Benutzer:Mattgor/Institut für Fabrikanlagen und Logistik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Institut für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) ist eines von sechs Instituten des Produktionstechnischen Zentrums Hannover (PZH) der Leibniz Universität Hannover. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis werden am IFA alle Schritte der Wertschöpfungskette produzierender Unternehmen behandelt. Diese sind in den vier Schwerpunkten Arbeitswissenschaften, Fabrikplanung, Produktionsgestaltung und Produktionsmanagement untergebracht.

Geschichte

Professor Hermann Fischer bot 1877 die erste Vorlesung zum Thema „Einrichtung und Konstruktion von Werkstätten und Fabrikanlagen“ am Institut an. Aufgrund der zunehmenden Industrialisierung gewann das Thema immer mehr an Bedeutung, wodurch das Institut kontinuierlich wuchs.

1954 wurde der Lehrstuhl für Arbeitsmaschinen und Fabrikanlagen von der Technischen Hochschule Hannover eingerichtet. Bis 1961 stand er unter der Leitung von Professor Friedrich Schwerdtfeger.

1966 wurde das Institut für Fabrikanlagen von Professor Dr.-Ing. Hans Kettner gegründet. Er entwickelte die vier Forschungsgebiete Fabrikanlagen-Planung, Fabrikanlagen-Betrieb, Handhabungstechnik und Anlagentechnik. Diese Bereiche waren die Grundlage für die heutige Einteilung des Instituts. Im Rahmen des Fabrikbetriebs wurden erstmals umfangreiche Untersuchungen der Fertigungsdurchlaufzeit begonnen, die später zum Hannoverschen Trichtermodell und der belastungsorientierten Auftragsfreigabe (BoA) führten.

1973 zog das Institut in den Neubau in der Callinstraße, gleichzeitig nahmen die Anzahl der Mitarbeiter und der Umfang der technischen Ausstattung deutlich zu. Professor Hans-Peter Wiendahl übernahm 1979 die Leitung.

Seit 2003 leitet Professor Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis das Institut.

Im Mai 2004 bildet das IFA zusammen mit fünf weiteren produktionstechnischen Instituten der Leibniz Universität Hannover das Produktionstechnische Zentrum Hannover (PZH) und bezieht die neuen Räume in Garbsen.

Die Organisation des IFA

Darstellung der Organisation des IFA

Das IFA ist in die vier Fachgruppen Arbeitswissenschaften, Fabrikplanung, Produktionsgestaltung und Produktionsmanagement aufgeteilt. Damit wird thematisch die Wertschöpfungskette von produzierenden Unternehmen abgedeckt, von kleinen Feinwerkgeräten bis zum schweren Maschinenbau.

Arbeitswissenschaften

Der Schwerpunkt der Arbeitswissenschaften liegt auf der Entwicklung und Verbesserung des prozessorientierten Mitarbeiterverhaltens sowie der kompetenzorientierten Arbeitsplanung in Produktionsunternehmen. Zudem beschäftigt sich die Gruppe mit der Entwicklung von Maßnahmen zur alternsgerechten Arbeitsgestaltung und Ergonomie. Die Zielsetzung ist es, in den genannten Themengebieten im Rahmen von Forschungs- und Industrieprojekten Lösungen zur Effizienzsteigerung durch eine verbesserte Nutzung des Produktionsfaktors Mensch zu entwickeln.

Fabrikplanung

Die Gruppe Fabrikplanung unterstützt Unternehmen aller Größen bei der systematischen Reorganisation und bei der Neuplanung wirtschaftlicher und wandlungsfähiger Fabriken. Ziel ist es, dass diese sowohl den heutigen als auch den zukünftigen Anforderungen gewachsen sind. Mit Hilfe standardisierter Prozesse werden kundenindividuelle Fabriken entwickelt, die den spezifischen Anforderungen gerecht werden.

Produktionsgestaltung

Effizienz gehört zu den wichtigsten Anforderungen an ein modernes Produktionssystem. Die Arbeitsgruppe Produktionsgestaltung entwickelt Konzepte zur Steigerung der Systemproduktivität. Der Schwerpunkt liegt auf der Planung und Gestaltung einer effektiven Materialversorgung, der Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit von Prozessen und Maschinen und der kundenspezifischen Fertigungs- und Montageplanung. Dabei werden stets die Methoden der Lean Production mit einbezogen.

Produktionsmanagement

Die Forschungsgruppe Produktionsmanagement widmet sich Modellen, Verfahren und Konzepten für die Planung, Steuerung und das Controlling von inner- und überbetrieblichen Lieferketten. Im Fokus stehen die Fertigungs- und Montageprozesse sowie die angrenzenden Beschaffungs- und Distributionsprozesse. Als Forschungsgruppe werden anforderungsgerechte Beschreibungs-, Wirk- und Entscheidungsmodelle entwickelt, die eine einfache, holistische Betrachtung aller Prozesse auf verschiedenen Detailebenen ermöglichen.

Forschung

Projekte

  • RampUp Qualification - Simulationsspiel zur Qualifizierung von KMU für den Anlauf neuer Produkte
  • StöGröM - Nachhaltiges Störgrößenmanagement in produzierenden KMU
  • WaProTek - Wandlungsförderliche Prozessarchitekturen
  • alpha-Faktor - Mathematische Beschreibung und Bewertung des Einflusses der Kapazitätsflexibilität und Belastungsstreuung auf das logistische Systemverhalten
  • SFB 489 - Bewertung von Maßnahmen in der Produktion
  • Zukunftsrobuste und zielfeldspezifische Fabrikplanung zur Unterstützung der Prozess- und Produktqualität (Q²FaP)
  • SFB 871 – Kapazitätsplanung
  • SFB 653 - Bauteilstatus-getriebene Instandhaltung
  • DynaKom - Modellierung und Gestaltung dynamischer Geschäfts- und Kommunikationsprozesse in der Fabrik
  • VReP – Verbesserung der Ressourceneffizienz im Produktionsbetrieb
  • ProWandel – Planungsprozess der soziotechnischen Wandlungsfähigkeit in Fabriken

Kooperation

Weblinks

Website des Instituts für Fabrikanlagen und Logistik

Website des Produktionstechnischen Zentrums Hannover

Website der Leibnitz Universität Hannover

Website der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik