Benutzer:Lehollaender/Artikelentwurf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Van der Ham & Co. KG ist ein Milchviehbetrieb in Bollewick, Mecklenburg-Vorpommern. Bekannt geworden ist Van der Ham durch regionale Vermarktung ihrer Milch über Milchautomaten.

Van der Ham & Co. KG
Rechtsform Personengesellschaft
Sitz Bollewick, Deutschland
Branche Milchviehhaltung, Agrarwirtschaft, Lebensmitteleinzelhandel
Website http://www.vanderham.de

Milchviehhaltung

Das Kerngeschäft von Van der Ham ist die Milchviehhaltung. Dieses setzt sich im groben zusammen aus Füttern und Melken der Rinder, Tiergesundheit und Aufzucht. (Mehr dazu im Artikel Milchproduktion)

Ackerbau

Es wird angestrebt, möglichst viele der benötigten Futtermittel selbst herzustellen. Deswegen baut Van der Ham hauptsächlich Gras, Getreide und Mais an. Dies geschieht in einem mehrjährigen Fruchtfolge.

Biogasanlage

Am 10. Juni 2010 wurde der Grundstein für die Biogasanlage gelegt. Dieses Ereignis begleiteten unter anderem von der damaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Frau Ilse Aigner, den damaligen Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Herr Till Backhaus und dem damaligen Bürgermeister Herr Bertold Meyer. Ungefähr ein Jahr später war der Bau der Biogasanlage abgeschlossen und wurde an das Stromnetz angeschlossen.

Heute produziert die Biogasanlage genug Strom, um 1130 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen.[1] Sie wird mit der Rinder Gülle der Milchviehhaltung und mit zusätzlicher Biomasse versorgt. Die Abwärme des Blockheizkraftwerks in Form von Kühlwasser wird in das Nahwärmenetz des Dorfes Bollewick eingespeist. Wenn dort nicht die gesamte Wärme verwendet wird, kommt sie zur Trocknungsanlage, in der die restlichen Energiemengen zur Trocknung landwirtschaftlicher Güter verwendet wird.[2] So geht keine Energie verloren.

Bioenergiedorf

Die Biogasanlage ist ein Teil des Bioenergiedorfes Bollewick, welches in der Lage ist sich Autark mit Energie aus Photovoltaik und Biogasanlagen zu versorgen.[3][4][5]

Direktvermarktung

Das Ziel von Van der Ham ist es, selbst hergestellte Milch auf direktem Weg zu den Kunden zu bringen. Die Milch durchläuft keine externe Molkerei und wird regional vermarktet. Große Vorteile der Regionalität sind kurze Transportwege, Stärkung der regionalen Wirtschaft und der Kontakt zwischen Erzeuger und Kunden.[6]

Im April des Jahres 2013 stellte Van der Ham einen Rohmilchautomaten auf. Dieser befindet sich in dem vorderen Teil vom Pumpenhaus des Nahwärmenetzes von Bollewick. Das Prinzip des Milchzapfens ist simpel: Man bringt sich seine eigene Flasche mit, wirft Geld in den Automaten und drückt auf „Start“. Schon fließt die Milch.

Im Oktober 2014 wurde ein gekühlter Warenautomat aufgestellt. Dieser ist mit einem Lift ausgestattet, damit auch Glasflaschen verkauft werden können. Neben Glasflaschen für die frische Milch, werden auch regionale Produkte wie Rindfleisch, Eier und Honig angeboten.

Um eine größere Reichweite zu kreieren, investierte Van der Ham im Jahr 2017 in weitere Automaten, welche in Supermärkten aufgestellt wurden. Der Vorteil ist, dass Kunden, die weiter vom Bauernhof entfernt leben, auch die Möglichkeit haben frische und regionale Milch zu kaufen. Durch die Aufstellung in Supermärkten müssen Kunden keine weiteren Strecken ablegen als vorher. Da Rohmilch nur direkt auf dem Bauernhof verkauft werden darf,[7] wurde auf Frischmilch umgestellt. Um Frischmilch herzustellen wird die frisch gemolkene Rohmilch in der kleinen Hofmolkerei pasteurisiert. Dazu wird sie für Sekunden auf 72,5 Grad Celsius erhitzt und sofort wieder abgekühlt.[8] Durch den sehr schonenden Prozess und weil die Milch nicht ultrahocherhitzt oder homogenisiert wird, bleibt der ursprüngliche Geschmack der Milch erhalten.

Neben dem Frischmilchautomaten steht ein Flaschenautomat, in dem 1 Liter Mehrweg Glasflaschen, 500 ml PET Flaschen mit Geschmackspulver und Kundenkarten erworben werden können.

Umweltfreundlich

Das direkte Verkaufen der Milch über Automaten ist Umweltfreundlicher als die konventionelle Art des Milchverkaufs. Denn die Transportwege werden kürzer und Verpackungsmüll wird vermeidet. Denn die Glasflasche kann von dem Kunden nach der Reinigung Zuhause einfach wieder verwendet werden.

Das Logo zeigt Illustrationen der vier Betriebszweige von Van der Ham. Das Symbol für die Milchviehhaltung zeigt ein Holstein-Friesian Rind auf der Weide. Für den Ackerbau werden drei Weizenhalme und ein Kartoffelblatt verwendet. Auf der Illustration der Biogasanlage befindet sich ein Fermenter, welcher teilweise von einem Pfeil überdeckt ist. Der Pfeil enthält einen Farbverlauf, welcher sich von Grün zu Gelb ändert. Dieser steht für die Wärme und den Strom, welche durch nachwachsende Rohstoffe produziert werden. Die obere Illustration symbolisiert die Direktvermarktung und zeigt eine Milchflasche, welche von einer Hand im Ausgabebereich des Milchautomaten gehalten wird.

Die vier Illustrationen sind rund und trapezförmig angeordnet. Sie befinden sich auf herzförmigen Blättern, die mit ihrer Spitze zueinander zeigen. Daran befindet sich waagerecht der Halm der Pflanze mit dem Namen des Hofes. Es stellt nicht ein vierblättriges Kleeblatt als Symbol des Glückes dar.

Zum ersten Mal veröffentlicht wurde das Logo im März 2016.

  1. Biogasanlage. In: Van der Ham Bollewick. Abgerufen am 19. Oktober 2019 (deutsch).
  2. Trocknung von Energieholz und Getreide mit Biogas-Wärme. In: C.A.R.M.E.N. e.V. Juni 2015, abgerufen am 19. Oktober 2019.
  3. Bollewick ist BioEnergieDorf ! In: Bioenergie-Reporter. 7. Mai 2013, abgerufen am 19. Oktober 2019 (deutsch).
  4. (Bio)EnergieDörfer Mecklenburg-Vorpommern. ANE MV, abgerufen am 19. Oktober 2019.
  5. ARGE Bioenergie Bollewick. Abgerufen am 19. Oktober 2019.
  6. Gründe für den Direktkauf. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, abgerufen am 18. Oktober 2019.
  7. § 17 Tier-LMHV - Einzelnorm. Abgerufen am 19. Oktober 2019.
  8. Hygienevorschriften für die Herstellung und Vermarktung von Rohmilch, wärmebehandelter Milch und Erzeugnissen auf Milchbasis. Abgerufen am 19. Oktober 2019.