Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Führerpaket

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Das so genannte Führerpaket (auch: „Führergeschenk für Fronturlauber“) war ein Lebensmittelpaket, das im Zweiten Weltkrieg deutsche Wehrmachtssoldaten von 1942 bis 1944 einmal jährlich erhielten, sobald sie, von der Front kommend, auf Heimaturlaub die Reichsgrenze überquerten.

Das Geschenkpaket war als Erkenntlichkeit des Oberbefehlshabers der Wehrmacht, des „Führers“ Adolf Hitler, für den Kriegseinsatz der deutschen Soldaten gedacht und sollte ausdrücklich auch ihren Angehörigen zugutekommen.[1] Es enthielt Lebens- und Genussmittel; in der Regel Dauerwurst oder getrockneten Schinken, Butter, Öl, Käse, Mehl oder Speisestärke, Konserven, Zucker, Schokolade oder Kakao[2] sowie eine vorgedruckte Karte, in die der Reichsadler eingeprägt war und die den Aufdruck: „Ein kleiner Dank des Führers an seine Soldaten“ trug.[3].

Die Übergabe des Führer-Paketes an die Fronturlauber wurde bei Übertritt über die Reichsgrenze in deren Soldbuch oder Ausweis vermerkt.[4] In manchen Fällen, zum Beispiel bei Verwundeten, bestand das Führergeschenk nicht aus Naturalien, sondern aus den enstprechenden Lebensmittel-Bezugsmarken und einem Beschaffungsgeld von zehn Reichsmark in bar.[5]

Eingeführt wurde die Führerpaket-Aktion im Oktober 1942.[6] Sie unterstand der Leitung des Reichskommissars für die Ukraine, Erich Koch, und seines Vertrauten, des Landesdirektors im ukrainischen Rovno, Kurt Knuth alias Kurt Quedenfeld. Die Verwaltungsstelle für die Führerpakete befand sich im ostpreußischen Königsberg in der Kaiserstr. 50 – Erich Koch war zugleich Gauleiter der NSDAP in Ostpreußen, Kurt Knuth war Kreisleiter der NSDAP in Heiligenbeil, Osterode und Angerburg in Ostpreußen.

Ab 15. Oktober 1943 erhielten die Angehörigen aller Wehrmachtsteile und der Waffen-SS sowie die Angehörigen der im Rahmen der Wehrmacht eingesetzten verschiedenen Organisationen der deutschen Ostfront, aus Italien, Griechenland, Serbien, Kroatien und Norwegen sowie alle zum Kampf eingesetzten U-Boot-Besatzungen und das zum Kampf eingesetzte fliegende Personal der Luftwaffe, die als Verwundete, Kranke oder als Urlauber in die Heimat kommen und den Berechtigungsvermerk in ihren Papieren haben, wieder ein „Führergeschenk“ in Gestalt eines Lebensmittelpaketes oder eine entsprechende Sonderlebensmittelkarte in Verbindung mit einem Geldbetrag von zehn Reichsmark (RM).[7]

Die Lebensmittel, die in den Führerpaketen verteilt wurden, wurden zum Teil in der deutsch besetzten Ukraine requiriert, also der einheimischen Bevölkerung geraubt.[8]

Im Jahr 1944 wurden die Führerpakete – unter anderem wegen Platzmangels in den Eisenbahn-Waggons – generell durch Sonder-Lebensmittelkarten ersetzt, die „in der Heimat“ an die Fronturlauber ausgegeben wurden.[9]. Den Sonderlebensmittelkarten „Führerpaket für Osturlauber“ lag ein standardisiertes Anschreiben mit der blauen Siegel-Oblate des „Reichskommissars für die Ukraine“ und der faksimilierter Unterschrift von Erich Koch bei.

Literatur und Quellen

  • Imke Wendt, „Im Osten Krieg - im Westen „Badebetrieb und Winterschlaf“?“, Band 3/3: „Der Zweite Weltkrieg an der Ost- und der Westfront aus Sicht ehemaliger Wehrmachtsangehöriger“, BoD – Books on Demand, 03.08.2016, S. 1220; https://books.google.de/books?id=hJzNDAAAQBAJ

Rohstoffe zur „Führerpaketaktion“

»Heimaturlauber, die aus der Sowjetunion in Urlaub kamen, erhielten an der Grenze das so genannte „Führerpaket“. Der Inhalt bestand u.a. aus Wurst, Butter, Öl, Käse, Mehl. Die Übergabe des Paketes wurde bei den Fronturlaubern in deren Soldbuch vermerkt. Das Geschenkpaket war als Dank für den Kriegseinsatz gedacht [...]« Quelle: Imke Wendt, „Im Osten Krieg - im Westen „Badebetrieb und Winterschlaf“?“ Band 3/3: „Der Zweite Weltkrieg an der Ost- und der Westfront aus Sicht ehemaliger Wehrmachtsangehöriger“, BoD – Books on Demand, 03.08.2016, S. 1220; https://books.google.de/books?id=hJzNDAAAQBAJ

  • Die sogenannte „Führerpaketaktion“ – bestehend aus beschlagnahmten Gütern der ukrainischen Bevölkerung – war seine Idee.

1942/1943 erfand man die Führerpaket-Aktion. Was lag also näher, als daß nunmehr Knuth dieses Tätigkeitsfeld eröffnet wurde. Gewiß hat sich so mancher arme Landser über sein Paket, das ihm ausgehändigt wurde, gefreut, um nach mindestens einem Jahr der Strapazen mit dem Paket seinen Angehörigen einen gedeckten Tisch zu bereiten.

  • »OSTFRONT 1943, "Führerpaketaktion", R-Brief ab Königsberg 1.4.43 nach Braunschweig mit PFS 42 Pfg und Briefstempel "Reichskommissar für die Ukraine ...", rs. dito blaue Siegeloblate, dazu Vordruck-Karte mit Präge-Reichsadler "Ein kleiner Dank des Führers an seine Soldaten", diese lag jedem "Führerpaket" oder "Führergeschenk" an die Soldaten bei, die in der Winteraktion für Fronturlauber solche "Gaben" erhielten«, https://stampauctionnetwork.com/fz/fz168248.cfm ; https://auktionen.felzmann.de/img/lose/168/05896q000.JPG
  • OSTFRONT 1942, "Führerpaket für Osturlauber", Vordruck vom "Reichskommissar für die Ukraine" mit Faksimile-Unterschrift des Gauleiters Koch "Im Auftrag des Führers überreiche ich Ihnen ... eine Lebensmittelkarte ... sowie 10 RM Beschaffungsgeld"

OSTFRONT 1942, "Führerpaket für Osturlauber", Vordruck vom "Reichskommissar für die Ukraine" mit Faksimile-Unterschrift des Gauleiters Koch "Im Auftrag des Führers überreiche ich Ihnen ... eine Lebensmittelkarte ... sowie 10 RM Beschaffungsgeld"

