Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Benjamin West Kilburn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Benjamin West Kilburn (* 10. Dezember 1827 in Littleton (New Hampshire), † 15. Januar 1909 ebenda) war ein US-amerikanischer Fotograf und Stereoskopien-Händler.

Benjamin W. Kilburn (1827–1909)

Lebensweg

Benjamin W. Kilburn wurde am 10. Dezember 1827 in Littleton, New Hampshire, als erstes Kind von Josiah und Emily Bonney Kilburn geboren. Sein Vater leitete in Littleton eine Eisenwarenfabrik, die auch Maschinen herstellte. Der Ort liegt am Rande der White Mountains, in denen es schon damals Tourismus gab.

Am 27. Februar 1830 wurde Benjamins jüngerer Bruder Edward geboren, der Benjamins Geschäftspartner wurde. Die beiden Brüder machten von 1843 bis 1846 eine Lehre in einer metallverarbeitenden Fabrik in Fall River (Massachusetts). Danach kehrten sie nach Littleton zurück und arbeiten im Metall-Betrieb ihres Vaters.

Am 16. November 1853 heirateten Benjamin West Kilburn und Caroline Burnham. Sie hatten eine Tochter namens Elizabeth.

Sein Bruder Edward Kilburn erlernte Mitte der 1850er Jahre das Photographen-Handwerk von Ora C. Bolton, einerm der ersten Photographen in den White Mountains, aus Waterford (Vermont). Edward betrieb das Photographieren als Zeitvertreib. Er gründete zunächst eine Streichholzfabrik und verkaufte später Nähmaschinen der Marke Grover and Baker. Am 25. Mai 1857 heirateten Edward Kilburn und Adaline Owen, eine Schullehrerin. Sie hatten eine Tochter namens Emily.

1861 begann der US-amerikanischen Bürgerkrieg (von 1861 bis 1865); von 1862 bis 1864 dienten beide Kilburn-Brüder als Soldaten in New Hampshires 13. Regiment, Kompagnie D.

Stereoskopie war von der Mitte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts weit verbreitet und sehr populär. Im Jahr 1865 gründeten die Kilburn-Brüder ihr Unternehmen namens „Kilburn Brothers“ für stereoskopische Photographien, das zu einem der bekanntesten der Welt werden sollte. Das Unternehmen begann mit Aufnahmen aus den White Mountains, vor allem im Franconia Notch, und von der Gegend um Franconia (New Hampshire). Im Jahr 1909, als die Firma Kilburn ihre Geschäftstätigkeit beendete, hatte sie nahezu 100.000 Glas-Stereo-Negative in ihrem Bestand.

Zunächst war Edward Kilburn der Hausphotograph der „Kilburn Brothers“, aber schon bald übernahm Benjamin Kilburn diese Aufgabe. Bereits im Jahr 1866, also nur etwa ein Jahr nach Gründung des Unternehmens, wurden die Stereoskopien der Kilburn-Brüder in größeren Teilen der USA verkauft, ab 1867 auch im Ausland. In diesem Jahr bauten die Kilburn-Brüder einen Fabrik mit angeschlossenem Verkaufsladen in der Main Street von Littleton. Die Fabrikation der Stereoskopien erfolgt fließbandartig; in Zehn-Stunden-Schichten von 7 Uhr morgens bis 17 Uhr nachmittags. Im Dezember 1873 bezog die Firma der Gebrüder Kilburn ein neues, größeres Fabrikgebäude an der Cottage Street in Littleton. In dieser Zeit produzierte die Fabrik zwischen 1.400 und 1.800 Stereophotos pro Tag. Die Anzahl der Beschäftigten schwankte im Laufe der Jahre; im Jahr 1904 wurde der Höchststand mit mehr als 100 Beschäftigten erreicht, in der Mehrzahl Frauen. Das Unternehmen war wirtschaftlich erfolgreich.

