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Moralempfinden


Moralempfinden bezeichnet das persönliche Einschätzen von moralisch vertretbaren oder verwerflichen Handlungen oder Gedanken. Diese basieren auf den Erfahrungen und der Erziehung, die man im Leben durchläuft. Das Moralempfinden wird sehr von den aktuellen Begebenheiten und dem Umfeld beeinflusst. So denkt ein sehr fromm erzogener Mensch anders über eine Situation, als ein atheistisch geprägter Mensch.

Entstehung und Schulung

Das grundlegendste was zur Entstehung des Moralempfindens beiträgt, ist die Erziehung. Die Vormünder eines Kindes sind dafür verantwortlich, ihm die Unterscheidungen zwischen gut und böse bei zu bringen. So sind einige Dinge, wie beispielsweise Mord ein klares Vergehen gegen Gesetzmäßigkeiten in zivilisierten Gegenden. Schaut man aber im Vergleich dazu die Spartaner der Antike an, so findet man einen deutlichen Kontrast zu diesen heutigen Vorstellungen. Dort wurden geeignete Jünglinge von frühestem Kindesalter an zum Kämpfen und Töten trainiert. Heutzutage wird ein Kind in Folge der Aufklärung über den Tod, auch darüber in Kenntnis gesetzt, dass töten falsch ist. Darüber hinaus gibt es kulturell oder auch familiär unterschiedliche Moralkodizes.

Einflüsse

Einfluss des Geschlechts

Einen der offensichtlichsten Einflüsse kann das Geschlecht bilden. Männer entscheiden häufiger entsprechend des Nützlichkeitsaspekts, wärend Frauen eher intuitiv handeln, unabhängig von Religion und Kultur.[1]

Religiöse Einflüsse

Nehmen wir als Beispiel die Bibel, um einen Vergleich der dort genannten Verhaltensweisen mit den heute gegebenen darzustellen. Um einen solchen Vergleich anstellen zu können, benötigt man ein für die breite Masse zugängliches Thema. Ein solches Thema wäre beispielsweise die Sexualität. Laut dem neuen Bildungsplan 2015 (Baden-Württemberg)[2] soll in der Sexualkunde gelehrt werden, dass nicht heterosexuelle Menschen nichts anstößiges sind. Dadurch soll eine höhere Toleranz gegenüber anderen Sexualitäten geschaffen werden und gegen Mobbing wirken. Im Gegensatz dazu steht in der Bibel geschrieben: "[...] denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen (Römer 1, Vers 26-27). Die Aussage bezieht sich auf eine strikte Ablehnung gegen nicht heterosexuelle Praktiken und bezeichnet jene als Sünde, demnach als falsch.

Soziale Einflüsse

Soziale Einflüsse erfährt man durch Freundeskreise, Gangs oder ähnliches mit dem man außerfamiliär seine Freizeit verbringt. Dem folgt, dass auch diese einen wesentlichen Teil zur Entwicklung unseres Moralempfindens beitragen und dieses auch verändern können. Nimmt man hierzu die Neonazi-Bewegung als Beispiel, die neuen Mitgliedern eine Familie, Akzeptanz und die Möglichkeit bieten, das zu tun was sie für richtig halten. Für außenstehende mag es naiv aussehen, doch viele Jugendliche sind durch solcherlei Probleme in dieser Szene gelandet. Ist man lange genug in einer solchen Bewegung aktiv dabei, ist es nicht verwunderlich die gegebenen Verhaltensweisen anzunehmen und mit der Zeit als richtig anzusehen.


Biologische Grundlagen

Nach bisherigen Studien existiert keine speziell auf moralische Empfindungen ausgerichtete Hirnregion, stattdessen sind sie auf mehrere aufgeteilt. Dazu zählen sich der mediale orbifrontale Cortex, der temporale Pol und der obere temporale Sulkus der linken Hemisphäre. Der ventromediale Cortex des präfrontalen Gehirns (vmPFC) spielt eine besondere Rolle bei Situationen die der betroffenen Person emotional äußerst nahe gehen. Bei Schädigung dieser Hirnregion zeigen Menschen verminderte emotionale Reaktionen wie Mitgefühl und Schuldgefühle. In einer Studie über sechs solcher Personen wurden schwere moralische Dilemmata festgestellt. Beispielsweise treten bei betroffenen Personen, ausgelöst durch Provokationen, verminderte Selbstbeherrschung auf.

Moralische Entscheidungen hängen in jedem Fall auch von der persöhnlichen Beziehung zu der betroffenen Person ab und lassen damit den Nützlichkeitsaspekt immer weniger wichtig erscheinen. Sich in solchen Lagen im Einsatz befindende Gehirnregionen sind die temporoparietalen, mediale präfrontale Regionen und des rechten vorderen Gyrus cinguli.[3]

Gehirnregionen beim Moralempfinden











Einzelnachweise

  1. www.medicoconsult.de/wiki/Moral_-_biologische_Grundlagen
  2. www.kultusportal-bw.de/,Lde/Startseite/schulebw/Sexuelle+Vielfalt
  3. www.medicoconsult.de/wiki/Moral_-_biologische_Grundlagen