  • Zentrale in Königsberg, Kaiserstr. 50 – »Kostenlosen Rat und Auskunft über die Anwendung obiger und anderer Stickstoffdüngemittel erteilt die Landwirtschaftliche Beratungsstelle der I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft Königsberg Pr. Kaiserstr. 50«, Revaler Bote : Einzige grosse deutsch-baltische Zeitung in den Grenzen der Estnischen Republik, 5 mai 1928, https://dea.digar.ee/cgi-bin/dea?a=d&d=revalerboteeinzige19280505.1.11
  • Führerpaket für Osturlauber. Enthielt Lebensmittel wir Brot, Schinken, ... Verwundete erhielten einen Gutschein für ein Führerpaket, d.h., die Bezugs-Marken für die betreffenden Lebensmittel und 10 Reichsmark.
  • Chronik.net, Was geschah im Oktober 1942?, 4.10.1942, Sonntag, https://chroniknet.de/extra/ereignisse/oktober-1942/: „In einer Rede aus Anlass des Erntedankfestes kündigt der Beauftragte für den Vierjahresplan, Hermann Göring, an, dass künftig jeder deutsche Wehrmachtsurlauber bei Überschreiten der deutschen Grenze ein »Führerpaket« mit Lebensmitteln erhalten werde.“
  • „Das Führerpaket für Fronturlauber enthielt Berechtigungsscheine über 5 kg Weizenmehl, 2 kg Nährmittel oder Hülsenfrüchte, 1 kg Zucker, 1 1/2 kg Marmelade, 1/2 kg Butter oder Margarine und sollte ausdrücklich den Angehörigen zugutekommen.“

Christian Packheiser, Heimaturlaub: Soldaten zwischen Front, Familie und NS-Regime, Wallstein-Verlag, 2020, Fn. 798 auf S. 262, https://books.google.de/books?id=KpLaDwAAQBAJ&pg=PA262&lpg=PA262

  • „Führerpaket für Osturlauber"

Als Dank des Führers erhalten Urlauber, Verwundete und Kranke aus dem Bereich der gesamten Ostfront an der Reichsgrenze ein Lebensmittelpaket. In manchen Fällen ist es nicht möglich, die Pakete an den Verteilungs-stellen auszugeben. So können besonders Ver-wundete oder Kranke oftmals die Pakete nicht in Empfang nehmen. Damit sie trotzdem in den Genuß der Lebensmittel kommen, wird ihnen jetzt die Möglichkeit verschafft, die Lebens-mittel in der Heimat zu beziehen. Für Verwun-dete, Kranke oder Urlauber, die aus besonderen Gründen das Lebensmittelpaket des Führers nicht erhalten können, ist eine besondere Le-bensmittelkarte „Führerpaket für Osturlauber" eingeführt worden. Die Karte besteht aus einem Stammabschnitt und Einzelabschnitten im Werte von je 500 g über insgesamt 2,5 kg Weizen-mehl, 1 kg Zucker, 1,5 kg Nährmittel, 1 kg Butter und 1 kg Fleisch oder Fleischwaren. Die Einzelabschnitte sind bis zum 31. Mai 1943 gültig. Antragsteller wenden sich unmittelbar an die Dienststelle General z. b. V. 4 Okh./Aha, Berlin- W 15, Pariser Straße 1. aus: Litzmannstädter Zeitung, 25. Jahrgang, Nr. 339, So., 06. Dezember 1942, Seite 5, http://bc.wbp.lodz.pl/Content/29253/Litzmannstadter%20Zeitung%201942%20kw%20IV%20Nr%20339.pdf

  • Im Mai 1944 bekam mein Vater Urlaub und fuhr mit dem Zug nach Ebersberg. Wie er schrieb, meldete er sich hier so-fort nach seiner Ankunft bei der Ortskommandantur, um die Le-bensmittelkarten zu bekommen. „Denn zu dieser Zeit war wegen Platzmangel in den Waggons das Führerpaket abgeschafft und da-für bekam man in der Heimat die Lebensmittelkarten“.

aus: Erinnerungen: „Totenglocke für das Ewige Dritte Reich“(Teil 4) von Markus Krammer Im Nachlass des am 23.09.2017 verstorbenen Markus Krammer fanden sich noch Texte mit Erinnerungen, die wir an dieser Stelle gerne veröffentlichen. Stadt Ebersberg, Stadtmagazin Februar 2018, S. 22, https://www.ebersberg.de/fileadmin/ebersberg/Rathaus_Service/Stadtmagazin/2018/Stadtmagazin_Februar_2018.pdf


Deutsche Ukraine-Zeitung, Mi., 02. Dezember 1942, S. 3

Das Führerpaket für Osturlauber Berlin, 1. Dezember – Als Dank des Führers erhalten Urlauber, Verwundete und Kranke aus dem Bereich der gesamten Ostfront an der Reichsgrenze ein Lebensmittelpaket. In manchen Fällen ist es nicht möglich, die Pakete an den Verteilungsstellen auszugeben. So können besonders Verwundete oder Kranke oftmals die Pakete nicht in Empfang nehmen. Damit sie trotzdem in den Genuß der Lebensmittel kommen, wird ihnen jetzt die Möglichkeit verschafft, die Lebensmittel in der Heimat zu beziehen. Für Verwundete, Kranke oder Urlauber, die aus besonderen Gründen das Lebensmittelpaket des Führers nicht erhalten können, ist eine besondere Lebensmittelkarte „Führerpaket für Osturlauber“ eingeführt worden. Die Karte besteht aus einem Stammabschnitt und Einzelabschnitten. Die Einzelabschnitte sind bis zum 31. Mai 1943 gültig. Antragsteller wenden sich unmittelbar an die Dienststelle General z. b. V. IV ОКН/ AHA, Berlin W 15, Pariser Straße 1.

https://libraria.ua/en/numbers/875/31976/?PageNumber=3&ArticleId=1398956&Search=F%C3%BChrerpaket

Deutsche Ukraine-Zeitung, Nr. 3, 05. Januar 1943, S. 3

An alle Deutschen in der Ukraine Mitarbeiter, Nationalsozialisten!

