Benutzer:Mautpreller/Condor

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Das Lied der Legion Condor, auch als „Teufelslied“ bezeichnet, ist ein nationalsozialistisches Kriegslied, das im Kreis der Legion Condor entstand und zuerst 1939 nachzuweisen ist. Als Marsch wurde es unter dem Titel Parademarsch der Legion Condor auf Schallplatte aufgenommen, zuerst 1939 und später noch einmal 1979. Es gibt zwei recht unterschiedliche Textvarianten. Eine dieser Varianten wurde später, unter Ersetzung einzelner Textbestandteile, für andere militärische Verwendungsmöglichkeiten adaptiert und zum Teil auch übersetzt. Berichte über solche adaptierten Fassungen gibt es aus der Waffen-SS, auch ihren ausländischen Einheiten, aus der französischen Fremdenlegion und aus der Bundeswehr, insbesondere den Fallschirmjägern.

Ein zweites, unter ähnlichen Umständen 1939 entstandenes Lied, der Bombenfliegermarsch der Legion Condor, wird ebenfalls gelegentlich als Lied der Legion Condor bezeichnet. Melodie und Text (auch die Metrik) unterscheiden sich deutlich von dem erstgenannten Lied. Nicht in allen Berichten können die beiden Lieder sicher unterschieden werden.

Urheber und Zeugnisse des Lieds

Das Lied wurde zuerst 1939 gedruckt, der Druck wurde mit Datum vom 10. Juli 1939 im Catalog of Copyright Entries der amerikanischen Library of Congress eingetragen[1] und im August/September 1939 in den Musikalisch-literarischen Monatsberichten des Musikverlags Friedrich Hofmeister angezeigt.[2] Die Noten für Gesang und Klavier erschienen im Verlag Bote & Bock. Als Urheber für Text und Musik wurden Wolfram Philipps und Christian Jährig genannt. Dem Notendruck zufolge wurde das Lied „zuerst als ‚Teufelslied‘ der A/88 gesungen“. Bei den Urhebern handelte sich um zwei Offiziere der Aufklärungsstaffel 88 der Legion Condor.

Etwa gleichzeitig wurden bei Bote & Bock auch die Klaviernoten für einen Marsch der Legion Condor veröffentlicht, für dessen Komposition der Stabsmusikmeister Karl Bögelsack verantwortlich zeichnete. Der Marsch enthielt als Formteil ein Trio, eben das von Philipps und Jährig geschaffene Lied der Legion Condor. Zudem erschien beim Verlag Robert Rühle eine Bearbeitung des Marschs für Mandolinenquartett.[3] Später bearbeitete Hans Teichmann das Lied zu einem Teufelsmarsch der Aufklärer.[4]

In einem nationalsozialistischen Liederbuch mit „Flieger-Liedern“ von 1939, herausgegeben von Gerhard Pallmann, findet sich neben der Textfassung von Philipps und Jährig (Incipit: „Legion marschiert in fernem Land“) eine andere, auf dieselbe Melodie zu singende Textvariante unter dem Titel Das Teufelslied (Incipit: „Wir zogen übers weite Meer“). Sie soll nach Angaben des Herausgebers „nach mündlicher Überlieferung bei der Gruppe Imker“, dem Bodenkontingent der Legion Condor, aufgezeichnet worden sein.[5] Beide Textvarianten werden in der Literatur öfter zitiert.

Zudem gibt es eine zeitgenössische Schallplattenaufnahme für Telefunken, ebenfalls von 1939. Auf der B-Seite erklingt der „Parademarsch der Legion Condor“, Ausführende sind das Musikkorps und „Legionäre der Legion Condor“ unter Leitung von Karl Bögelsack.[6] Die gesungene Version ist die mit dem Incipit „Wir zogen übers weite Meer“, erste und letzte Strophe sowie Refrain.

Text

Die beiden Textvarianten unterscheiden sich metrisch und vom Reimschema her nicht und wurden auf dieselbe Melodie gesungen.

