Benutzer:Martin Be/Awdal (Region)
Gobolka Awdal إقليم أودل
Region Awdal | |
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Basisdaten | |
Staat | Somalia |
Hauptstadt | Baki |
Fläche | 21.374 km² |
Einwohner | 363.000 (Berechnung 2013) |
Dichte | 17 Einwohner pro km² |
1991 gebildet Verwaltung aufgelöst / handlungsunfähig |
Gobolka Awdal إقليم أودل
Region Awdal | |
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Basisdaten | |
Staat | Somaliland De-facto-Regime |
Hauptstadt | Boorama |
1991 gebildet Verwaltung durch Somaliland / Selbstverwaltung | |
Verwaltungsgliederung Somalilands gem. präsidialer Dekrete von 2008 (Awdal entspricht Ziffer 2 der Karte) |
Awdal (somalisch Awdal, arabisch أودال, DMG
) ist eine Region (Gobolka) im Norwesten Somalias mit etwa 363.000 Einwohnern.[1] Sie ist Teil des Gebietes, das vom de-facto autonomen, aber international nicht anerkannten Somaliland beansprucht wird. Unter dessen Verwaltung wurde die Regionshauptstadt von Baki in das größere Boorama verlegt.
Der Name geht auf das historische Sultanat Adal zurück, das im 15. Jahrhundert den Landstrich bis weit hinein ins heutige Äthiopien und Eritrea beherrschte. Zur eigenständigen Verwaltungseinheit wurde Awdal erst 1991 kurz vor dem Sturz der Diktatur von Siad Barre. Davor gehörte das Gebiet zur Region Woqooyi Galbeed.[2]
Die Bewohner von Awdal gehören hauptsächlich dem Somali-Clan der Issa und Gadabursi an, zwei Subclans der Dir.
Geographie
Im Norden an der Küste zum Golf von Aden liegt die alte Hafenstadt Zeila. Weitere Städte sind Dilla und Lughaya im Landesinneren. Im Westen grenzt Awdal an Dschibuti und im Süden an die äthiopische Region Somali.
Die Landschaft ist fruchtbarer als in den am Horn von Afrika gelegenen Regionen. Neben dem Fischfang bietet Viehzucht die wichtigste Lebensgrundlage. Außerhalb der Flusstäler des Jubba und Shabelle im Süden Somalias, liegt im südlichen Awdal und in der benachbarten Hauptstadtregion Somalilands um Hargeisa das einzige Gebiet, das sich mit etwa 400 bis 600 mm Niederschlag für den Anbau von Mais und Sorghumhirse eignet.[3] Schon seit dem Mittelalter exportiert die Region Weihrauch und Myrrhe.
In der Region werden Bodenschätze vermutet, vor allem Erdöl und Erdgas in den Gewässern vor der Küste.
Verwaltungsgliederung
Somalia
Nach der Verwaltungsgliederung Somalias ist die Region Awdal in folgende Distrikte (Angabe jeweils mit Hauptstadt) unterteilt:
- Distrikt Baki[4], Baki
- Distrikt Boorama[4], Boorama
- Distrikt Lughaya[4], Lughaya
- Distrikt Zeila[4], Zeila
Nach dem Zusammenbruch der Zentralregierung im somalischen Bürgerkrieg haben sich jedoch auch deren untergeordnete Verwaltungseinheiten zunehmend aufgelöst. Die Übergangsregierung Somalias hat zwar an der vor dem Krieg bestehenden Einteilung festgehalten und die Karten der UN-Hilfsorganisationen greifen noch heute darauf zurück,[4] das hat aber wenig Einfluss auf die Situation vor Ort.
Somaliland
Die somalische Einteilung in Distrikte wurde zunächst übernommen. Das Regionen- und Distriktgesetz Somalilands aus dem Jahr 2002,[5] mit dem das verwaltete Gebiet insgesamt neu geordnet wurde, brachte auch für Awdal Veränderungen. In Somaliland werden seither alle Distrikte in A, B, C oder D eingestuft, je nach Fläche, Bevölkerungsdichte, Wirtschaftsleistung und Funktionsfähigkeit des Sozialsystems. Für einen neuen Distrikt vom Grad D wurde das Umland der benachbarten Distriktstädte Awdals verkleinert.
- Distrikt Boorama (A), Boorama
- Distrikt Zeila (B), Zeila
- Distrikt Baki (C), Baki
- Distrikt Lughaya (C), Lughaya
- Distrikt Dilla (D), Dilla
Im Jahr 2008 erließ Präsident Dahir Riyale Kahin zahlreiche Dekrete, mit denen in Somaliland weitere sechs Regionen und sechzehn Distrikte neu geschaffen werden sollten.[6] Unter anderem sah er vor, Zeila als eigenständige Region Salal von Awdal abzuspalten und in neu zu schaffende Distrikte Garba Dardar, Boon und Harirad zu unterteilen, während auf dem verbliebenen Gebiet ein zuätzlicher Distrikt eingerichtet wird:
- Distrikt Magalo Ad
Ob und wie weit diese Dekrete bislang umgesetzt werden ist aber unklar. Zunächst wurden sie als Wahlkampftaktik stark kritisiert.[7] Riyale nahm die unmittelbar bevorstehende Wahl zwar ausdrücklich von den Änderungen aus. Ihm wurde dennoch vorgeworfen, er versuche unter Umgehung des Parlaments Wahlbezirke zu seinem Vorteil zu manipulieren.[8] Das Parlament hat die Neuordnung bislang nicht bestätigt.[9] Die mit zwei Jahren Verspätung schließlich im Jahr 2010 abgehaltene Wahl verlor er mit 33% der Stimmen gegen Ahmed Mohammed Mahamoud Silanyo vom Clan der Isaaq mit 49,6%.