Die anglo-jüdische Agitation pflegt mit Vorliebe jede Anstrengung der plutokratisch-bolschewistischen Kriegführung zu einem „Wendepunkt“ des Krieges zu stempeln. Der letzte, unbedingt kriegsentscheidende Wendepunkt sollte vor einigen Wochen das Gangsterunternehmen Roosevelts in Französisch-Nordafrika sein. Nachdem der Führer mit dem Einmarsch der Achsentruppen in Tunis und der Besetzung der französischen Südküste diesen Streich sofort parierte, ist es um die so laut hinausposaunte Wende merklich stiller geworden. Der in britischem Auftrag erfolgte Mord an dem Verräter Darlan beweist zudem, daß es mit dem Glauben der Feindmächte an die angeblich schon erfolgte Kriegsentscheidung in Nordafrika nicht sehr weit her sein kann, sonst brauchte man sich so zweifelhafter Mittel wohl nicht zu bedienen. In Deutschland war man von Beginn des Krieges an mit der Herausstellung von „Wendepunkten“ weit zurückhaltender, trotzdem die Siege unserer Wehrmacht weit eher und logischer zu entscheidenden und tatsächlichen Feststellungen zwingen als alle anglo-sowjetiscben Scheinerfolge zusammen. Den unbestrittenen Siegen in Polen, Norwegen, im Westen, auf dem Balkan und im Sowjetfeldzug können die Churchill, Roosevelt und Konsorten doch überhaupt nichts Gleichwertiges zur Seite stellen. Die Achsenmächte haben es freilich auch nicht so eilig, immer wieder Wendepunkte zu konstruieren. Denn nach einem stolzen Wort des Führers wurde der Faktor „Zeit“ in der Führung dieses uns von den britisch-jüdischen Mächten aufgezwungenen Krieges nicht nur einkalkuliert, sondern auch bezwungen. Der entscheidende Markstein auf dem Wege zur Bezwingung der „Zeit“ war die Eroberung der Ukraine in den Jahren 1941/42. Wenn es je einen wirklichen „Wendepunkt“ in diesem Krieg gab, so die Schlachten von Uman, Kiew und Rostow, die Deutschland in den Besitz des reichen ukrainischen Landes mit seinen wichtigen Ernährungs- und Rohstoffbasen brachten. Mit der Eroberung der Ukraine wurde Deutschland, und mit ihm Europa, endgültig biockadefest. Englands schärfste Waffe war damit unbrauchbar geworden. Kein Geringerer als Winston Churchill selbst hat das erkannt. Nach dem Ersten Weltkriege sprach er es einmal aus, daß das wilhelminische Deutschland einen großen Fehler gemacht habe, als es 1915 nicht sofort alle Mittel zur Eroberung der Ukraine einsetzte. Die Alliierten hätten dann in Verbindung mit dem U-Bootkrieg einen schweren Schlag erhalten. 1918 sei es bereits zu spät gewesen. Winston Churchill wird zugeben müssen, daß Adolf Hitler diesen Fehler in seiner Kriegführung vermieden hat; Churchills Zusammenspiel mit den Sowjets hat Deutschland eine entscheidende Kriegschance eingebracht, Churchill und Konsorten müssen sich ein für allemal damit ablinden, daß ihr frivoler Aushungerungsplan, der dank der organisatorischen Maßnahmen der nationalsozialistischen Staats- und Kriegführung an sich schon keine Aussicht auf Erfolg hatte, durch die Eroberung der Ukraine zu nichts wurde, ganz gleich, wie lange der Krieg dauert. Damit entfällt auch die törichte Hoffnung der anglo-jüdischen Kriegsverbrecher, durch Hunger und Zersetzung eine Revolte gegen das nationalsozialistische Regime entfesseln zu können. Seihst schwedische und schweizer Zeitungen, die wirklich nicht im Geruch stehen, deutschfreundlich zu sein, haben in letzter Zeit zugeben müssen, daß die Eroberung der Ukraine einer der entscheidendsten Siege der deutschen Kriegführung war, der durch keine „zweite Front“ oder sonstige Manipulationen der Feindseite aufgeholt werden könne. Das deutsche Volk muß sich immer wieder vor Augen halten, was es seinen Soldaten verdankt, die das ukrainische Sieges-Unterpfand rechtzeitig der deutschen Kriegführung sicherten! Unser Volk muß wissen, was die Ukraine für die Führung eines totalen Krieges bedeutet. Es muß sich aber auch darüber klar sein, daß es nicht allein darauf ankommt, etwas zu besitzen, sondern daß es noch entscheidender ist, in diesem Lande auch wirklich zu führen und zu regieren. 1918 waren die Mittelmächte ja auch in dem Besitz der Ukraine. Aber die Quertreibereien der Habsburger, das Dreinreden von politisierenden Militärs, Parlamentariern und Emigranten, kurzum das Fehlen einer einheitlichen zentralen Verwaltung, alles das hemmte die Nutzbarmachung des Landes für Front und Heimat. Damals war eben die Wirtschaft das Schicksal, nicht der politische Wille, und das Volk hatte es bitter zu büßen. Kümmerliche je zweimal 5000 t Getreide kamen ins Reich und nach Wien, bis die Wogen der Börsenrevolte von 1918 über dem dilettantischen Ukraineunternehmen zusammenschlugen.

Im Gegensatz zu damals wußte die Kriegführung eines Adolf Hitler, dessen wurde die Welt Zeuge, mit der Ukraine durchaus etwas anzufangen. Unsere Soldaten haben ihr Blut in diesem Lande nicht vergossen irgendwelcher Menschheitsbeglückungsideen willen, sondern um die hier lagernden Reichtümer für Front und Heimat und damit für ein neues Europa nutzbar zu machen. Die vom Führer in diesem Lande eingesetzte zivile Verwaltung kennt nur ein großes Ziel: dem Frontheer zu beschaffen, was es braucht und der Heimat die zusätzlichen Mengen an Nahrungsmitteln, Rohstoffen und an Arbeitskräften zur Verfügung zu stellen, auf die das deutsche Volk ein Anrecht hat und die für die Erringung des Endsieges notwendig sind. Mit dieser Zielsetzung ist im vergangenen Jahr im Reichskommissariat Ukraine gearbeitet worden. Genaue Zahlen anzugeben, verbietet noch das Interesse der Kriegführung. So viel aber kann gesagt werden, daß die letzte Erhöhung der Rationen im Reich, die Sonderzuteilungen zu Weihnachten und vor allem die Führerpakete an Fronturlauber ohne die Beiträge der Ukraine kaum in diesem Maße möglich gewesen wären. In diesen Tagen rollt der viertausendste Lebensmittelzug über die Grenzen des Reiches, und fast 710 000 Arbeiter wurden in der Ukraine freigemacht, um in der deutschen Rüstungsindustrie und Landwirtschaft die für den Wehrdienst notwendigen Arbeitskräfte zu ersetzen. Das sind Zahlen, die sich sehen lassen können und bei denen Winston Churchill und Roosevelt schwarz vor den Augen werden muß.

