Benutzer:Laufbahn
Motivation
Wenn ich mich in einem Lexikon über eine Firma, Person oder Organisation informieren möchte, dann will ich doch nicht das wissen, was ich auch auf der Webseite von der Person oder Organisation nachlesen könnte, sondern relevant ist doch besonders, die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema und genau das ist leider in den meisten Artikeln nicht gegeben.
Kritik wird leider von den meisten Usern hier als negativ angesehen –- anstatt als dazugehörend, spannend, interessant und wichtig.
Es geht darum Personen, Organisationen und Begriffe in einem gesamtgesellschaftlichem Kontext darzustellen. Wir machen keine Werbeartikel für Personen, sondern stellen die gesamte gesellschaftliche Tragweite einer Person dar - wer versucht Kritik zu löschen bzw. abzuschwächen, stellt eben genau nicht die gesamtgesellschaftliche Wahrnehmung dar, sondern eben nur wie man die Person gerne in der Gesellschaft wahrgenommen sehen möchte - nur das ist kein NPOV sondern Marketing, also Manipulation.
Problematik
In der Wikipedia herrscht der Grundsatz einer neutralen Sichtweise (NPOV-Neutral Point of View). Das bedeutet, dass nicht nur eine Sichtweise, sondern mehrere Sichtweisen zu einem Thema dargestellt weden müssen. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass Kritik an Personen, Organisationen oder Begriffen in Artikel aufgenommen werden müssen.
Leider gibt es beonders in politischen und wirtschaftlichen Themen teilweise sehr langwierige Auseinandersetzungen mit Usern, die versuchen Kritik abzuschwächen bzw. zu löschen und somit den NPOV nicht zu erfüllen.
Diese Personen handeln meistens aus einer neoliberalen Sicht heraus. Es wird versucht die neoliberale Sicht - also den Markt als Lösung - als die einzige Sicht darzustellen. Dabei handelt es sich um einen "Marktglauben", der häufig auch mit der Vorstellung einhergeht, dass der Markt ein Naturgesetz sei, das keine Alternative zulässt. Alternative Sichtweisen wirken in solchen Fällen natürlich bedrohlich und werden deswegen versucht so klein wie möglich zu halten. Deswegen sind besonders Artikel, die in irgendeiner Weise mit neoliberalem Gedankengut zu tun haben häufig Schauplatz sogenannter "Edit-Wars".
Hier wird nun die Strategie und Methodik destruktiver User dargestellt und anschließend Ratschläge gegeben, wie man mit solchen Vandalen - und nichts anderes sind User, die Kritik löschen - umgehen kann um doch wieder eine neutrale Sicht in einem Artikel zuetablieren. Eines vorweg: Ohne Arbeit und lange Diskussionen wird es in der Regel nicht gehen. Hippe Kosenamen als „Socke“, „man-on-a-mission“, Propagandist des Informationsministeriums der V.R. China“, „Troll“, „Demagoge“ und ähnlich "coole Kosenamen" bekommt man kostenlos inklusive ... Humor sollte man also nicht verlernt haben, wenn man sich mit Vandalen hier einlässt.
Strategie
Solche destruktiven User können eingebrachte Kritik nicht einfach löschen, da ihre POV-Edits sonst zu offensichtlich wären. Deswegen bedienen sie sich mehrerer Strategien um Kritik mit scheinbar plausiblen Begründungen zu löschen bzw. so stark abzuschwächen, dass der Inhalt der Kritik nicht mehr voll zum Tragen kommt und somit unter dem Label der Neutralität der eigenen Sicht dient.
Manipulations-Methodik
Generell wird meist erst gelöscht und dann wenn Widerspruch kommt "begründet" - in den seltensten Fällen wird gleich ein Löschvorgang auf der Diskussionsseite bekanntgegeben bzw. auch nur mit dem Ansatz einer Begründung gewürdigt - deswegen sollte man immer schön die Versionsgeschichte im Auge haben. Die Beobachtungsliste ist ebenfalls sehr wichtig. Nun der typische Ablauf des Vandalierens.
Häufiger Ablauf:
- Wenn Quellen nicht vorhanden sind -> direktes, meist kommentarloses Löschen
- Wenn Quellen vorhanden sind -> Relevanz der Kritik ansich anzweifeln
- Wenn Relevanz gegeben -> "Reputabilität" der Quellen anzweifeln
- Wenn reputabel, aber nicht mehrheitstauglich -> auf Mehrheitsmeinung pochen (umstrittener Autor)
- Wenn das misslingt -> den Ruf/Stil etc. des Autors als ungeeignet darstellen, statt auf Fakten einzugehen (=unsachlich werden)
Immer wieder auftretende Strategien:
- Fakten aus Zeitungen nicht akzeptieren, weil angeblich "keine wissenschaftliche Quelle" oder "zu aktuell" sind
- in Gruppen auftreten und so anti-kritik-konsens vortäuschen
- In Edit-Wars verwickeln und dann als Vandalen melden
- Artikel sperren –– aber natürlich grundsätzlich in der Version ohne bzw. der abgeschwächten Kritik
- Zeitgewinnen durch nicht anworten bzw. schwammige Argumentation, darauf spekulierend, dass der User aufgibt
- Verhindern, dass User auf Kritikpunkte aufmerksam werden, in dem auch noch die Diskussionsseite durch Archivierung von kritischen Textabschnitten "befreit" wird.
