Nachdem ein geladenes Teilchen mit der Ladung , der Masse und der Anfangsgeschwindigkeit (in Beschleunigungsrichtung) die Potentialdifferenz durchlaufen hat, ist es, in der klassischen Physik,
schnell.
Nachdem ein geladenes Teilchen mit der Ladung , der Ruhemasse und der Anfangsgeschwindigkeit (in Beschleunigungsrichtung) die Potentialdifferenz durchlaufen hat, ist es, in der relativistischen Physik,
schnell.
Negative Ladungen und/oder negative Potentialdifferenz
Ist sowohl die Potentialdifferenz als auch die Ladung des Teilchens negativ, so lassen sich in die Gleichung die Beträge beider Werte einsetzen, da das Produkt dann positiv wird.
Sind die Vorzeichen verschieden müsste Energie umgewandelt werden, um die Potentialdifferenz zu durchlaufen. In diesem Fall funktionieren die zeitfreien Geschwindigkeitsformeln nicht mehr.
Negative Anfangsgeschwindigkeit
Hat das Teilchen eine negative Anfangsgeschwindigkeit (Bewegung gegen die Austrittsgeschwindigkeit),dann wird das Teilchen erst abgebremst, bis jegliche Bewegungsenergie in potentielle Energie umgewandelt wurde. Dieser Punkt ist der Umkehrpunkt; danach beschleunigt es wieder bis es den Kondensator verlässt. Dieser Geschwindigkeitsbetrag entspricht dem Betrag der Anfangsgeschwindigkeit.
Ausnahme: Die Spannung des Kondensators reicht nicht aus, um das Teilchen zu stoppen.
Benötigte Spannung (klassische Physik):
Benötigte Spannung (relativistische Physik):
[Herleitung der Formeln durch Auflösen und Vereinfachen der zeitfreien Geschwindigkeitsformeln nach , mit ]
Durch Substitution vereinfachte Formel (Zum Merken)
Klassische Physik
Substitution
(Substituiere)
Endformel
Relativistische Physik
Substitution
(Substituiere)
(„Zusätzliche“ Spannung; Spannung, die durchlaufen hätte werden müssen, wenn )
(Substituiere)
(Gesamtspannung: Potentialdifferenz + „Zusätzliche“ Spannung)
(Substituiere)
Endformel
Herleitung
Klassische Physik
Aus der Annahme, dass die potentielle Energie bei dem Durchlaufen der Potentialdifferenz vollständig in kinetische Energie umgewandelt wird, folgt:
[1]; [2](Einsetzen)
Relativistische Physik
Grundformel
Da sich die Masse bei der Beschleunigung erhöht, muss dies mit eingerechnet werden.
[3] (Einsetzen)
(Substituiere) [Zur verbesserten Lesbarkeit, Resubstitution folgt]
(Substituiere) [Zum Herstellen einer quadratischen Gleichung]
(Mitternachtsformel, auch abc-Formel)
Wenn die Diskriminante addiert wird, dann ist zwar der Zähler positiv, der Bruch wird aber negativ. Da nur positive Geschwindigkeiten sinnvoll sind, kann man die erste Lösung vernachlässigen.
Ferner ergibt es auch keinen Sinn die komplexen Zahlen zu verwenden, da Geschwindigkeiten nicht komplex sein können. Zudem ist die quartische Funktion achsensymmetrisch zur y-Achse, weswegen es keine Rolle spielt ob nun die Lösung rechts oder links des Ursprungs gefunden wird.
(Resubstituiere)
(Resubstituiere)
Diese Formel gilt nur, wenn das Teilchen ruht. Deshalb muss, wie bereits oben beschrieben, durch ersetzt werden.
Erweiterung
Um zu bestimmen muss man die bereits vorhandene kinetische Energie in die Spannung umrechnen, die dazu benötigt wird, um das Teilchen auf die Ausgangsgeschwindigkeit zu bringen und die durchlaufene Potentialdifferenz addieren.
- (Formel nach Einsetzung von )
Herleitung der relativistischen Formel: Mark Schneider, alias Learex
Beispiel
Gegeben:
Gesucht:
Lösung:
Klassische Physik
- (!)
Relativistische Physik
- (!)
Einzelnachweise
Kategorie:Kondensator (Elektrotechnik)
Kategorie:Teilchenbeschleuniger
- ↑ Anders Malthe-Sorenssen: Elementary Mechanics Using Matlab. Springer, ISBN 978-3-319-19586-5, S. 283, 316.
- ↑ Marcelo Alonso (Hrsg.): Physik. 3. Auflage. Oldenbourg, 2000, ISBN 3-486-25327-1, S. 489.
- ↑ Rolf Nevanlinna: Raum, Zeit und Relativität. Hrsg.: Springer Basel AG. 1964, ISBN 978-3-0348-6966-9, S. 211.