Alle diese Leistungen sind uns aber nicht in den Schoß gefallen; sie mußten erarbeitet und nochmals erarbeitet werden. Sie wurden erreicht mit einer Mindestmaß! von Arbeitskräften, weil in der zivilen Verwaltung der Ukraine von Anfang an der Grundsatz galt, mit möglichst wenig Menschen auszukommen, um jeden Mann der kämpfenden Front zu belassen. Im Gegensatz zu 1918, das kann als Erfolg des deutschen Regimes gebucht werden, hat die Be völkerung in der Ukraine durch ihre Haltung die Maßnahmen der deutschen Führung im großen und ganzen unterstützt. Wir sind uns bewußt, daß wir aus den harten Kriegsnotwendigkeiten heraus manches verlangen mußten. Aber unsere Anforderungen sind erfüllt worden. Der überwiegende Teil der ukrainischen Bevölkerung verkannte nicht, daß gewisse Opfer des Einzelnen notwendig waren, um einen Beitrag zum gemeinsamen Kampf gegen den Bolschewismus zu leisten. Die Ukrainer verdanken es den deutschen Soldaten, daß sie von der bolschewistischen Terrorherrschaft befreit wurden. Gegenüber den Opfern der deutschen Soldaten verblassen die an sie gestellten Anforderungen. Noch niemals in den letzten 1000 Jahren hatte dieses Land eine so moderne und gerechte Verwaltung wie gegenwärtig. Heute weiß es die ukrainische Bevölkerung, daß nur deutsche Tatkraft und nationalsozialistisches Durchgreifen das Land aus dem Chaos heraasrissen, in das es die Bolschewisten stürzten, und in das es die Emigranten wieder gestürzt hätten, wenn sie zum Zuge gekommen wären. Deutschland und seine Verbündeten bringen gewaltige Opfer im Kampfe gegen die bolschewistische Weltgefahr, es muß daher auch von der einheimischen Bevölkerung verlangt werden, daß sie durch eine einwandfreie positive Haltung zum siegreichen Ende dieses Wellkampfes beiträgt. Nur die Niederlage Moskaus und der jüdischen Plutokratien sichert das Leben und die Zukunft der in der Ukraine arbeitenden Menschen. Wir alle, die wir vom Führer den ehrenvollen Auftrag erhielten, an der für die deutsche Zukunft entscheidenden ukrainischen Aufgabe mitzuarbeiten, sind uns bewußt, daß diese Aufgabe verpflichtet. Wir sind stolz darauf, Mitarbeiter an einem Werk zu sein, das, darüber sind sich vor allem unsere Gegner einig, zum Angelpunkt des Krieges wird. Diese Feststellung muß uns alle anspornen, noch mehr zu leisten als bisher, Die Ukraine ist unser kostbarstes Siegespfand, wir wollen und werden dafür sorgen, daß es von Monat zu Monat mehr im Werte steigt. Wir versprechen wahrhaftig keine goldenen Berge. Wer könnte das wissen wir doch zu genau, daß all unser Tun umsonst wäre ohne den Segen des Himmels, der Ernten wachsen oder verderben lassen kann. Aber was menschenmöglich ist, wird getan werden, um unseren Soldaten, Bauern und Rnstüngsarbeitem das tägliche Brot zu sichern und um hier im Osten das Tor in eine neue und große deutsche Zukunft aufzuschlagen. Wir glauben daran, daß das Schicksal, wenn wir fleißig und treu dem Führer unsere Pflicht erfüllen, uns den Segen nicht versagen wird! Unsere Aufgabe im Osteinsatz ist uns allen Verpflichtung den kämpfenden und toten Soldaten gegenüber. Die Zeiten müssen vorbei sein, in denen deutsches Blut umsonst oder um eines Phantoms willen floß. Wir haben die heilige Pflicht, dafür zu sorgen, daß die Saat kostbaren Blutes jungen deutschen Mannestums, das hier im Osten verströmte, Frucht trägt für Kind und Kindeskinder. Die Soldatengräber in der Ukraine mahnen uns zur Arbeit und Pflicht für Deutschland und den Führer.

An uns wird es liegen, daß es dermaleinst in der Geschichte heißt: Die Ukraine war einer der wirklich entscheidenden Wendepunkte des Krieges! Ein geschichtlich einmaliges Siegespfand wurde genutzt. Wir werden unsere Leistungen für Front und Heimat steigern! Alle Widerstände müssen mit nationalsozialistischer Tatkraft gebrochen werden! Noch mehr Lebensmittel für unser Volk werden wir dem Führer zur Verfügung stellen. Mit einem Glauben, der Berge versetzt, werden wir alle an unsere Aufgaben herangehen. Wir sitzen an dem Hebel, der Englands Hoffnungen auf Zermilrfrang und Aushungerung mattsetzt, Pflichterfüllung bis zum Äußersten I Mitarbeiter! Deutsche Männer und Frauen! Der Führer kann sich auf uns verlassen. Wir werden die von ihm gestellten Aufgaben lösen. Es lebe der Führer! ERICH KOCH Gauleiter und Reichskommissar

https://libraria.ua/en/numbers/875/32218/?PageNumber=3&ArticleId=1411590&Search=F%C3%BChrerpaket

Wortgleich auch in: Deutsche Bug-Zeitung, Nr. 3, 13. Januar 1943, S. 2; https://libraria.ua/en/numbers/1/32516/?PageNumber=2&ArticleId=1422464&Search=F%C3%BChrerpaket

Deutsche Ukraine-Zeitung, Mi., 10. Oktober 1943, S. 3

Das Führerpaket wird gepackt Rowno, 9. November – Die auch im Vorjahr vom Reichskommissar ausgehende Führerpaketaktion hat seit 1. Oktober wieder begonnen und wird bis zum. 1. April durchgeführt werden. In einer ausgedehnten Barackenanlage sind viele Hunderte von Händen am Werk, für die auf Urlaub gehenden Soldaten diese Führergabe zusammenzustellen. Fünf Kilo Mehl, ein Kilo Zucker, ein Kilo Grieß, ein Kilo Hirse, ein Kilo Erbsen und ein Kilo Oel sind in der reichlichen Spende enthalten, die zu einem handlichen Paket verschnürt ist. Die Verpackung und die Füllung der Tüten – Mehl und Erbsen werden in einer besonderen Anlage vor dem Verpacken gesäubert und gereinigt – besorgen Einheimische unter der Aufsicht von reichsdeutschen Frauen. Ein Gang durch die Baracken zeigt, wie flott die Arbeit entweder im Handbetrieb oder am Fließband vonstatten geht. Auf dem Bahnhof begegnen wir einem Trupp Landser, die alle mit ihrem Paket unter dem Arm dem Zug zustreben, der sie nach der Heimat bringen soll. „Ick komme mir vor wie’n Weihnachtsmann, nee, wird Mutter da ’ne Freude haben!" hören wir im Vorübergehen und freuen uns mit. E.N.