Bereits im Jahr 1875, im Alter von 45 Jahren, setze sich Edward Kilburn zur Ruhe. Er legte eine große Obstplantage an und führte Bilder aus dem Sortiment der Kilburn Brothers bei Laterna Magica-Vorstellungen vor. Er starb 1884, im Alter von 54 Jahren.

Benjamin Kilburn führte das Unternehmen unter dem Namen „B. W. Kilburn Company“ fort.

Unter den Bilderserien der Kilburn Company waren auch Ansichten der Zahnradbahn der Mount Washington Steam Railway Company, deren Bau ab 1866 und Weiterentwicklung Benjamin Kilburn photographisch dokumentierte. Eine Auswahl seiner Bilder erschien am 21. August 1869 in dem Nachrichtenmagazin Harper’s Weekly.

Außer in Neuengland nahm Benjamin Kilburn Stereo-Fotos auch im US-Bundesstaat Virginia sowie in Bermuda, in Mexiko, Kanada und Europa auf. Bei einem einwöchigen Aufenthalt in Berlin nahm er rund 200 stereoskopische Photos dieser Stadt auf. Es gibt Hinweise darauf, dass einige von Kilburns Aufnahmen im Kaiser-Panorama August Fuhrmanns gezeigt wurden.[1]

Kilburn fotografiert die Amtseinführung des US-Präsidenten Grover Cleveland und erwarb das exklusive Recht, Stereo-Photographien von der World’s Columbian Exposition in Chicago des Jahres 1893 und von der California Midwinter Exposition des Jahres 1894 zu verkaufen; der offizielle Ausstellungsfotograf der California Midwinter Exposition für nicht-stereoskopische Aufnahmen war Isaiah West Taber (1830–1912).

Andere populäre Motivserien der „B. W. Kilburn Company“ zeigten die Flutkatastrophe von Johnstown (Pennsylvania) vom 31. Mai 1889, von deren Folgen unter anderem der Photograph Ernest Walter Histed (1862–1947) Aufnahmen gemacht hat, den Boxeraufstand (18. Oktober 1899 bis 7. September 1901), den Burenkrieg (1899–1902) und den Spanisch-Amerikanischen Krieg (23. April bis 12. August 1898).

Seit den 1870er Jahren arbeitete der Photograph Percival Graham für die Kilburn Company; er lieferte zahlreiche Aufnahmen von der Pan-American Exposition in Buffalo, New York (1. Mai bis 2. November 1901). Auch James M. Davis arbeitete als Photograph und im Vertrieb für Benjamin Kilburn. Seinen eigenen Photobestand ergänzte Kilburn durch Zukäufe. So erwarb er im Jahr 1881 eine große Anzahl von Negativen (und dazugehörigen Bildrechten) des Stereoskopien-Anbieters John P. Soule (1828–1904) aus Boston, darunter Ansichten der Niagarafälle und des Yosemite-Nationalparks. Nach dem Tod des Photographen Byron H. Gurnsey im November 1880 verkaufte seine Witwe Delilah Ida Simpson einen großen Teil seiner stereoskopischen Fotografien an die Firma Kilburn.

Stereoskopien aus dem Kilburn-Sortiment („Littleton View Company“) wurden auch von Underwood & Underwood vertrieben.[2]

Die Photographen der Kilburn Company verwendeten unter anderem eine Stereo-Fotokamera von Henry Clay, wie sie zwischen 1892 und 1899 angeboten wurden, und einen Photoapparat der American Optical Company, die heute als (Sonnen-)Brillenhersteller bekannt ist.

Die patentierte Kilburn Gun Camera

In der Absicht, die unhandlichen und schweren, aber wegen der langen Belichtungszeiten erforderlichen Dreifuß-Stative überflüssig zu machen, entwarf Benjamin West Kilburn eine so genannte gun camera, die auf einen Gewehrschaft montiert war, der an der Schulter des Photographen anlag.