„Legion marschiert in fernem Land“

Das Lied besteht in den gedruckten Fassungen aus vier vierzeiligen Strophen und einem achtzeiligen Refrain, der nach jeder Strophe wiederholt wurde, nach der letzten Strophe variiert.

Die erste und letzte Strophe weisen relativ wenige Realien auf, die einen genaueren Orts- und Zeitbezug hergeben. Neben dem „fernen Land“ kommt in Strophe 1 nur noch der „Ebrostrand“ vor, an dem der Flieger sitze; die vierte Strophe ergeht sich allgemein über die Rückkehr nach „Deutschland, das wir lieben“ und die „Toten, die geblieben“. In den beiden mittleren Strophen, die in den späteren Varianten meist fehlen, werden die Einsätze der Legion Condor in der Schlacht von Teruel besungen, die Gegner erscheinen hier ohne besondere Charakterisierung als die „Roten“, für deren „Grabgesang“ die Condor-Flieger verantwortlich gewesen seien.

Weitaus mehr Beachtung finden in der Literatur die ersten Verse des Refrains. Er beginnt: „Wir pfeifen auf unten und oben / und uns kann die ganze Welt / verfluchen oder auch loben / grad wie es jedem gefällt.“ Johann Chapoutot hat diese Formulierung als die „Negation von Werten im reinsten Stil“ bezeichnet, hier werde eine „absolute Indifferenz“ gegen alle Reaktionen der Außenwelt behauptet, eine Art Nihilismus. Der folgende Vers ist in seiner pointierten Formulierung sogar in verschiedenen neueren historischen Untersuchungen als Überschrift benutzt worden, so von Jan Kindler und Stefanie Schüler-Springorum: „Wo wir sind, da ist immer oben.“ Dies referiert unmittelbar auf die Flieger, die „von oben“ töten (Schüler-Springorum), spiegelt in der Verallgemeinerung aber auch ein elitäres Selbstbewusstsein wider.

Im Anschluss folgt die Formulierung, die die beiden Textvarianten (sowie alle späteren Varianten) gemeinsam haben: „Und der Teufel, der lacht nur dazu“, mit ausgeschriebenem „Ha-ha-ha-ha“, das offenbar auf eine Fermate skandiert werden sollte. Von diesem Vers leitet sich vermutlich die Bezeichnung „Teufelslied“ ab. Das Bild des lachenden Teufels bezieht sich möglicherweise unmittelbar auf den Teufelskopf, den die Flugzeuge der Aufklärungsstaffel als Erkennungszeichen führten, lässt sich jedoch auch mit der moralischen Indifferenz der vorangegangenen Verse in Verbindung bringen. Der Refrain endet mit dem Kampf „für Deutschland“ und „für Hitler“ sowie dem „Roten“, der nicht mehr zur Ruhe komme.

„Wir zogen übers weite Meer“

Diese Textvariante hat trotz gleicher Melodie eine andere formale Struktur: Auf sechs Strophen mit je acht Versen folgt jeweils ein vierzeiliger Refrain.

Dadurch entsteht mehr Raum für die Beschreibung der örtlichen und zeitlichen Bezüge. Die erste Strophe nennt nicht nur das „fremde Spanierland“, sondern charakterisiert die Feinde auch als „Marxisten und Rote“, der „Pöbel“ habe dort die Macht gehabt und „der Deutsche“ habe „als der Ordnung Bote … Hilfe gebracht“. Die folgenden Strophen beschreiben „im Stile eines Wehrmachtsberichts“ (Roth) die Siege der Flieger in den Schlachten um Madrid, Asturien, Brunete, Teruel und am Ebrobogen, mit sehr viel mehr blutigen Details als die obige Fassung. Die letzte Strophe besingt in altbekannten Bildern den Tod, der „mit harter Hand … die Besten oft gefällt habe“, den feststehenden Wall in der roten Flut und die Heimkehr als Sieger. Generell übernimmt diese Textvariante viele klischierte Bilder und Wendungen aus dem eisernen Bestand patriotischen und nationalsozialistischen Liedguts, wie Roth festgestellt hat, so die Formulierung „Der Sturm bricht los“, ursprünglich von Theodor Körner, oder das Bild der mitmarschierenden Toten aus dem Horst-Wessel-Lied.