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Deutsche Ukraine-Zeitung, Fr., 15. Oktober 1943, S. 1

Wieder Führerpaket für Fronturlauber Ausgabe von Lebensmittelpaketen oder Sonderlebensmittelkarten Berlin, 14. Oktober – Als Dank des Führers für ihren Einsatz erhalten ab 15. Oktober 1943 die Angehörigen aller Wehrmachtsteile und der Waffen-SS sowie die Angehörigen der im Rahmen der Wehrmacht eingesetzten verschiedenen Organisationen der gesamten Ostfront, aus Italien, Griechenland, Serbien, Kroatien und Norwegen sowie alle zum Kampf eingesetzten U-Boot-Besatzungen und das zum Kampf eingesetzte fliegende Personal der Luftwaffe, die als Verwundete, Kranke oder als Urlauber in die Heimat kommen und den Berechtigungsvermerk in ihren Papieren haben, wieder ein Führergeschenk in Gestalt eines Lebensmittelpaketes oder eine entsprechende Sonderlebensmittelkarte in Verbindung mit einem Geldbetrag von zehn RM. Das Führerpaket wird, ebenso wie das letzte Mal, nur einmal ausgehändigt und sein Empfang im Soldbuch oder Ausweis vermerkt. Die Sonderlebensmittelkarte, die dann ausgegeben wird, wenn der Empfangsberechtigte das Paket nicht erhalten hat, wird von der Kartenausgabestelle des Heimat- oder Urlaubsortes ausgehändigt.

https://libraria.ua/en/numbers/875/32162/?PageNumber=1&ArticleId=1408639&Search=F%C3%BChrerpaket

Deutsche Ukraine-Zeitung, Mi., 05. Januar 1944, S. 4

Das Führerpaket für die Fronturlauber Auch nachträglich Vergütung an die Angehörigen möglich

Berlin, 4. Januar – Zur Wiederaufnahme des Führergeschenks für Fronturlauber gibt das OKW ergänzende Bestimmungen bekannt. Da nach erhält nur derjenige das Führergeschenk, dessen Papiere mit einem ordnungsgemäßen Berechtigungsvermerk des Disziplinar- oder Dienstvorgesetzten versehen sind und der die Grenze zum Heimatkriegsgebiet nach dem 15. Oktober 1943 00.00 Uhr überschritten hat. Soweit Empfangsberechtigte das Führergeschenk nicht erhalten haben, sei es, weil sie ohne den vorgeschriebenen Berechtigungsvermerk in den Papieren in das Heimatkriegsgebiet kamen und eine nachträgliche Eintragung durch den zuständigen Standortältesten nicht erfolgte, sei es, weil andere Gründe vorliegen, können sie nach ihrer Rückkehr vom Urlaub bei ihrem Disziplinar- oder Dienstvorgesetzten die Aushändigung der Sonderlebensmittelkarten und Geldvergütung von 10 RM an ihre nächsten Angehörigen beantragen. Der Disziplinar- oder Dienstvorgesetzte übersendet dann der vom Antragsteller bestimmten Person eine Empfangsberechtigung. Gegen diese Empfangsberechtigung kann der Berechtigte von der zuständigen Kartenstelle bzw. Gemeindekasse die Lebensmittelkarte für Fronturlauber und die Geldvergütung von 10 RM in bar in Empfang nehmen. Das Führergeschenk ist im übrigen nicht an den Erholungsurlaub gebunden, es kann auch bei allen anderen Arten von Urlaub zugebilligt werden. Jedoch steht es jedem Empfangsberechtigten auch bei mehrmaliger Beurlaubung nur einmal zu. Die Führerpaketaktion Oktober 1942 bis März 1943 bleibt hierbei unberücksichtigt. Soweit Verwundete oder Kranke nach dem Stichtag aus den in Betracht kommenden Gebieten ohne Berechtigungsvermerk in den Papieren in Lazarette des Heimatkriegsgebiets verlegt werden, wird der Berechtigungsvermerk durch die Chefärzte nachgetragen. Zum einmaligen Empfang des Führergeschenks sind weiter berechtigt die in den in Betracht kommenden Frontgebieten eingesetzten männlichen und weiblichen Angehörigen des Deutschen Roten Kreuzes, die Personaleinheiten der Lazarettzüge des Feldheeres, soweit sie ständig in Lazarettzügen zwischen dem Operationsgebiet und der Lazarettbasis Ost pendeln, und die zivilen Gefolgschaftsmitglieder der zum Chef des Transportwesens abgeordneten Bauzüge, soweit sie Wehrmachtgefolge sind. Diejenigen Angehörigen der landeseigenen Verbände und Schutzmannschaften sowie diejenigen Hilfswilligen sind zum Empfang eines Führergeschenks berechtigt, die mit einem deutschen Wehrmachtangehörigen zusammen in das Heimatkriegsgebiet beurlaubt werden und ihren Urlaub in der Familie des deutschen Wehrmachtangehörigen verleben.

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Deutsche Ukraine-Zeitung Nr. 2, 05. Januar 1944, S. 3

An alle Deutschen in der Ukraine! Nationalsozialisten, Mitarbeiter!