Die Stereoskopien der Kilburn Company wurden im Standard- und im Kabinettformat im Verkaufsraum der Fabrik, in örtlichen Geschäften in Littleton, in bestimmten Hotels und an touristischen Orten wie etwa im Andenkenladen der Mount Washington Railway verkauft. Im Sommer wurden Studenten eingestellt, die die Stereoskopien im Nordosten und Mittleren Westen der USA im Haustürverkauf anboten. Ab 1870 gab die Kilburn Company Kataloge ihres Photosortiments heraus, aus denen auch per Post bestellt werden konnte. Ausgewählte Kilburn-Photos wurden im Jahr 1896 auf der Centennial Exhibition in Philadelphia ausgestellt.

Die Firma Kilburn war die größte Produzentin von Stereoskopien und, mit 45 Jahren Geschäftstätigkeit, auch die langlebigste in den USA.

Der genaue Zeitpunkt, zu dem Benjamin Kilburn sich zur Ruhe gesetzt hat, ist unbekannt. Im Jahr 1901 erlitt er einen Schlaganfall, der ihn bis zu seinem Tode im Jahr 1909 beeinträchtigte. Als die Firma Kilburn im Jahr 1909 ihre Geschäftstätigkeit beendete, umfasste ihr Sortiment annähernd 100.000 Glasnegative für Stereo-Photos.

Im Jahr 1910 kaufte James M. Davis, der zuvor als Photograph und Verkäufer bei Kilburn angestellt gewesen war, deren Negative und Firmenausstattung auf. Er verkaufte sie später an einen großen Konkurrenten der Kilburn-Brüder weiter, nämlich an die Keystone View Company, die Benneville Lloyd Singley (1864–1938) im Jahr 1892 in Meadville (Pennsylvania) gegründet hatte.

Viele von Kilburns Negativen sowie seine Geschäftsbücher werden heute in der Sammlung des California Museum of Photography verwahrt. Auch die öffentliche Stadtbibliothek von Littleton, New Hampshire, archiviert tausende von Kilburns Stereo-Ansichten.

Gallerie: Ausgewählte Fotos der Kilburn-Brüder

Quellen und Rohstoffe

KILBURN, BENJAMIN WEST

Benjamin West Kilburn

KILBURN, BENJAMIN WEST (1827–1909) AND EDWARD (1830–1884) Stereoscopic photographers and publishers

Benjamin and Edward Kilburn were the sons of Josiah and Emily Bonney Kilburn. Josiah managed a machine and iron foundry in Littleton, New Hampshire. Benjamin, the oldest child, was born on 10 December 1827. His brother Edward was born on 27 February 1830. In 1843 both children began a three-year apprenticeship at an iron foundry in Fall River, Massachusetts. After their apprenticeship they returned to Littleton to work with their father.

Littleton is located in northern New Hampshire, on the western edge of the White Mountains. Its popularity as a tourist destination dates to the middle of the nineteenth century. The area offered spectacular scenery and hiking, fishing, and hunting opportunities, as well as resort hotels for relaxing and dining.

In the mid-1850s Edward Kilburn learned photography from O.C. Bolton, one of the early White Mountain photographers. Edward pursued photography as a pastime while he established a match factory and later sold Grover and Baker sewing machines. Both brothers enlisted in the Civil War. In 1865 they formed a stereographic view partnership, known as the Kilburn Brothers, which would grow to dominate the field of stereo publishing. Stereo views are two photographs mounted side-by-side that appear three-dimensional when placed in a viewer called a stereoscope. Collecting stereo views was a craze of the middle-class in the mid to late nineteenth century. People acquired stereo views of tourist spots that they had visited as well as exotic locales that they would only experience through the wonder of the stereoscope. Although Edward was initially the firm’s primary photographer, Benjamin quickly took over this important duty. Early views concentrated on the White and Franconia Mountains. In spite of their rural location, Kilburn Brothers’s views were sold around the country. In 1866 the Littleton Gazette reported that: “... the Kilburn Brothers with their new instrument for taking Sterreoscopic [sic] views ... are being extensively circulated throughout the United States, and are pronounced by the most useful critics to be equal if not superior to any others published in the United States.” After only two years of business the firm was selling views internationally. In 1867 the Kilburn Brothers built a factory on Main Street in Littleton. In addition to the production areas, a sales shop occupied the front room.

