Benutzer:Leo Allmann/Kennwortschatz/Juden

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  • Antisemitismus und Antizionismus. Antisemitismus ist ein Rassismus, der im Judentum einen Inbegriff des Bösen und daher einen Todfeind sieht, jedenfalls in der Konsequenz. Die meisten Antisemiten sind natürlich nur ein bisschen schwang..., äh, antisemitisch – so, wie ausländerfeindliche Inländer "nichts gegen Ausländer" haben, "aber ...". Und wie auch Antizionisten "nichts gegen die Juden" haben, sondern nur mit ihrem Staat auf Kriegsfuß stehen, sei es, dass er eine allzu (regional-)imperialistische Politik macht, sei es, dass er auf dem Gebiet der Palästinenser widerrechtlich gegründet wurde. / Die 'Begleiterscheinung' ist nur die, dass kaum einer der rund 200 Staaten der Erde von so verstandenem Rechts wegen existiert, sondern dass in aller Regel ein Gewaltakt zur Gründung eines Staates führt. Konsequent links wäre es dann, nicht nur Antizionist zu sein, sondern vielfacher Anti[staat]ist (mit rund 200 bestimmteren Bezeichnungen). Kaprizieren sich jedoch welche stattdessen auf Antizionismus, ist der Übergang zum Antisemitismus mutmaßlich ein fließender. Man mag dann zwar grundsätzlich gegen jeden Staat etwas haben, aber vor allem gegen den jüdischen, und demzufolge kommt einem das Wort "Israelkritik" auch viel leichter über die Lippen als "Russlandkritik", "Chinakritik", "Deutschlandkritik", "Frankreichkritik" etc. pp. / Philosophisch sehe ich natürlich kein Problem darin, den Staat überhaupt als ziemlich problematische Einrichtung zu thematisieren; ebensowenig wie es politisch ein Problem ist, die gegenwärtige israelische Regierung zu kritisieren, das tun ja auch israelische Oppositionelle, und die freuen sich bestimmt über Sympathisanten in aller Welt. (18.7.20)
  • Genie und Antisemitismus. Richard Wagner war ein glühender Antisemit und veröffentliche auch Derartiges ("Das Judentum in der Musik") – aber viele Juden lieben seine Kompositionen. Auch mir ist Wagner wegen seines Judenhasses zutiefst unsympathisch, während mir seine Musikdramen Hochgenuss bereiten. Äußerst sonderbar, wie Person und Werk (umgekehrt wie Tat und Täter) sich auseinanderhalten lassen! (18.6.20)