Wieder stehen wir an der Jahreswende. Unter dem Donner der Kanonen der Ostfront, unter dem Bersten anglo-amerikanischer Terrorbomben in den Wohnvierteln deutscher Städte, unter den züngelnden Lügenschwaden des britisch-jüdischen Nervenkrieges ist das deutsche Volk unbesiegt und kampfentschlossen ins fünfte Kriegsjahr getreten. Stalin, Roosevelt und Churchill hatten vor Jahresfrist in ihren Aufrufen das Jahr 1943 zum Jahr des endgültigen Sieges der Plutokraten und des Bolschewismus erklärt. Sie erhofften einen zweiten 9. November und sahen sieh schon siegreich unter dem Brandenburger Tor einziehen. Die bolschewistische Generaloffensive, das Nordafrika-Unternehmen, der Badoglio-Verrat und der auf die Spitze der Verruchtheit getriebene Bombenterror gegen unschuldige Frauen und Kinder sollten Deutschlands Untergang herbeiführen und Europa reif machen für das jüdisch-bolschewistische Jahrhundert. Heute, ein Jahr nach ihren großmäuligen Ankündigungen, stehen die drei Weltgangster am Grabe ihrer Hoffnungen. Deutschland trotzte an allen Fronten, besonders aber in der Heimat, dem jüdisch-plutokratisch bolschewistischen Massenansturm. Es mußte zwar Nackenschläge einstecken, und die gewaltige europäische Front hat an einigen Stellen Abbröckelungen erfahren, aber die Front an sich hält. Europa gehört uns und arbeitet für uns. Unsere Wehrmacht ist nicht zerschlagen, sie steht, mit neuen Waffen versehen, bereit zu neuen Siegen. Die schaffende Heimat hat schwere Leiden durchmachen müssen, aber sie hat, nach den Worten des Führers, eine „Avantgarde der Rache“ gebildet, die darauf brennt, den anglo-amerikanischen Weltverbrechern ihre Schandtaten mit Zins und Zinseszins heimzuzahlen. Der Zusammenbruch des Siegeshoffnungen unserer Gegner ist vollkommen, so daß sie nur noch mit Geschwätz auf entlegenen Konferenzen im Stile von Teheran und mit albernen Drohungen antworten können. Stolz dürfen wir sagen, daß 1943 das Jahr der großartigen Bewährung unseres Volkes wurde. Siege ertragen kann jedes Volk. Aber unter Schicksalsschlägen, wie wir sie hinnehmen mußten, standzuhalten, darin zeigt ein Volk erst, was es wert ist. Erst im Standhalten bis zum Letzten verdient sich ein Volk den Sieg. Friedrich wurde der Große nicht allein durch seine Erfolge, sondern durch sein Aushalten. Trotz Kolin und Kunersdorf blieb er Sieger des Siebenjährigen Krieges. Auch unser Volk hat in diesem schweren Kriegsjahre begreifen gelernt, daß die Richterin Geschichte die Siegespalme nur unter Rückschlägen und Bewährungsproben reicht. Das nationalsozialistische Deutschland bestand 1943 diese schwere Bewährungsprobe. Der Krieg nähert sich seinem Höhepunkt. Schweres steht uns noch bevor. Der Kampf um Freiheit und Leben wird noch bittere Opfer erfordern. Aber das ist unser fester nationalsozialistischer Glaube, daß wir 1944 Adolf Hitler wieder am Zuge sehen werden. Auch für Euch, Männer und Frauen der Hoheitsverwaltung Ukraine, war 1943 ein hartes Jahr, aber auch ein Jahr der Bewährung. Es begann im Schatten des Heldenkampfes von Stalingrad und der darauf folgenden Abwehrkämpfe. Dank unseren gemeinsamen Anstrengungen und Dank des Segens von oben reifte eine ausgezeichnete Ernte heran. Da brachten die Sommer- und Herbstwochen die bisher stärkste Zerreißprobe. Die deutsche Wehrmacht parierte den sowjetischen Massenansturm, der mit einem Schlage die ganze Ukraine von Charkow bis Lemberg zurückerobern sollte, durch eine bewegliche Kriegsführung, die große Teile unseres Reichskommissariats dem Gegner überließ. Die Strategie des Führers konnte es sich leisten, den riesigen Raum der Ukraine in seine Planungen einzuspannen, so bitter auch die Aufgabe von wirtschaftlichen Werten sein mußte. Wir wissen es heute, daß der schändliche Verrat der Badoglio-Clique das Zurückgehen auf eine verkürzte Frontlinie zur gebieterischen Notwendigkeit machte. Was wir in der Ukraine preisgeben mußten, haben wir durch die Stabilität der Front gewonnen. Diese verkürzte Frontlinie stellte nun uns alle vor neue und ungewohnte Aufgaben. Anders als im Jahre 1942 waren jetzt unsere Pflichten gelagert. Nicht aufzubauen galt es an vielen Stellen, sondern abzuwickeln. Wir haben die Zähne zusammengebissen. Aber im Kern bleibt sich unser Auftrag gleich. Wie auch die äußeren Umstände sein mochten — die Versorgung der Front und die Zuschüsse zur Ernährung der Heimat aus dem uns anvertrauten Lande heraus mußten im Mittelpunkt unserer Arbeit bleiben. Die Reichtümer dieses Landes für die deutsche Kriegführung nutzbar zu machen, das sind wir dem Führer und dem deutschen Frontsoldaten schuldig. Das mag auf verkleinertem Raum schwierig sein, aber ein Unmöglich darf es für uns nicht geben. Was die Männer und Frauen der Hoheitsverwaltung Ukraine in den vergangenen Jahren unter widrigsten Umständen geleistet haben, kann schon heute vor der Geschichte bestehen. Unsere Männer, insbesondere die der Landwirtschaft, haben es erreicht, in eineinhalb Ernten bis Juni 1943 immerhin rund 11 Millionen Tonnen an Erzeugnissen der Feld- und Ackerwirtschaft, wie: Getreide, Oelsaaten, Hülsenfrüchte, Zucker, Kartoffeln, Baumwolle usw. für die Front und die Heimat zu mobilisieren. Dazu kamen 3,45 Millionen Stück Schlachtvieh, 16 Millionen Geflügel, 680 Millionen Eier usw. Auch der gewerbliche Sektor hat viele Millionen Tonnen an Erzen, Metallen, Schrott usw. für die Rüstung des Reiches geliefert. Und wenn die Führerpaket-Aktion auch in diesem Jahre wieder Freude in Millionen deutscher Soldatenfamilien bringt, so hat die Arbeit des Führerkorps Ukraine daran ihren besonderen Anteil.

In diesem Jahre sind wir am Feind gewesen und geblieben. Wir haben nicht, wie es die eingefahrenen Verwaltungen der Vergangenheit getan hätten, beim Herannahen des Gegners die Koffer gepackt. Wir standen da, wo es uns der Führer befahl. Unsere Männer, vor allem die Gebietskommissare, Landwirtschaftsführer und ihre Mitarbeiter bleiben befehlsgemäß in der Nähe der kämpfenden Front, vielfach sogar in der Hauptkampflinie und stellten sich zu dem von der Führung geforderten Einsatz. Sie taten das nicht aus irgendwelchen Prestige-Momenten heraus, sondern in wohlerwogenem Interesse der deutschen Staats- und Kriegführung. So hatten unsere Männer der Verwaltung die Pflicht, den kämpfenden Soldaten zu helfen. Sie sorgten für die Heranschaffnng der Verpflegung für die Front, für die Evakuierung von wichtigen Betrieben, die dem Feind nicht in die Hände fallen durften. Sie sicherten den Rücktransport lebenswichtiger Güter, sie leiteten das Vieh zurück, sie kümmerten sich vor allem um die Volksdeutschen Trecks alles Aufgaben, die sich aus den militärischen Maßnahmen ergaben. Auch in Frontnähe verstanden unsere Verwaltungsführer die Kunst des Improvisierens, sie haben unermeßliche Werte dem deutschen Volke gerettet und damit die Notwendigkeit der Zivilverwaltnng bewiesen. Wo Männer der deutschen Hoheitsverwaltung Ukraine mit der kämpfenden Truppe in Berührung kamen, erwarben sie sich die Achtung der Front. Einige sind in Erfüllung ihrer Aufgaben gefallen, viele wurden verwundet, einige verwundet gefangen. Auch kostete uns das vergangene Jahr viele Verwaltungsführer, die den organisierten Terrorbanden Moskaus oder den nationalukrainischen Banditen in den Wäldern zum Opfer fielen.