The Kilburn Brothers used assembly line techniques in the production of their stereo views. The firm employed predominantly women who were responsible for a variety of duties including sensitizing the albumen paper, and hand cutting and pasting the prints. Men worked as printers, photographers, and in managerial positions. Over the years, the number of employees fluctuated, reaching a peak in 1904 when the company employed more than 100 people. They worked ten hour days from 7 a.m. to 5 p.m. In December 1873 the Kilburn Brothers moved into a new and bigger factory on Cottage Street in Littleton. This building had a southern exposure along its length, providing more natural light for the printing operation. At this time, the company produced between 1400 and 1800 stereo views a day. A dozen views cost approximately $2.00.

Despite the company’s success, Edward retired in February 1875 at the age of forty-five. In retirement he gave a series of magic lantern shows featuring views from the Kilburn Brothers’s inventory and planted a large orchard. He died in 1884.

Benjamin continued to run the stereo company, changing its name to the B.W. Kilburn Company. One of the company’s specialties was views of the cog railroad run by the Mount Washington Steam Railway Company. Kilburn documented the development of the railroad, and a series of his views appeared in the

S. 796

21 August 1869 issue of Harper’s Weekly. By tilting the camera, many of his stereo views exaggerate steep angle of the track making the descent look vertiginous. With other views, Kilburn carefully composed his photographs, often emphasizing the foreground to enhance the three-dimensional qualities of the stereo views. In addition to his views of New England, Benjamin made stereo views in Virginia, Bermuda, Mexico, Canada, and Europe. He photographed events, such as Grover Cleveland’s inauguration, and acquired the exclusive rights to produce stereo views of the 1893 World’s Columbian Exposition in Chicago and the California Midwinter Exposition. Other popular subjects sold by the firm were the Johnstown, Pennsylvania flood, the Boxer Rebellion, the Boer War, and the Spanish- American War. One of the company’s foremost photographers was Percival Graham. He joined the firm in the 1870s and photographed extensively at the 1901 Pan American Exposition held in Buffalo, New York. James M. Davis also worked as a photographer and distributor for the company.

The firm used several cameras including a Henry Clay stereo view camera and an American Optical Company camera that used a tripod. In an effort to eliminate the use of a tripod, Benjamin designed a “gun camera.” The camera was mounted on a gun stock that rested on the photographer’s shoulder.

In addition to their own inventory of negatives, Kilburn also bought negatives from other photographers. In 1881 he purchased the negatives and rights to a large collection by Boston stereo manufacturer John Soule, which included views of Niagara and Yosemite.

The studio produced both standard sized stereo views and larger cabinet sized stereos. Most views were pasted to buff mounts. Yellow, orange, and gray mounts were also used. Their stereo views were available for purchase in the company’s sales room, and at local stores, hotels, and tourist sites, such as the Mount Washington Railway gift shop. College students were employed in the summer to sell stereo views door-to-door in the Northeastern and Midwestern United States. In the 1870s the company issued catalogs listing their views. Orders could also be placed by mail.

In the United States, the Kilburn firm was both the largest producer of stereo views and in operation for the longest period of time-forty-four years. The exact date of Benjamin Kilburn’s retirement is unknown. In 1901 he sustained a stroke which left him disabled until his death in 1909. In 1910 the Kilburn negatives and equipment were sold to their former agent James Davis, and later to one of their main competitors, the Keystone View Company.

Kilburn’s negatives and logbooks are in the collection of the California Museum of Photography. The Littleton New Hampshire Public Library holds thousands of Kilburn stereo views.