Reaktion auf Manipulation
- Wenn möglich schon beim ersten Edit mehrere Quellen angeben.
- Bei POV-Edit sofort auf der Diskussionsseite des Artikels Löschaktionen von Vandalen vermerken und Vandalen auf die Diskussionsseite schreiben, bei bekanntem Vandalen direkt eine Vandalismusmeldung verfassen. Wikipedia:Vandalismusmeldung
- Bis zu Ende ausdiskutieren - nicht aufgeben, auch wenn es mühsam ist, jedesmal die Kritik der POVler analysieren und auseinander klamüseln.
- Bei aktuellen Ereignissen auf „Geschehnisse zeitgeschichtlicher Dimension“(WP:NEU) achten - also gloable Konzerne, politische Entscheidungen etc. - eben nicht der One-Night Stand von Prommi XY.
Quellen einbringen
Quellen sind elementar wichtig. Neben Fachliteratur sind das beispielsweise renomierte Zeitungen/Zeitschriften und Fernsehbeiträge der Öffentlichrechtlichen (ARD, ZDF, arte, 3sat etc.). Im Zeitungsbereich sind besonders geeignet:
Deutschland
Aus dem bürgerlichem Lager:
Aus dem "alternativeren" Lager:
Auf Wirtschaft konsentriert:
Netzkultur, teilweise als "links" eingestuft:
Schweizer Quellen liefern oft andere Sichtweisen, als das in EU-Medien der Fall ist. Deswegen ruhig im Zweifel mal bei den Schweizern stöbern:
Schweiz
- Neue Zürcher Zeitung (bürgerlich)
- Die Wochenzeitung (links)
Englische Quellen sind für die meisten nachprüfbar, schwierig wird es dann schon bei Französisch und Spanisch. Deswegen sollte man sich, wenn möglich neben den deutschen auf englische Quellen begrenzen.
International (engl.)
- BBC (TV)
- The Economist
- Financial Times
- The Guardian
- The Independent
- International Herald Tribune
- New York Times
- The Times
- The Washington Post
Hilfreich ist auch immer auf anderen Sprachversionen der WP den fraglichen Artikel nach Quellen zu durchsuchen. Alle kochen nur mit Wasser - deswegen gibt es meistens schon genug Quellen auf der englischen WP - das wissen übrigens auch die POVler und zaubern was ja legitim ist meist (neo)liberale englische Quellen aus dem Hut.
Die oben genannten Quellen sind generell relevant - jeder Artikel, der in einer dieser Zeitungen erscheint - besonders auch dann, wenn der Autor umstritten sein mag - bedeutet Relevanz. Wenn eine dieser Zeitungen einem umstrittenen Autor Raum in Form einer Veröffentlichung einräumt, dann mag der Autor noch so umstritten sein, seine Position existiert und wird von einer renomierten Zeitung veröffentlicht.
Google Such-Strings
Google Recherche erleichtert die Arbeit enorm. Alle genannten Zeitungen verfügen über Webseiten auf denen zumindest teilweise Artikel aus der Printausgabe veröffentlicht werden. Deswegen eignen sich die Webseiten besonders gut zur Recherche. Hier die wichtigsten Google Such Strings um die Suche einzugrenzen:
Die Suche begrenzen auf eine Domain:
site:beispieldomain.de SUCHWORT
Die Suche auf ein Land beschränken:
site:*.de SUCHWORT
Quellen einbauen
Quellen sollten möglichst aussagekräft eingebaut werden. Bitte also Namen der Zeitung, Überschrift, Autor und Datum nennen. Das beschleunigt die Einschätzung von Quellen enorm.
Beispiele umstrittener Artikel
Begriffe:
Organisationen:
- Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
- Lobbycontrol
- Mediaspree
- Mont Pelerin Society
- Stiftung Marktwirtschaft
Personen:
Politische Institutionen:
Unternehmen:
Lieblings-Löschvorgang
Mein derzeitiger Lieblingslöschvorgang einer meiner Beiträge geschah in dem Artikel Tenzin Gyatso (Dalai Lama):
Direkter Vergleich von vor und nach dem Einschreiten des Admins
Vor dem Einschreiten waren es fünf unterschiedliche Kritikabschnitte, die mit insgesamt neun unterschiedlichen Quellen belegt waren. Nach dem Einschreiten gab es auf wundersame Weise plötzlich nur noch einen "Kritikabschnitt" bestehend aus zwei (!) Sätzen ohne auch nur eine einzige Quellenangabe –– der Artikel wurde zusätzlich natürlich auch noch in der Version mit den zwei Sätzen gesperrt.
Wikipedia System Seiten
- WP:AGG - Assume Good Faith
- WP:BIO - Artikel über lebende Personen
- WP:Q - Belege
- WP:BNS - Bitte nicht stören
- WP:DS - Diskussionsseiten
- WP:KPA - Keine persönlichen Angriffe
- WP:KT - Keine Theoriefindung
- WP:LIT - Literatur
- WP:NEU - Neuigkeiten
- WP:NPOV - Neutraler Standpunkt
- WP:RK - Relevanzkriterien
- WP:WWNI - Was Wikipedia nicht ist