Jawohl, 1943 war ein hartes Jahr auch für uns in der Ukraine. Wir brachten Opfer aus unseren Reihen, aber wir dürfen sagen, daß wir, wie das ganze deutsche Volk, auch auf unserem Sektor das erfüllt haben, was der Führer von uns verlangen mußte. Das letzte Jahr zeigte die Richtigkeit der deutschen Ukraine-Politik. Ein ukrainisches Eigenleben konnte nur in einer vom Führer bestimmten Form und zu einem von ihm befohlenem Zeitpunkt beginnen. Alles Drängen weniger ukrainischer Chauvinisten konnte auf die Entschlüsse keinen Einfluß haben. Verstärktes Drängen zeigte nun, daß die Treiber immer noch politisch unreif geblieben waren. Nur wirksame Unterstützung der deutschen Führung in jeder Form hätte beweisen können, daß dieses geschichtsarme Volk seiner politischen Mündigkeit entgegenwuchs. Als sich bolschewistische Banden bildeten, hätte neben jedem Banditen ein Ukrainer stehen müssen, der ihn niederschlug. Statt dessen gefiel es unreifen ukrainischen Köpfen nun selbst in die Wälder zu gehen und die Deutschen zu belästigen. Dort wurden sie den Deutschen nie entscheidend gefährlich, den Bolschewisten aber unfreiwillige Helfer und im Begriff, die Entwicklungsmöglichkeiten des eigenen Volkes zu verschütten. Denn jeder Fußbreit Erde, den der deutsche Grenadier in der Ukraine oder wo auch immer verläßt, fällt dem Bolschewisten, nicht dem Ukrainer auch nicht dem Engländer zu. Gottlob ist die Masse der Bevölkerung loyal geblieben und die Ereignisse der letzten Wochen werden sicher auch den irregeleiteten Heißspornen zu denken gegeben haben.

https://libraria.ua/en/numbers/875/32353/?PageNumber=3&ArticleId=1418154&Search=F%C3%BChrerpaket

Soldatenzeitung der Ukraine, 3. Jahrgang Nr. 15, 06. Februar 1943, S. 4

Das Urlauberpaket Zwei Urlauber unterhalten sich über die Dauerwurst aus ihrem Führerpaket. „Wie war die Wurst?“ „Wunderbar! Nur keine Dauerwurst!“ „Nein?“ „In zwei Tagen war sie alle.“

https://libraria.ua/en/numbers/876/32359/?PageNumber=4&ArticleId=1418315&Search=F%C3%BChrerpaket

Deutsche Zeitung im Ostland, 8. Dezember 1942, S. 5

Auch in Kartenform Lebensmittelspende für Osturlauber Welche Zuteilungen erhält der Wehrmachtsurlauber?

Berlin, 7. Dezember Als Dank des Führers erhalten Urlauber, Verwundete und Kranke aus dem Bereich der gesamten Ostfront an der Reichsgrenze ein Lebensmittelpaket. Oftmals können besonders Verwundete oder Kranke die Pakete nicht in Empfang nehmen. Damit sie trotzdem in den Genuß der Lebensmittel kommen, sieht ein Runderlaß des Reichsernährungsministers vom 14. November die Einführung einer Lebensmittelkarte „Führerpaket für Osturlaubcr" vor. Ihre Ausgabe erfolgt allein durch den Beauftragten des Reichskommissars Ukraine für die Führcrpaket-Aktion oder die von diesen beauftragten Stellen, denen die Karten vom Provinzialemährungsamt Ostpreußen zur Verfügung gestellt werden. Die Karten setzen sich aus einem Stammabschnitt und Einzelabschnitten im Werte von je 500 g zusammen. Sie werden erteilt über 2 1/2 kg Weizenmehl, 1 kg Zukker, 1 1/2 kg Nährmittel, 1 kg Butter und 1 kg Fleisch oder Fleischwaren. Ihre Gültigkeit erstreckt sich bis zum 31. Mai 1943. Anträge werden durch die Dienststelle General z. b. V. IV OKH/AHA, Berlin W 15. Pariser Str. 1, bearbeitet. * aus: Deutsche Zeitung im Ostland, 8. Dezember 1942, S. 5, https://dea.digar.ee/cgi-bin/dea?a=d&d=deutschezeitungimostland19421208.1.5

Litzmannstädter Zeitung, 06. Dezember 1942, Seite 5

„Führerpaket für Osturlauber" Als Dank des Führers erhalten Urlauber, Verwundete und Kranke aus dem Bereich der gesamten Ostfront an der Reichsgrenze ein Lebensmittelpaket. In manchen Fällen ist es nicht möglich, die Pakete an den Verteilungs-stellen auszugeben. So können besonders Ver-wundete oder Kranke oftmals die Pakete nicht in Empfang nehmen. Damit sie trotzdem in den Genuß der Lebensmittel kommen, wird ihnen jetzt die Möglichkeit verschafft, die Lebens-mittel in der Heimat zu beziehen. Für Verwun-dete, Kranke oder Urlauber, die aus besonderen Gründen das Lebensmittelpaket des Führers nicht erhalten können, ist eine besondere Le-bensmittelkarte „Führerpaket für Osturlauber" eingeführt worden. Die Karte besteht aus einem Stammabschnitt und Einzelabschnitten im Werte von je 500 g über insgesamt 2,5 kg Weizen-mehl, 1 kg Zucker, 1,5 kg Nährmittel, 1 kg Butter und 1 kg Fleisch oder Fleischwaren. Die Einzelabschnitte sind bis zum 31. Mai 1943 gültig. Antragsteller wenden sich unmittelbar an die Dienststelle General z. b. V. 4 Okh./Aha, Berlin- W 15, Pariser Straße 1.

Litzmannstädter Zeitung, 25. Jahrgang, Nr. 339, So., 06. Dezember 1942, Seite 5, http://bc.wbp.lodz.pl/Content/29253/Litzmannstadter%20Zeitung%201942%20kw%20IV%20Nr%20339.pdf

Warschauer Zeitung, 15. Januar 1943, S. 5

Das Führerpaket Auf dem Bahnsteig in Przemysl machte eine DRK-Schwester aus Bremen den Landser neben ihr auf das Führerpaket aufmerksam. Neugie­rig schlenderte ich hinter dem Kameraden her zu der provisorischen Schreibstube, vor der schon eine „Schlange" stand. Da die Landser mir als Zivilisten bereitwillig Platz machten, hatte ich Gelegenheit, das „Stoßgeschäft” anzu­sehen, bei dem gegen Vorzeigung von Soldbuch und Urlaubsschein der wertvolle Gutschein aus­gehändigt wurde. Mit einem sicheren Blick, als sei enes Anwärter auf Lebensmittelkarten, wur­den hier alle Voraussetzungen überschaut; wie am laufenden Band gingen Eintragungen und Aushändigungen vor sich. Denn für den Land­ser, der in Urlaub fährt, ist jede Minute kost­bar. Auch der Zug kann nicht ewig warten; aber die Kameraden auf der Schreibstube hatten nicht nur die Ruhe, sondern auch die Erfahrung weg. Hinter einem mit einem solchen Gutschein bewaffneten Soldaten stapfte ich zu einem Fen­ster, aus dem eine DRK-Schwester, das schon verschnürte Paket in der Hand haltend, den Aus­tausch vornahm. Während der Landser hoch er­hobenen Hauptes mit dem Paket des Führers zum Zug zurücktritt, gewährte mir der Partei­genosse in dieser großen Paketabfertigung einen Einblick in die ganze Aktion, die einen gewalti­gen Umfang angenommen hat und mit großer Freude aufgenommen worden ist. In einem Raum allein sind bis unter die Decke gestapelt die großen Kartons mit Wurst, Mehl, Zucker und was sonst noch darin ist, alle gleich groß und gleich schwer, mit einem Zettel versehen, auf dem die schlichten Worte zu lesen sind: „Ein kleiner Dank des Führers". Jeden Tag werden viele hundert dieser Pakete nur an dieser ein- Eigen Station ausgegeben, und immer waren, Wie die DRK-Schwester berichtete, oft verhal­lten und. ruhig, vielfach aber laut und vernehm­lich die dankerfüllten Worte der Soldaten zuhören, als wenn ihnen dieses Paket aus der Hand des Führers selbst überreicht worden wäre. Aus einem offenen Abteil hörte ich selber die sonore Stimme eines Landsers sagen: „Nu nee, das soll man Mutter selber aufpacken, da­mit sie ooch ‘ne Freude hat." Und wie ich hin­einschaue, gewahre ich gerade, wie ein jun­ger Soldat ob dieser Worte mit einem „recht haste" sein Paket wieder verstaut.Als der Zug weiterfuhr, sahen wir inmitten des Bahnhofsgebäudes auch die große Tafel prangen, auf der „NSDAP Arbeitsbereich Ukraine, Paketaktion für Fronturlauber — Führerpakete" zu lesen stand. Mein Gegenüber erzählte von den großen Schwierigkeiten bei der Verpackung und vor allem beim Transport, aber gerade des­wegen sei, weil in erster Linie an den Front­soldaten gedacht werde, das Führerpaket für den Landser so wertvoll. Gerade er vermag den ideelen Wert dieses kleinen Dankes zu schät­zen, weil er in ihm die persönliche Fürsorge des Mannes erkennt, dessen Herz trotz aller La­sten des Ringens um die Freiheit Europas zumal an den Tagen um die Jahreswende, lauter denn je für den geringsten seiner Soldaten und ihre Angehörigen geschlagen hat. Kostorz in: Warschauer Zeitung, Freitag, 15. Januar 1943, 5. Jahrgang, Folge 12, S. 5, http://mbc.cyfrowemazowsze.pl/Content/73635/00078949_-_Warschauer-Zeitung-R-5-1943-nr-12-15-I-_sygn-P-10309.pdf

Einzelnachweise

  1. Christian Packheiser, „Heimaturlaub: Soldaten zwischen Front, Familie und NS-Regime“, Wallstein-Verlag, 2020, Fn. 798 auf S. 262, https://books.google.de/books?id=KpLaDwAAQBAJ&pg=PA262&lpg=PA262
  2. so Imke Wendt, „Im Osten Krieg - im Westen „Badebetrieb und Winterschlaf“?“ Band 3/3: „Der Zweite Weltkrieg an der Ost- und der Westfront aus Sicht ehemaliger Wehrmachtsangehöriger“, BoD – Books on Demand, 03.08.2016, S. 1220; https://books.google.de/books?id=hJzNDAAAQBAJ . Laut Christian Packheiser, „Heimaturlaub: Soldaten zwischen Front, Familie und NS-Regime“, Wallstein-Verlag, 2020, Fn. 798 auf S. 262, https://books.google.de/books?id=KpLaDwAAQBAJ&pg=PA262&lpg=PA262 : „Das Führerpaket für Fronturlauber enthielt Berechtigungsscheine über 5 kg Weizenmehl, 2 kg Nährmittel oder Hülsenfrüchte, 1 kg Zucker, 1 1/2 kg Marmelade, 1/2 kg Butter oder Margarine…“. Siehe auch: E.N., „Das Führerpaket wird gepackt“, Deutsche Ukraine-Zeitung, Mi., 10. Oktober 1943, S. 3, https://libraria.ua/en/numbers/875/32201/?PageNumber=3&ArticleId=1410702&Search=F%C3%BChrerpaket : „Fünf Kilo Mehl, ein Kilo Zucker, ein Kilo Grieß, ein Kilo Hirse, ein Kilo Erbsen und ein Kilo Öl sind in der reichlichen Spende enthalten, die zu einem handlichen Paket verschnürt ist.“
  3. s. z.B. die Abbildung unter: https://auktionen.felzmann.de/img/lose/168/05896q000.JPG
  4. „Wieder Führerpaket für Fronturlauber – Ausgabe von Lebensmittelpaketen oder Sonderlebensmittelkarten“, in: Deutsche Ukraine-Zeitung, 15. Oktober 1943, S. 1, https://libraria.ua/en/numbers/875/32162/?PageNumber=1&ArticleId=1408639&Search=F%C3%BChrerpaket
  5. „Wieder Führerpaket für Fronturlauber – Ausgabe von Lebensmittelpaketen oder Sonderlebensmittelkarten“, in: Deutsche Ukraine-Zeitung, 15. Oktober 1943, S. 1, https://libraria.ua/en/numbers/875/32162/?PageNumber=1&ArticleId=1408639&Search=F%C3%BChrerpaket
  6. Chronik.net, Was geschah im Oktober 1942?, 4.10.1942, Sonntag, https://chroniknet.de/extra/ereignisse/oktober-1942/: „In einer Rede aus Anlass des Erntedankfestes kündigt der Beauftragte für den Vierjahresplan, Hermann Göring, an, dass künftig jeder deutsche Wehrmachtsurlauber bei Überschreiten der deutschen Grenze ein »Führerpaket« mit Lebensmitteln erhalten werde.“
  7. „Wieder Führerpaket für Fronturlauber – Ausgabe von Lebensmittelpaketen oder Sonderlebensmittelkarten“, in: Deutsche Ukraine-Zeitung Nr. 242 vom 15. Oktober 1943, S. 1, https://libraria.ua/en/numbers/875/32162/?PageNumber=1&ArticleId=1408639&Search=F%C3%BChrerpaket
  8. Leserbrief von Herrn H. S. aus Stuttgart, in: Ostpreußen-Warte, Folge 03 vom März 1954, S. 2, https://list.genealogy.net/mm/archiv/ow-preussen-l/2016-02/2016-02f.html : „Im Kriege trieb Knuth in der Ukraine sein Unwesen. Dort beutete er die Bevölkerung aus. Ganze Güterzüge rollten durch seine Erpressungsmethoden nach Ostpreußen und ins Reich. Die sogenannte »Führerpaketaktion« – bestehend aus beschlagnahmten Gütern der ukrainischen Bevölkerung – war seine Idee.“
  9. Markus Krammer, Erinnerungen: „Totenglocke für das Ewige Dritte Reich“ (Teil 4), in: Stadt Ebersberg (Hrsg.), Stadtmagazin, Februar 2018, S. 22, https://www.ebersberg.de/fileadmin/ebersberg/Rathaus_Service/Stadtmagazin/2018/Stadtmagazin_Februar_2018.pdf