Biography

Benjamin Kilburn (1827–1909) married Caroline Burnham on 16 November 1853. They had one daughter named Elizabeth. On 25 May 1857 Edward Kilburn (1830–1884) married Adaline Owen, a local schoolteacher. Their union produced one child, a daughter named Emily. In 1862 both brothers enlisted in the Civil War, and served through 1864 in New Hampshire’s 13th Regiment, Company D. In 1865 the Kilburn Brothers stereo company began operation. It became the most prominent stereo view company in the world. Their views were exhibited at the 1876 Philadelphia Centennial exhibition. In 1909 when the company ceased operations their inventory included nearly 100,000 glass stereo negatives.

See also: Stereoscopy.

Further Reading

Hepburn, Freeman, “Not Quite on the Level Stereo-The Mt. Washington Cog Railway,” in Stereo World 13, no. 1 (March/April 1986): 8–14.

McShane, Linda, “When I wanted the Sun to Shine” Kilburn and Other Littleton, New Hampshire Stereographers, Littleton, NH: Sherwin Dodge, 1993.

Southall, Thomas, “White Mountain Stereographs and the Development of a Collective Vision,” in Points of View: The Stereograph in America-A Cultural History, Rochester, NY: Visual Studies Workshop Press in collaboration with the Gallery Association of New York State, 1979.

• Quelle: Carol Johnson, Kilburn, Benjamin West (1827–1909) and Edward (1830–1884); Stereoscopic photographers and publishers, , in: John Hannavy (Hrsg.), „Encyclopedia of Nineteenth-Century Photography“, Routledge, New York/ London, 2008, 1630 Seiten, S. 796/797, ISBN-13: 978-0-415-97235-2, http://home.fa.utl.pt/~cfig/Anima%E7%E3o%20e%20Cinema/Fotografia/Enciclopedia%20of%20the%2019th%20Century%20Photography.pdf

++ ++ ++

William Edward Kilburn hat Daguerreotypien des Kristallpalastes auf der The Great Exhibition of the Work of Industry of All Nationsheld aufgenommen, die zwischen Mai und Oktober 1851 im Hyde Park in London stattfand.

++ ++ ++

Benjamin West Kilburn (10. Dezember 1827 - 15. Januar 1909) war ein amerikanischer Fotograf und Verleger von Stereobildern, der für seine Landschaftsaufnahmen der entstehenden amerikanischen und kanadischen Staats-, Provinz- und Nationalparks und seine visuellen Aufzeichnungen der großen Wanderungen am Ende des 19. Jahrhunderts berühmt war. Kilburn war ein Abgeordneter des New Hampshire General Court. Für seine Kamera im Pistolenstil wurde ihm ein Patent erteilt[1].

Frühes Leben

Der Sohn von Josiah Kilburn, einem Eisengießer, der Franconia-Öfen herstellte, erhielt im Alter von 16 Jahren eine Ausbildung zum Maschinenschlosser in Fall River, Massachusetts. Nach vier Jahren kehrte Benjamin Kilburn nach Littleton, New Hampshire, zurück, um Partner seines Vaters in der Gießerei Josiah Kilburn & Son zu werden.

Kilburn war Unteroffizier in der Kompanie D, 13. New Hampshire Volunteer Infantry, und nahm mit seiner Einheit an der Bürgerkriegsschlacht von Fredericksburg, Virginia, teil.

Als Bergsteiger war Kilburn auf dem Mount Washington in New Hampshire, in Ouray, Colorado, und in der Sierra Nevada in Kalifornien aktiv, unter anderem 1872 in Yosemite.

Fotografie

Die Stereobilder der Gebrüder Kilburn stammen aus der Zeit um 1865. Veröffentlichte Quellen schreiben ihre Stereografien (Stereofotografien) vor 1876 ausschließlich Benjamin Kilburn zu.[2] Sein Bruder Edward Kilburn (27. Februar 1830 - 1884) erlernte die Kunst der Fotografie jedoch schon früher von einem lokalen Daguerreotypisten, Ora C. Bolton[3] aus dem benachbarten Waterford, Vermont.

