Benutzer:Matutinho/Arbeitsindex/Vinzenz Kirsch

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Vinzenz Kirsch (* 1872 in Heimbach; † 1938 in Freiburg i. Üe.)[1] Statt einen Artikel über V. Kirsch sollte man einen Artikel über die Firma Kirsch & Fleckner schreiben, d.h. Lemma ändern.

Mehoffer portraitierte 1919 Vinzenz Kirsch (Bleistiftzeichnung, Privatbesitz) zu sehen in der Mehoffer-Monografie von Bourgarel (S. 98). In der gleichen Monografie findet sich ebenfalls auf S. 98 eine Repro einer Bleistiftportraits von Mehoffer, das Fleckner wiedergibt. Eine Bleistiftzeichnung von Mehoffer, die V. Kirsch zeigt, findet sich auch in der Monografie von H. v. Roda (S.48), wo ebenfalls eine Zeichnung Karl Fleckner zeigt. Beide tragen eine handschriftliche Widnmung von Mehoffer zu handen der Porträtierten.


Entstehung

Entstehung der Firma, Vorgängerfirma

Werke

Nebst den acht Doppellanzettfenstern in den Seitenschiffen und den fünf Chorfenstern in der Kathedrale St. Nikolaus in Freiburg im Üechtland, die alle von Józef Mehoffer entworfen wurden, schuf die Werkstatt Kirsch und Fleckner noch weitere Glasmalereien.

Aus der Werkstatt von Kirsch und Fleckner stammt das Firmenschild, ein Glasgemälde von Józef Mehoffer von 1900, das die Jeunesse de l'Art darstellt. Augenfällig sind die dem Jugendstil eigene Ausdrucksweise und Gesinnung in Form und Ikonografie: ein Mädchen mit gewellteten Haaren vor einer Landschaft, ein Phönix, wellenförmige Rauchschwaden, das Blumenwerk und der Salamander. Das Glasfenster ist eine Allegorie der Ewigen Jugend der Kunst, ihrer Vitalität und ständigen Fähigkeit zur Wiedergeburt. Es verherrlicht die schöpferische Kraft und das unvergängliche Wesen des Schönen. Das Werk befindet sich in Privatbesitz.[2]

Ebenfalls aus der Werkstatt von Kirsch und Fleckner stammen die Fenster der Pfarrkirche von Cugy, FR, die 1907 nach Entwürfen von Fortuné Bovard entstanden.[3]

Vinzenz Kirsch

Geboren am 15. Januar 1872 in Heimbach, Baden[4], arbeitete Vincent Kirsch zuerst in seiner deutschen Heimat. 1891 wurde er Mitarbeiter des Glasmalers Greiner in Freiburg, Schweiz. Dieser förderte seine Weiterbildung in den bekanntesten Glasmalerateliers der damaligen Zeit. Nach einem Studienjahr reicher Erfahrungen kehrte Kirsch nach Freiburg zurück. Sein Patron war von den Fähigkeiten und der Gesinnung dermassen überzeugt, dass er ihm seine Werkstatt anvertraute. Das war für den erst 22jährigen Kirsch eine sehr belastende Verantwortung. In dieser Situation lernte er seinen Landsmann Karl Fleckner kennen, den er zunächst als Freund und bald als seinen Geschäftspartner gewann. 1994 gründeten sie die Firma Kirsch und Fleckner. Ihre Bekanntheit reichte schweizweit und darüber hinaus. Sie erlangten schon 1895 in Bordeaux die höchste Auszeichnung, 1896 in Genf, 1900 an der Weltausstellung in Paris und 1914 in Bern. In der Folge wurde die Firma von der Eidgenossenschaft, den Kantonen, Städten und Kirchen mit der Ausführung und Restaurierung zahlreicher Buntglasfenster beauftragt.Und viele Künstler wünschten, dass ihre Werke von der Firma Kirsch und Fleckner in das Medium der Buntglasfenster überführt werde. Entscheidend für diesen Erfolg war die Zusammenarbeit mit dem jungen polnischen Künstler Józef Mehoffer, der die Vorlagen für die Kirchenfenster in der Kathedrale von Freiburg, Schweiz, schuf. Kirsch liebte sein Metier und kultivierte das Schöne und die wahre Glasmalerei: die Gläser dank der sorgfältigen Auswahl der Farben mit einem Minimum an Malerei und Modellierung erklingen lassen. Auf diese Weise schloss er sich den berühmten Glasmalern des 13. und 14. Jahrhunderts in ihrer leuchtenden und grossartigen Technik an. Fleckner starb am 13 Dezember 1938. Er wurde auf dem Friedhof von Villars-sur-Glâne begraben.[5]

Karl Fleckner

Karl Fleckner wurde am 25. September 1865 in Lahr, Baden geboren. Er absolvierte eine Lehre in der dortigen Kartonfrabrik. Nach der Lehre begab er sich in die Schweiz. 1889 liess er sich in Freiburg, Schweiz, nieder, und fand in der hiesigen Kartonfabrik unter der Leitung von Direktor Wildzeck eine Anstellung. Bald lernte er den jungen, talentierten Landsmann Vinzenz Kirsch kennen. 1894 übernahmen sie gemeinsam die Glas- und Glasmalereifirma von Louis Greiner und führten sie unter dem Namen Kirsch und Fleckner weiter. Sie erlangten bald europäische Bekanntheit. Denn ihrer Werkstatt entstammten die Glasmalereien der Kathedrale St. Nikolaus in Freiburg, Schweiz, nach Vorlagen von Józef Mehoffer und die Fenster im Bundeshaus nach Vorlagen von Bieler und Welti und viele weitere Glasmalereien zeitgenössischer junger Künstler. 1907 konnte sich Fleckner einen lang gehegten Wunsch erfüllen: Er heiratete Mademoiselle Wiedensohler und wurde bald Vater. Nach 18monatiger Krankheit verstarb er am 21. Januar 1934. Er wurde auf dem Friedhof von Villars-sur-Glâne beerdigt.[6]

Einzelhinweise

  1. Augustin Pasquier: L'atelier Kirsch & Fleckner. In: Jozef Mehoffer: De Cracovie à Fribourg, ce flamboyant Art Nouveau polonais. Fribourg 1995, ISBN 2-88359-011-7, S. 99–116.
  2. Anna Zenczak: «Jeunesse de l'Art», un vitrail créé en 1900 par Józef Mehoffer. In: Direktion des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich (Hrsg.): Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte. Revue suisse d'Art et d'Archéologie. Band 51, Nr. 1. Karl Schwegler, Zürich 1994, S. 23–38.
  3. Augustin Pasquier: Art néotemperaliste? Les vitraux de Fortuné Bovard à l'église de Cugy en 1907. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Kunst und Architektur in der Schweiz. Band 50, Nr. 4, 1999, S. 56–63 (e-periodica.ch).
  4. Kirsch, Vinzenz. In: Sikart. Abgerufen am 4. August 2022.
  5. H. B.: Nécrologies. M. Vincent Kirsch, peintre-verrier. In: Nouvelles Étrennes Fribourgeoises 1940. Almanach des villes et des campagnes. Band 73. Fragnière Frères, Éditions, Fribourg, S. 182–183.
  6. H. B.: M. Charles Fleckner. In: Nouvelle Etrennes Fribourgeoises 1935. Almanach des villes et des campagnes. Band 68. Fragnière Frères, Éditeurs, Fribourg 1935, S. 251–252.