Benutzer:Maha/Turing-Galaxis

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{{Löschantragstext|tag=13|jahr=2006|monat=November}} Der Artikel besteht zum größten Teil nur aus unkommentierten Zitaten. Der Rest ist unverständliches Geschwurbel und stinkt förmlich nach Theoriesuche. Abgeschlossen wird das unsägliche Machwerk dann mit einer sinnbefreiten Auflistung von Buzzwords und nicht näher erklärten Fachbegriffen. Ob es auch Soziologen gibt, die mit anderen Menschen kommunizieren können?!? Ich bezweifele das stark. Das versteht nur, wer es schon weiss was es ist. (Und die QS war wie immer ein Bringer.) Weissbier 13:33, 13. Nov. 2006 (CET)

{{überarbeiten}} Begründung: Ein wirklich interessantes Thema. Leider wird es unter Verwendung von sehr sehr viel Fachsprech dargestellt. Das stört den Lesefluss und das Verständnis ungemein. Kann das einer von Euch übersetzen (ich rate mir die Worte mehr zusammen und will keinen Unfug anstellen). --((ó)) Käffchen?!? 07:55, 26. Apr 2006 (CEST)



Als Turing-Galaxis bezeichnet man die mediengenealogische Epoche, die durch die Ablösung des Buches als Leitmedium („Gutenberg-Galaxis“) gekennzeichnet ist; man spricht daher auch vom Ende der Gutenberg-Galaxis.

Turing-Mensch bei Bolter (1984)

Der Begriff des Turing-Menschen bzw. des Turingschen Menschen wurde von Jay David Bolter erstmals in seinem Buch Turing's Man verwendet, er kennzeichnet – ebenfalls schweigend mitgedacht im Gegensatz zum "Gutenberg-Menschen" des 15. Jahrhunderts ff. – den Computer als beherrschendes Sinnbild der Gegenwart; der Turing-Mensch bildet einen neuen Menschentyp, der den Computer als sein Denk-Instrument nutzt.

Der Computer definiert unser Zeitalter der Moderne oder Postmoderne, indem er die Umrisse eines neuen Verhältnisses zur Information, zur Arbeit, zur Macht und zur Natur erkennbar macht. Der Computer bestimmt die Menschen damit als "Prozessoren zur Verarbeitung von Information".

Turing-Galaxis bei Grassmuck (1995)

Der Begriff wurde 1995 von Volker Grassmuck benutzt, der vorschlägt, "den emergierenden Horizont der binär-digitalen Medien "Turing-Galaxis" zu nennen, weil Alan Turing es war, der dessen zwei zentrale Konzepte formuliert hat [...]".

Diese zwei zentralen Konzepte für die Ablösung des Gutenberg-Zeitalters sind:

  1. Die Universale Diskrete Maschine oder Universelle Turing-Maschine, "die extrem primitive Maschine, die jede andere emulieren kann; die Schreibmaschine, die einen operativen Text aus nur zwei Buchstaben schreibt und liest und dadurch ihre eigene Erscheinung modelliert [...]. Das Problem, neue Maschinen zu bauen, gleich welcher Größe oder Komplexität, ist ersetzt durch dasjenige, einen endlichen Satz von Anweisungen für die Universal-Maschine zu schreiben, der diese in die neue Maschine verwandelt. Dass dies möglich sein soll, ist an sich schon verblüffend. Noch überraschender muss es gewesen sein, als ein von der Turing-Maschine informierter Blick auf die funktionalen Bestandteile des menschlichen Gehirns einen umfangreichen, aber dennoch endlichen Automaten vorfand, jenes somit prinzipiell von einer universellen Turing-Maschine emuliert werden kann" (Grassmuck, 1995).
  2. Der Turing-Test, "die alte Frage "Was ist der Mensch?", umformuliert unter Bedingungen der Universal-Maschine. Das als Turing-Test bekannte, von ihm selbst 1950 als Imitationsspiel bezeichnete Gedankenexperiment hat folgenden Aufbau: Eine Maschine (A) und ein Mensch (B) sind mit einem Fragesteller (C) über Fernschreiber verbunden. C richtet an beide beliebige Fragen in natürlicher Sprache, die darauf zielen, nach einer endlichen Zeit zu entscheiden, ob A oder B der Mensch ist. Turing geht von der Möglichkeit einer Maschine aus, die eine solche Entscheidung nicht zulässt, und behandelt im folgenden mögliche Einwände gegen diese Ansicht. Damit leistete er eine umfassende Bestimmung des Menschen als Symbolverarbeitungssystem auf gleicher Stufe mit der Maschine und löste das Subjektproblem technisch auf. Er ließ die Frage 'Kann eine Maschine denken?' fallen, schloss alle metaphysischen Entitäten wie Seele und Geist in eine Blackbox ein" (Grassmuck, 1995).

Turing-Galaxis bei Coy (1993)

Wolfgang Coy hat 1993 in ähnlicher Weise mit seinem Vortrag auf der Tagung "Interface 5" in Hamburg argumentiert (Druckversion Coy, 1995 a). 1995 schreibt er im Vorwort einer deutschsprachigen Neuauflage von Marshall McLuhans "Gutenberg Galaxis": "Der Buchdruck hat aus oralen Gemeinschaften literale Gesellschaften mit grapholektischen Hochsprachen geformt und daraus folgend entstanden die Nationalstaaten, die Renaissance und die religiösen Reformationen ebenso wie das universelle wissenschaftliche Weltbild. Von der Erfindung des Textes im 12. Jahrhundert und der Erfindung des Buchdrucksystems im 15. Jahrhundert bis zur allgemeinen Schulpflicht sind Jahrhunderte vergangen. Die kommende globale mediale Gesellschaft wird Prozesse in Gang setzen, deren Wirkungen mit denen der Literarisierung vergleichbar sind. Die Ablösung der Schriftkultur durch eine Computerkultur hat gerade erst begonnen. Die Gutenberg-Galaxis erweitert sich zur Turing-Galaxis" (Coy, 1995 b).

McLuhan-Galaxis (1996)

Manuel Castells schließt in seiner Trilogie Das Informationszeitalter (1996) an die Gutenberg-Galaxis die durch das Fernsehen beherrschte McLuhan-Galaxis an; diese Epoche ist für ihn gekennzeichnet durch eine Orientierung der Medien am Fernsehen: Bücher wurden zunehmend mit dem Hintergedanken geschrieben, auch zu Fernseh-Drehbüchern werden zu können oder thematisierten TV-Figuren bzw. Themen, die durch das Fernsehen populär gemacht wurden. Die McLuhan-Galaxis stelle das Ende der Gutenberg-Galaxis dar und bilde den Übergang zur Internet-Galaxis.

Internet-Galaxie bei Castells (2004)

Eine weitere vergleichbare Begrifflichkeit findet sich bei dem Soziologen Manuel Castells in Die Internet-Galaxie (2004, Vs Verlag für Sozialwissenschaften, ISBN 3810035939; engl. Ausg. The Internet Galaxy: Reflections on the Internet, Business, and Society, Oxford University Press 2001. ISBN 0199241538) mit einer Schwerpunktsetzung im Bereich der Neuerungen durch E-Commerce, E-Business und New Economy; Castells sieht hier nicht das Medium Computer, sondern das Internet als Katalysator.

Weitere Positionen

{{Unverständlich}} Der Begriff der Turing-Galaxis ist synekdotisch und exemplarisch; denkbar und sinnvoll wären auch – unter entsprechend verschobener Schwerpunktsetzung – Bezeichnungen wie Berners-Lee-Andreessen-Galaxis, Von-Neumann-Galaxis, Zuse-Galaxis, Vannevar-Bush-Galaxis, Ted-Nelson-Galaxis, Hypertext-Galaxis etc.

Die Gutenberg-Galaxis war gekennzeichnet durch das Leitmedium Buch, das charakterisiert ist durch die Eigenschaften der Linearität, Sequentialität und Hierarchie; es war eingebettet in einen Medienverbund, den man als Paperdigm bezeichnen kann.

Diese Merkmale werden am Ende der Gutenberg-Galaxis gebrochen oder aufgelöst; daher ist relativ eindeutig, dass der Computer, die Digitalisierung und die Hypertextifizierung eine zentrale Rolle in diesem Transformationsprozess spielen. Computer, Digitalisierung und Hypertext lösen das Paperdigm auf, ermöglichen Medienkonvergenz sowie Medienintegration. Der Computer wird dabei zum Leitmeidum.

Die wichtigsten Merkmale dieses emergierenden Zeitalters sind:

Ein erheblich radikaleres Szenario entwickelt Vilém Flusser mit der Utopie seiner telematischen Gesellschaft.

Siehe auch

Literatur

  • Jay David Bolter: Turing's Man: Western Culture in the Computer Age. Chapel Hill: The University of North Carolina Press, 1984. ISBN 0807841080 (dt. Ausgabe: Der digitale Faust. Stuttgart: Klett-Cotta, 1990)
  • Volker Grassmuck: "Die Turing-Galaxis. Das Universal-Medium auf dem Weg zur Weltsimulation". In: Lettre International, deutsche Ausgabe, Heft 28 (1. Vj. 1995), S. 48-55
  • Wolfgang Coy: Die Turing Galaxie - Computer als Medien. In: K. P. Denker (Hrsg.): Weltbilder/Bildwelten. Hamburg: 1995, Proceedings der Tagung "Interface II", Hamburg 5. - 8. Februar 1993.
  • Wolfgang Coy: Von der Gutenbergschen zur Turingschen Galaxis: Jenseits von Buchdruck und Fernsehen. Einleitung zu: Marshall McLuhan: Die Gutenberg Galaxis. Das Ende des Buchzeitalters, Köln: Addison-Wesley 1995.
  • Marshall McLuhan:
    • The Gutenberg Galaxy, London 1962 (englischsprachige Erstausgabe).
    • Die Gutenberg-Galaxis. Das Ende des Buchzeitalters, Bonn u.a. 1995 (deutschsprachige Übersetzung)
  • Norbert W. Bolz: Am Ende der Gutenberg-Galaxis, München: Fink, 1995. ISBN 3770528719 (englischsprachige Rezension)
  • Friedrich Kittler: Grammophon Film Typewriter. Berlin: Brinkmann & Bose, 1986. ISBN 3-922660-17-7 (engl. Ausgabe: Gramophone Film Typewriter, Stanford 1999)
  • Friedrich Kittler: Aufschreibesysteme 1800/1900. München: Fink, 1985. ISBN 3-7705-2881-6 (engl. Ausgabe: Discourse Networks 1800 / 1900, with a foreword by David E. Wellbery. Stanford 1990)

Weblinks

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