Der Fotograf O. C. Bolton unterrichtete auch Franklin G. Weller aus Littleton, New Hampshire. Weller wurde ein bemerkenswerter Stereofotograf, der komische Ansichten mit besonderem Lokalkolorit einführte und eine populäre Linie einführte, die in späteren Themenkategorien von Kilburn auftauchte. Bolton stand in Verbindung mit einem anderen frühen Stereofotografen, Franklin L. White aus Lancaster, New Hampshire, der 1859 eine Liste von Glasstereografien veröffentlichte.

Frühe Kilburn-Stereobilder wurden von Joseph L. Bates verkauft,[4] einem Einzelhändler, der sich in seinem Geschäft in der Washington Street in Boston auf Oliver Wendell Holmes-Stereobilder spezialisiert hatte. Ein Stereoview-Katalog von Kilburn-Bates wurde um 1867 veröffentlicht. Die Kilburn-Liste spiegelte eine ähnliche Auswahl wie die von Franklin L. White wider.[5] Die kommerzielle Unterstützung von Bates verschaffte den Kilburn Brothers einen ersten bedeutenden Schub auf dem Markt.

Gebrüder Kilburn und B. W. Kilburn Co.

Die ersten stereoskopischen Ansichten wurden in Edward Kilburns Studio im McCoy Block in Littleton hergestellt. Der Standort erwies sich als zu klein für ihre Popularität. Das Unternehmen blieb familienorientiert und konzentrierte sich weitgehend auf lokale Themen und Talente. Benjamins Tochter Elizabeth und ihr Ehemann William Jackson waren Mitarbeiter, die dazu beitrugen, das mit den Kilburn-Ansichten verbundene Qualitätsprodukt zu entwickeln.

Bis 1868 wurde ein zweites, größeres Geschäft am Standort des Chutter Blocks in der Main Street errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine neue Fabrik in der Cottage Street gebaut, die mehr Platz zur Expansion bot. Beide größeren Schauläden waren nur einen Block vom Bahnhof von Littleton entfernt. Junge Verkäufer trugen die Kilburn-Ansichten in die Züge und nach Süden zu einem immer größer werdenden Publikum. Heute ist der Standort des dritten Viewshops ein staatliches historisches Wahrzeichen. Das Unternehmen wurde schnell zum weltweit größten Hersteller stereoskopischer Ansichten.

Edward Kilburn zog sich um 1877 aus der Partnerschaft zurück, obwohl das Produkt noch bis in die späten 1880er Jahre als Kilburn Brothers bezeichnet wurde. John P. Soule, ein berühmter Stereofotograf aus der Washington Street in Boston, war eng mit den Kilburn Brothers verbunden. Eine große Anzahl seiner Negative wurde 1881 an das Kilburn-Geschäft in Littleton geliefert. Benjamin war in der National Photographic Association aktiv.

Die neue B. W. Kilburn & Company brachte viele Veränderungen in der stereoskopischen Technologie und beim Publikum mit sich. Bis 1890 war Benjamins zweiter Schwiegersohn, der Rechtsanwalt Daniel Clark Remich, dem Vorstand der Firma beigetreten, ebenso wie James M. Davis, der als Vertreter einer wachsenden Armee von Haus-zu-Haus-Verkäufern tätig war. Davis sollte in späteren Jahren die täglichen Entscheidungen des Unternehmens leiten. Als Generaldirektor, der zunächst in Philadelphia und später in New York und St. Louis ansässig war, nutzte er seine Telegrammadresse "Artistic", um die Produktion zu leiten, Fotografen in ferne Länder zu schicken und ein Verkaufsteam für den Vertrieb der Ansichten einzustellen.

Die Columbian Exposition in Chicago 1893 wurde zum Höhepunkt ihres Geschäfts, da sie die Exklusivrechte für den Verkauf stereoskopischer Ansichten der Weltausstellung erwarben.