Der Refrain beginnt jeweils mit dem Vers „Wir jagten sie wie eine Herde“, den Jürgen Schebera zur Untermauerung des Urteils, dies sei das „menschenverachtendste“ unter den Liedern der Legion Condor, zitiert. Die hier beschriebene Situation dürfte insbesondere den Tieffliegerangriffen der Jagdflieger auf Truppen und Nachschub entsprochen haben. Darauf folgt die aus der obigen Fassung bereits bekannte Zeile „und der Teufel, der lachte dazu: Ha-ha-ha-ha!“

Insgesamt

Beide Texte sind nicht typische Soldatenlieder, die Themen des Soldatenalltags und insbesondere der Sexualität spielen keine Rolle. Die Authentizität, die ihnen insbesondere im Liederbuch Flieger sind Sieger zugeschrieben wird („nach mündlicher Überlieferung“), erscheint daher zweifelhaft. Tatsächlich erhalten gebliebene Gedichte und Berichte aus der Legion Condor, wie sie Stefanie Schüler-Springorum analysiert hat, weichen gerade in diesen Punkten stark davon ab. Es handelt sich eher um ausformulierte und auskomponierte Marschgesänge, die bei Paraden und ähnlichen Anlässen vorgetragen wurden.

Auch nationalsozialistische Ideologeme spielen eine geringe Rolle. Insbesondere in der oberen Textvariante fehlen mit Ausnahme der letzten Refrainzeilen („Wir kämpfen für Deutschland und kämpfen für Hitler“) alle Elemente, die einen konkreten Sinn oder ein Ziel der Soldatentätigkeit andeuten könnten. Es wird stattdessen das Bild eines erbitterten Kampfes beschworen („Teufelsringen“), in dem die deutschen Flieger, an keine Norm gebunden, überlegen sind.

Die untere Textvariante malt hingegen das Bild des Feindes schärfer aus: Der „Pöbel“ steht gegen „der Ordnung Bote“, die „Roten“ morden blutig. Auch hier finden sich jedoch kaum spezifisch nationalsozialistische Ideen, sondern eher abwertende Stereotype für den Feind und klischeehafte Bilder, wie sie Klaus Theweleit für die Freikorps beschrieben hat: die rote Flut gegen den festen Wall.

Der geringe Realienbezug des oberen Textvariante machte den Text anschlussfähiger an andere Kriegssituationen. Sie ist es, die, teilweise unter Auswechslung weniger Formulierungen, später für andere militärische Einheiten adaptiert wurde.

Belege für Variante 1:

Jürgen Schebera (könnte einen Artikel vertragen): „Die Rote Front, schlagt sie zu Brei“. Nationalsozialistische Kampflieder – ein Überblick. In: Das „Dritte Reich“ und die Musik (anlässlich der Ausstellung „Das ‚Dritte Reich‘ und die Musik“, Schloss Neuhardenberg, 26. März–25. Juni 2006 in Kooperation mit der Cité de la Musique, Paris). Nicolai, Berlin 2006, S. 154–159, hier: S. 159. Zitiert das Incipit und den Refrain „Wir jagten sie wie eine Herde“, benennt es als Teufelslied, beurteilt es als „am menschenverachtendsten“ unter den Liedern der Legion Condor.

Alfred Roth: Das nationalsozialistische Massenlied. Untersuchungen zur Genese, Ideologie und Funktion. Königshausen & Neumann, Würzburg 1993. Zitiert den Anfang (wie weit?), gibt ebenfalls die Benennung "Teufelslied", kommentiert, es sei "im Stile eines Wehrmachtsberichts" verfasst.

Hans Canjé zitiert es in Parade der Ordnungsboten, in: antifa. Magazin der VVN-BdA für antifaschistische Politik und Kultur, 13. Mai 2014 (Teile); es sei bei der Siegesparade der Legion Condor am 6. Juni 1939 über Lautsprecher als "Hymne der Legion" gespielt worden. Der Titel des Artikels bezieht sich auf "der Ordnung Boten" im Liedtext.