Politische Situation
Staatliche Strukturen sind wenig gefestigt. Lokale Clanführer bestimmen die Entwicklung. Einerseits positiv, soweit es mit deren Unterstützung gelingt, die im Bürgerkrieg seit 1991 aufgelöste Zentralverwaltung Somalias durch lokale Initiative zu ersetzen. Andererseits aber auch gefährlich, soweit die Rivalität unter den Clans und das Streben nach Vorherrschaft wesentlich dazu beiträgt, dass der Bürgerkrieg in Somalia seit über 20 Jahren nicht zur Ruhe kommt. Im Gegensatz zum Süden Somalias ist Awdal jedoch nach den regionalen Friedensabkommen von Boraama (1993) und Hargeysa (1996) von offen ausgetragenen Kriegshandlungen verschont geblieben.
Somaliland wird vom Clan der Isaaq dominiert, während in Awdal die Mehrheit der Bevölkerung dem Dir-Clan angehört. Dir stellen einen großen Bevölkerungsanteil im benachbarten Dschibuti, haben entsprechenden Einfluss auf dessen Politik, sind in Somaliland aber eine Minderheit. Im Jahr 1995 riefen lokale Clanführer eine eigenständige „Republik Awdal“ aus,[10] um die es aber dann aber längerer Zeit ruhig geblieben ist. Erst 2010 knüpften Clanführer der Gadabursi in Boraama wieder daran an und gründeten den auch als „Awdalland“ bezeichneten „Awdal State of Somalia“. Nur wenige Monate später gründeten auch Clanführer der Issa um die Stadt Zeila mit dem „Saylac State of Somalia“, bzw. um den Nachbardistrikt erweitert „Saylac & Lughaya State of Somalia“ ihren eigenen Staat. Die Bezeichnung als State of Somalia soll deren Zugehörigkeit zu Somalia als autonome Teilstaaten und damit eine Abkehr von Somaliland und dessen Streben nach Unabhängigkeit verdeutlichen.
Erhebliches Konfliktpotential liefern die vor der Küste vermuteten Erdölvorkommen. Nach Zeitungsberichten soll die selbsternannte Regierung des Awdal State bereits Kontakt zum norwegischen Unternehmen Statoil aufgenommen haben.[11] Die Vereinten Nationen haben zu diesem Thema im Juli 2013 für ganz Somalia eine Warnung ausgesprochen.[12]
Weblinks
- Saylac & Lughaya State, abgerufen am 18.07.2013 (englisch)
- Awdal State, abgerufen am 18.07.2013 (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ bevölkerungsstatistik.de (2013)
- ↑ U.S. Central Intelligence Agency: Somalia (Political) 1988. In: Kartensammlung Somalia Maps. Universität Texas, abgerufen am 18. Juli 2013 (englisch).
- ↑ Agriculture. In: FSNAU's Agriculture Analysis. Food Security and Nutrition Analysis Unit FSNAU, abgerufen am 25. Juli 2013 (englisch).
- ↑ a b c d e Referenz-Karten des Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA) der Vereinten Nationen (Stand 2012):
Somalia - Region Awdaal - (Baki District, Borama District, Lughaye District, Zeylac District) - ↑ Regions and Districts Law (Law No: 23/2002). Republik Somaliland, abgerufen am 24. Juli 2013 (englisch, Ubersetzung des somalischen Originals von Ibrahim Hashi Jama).
- ↑ President Riyale Names 6 New Regions + 16 New Districts. In: Somaliland Times. 22. März 2008, abgerufen am 18. Juli 2013 (englisch).
- ↑ Somaliland President Creates New Regions and Districts. In: Hiiraan Online. 22. März 2008, abgerufen am 18. Juli 2013 (englisch).
- ↑ Ibrahim Hashi Jama: Somaliland Local Government Re‐organisation through Presidential Decrees in an Election Year. (pdf) In: www.somalilandlaw.com. 7. April 2008, abgerufen am 23. Juli 2013 (englisch).
- ↑ Somalilaad local government laws. In: somalilandlaw.com. April 2012, abgerufen am 18. Juli 2013 (englisch).
- ↑ Awdal Republic: Declaration of Indepence. In: Offenes Schreiben an den UN-Generalsekretär. University of Pennsylvania, African Studies Center, abgerufen am 18. Juli 2013 (englisch).
- ↑ Hawo Abdulle: Somaliland Intelligences Trace President of Awdal State and Dr. Galeydh. In: Suna Times. 6. Februar 2012, abgerufen am 25. Juli 2013 (englisch).
- ↑ Michelle Nichols und Louis Charbonneau: Western oil exploration in Somalia may spark conflict. In: U.N. report. Thomson Reuters, 17. Juli 2013, abgerufen am 25. Juli 2013 (englisch).