Verwandt

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Literatur

  • Warum die Deutschen? Warum die Juden? Gleichheit, Neid und Rassenhass (Götz Aly 2011, S. Fischer, 352 S.)
  • Hebräischer Humanismus (Peter Bürger, Telepolis, 23.6.2008)
  • Judentum > Die Religionen der Welt. Ein Almanach zur Eröffnung des Verlags der Weltreligionen (Simm [Hg.] 2007, S. 107-135)
  • Das Dritte Reich und die Juden [Nazi Germany and the Jews]. Zweiter Band 1939-1945. Die Vernichtung (Saul Friedländer, Beck 2006, 869 S.)
  • Das jüdische Jahrhundert [The Jewish Century] (Yuri Slezkine 2004, Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, 420 S.)
  • Juden > Kleines Lexikon der Völker (Harald Haarmann 2004, Beck [Tb.], S. 173-180)
  • Jüdisches Denken in Frankreich. Gespräche mit Vidal-Naquet, Derrida, Thalmann, Lévinas, Poliakov, Lyotard, Rosenzweig (Weber [Hg.], Jüdischer Verlag, 1994, 205 S.)
  • Judentum > Enzyklopädie der Religionen (Weltbild Verlag, 1990, S. 159-163)
  • Das Judentum > Das Handbuch der Religionen (Mircea Eliade & Iona P. Couliano 1990, Patmos, 2004, S. 181-200)
  • Vier jüdische Philosophinnen. Rosa Luxemburg, Simone Weil, Edith Stein, Hannah Arendt (Reiner Wimmer 1990, Attempto, 308 S.)
  • Fünftausendsiebenhundertfünfzig. 1989-1990. Der jüdische Kalender (Broder/Recher [Hgg.] 1989, Ölbaum-Verlag, ca. 200 S.)
  • "Als Israel noch ein Kind war ..." > Geschichte der religiösen Ideen. Band 1 (Mircea Eliade 1978, Herder [Tb.] 1997, S. 155-176)
  • Die Religion Israels zur Zeit der Könige und Propheten > Geschichte der religiösen Ideen. Band 1 (Mircea Eliade 1978, Herder [Tb.] 1997, S. 307-326)
  • Die Prüfungen des Judentums: Von der Apokalypse zur Verherrlichung der Tora > Geschichte der religiösen Ideen. Band 2 (Mircea Eliade 1978, Herder [Tb.] 1997, S. 214-238)
  • Das Judentum > Die Religionen der Gegenwart (Peter Meinhold 1978, Herder [Tb.], S. 210-244)>
  • Die verborgene Tradition. Acht Essays [zum Judentum] (Hannah Arendt, Suhrkamp [st], 1976, 169 S.)
  • Judentum > Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Band 13 [noch zu ergänzende Angaben!]
  • Die Juden und ihr Land (Friedrich-Wilhelm Marquardt 1975, Siebenstern Taschenbuch, 160 S.)
  • Gott fordert alles. Der Glaube an Jahwe in der israelitisch-jüdischen Religion > Gott hat viele Gesichter (Peter Gerlitz 1972, Furche-Verlag, S. 38-62)
  • Judentum > Das Fischer Lexikon. Geschichte der Religionen (Günter Lanczkowski 1972, S. Fischer [Tb.], 149-163)
  • Jüdische Philosophie > Das Fischer Lexikon. Philosophie (Carsten Colpe; Diemer/Frenzel [Hgg.], S. Fischer, 1967, S. 114-122)<
  • Und wurden zerstreut unter alle Völker. Die nachbiblische Geschichte des jüdischen Volkes (Werner Keller 1966, Droemer Knaur [Tb.], 543 S.)
  • Jüdische Witze (Landmann [Hg.] 1960, dtv, 1966, 269 S.)
  • Judentum > Die fünf Weltreligionen (Helmuth von Glasenapp 1952, Diederichs [Tb.] 1996, S. 221-230)
  • Jüdische Riten und Symbole (Simon de Vries 1932, Rowohlt [Tb.], 1990, 352 S.)
  • Der jüdische Selbsthass (Theodor Lessing 1930, Matthes & Seitz, 1984, 255 S.)
  • Der Golem. Roman (Gustav Meyrink 1914, Ullstein [Tb.], 1981, 292 S.)
  • Die jüdische Mystik: Von den Chassidim > Mystische Zeugnisse aller Zeiten und Völker (Gesammelt von Martin Buber 1909, Sloterdijk [Hg.] 1993, Diederichs [Tb.], S. 278-281)
  • Zur Judenfrage > Marx-Engels-Werke Band 1 (Karl Marx 1843/44, Dietz, 1976, S. 347-377)
  • Judäa > Werke in zwanzig Bänden 12. Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte (G. W. F. Hegel †1831, Suhrkamp, 1970, S. 241-245)
  • Die Religion der Erhabenheit [Judentum] > Werke in zwanzig Bänden 17. Vorlesungen über die Philosophie der Religion 2 (G. W. F. Hegel †1831, Suhrkamp, 1969, S. 50-96)
  • Der Geist des Judentums > Werke in zwanzig Bänden 1. Frühe Schriften (G. W. F. Hegel 1800, Suhrkamp, 1970, S. 274-297)