VVN-BdA Lüneburg (2012) zitiert das Lied (komplett?!) in Von Gernika über Lüneburg nach Wielun. Zur Geschichte des Lüneburger Luftwaffen-Kampfgeschwaders 26 – eine Skizze (S. 18). Es sei Wolfram von Richthofen als letztem Befehlshaber der L. C. am 15. Juni 1939 in seinem Garten vorgesungen worden, mit Begleitung einer Luftwaffenkapelle.

Karsten Laske: Das schönste Jahr der Hitlerzeit. Deutschland vor 70 Jahren. Leben im Zwielicht, Alltag zwischen Noch und Schon. In: Der Freitag, 4. Mai 2007. Zitiert Teile als den "Parademarsch der Legion Condor".

Belege für Variante 2:

Jan Kindler: "Wo wir sind, da ist immer oben!" Zur Inszenierung der Luftwaffe im NS-Kulturfilm. In: Bernhard Chiari, Matthias Rogg, Wolfgang Schmidt (hg. im Auftrag des MGFA): Krieg und Militär im Film des 20. Jahrhunderts, Oldenbourg, München 2003, S. 401–440, zitiert den Refrain und nutzt eine Zeile daraus als Überschrift seines Beitrags (S. 401).

Johann Chapoutot zitiert einen anderen Teil des Refrains des auch von ihm so bezeichneten "Teufelslieds" in Le National-Socialisme et l'Antiquité: "Für uns gibts kein Unten und Oben" usw. Er schreibt es allerdings der Waffen-SS zu (s.u.) und attestiert den Versen ein "profond sentiment d'indifférence face à une vie vouée à la mort", womit der den Titel des Chant du diable in Verbindung bringt. An nderer Stelle: "Cette strophe est une négation axiologique du plus pur style, adornée d'une profession d'indifférence absolue aux réactions provoquées, à la louange ou à la malédiction, à l'amour ou à la haine." (http://www.sens-public.org/article351.html?lang=fr)

In der Nazipropaganda dieselbe Passage auch bei Rudolf Stache: Armee mit geheimen Auftrag: die deutsche Legion Condor in Spanien. Tatsachenbericht. Henry Burmester Verlag 1939, S. 87. ".. das Marschlied, das Legionäre gedichtet und dessen Melodie sie komponiert haben".

Zum Motiv des Teufels: Die A-88 scheint auf ihren Flugzeugen einen Teufel als Erkennungszeichen geführt zu haben (bisher nur belegt in einem Militaria-Buch, stimmt es?). Ein Bezug des Liedtexts darauf liegt nahe. Lässt an Viva la muerte! und Chapoutots "Indifferenz" denken.

Melodie

Das Lied der Legion Condor steht in einer Molltonart, im Erstdruck in d-Moll. Das Lied lässt sich in drei Formteile zu jeweils vier Zeilen unterteilen. Der erste Formteil umfasst die Strophe der Fassung „Legion marschiert in fernem Land“, der letzte den Refrain der Fassung „Wir zogen übers weite Meer“, der mittlere Teil umfasst die vier dazwischen liegenden Zeilen, die in einem Fall zum Refrain, im anderen zur Strophe gehören.

Im ersten Teil beginnt die Melodie auf der V. Stufe. Der Weg abwärts zur I. Stufe erfolgt zunächst zweimal als Dreiklangsbrechung, dann wird derselbe Tonraum, erneut in fallender Richtung, in Sekundschritten ausgemessen. Der erste Teil beschränkt sich also auf den Quintraum und besteht aus ganz elementaren Tonfolgen. Bei den Dreiklangsbrechungen werden punktierte Notenwerte verwendet, die fallende Tonleiter weist im Erstdruck lediglich schwere, stampfende halbe Noten auf (im Liederbuch Flieger sind Sieger sowie in den Tonaufnahmen durch Viertel ersetzt). So wird der Eindruck eines Marschtritts erzeugt, der mit dem Text und seiner jambischen Metrik korrespondiert („Legion marschiert“). Zugleich wirken das Tongeschlecht Moll und die fallenden Tonfolgen düster und ernst („sombre“), insbesondere im Kontext des „Parademarschs“, der in der parallelen Durtonart gehalten ist.[7]

