau? Neue Zürcher Zeitung (NZZ), Nr. 239, 13. Oktober 2004, Feuilleton S. 45
  51. Andreas Bock: Antifaschismus reicht nicht. Das Leben von Anetta Kahane in beiden Deutschlands. Süddeutsche Zeitung, 25. Oktober 2004, Politisches Buch, S. 18
  52. Theodor Heuss Stiftung: 1991 Preisträger; Aufrechter Gang. Theodor-Heuss-Preis für Bürgerrechtler. Zeit Online, 15. März 1991
  53. Amory Burchard: Einsatz inmitten der braunen Flut. Anetta Kahane wird heute der Moses-Mendelssohn-Preis für ihr Engagement gegen Rechts verliehen. Tagesspiegel, 5. September 2002
  54. Theodor-Heuss-Stiftung: Kuratoriumsmitglieder (Stand Januar 2019)
  55. Jüdische Gemeinde: Andreas Nachama bekam die meisten Stimmen. Tagesspiegel, 19. März 2001
  56. Norbert Madloch: Rechtsextremismus in der DDR und in den neuen Bundesländern. Auswahl–Bibliographie.


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