Das Unternehmen wurde von mehreren seiner früheren Verkäufer und Konkurrenten übernommen, darunter: W. F. Burns & Co. aus St. Louis im Jahr 1910, die Brüder Underwood & Underwood aus New York, B. L. Singley von der Keystone View Company und andere.

Erbe / Vermächtnis

Benjamin W. Kilburn ist sowohl als visueller Historiker der Einwanderung und des internationalen Tourismus als auch als weltweit größter Hersteller stereoskopischer Ansichten von 1865 bis 1910 in Erinnerung geblieben.[6][7] Er wurde zu einem Pionier des Fotojournalismus und dokumentierte unter anderem die Amtseinführung von Grover Cleveland, die Johnstown-Flut in Pennsylvania, den Burenkrieg, den Boxeraufstand und den Spanisch-Amerikanischen Krieg. Ihm wird auch die Erfindung eines Fotoapparats zugeschrieben, der von 1882 bis 1886 von der Scovill Mfg. Co. hergestellt wurde, um die Verwendung eines Stativs beim Fotografieren in den White Mountains in New Hampshire zu umgehen.[8]

Als bürgerlich gesinnter Bürger, amerikanischer Bürgerkriegsveteran und Unterstützer der Grand Army of the Republic entwickelte er ein frühes Feuerlöschgerät und war an Such- und Rettungsaktionen auf dem Mount Washington beteiligt.[9][10]

Wikimedia Commons, Category:Benjamin W. Kilburn https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Benjamin_W._Kilburn

• Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Benjamin_W._Kilburn


++ ++ ++

Englische Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Benjamin_W._Kilburn

Wikimedia Commons: Category:Benjamin W. Kilburn, https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Benjamin_W._Kilburn

++ ++ ++

Benjamin West Kilburn (December 10, 1827 – January 15, 1909) was an American photographer and stereoscopic view publisher famous for his landscape images of the nascent American and Canadian state, provincial, and national parks and his visual record of the great migrations at the end of the nineteenth century. [...] Kilburn Brothers stereoviews date from about 1865. Published sources attribute their stereographs (stereo-photographs) before 1876 solely to Benjamin.[2] His brother, Edward Kilburn (February 27, 1830 – 1884), however, learned the art of photography from a local daguerreotypist, Ora C. Bolton,[3] from neighboring Waterford, Vermont at an earlier date. https://en.wikipedia.org/wiki/Benjamin_W._Kilburn


Oliver Wendell Holmes — His pioneer Stereoscope and the later Industry by GEORGE E. HAMILTON http://cprr.org/Museum/Holmes_Hamilton.pdf

One of the most successful of the early stereoscopists was Benjamin W. Kilburn of Littleton, New Hampshire. He began his experiments with stereophotography as early as 1865. Inspired and spurred on by the vitalizing touch of Dr. Holmes, soon after the close of the Civil War, he started to build his marvelous collection of stereoscopic negatives. The first of these were made of his surroundings and of the beautiful White Mountain region of his native State. Later, he visited all other scenic spots in the United States of America, and then the historical and cultural scenes of Europe and the rest of the World, making excellent stereoscopic negatives. Meanwhile his brother, Edward Kilburn, looked after the manufacture of stereographs from the negatives. Benjamin Kilburn played a leading role in the widespread popularity of the stereograph during the last decade of the 19th Century and the first decade of the present Century. Much of his extraordinary collection of negatives is still in use and is owned by the Keystone View Company of Meadville, Pennsylvania

S. 15, http://cprr.org/Museum/Holmes_Hamilton.pdf

In the last decade of the 19th Century, there was great activity in the sale of stereoscopes and stereographs to homes. Large sales organizations were developed for this purpose. In 1882, two Underwood brothers of Ottawa, Kansas, one a subscription book salesman and the other a bookkeeper, decided to try selling the famous Kilburn line of stereographs. The venture was successful from the start - and stereoscopic photographs from other producers, notably J. F. Jarvis of Washington, D. C., and Charles Buerstadt of Niagara Falls, New York, were added to the list. The firm of Underwood & Underwood soon was incorporated 3 and, as the business grew, an office and a depository were opened in Baltimore. That firm very shortly began producing its own stereoscopic negatives, and either gave up buying from other producers or bought their collections of negatives. In 1891, Underwood & Underwood established headquarters in New York City; and, a little later, set up a very efficient manufacturing plant at Arlington, New Jersey.