Mit dem Beginn des zweiten Teils wechseln verschiedene Parameter der Musik: Rhythmus, Ambitus und Tempo. Statt des regelmäßigen Wechsels von schweren und leichten Betonungen gibt es nun eine rhythmische Struktur, die eher dem Daktylus oder Anapäst entspricht: jeweils eine Viertel und danach zwei Achtel. Die Bewegung wird also flüssiger und entfernt sich vom starren Marschtritt. Der Quintraum wird nun überschritten und auf die Silbe „gan-“(ze Welt) erstmals das hohe d, also die Oktav erreicht, bevor die Melodie wieder zum Grundton zurückkehrt. Zudem ist im Erstdruck von „Legion marschiert in fernem Land“ hier ein Taktwechsel (vom Vier-Viertel- zum Zwei-Viertel-Takt) und ein bewegteres Tempo (più mosso = bewegter) angegeben. Dies korrespondiert mit den Selbstaussagen der Singenden, die diesen Abschnitt prägen („wir pfeifen auf unten und oben“).

Der dritte Teil ist vor allem durch zwei auffällige Oktavsprünge auf das hohe d gekennzeichnet, die mit den Versen „Wo wir sind, da ist immer oben“ und „und der Teufel, der lacht noch dazu“ zusammenfallen. „O“(-ben) wird mit dem hohen d gekoppelt, auf die letzte Silbe des Teufelsverses entfällt eine Dreiviertelnote sogar auf den Spitzenton des Liedes, das hohe e. Auf diese lange Note ist nun das Gelächter des Teufels zu skandieren. Danach kehrt die Melodie zum Grundton zurück.

Aufführungsgeschichte, Tradition und Rezeption

Bis ins Frühjahr 1939 hinein stand der Einsatz deutscher Truppen im Spanienkrieg, also der Einsatz der Legion Condor, seitens der Machthaber des Dritten Reichs unter Geheimhaltung. Erst mit der Rückkehr der ‚Legionäre‘ nach Deutschland wurde er schlagartig öffentlich.

Der Bombenfliegermarsch

Als Lied der Legion Condor wird gelegentlich auch ein anderes Lied bezeichnet, dessen Text und Weise von Erich Schlecht stammen, ebenfalls einem Offizier der Legion Condor, vermutlich aus der Kampfgruppe 88. Die Musik schrieb Hans Teichmann, ein Stabsmusikmeister der Wehrmacht. Noten für Gesang und Klavier sowie eine Fassung für Blasmusik erschienen 1939 im Druck unter dem Titel Bombenfliegermarsch der Legion Condor.[8] Eine Fassung für zweistimmigen Gesang findet sich in dem von Franz Josef Breuer herausgegebenen Neuen Soldaten-Liederbuch, Heft 3. Ferner existiert eine Schallplattenaufnahme für Telefunken, die die A-Seite der oben beschriebenen Aufnahme des Parademarschs der Legion Condor bildet; die Angaben zu den Ausführenden sind identisch, die musikalische Leitung hatte Hans Teichmann.

Quellen

Lied der Legion Condor

  • Wolfram Philipps, Christoph Jährig: Lied der Legion Condor. Text und Musik von Wolfram Philipps und Christoph Jährig. Noten für Gesang und Klavier oder Klavier allein. Bote & Bock, Berlin 1939
  • Karl Bögelsack: Marsch der Legion Condor mit dem Trio „Lied der Legion Condor“ von W. Philipps und Ch. Jährig. Noten für Klavier. Bote & Bock, Berlin 1939
    • Für Mandolinenquartett bearbeitet von B. Bernards. Verlag Rob. Rühle, Berlin 1939
  • Das Teufelslied. In: Gerhard Pallmann (Hg.): Flieger sind Sieger. Neue Flieger-Lieder. Simrock, Leipzig 1939, S. 10f.
  • Lied der Legion Condor. In: Gerhard Pallmann (Hg.): Flieger sind Sieger. Neue Flieger-Lieder. Simrock, Leipzig 1939, S. 11
  • Hans Teichmann: Teufelsmarsch der Aufklärer. Unter Benutzung des „Liedes der Legion Condor“ von W. Philipps und Ch. Jährig. Noten für Harmoniemusik mit Saxofonstimmen. Bote & Bock, Berlin 1941
  • Tonaufnahme auf Schallplatte: Telefunken (LC 0034) A 2946 (Seite 2), Matrizennummer 24356, Parademarsch der Legion Condor / Oberleutnant Philipps - Oberleutnant Jähring (sic!) - Karl Bögelsack, Musikkorps und Legionäre der "Legion Condor". Leitung: Stabsmusikmeister Karl Bögelsack. http://d-nb.info/381128644