S. 16, http://cprr.org/Museum/Holmes_Hamilton.pdf


http://historiccamera.com/cgi-bin/librarium2/pm.cgi?action=app_display&app=datasheet&app_id=2402&

++ ++ ++ ++

Auch findet man die Klage eines Vereinsmitglieds des Vereins zur Förderung der Photographie in Berlin, Herrn Fuhrmanns, daß es ihm noch nicht gelungen sei, gute Berliner Straßenbilder – „natürlich Moment-Aufnahmen“ – als Glaß-Stereoskope aufzutreiben. Seine Bilder der Sächsischen Schweiz habe er beispielsweise aus Paris bezogen, und es werde jetzt wohl der „eigenthümliche Fall eintreten“, daß er Berliner und sonstige deutsche Ansichten aus Amerika beziehen werde, in dem bekanntlich der Fotograf Kilburn (ein Amerikaner, der den Verein besucht hatte und allein bei diesem einwöchigen Aufenthalt 200 Berlinaufnahmen für Stereofotos anfertigte) in diesem Jahre (1885) 1500 Berliner Aufnahmen gemacht habe. Photographische Mitteilungen 21.1885, S. 191f und S. 81, Vereinsbericht.

Miriam Paeslack, Fotografie Berlin 1871–1914. Eine Untersuchung zum Darstellungswandel, den Medieneigenschaften, den Akteuren und Rezipienten von Stadtfotografie im Prozeß der Großstadtbildung, Inaugural-Dissertation, Freiburg i.Br. 2001, S. 91, Fußnote 237, https://www.researchgate.net/profile/Miriam-Paeslack/publication/29758578_Fotografie_Berlin_1871-1914_eine_Untersuchung_zum_Darstellungswandel_den_Medieneigenschaften_den_Akteuren_und_Rezipienten_von_Stadtfotografie_im_Prozess_der_Grosstadtbildung/links/587fbc6208ae9275d4ee38e0/Fotografie-Berlin-1871-1914-eine-Untersuchung-zum-Darstellungswandel-den-Medieneigenschaften-den-Akteuren-und-Rezipienten-von-Stadtfotografie-im-Prozess-der-Grosstadtbildung.pdf

++ ++ ++ ++

Weblinks

Commons: Benjamin W. Kilburn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. siehe Miriam Paeslack, „Fotografie Berlin 1871–1914. Eine Untersuchung zum Darstellungswandel, den Medieneigenschaften, den Akteuren und Rezipienten von Stadtfotografie im Prozeß der Großstadtbildung“, Inaugural-Dissertation, Freiburg im Breisgau, 2001, S. 91, dort auch Fußnote 237, https://www.researchgate.net/profile/Miriam-Paeslack/publication/29758578_Fotografie_Berlin_1871-1914_eine_Untersuchung_zum_Darstellungswandel_den_Medieneigenschaften_den_Akteuren_und_Rezipienten_von_Stadtfotografie_im_Prozess_der_Grosstadtbildung/links/587fbc6208ae9275d4ee38e0/Fotografie-Berlin-1871-1914-eine-Untersuchung-zum-Darstellungswandel-den-Medieneigenschaften-den-Akteuren-und-Rezipienten-von-Stadtfotografie-im-Prozess-der-Grosstadtbildung.pdf
  2. George E. Hamilton, „Oliver Wendell Holmes – His pioneer Stereoscope and the later Industry“, The Newcomen Society in North America, New York/ San Francisco/ Montreal, 1949, S. 16/17, http://cprr.org/Museum/Holmes_Hamilton.pdf