Bombenfliegermarsch der Legion Condor

  • Hans Teichmann: Bombenfliegermarsch der Legion Condor (Worte und Lied: Erich Schlecht). Noten für Gesang und Klavier. Musikverlag Sanssouci, Berlin-Wilmersdorf 1939
    • Noten für Blasmusik. Neues Sanssouci: Sammlung deutscher Blasmusik, Heft 37. Musikverlag Sanssouci, Berlin-Wilmersdorf 1939
    • Gesetzt für zweistimmigen Gesang von W. Draths. In: Franz Josef Breuer (Hrsg.): Das neue Soldaten-Liederbuch. Die bekanntesten und meistgesungenen Lieder unserer Wehrmacht. Heft 3. Schott, Mainz o.J. (1939), S. 9–10.
  • Bombenfliegermarsch der „Legion Condor“. In: In: Gerhard Pallmann (Hg.): Flieger sind Sieger. Neue Flieger-Lieder. Simrock, Leipzig 1939, S. 12.
  • Tonaufnahme auf Schallplatte: Telefunken (LC 0034) A 2946 (Seite 1), Matrizennr. 24357. Bombenfliegermarsch der "Legion Condor" / Oberleutnant Erich Schlecht - Hans Teichmann. Musikkorps und Legionäre der "Legion Condor". Leitung: Stabmusikmeister Hans Teichmann. http://d-nb.info/381128636

Für beide auch

  • Deutsche Marschmusik in der Blütezeit / 9: Fanfaren zur Eröffnungs- und Schlußfeier der XI. Olympischen Spiele. Interpr. u.a.: Schutzpolizei <Berlin> / Großes Blasorchester. Teichmann, Hans (Dir.). Richter, Hermann (Dir.). Fürst, Georg (Dir.). 1979. Verfügbar in der BSB unter ID 11813219.

Div. Literaturangaben: "Lust-Biwak 'Condor' im Feldlager Döberitz am Dienstag, dem 6. Juni 1939 unter Mitwirkung der Nationalsozialistischen Gemeinschaft 'Kraft durch Freude' (Abildung, S. 126). Bildunterschrift: "Nach dem Sieg Francos im Frühjahr 1939 kehrte die 'Legion Condor' nach Döberitz zurück. Bis zur Siegesparade am 6. Juni 1939 ... Zur Belohnung der Soldaten wurde am Tag der Parade ein 'Lust-Biwak' veranstaltet." In: Kai Biermann/Erhard Cielewicz: Flugplatz Döberitz. Geburtsort der militärischen Luftfahrt in Deutschland. Christoph Links, Berlin 2005.

Holmar Attila Lück: Tod aus den Wolken. Guernicas Sterben und der Mythos der Legion Condor. Deutschlandfunk Kultur, 25. April 2007. http://www.deutschlandfunkkultur.de/tod-aus-den-wolken.984.de.html?dram:article_id=153365

"Filme geprüft: Ritters 'Legion Condor', 2 Akte. Sehr gut geworden. Leider aber wegen der stark antibolschewistischen Tendenz augenblicklich nicht zu gebrauchen. Ich lasse alles mal zurückstellen." Goebbels, Tagebücher, Band 7, S. 98, Eintrag vom 9. September 1939. Hier zitiert nach: Moritz Florin: Dr Hitler-Stalin-Pakt in der Propaganda des Leitmediums. Lit, Berlin 2009, S. 44. Dort noch weitere bemerkenswerte Funde. S. 89: "... (müssten in den Condor-Berichten der Presse) die Begriffe 'rote Truppen' und im Gegensatz dazu 'weiße Truppen' ausfallen. Man könne von rotspanischen (Truppen sprechen), aber im Gegensatz nur von nationalspanischen" (Anweisung vom 31.5.1939). Weitere Bemerkungen zu den verwirrenden, kaum durchzuhaltenden Sprachregelungen auf den folgenden Seiten. Auch Legion Condor (Film) sowie Im Kampf gegen den Weltfeind.

Helmuth von Grolman: Jahresbericht des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestags 1959, vorgelegt 8. April 1960. S. 24, Punkt 30 "Liederauswahl": Ein Mitglied des Deutschen Bundestages machte den Wehrbeauftragten darauf aufmerksam, daß in einer Fallschirmjägereinheit das Lied der "Legion Condor" gesungen würde. Wie die Überprüfung ergab, hatte der betreffenden Einheit offensichtlich die Einsicht gefehlt, daß ein derartiges Lied nicht nur nach seinem Inhalt, sondern auch im Hinblick auf die politischen Vorgänge und Hintergründe, unter denen es seinerzeit entstand und gesungen wurde, für die Bundeswehr untragbar ist. Der Bundesminister der Verteidigung hat das Singen dieses Liedes in der Bundeswehr verboten." Online

Noch eine Quelle: „Aber der Grössenwahn der Gewalthaber des Dritten Reichs wird unbelehrbar sein. Sie denken, wie der Marsch der Legion Condor: ‚Wir pfeifen auf unten und oben, und uns kann die ganze Welt …‘ – die Welt, die sie bereits als ihr Protektorat betrachten!“ Aus: G.H.: Legion Condor. In: Sozialistische Warte, 14 (25), 23. Juni 1939, S. 604f., hier: S. 605.

Kontext zur Bundeswehr: Walter Lehmann: Die Bundesrepublik und Franco-Spanien in den 50er Jahren. NS-Vergangenheit als Bürde? Oldenbourg, München 2006

Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Militärmusik, 5. Jahrgang 1982, Nr. 16 druckt den Liedtext des Parademarschs der L.C. sowie einen Artikel: Liebelt, Herbert: Ein Spitzenblasorchester und sein Dirigent. Erinnerungen an das Stabsmusikkorps des Wachbataillons Berlin und StMM Hans Teichmann. Heft 25 der Schriftenreihe "Militärmusik" (Dez. 1981) ist dem Thema "Luftwaffenmusik" gewidmet und berichtet u.a. über "Musikkorps und Spielleute der Legion Condor".

Einzelnachweise

  1. Musical Compositions. New Series Vol. 34 Pt. 3 for the year 1939, S. 1595, online.
  2. Hofmeisters Musikalisch-literarischer Monatsbericht, 111. Jg. (1939), Nr. 8/9 (August/September), S. 178, online beim Internet Archive.
  3. Hofmeisters Musikalisch-literarischer Monatsbericht, 111. Jg. (1939), Nr. 8/9 (August/September), S. 165, online beim Internet Archive.
  4. Hofmeisters Musikalisch-literarischer Monatsbericht, 113. Jg. (1941), Nr. 2 (Februar), S. 31, online beim Internet Archive.
  5. Gerhard Pallmann (Hg.): Flieger sind Sieger. Neue Flieger-Lieder. Simrock, Leipzig 1939, S. 11.
  6. Siehe den [1] im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
  7. Guido Heldt: Front Theatre: Musical Films and the War in Nazi Cinema, in: Pauline Fairclough (Hg.): Twentieth-Century Music and Politics. Routledge, London und New York 2013, S. 57–80, hier: S. 76f. Heldt bezieht sich dabei auf die Wiedergabe des Parademarschs in dem Film Wunschkonzert (1940).
  8. Hofmeisters Musikalisch-literarischer Monatsbericht, 111. Jg. (1939), Nr. 8/9 (August/September), S. 180 und 183, online.