Benutzer:Mopsfliege1/Entwurf Grubel-Lloyd-Index

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Test:

Ungewichtete und gewichtete Mittelwerte des Grubel-Lloyd-Indexes

Gütergruppen können ungewichtet, ähnlich dem Balassa-Index, gemittelt werden. Dafür ergibt sich folgende Formel:


.[1]


Wenn unterschiedliche Produktgruppen zusammen bewertet werden sollen, ist eine Gewichtung bezüglich des Handelsvolumens der einzelnen Gütergruppenwerte vorzunehmen, um ein verzerrtes Ergebnis durch einfache Addition zu vermeiden. So können viel gehandelte Produkte stärker berücksichtigt werden, als Produkte, die einen unerheblichen Anteil am Handel tragen. Dabei wird folgende Formel zugrunde gelegt:


.[2]


ist der Gewichtungsfaktor der einzelnen GL-Werte jeder Produktkategorie.“[3] Hierbei stellt der Gewichtungsfaktor das Verhältnis vom Handelsvolumen der Gütergruppe zum gesamten Handelsvolumen dar.

Korrektur des Grubel-Lloyd-Indexes

...

Aus diesem Grund nahmen Grubel und Lloyd einen „globalen Ausgleich“[4] der Handelsbilanz in ihrer Formel, über alle betrachteten Produktgruppen an ihrem gewichteten Index, vor. Hierbei wird der intraindustrielle „Handel aller Gütergruppen statt auf das gesamte Handelsvolumen auf das um das Ungleichgewicht [...] bereinigte Handelsvolumen“[5] bezogen.


[6]

Alternativen zum Grubel-Lloyd-Index

Neben dem Grubel-Lloyd-Index gibt es noch weitere Messgrößen, die den inter- bzw. intraindustriellen Außenhandel versuchen zu beschreiben.

Ermittelt man den intraindustriellen Handel nach Verdoorn, setzt man Exporte ins Verhältnis zu den Importen dreistelliger Güterklassen. Je mehr intraindustrieller Handel betrieben wird, desto näher liegt der berechnete Wert bei 1. Nachteilig ist, dass die Maßzahl bei Importüberschuss in einem Intervall [0,1), bei Exportüberschuss dagegen (1,) liegt. Eine aussagekräftige Aggregation ist daher nicht möglich.[7]

Auch Kojima setzt Export und Import miteinander ins Verhältnis, nur dass er dabei den höheren der beiden Werte in den Nenner und den niedrigeren in den Zähler stellt. Hierbei ergibt sich eine Zahl im Intervall [0,1], welche analog zum Grubel-Lloyd-Index zu bewerten ist.[8]

Balassa setzt Nettohandel einer Güterklasse, Betrag aus der Differenz von Exporten minus Importen, ins Verhältnis zum Handelsvolumen einer Güterklasse, Summe aus Ex- und Importen. Hierbei wird eine Aussage über „den Anteil des intraindustriellen Handels am gesamten Handel“[9] in dieser Güterklasse getroffen. Balassa verrechnet weiterhin Gruppenindizes ungewichtet als arithmetisches Mittel, um eine Aussage über den gesamten intraindustriellen Handel zu erhalten.[10]

Als eine weitere alternative Messgröße können Strukturdifferenzen angewendet werden. Ein überwiegend intraindustrieller Außenhandel ist dadurch gekennzeichnet, dass Exporte und Importe in ähnlichen Strukturen verlaufen, wohingegen interindustrieller Handel erkennbare Unterschiede in der Struktur der Gütergruppen aufweist. Unterschiede in der Struktur weisen auf Spezialisierungen hin, was wiederum bedeutet, dass Güter einer Gruppe, die exportiert werden, nicht importiert werden und umgekehrt.[11]

Der Grubel-Lloyd-Index ist, gerade in seiner gewichteten Form, anschaulich und kann durch seine Grenzen im Wertebereich direkt interpretiert werden.[12]

Einzelnachweise

  1. Vgl. Andreas Behr: Der intraindustrielle Außenhandel Deutschlands. 1998, S. 11 f.
  2. Vgl. Matteo Aepli: Volkswirtschaftliche Bedeutung und Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Nahrungsmittelindustrie.Mast.-Arb., ETH Zürich, Gruppe Agrar-, Lebensmittel- und Umweltökonomie, Institut für Umweltentscheidungen, 2011, S. 52. http://www.agecon.ethz.ch/content/dam/ethz/special-interest/usys/ied/agricultural-economics-dam/documents/Matteo/MA_Aepli_End.pdf; abgerufen am 29.05.2015 um 19:42 Uhr.
  3. Matteo Aepli: Volkswirtschaftliche Bedeutung und Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Nahrungsmittelindustrie.Mast.-Arb., ETH Zürich, Gruppe Agrar-, Lebensmittel- und Umweltökonomie, Institut für Umweltentscheidungen, 2011, S. 52. http://www.agecon.ethz.ch/content/dam/ethz/special-interest/usys/ied/agricultural-economics-dam/documents/Matteo/MA_Aepli_End.pdf; abgerufen am 29.05.2015 um 19:42 Uhr.
  4. Heidrun Lederbogen: Produktdifferenzierung im internationalen Handel. 1991, S.17.
  5. Andreas Behr: Der intraindustrielle Außenhandel Deutschlands. 1998, S. 20.
  6. Vgl. Andreas Behr: Der intraindustrielle Außenhandel Deutschlands. 1998, S. 20.
  7. Vgl. Andreas Behr: Der intraindustrielle Außenhandel Deutschlands. 1998, S. 8 f.
  8. Vgl. Andreas Behr: Der intraindustrielle Außenhandel Deutschlands. 1998, S. 9 f.
  9. Andreas Behr: Der intraindustrielle Außenhandel Deutschlands. 1998, S. 10.
  10. Vgl. Andreas Behr: Der intraindustrielle Außenhandel Deutschlands. 1998, S. 10.
  11. Vgl. Andreas Behr: Der intraindustrielle Außenhandel Deutschlands. 1998, S. 14 f.
  12. Vgl. Andreas Behr: Der intraindustrielle Außenhandel Deutschlands. 1998, S. 18.

Literatur

  • Behr, Andreas: Der intraindustrielle Außenhandel Deutschlands / von Andreas Behr. Diss. Frankfurt (Main). In: Die Deutsche Bibliothek (Hrsg.): CIP-Einheitsaufnahme (= Volkswirtschaftliche Schriften. H. 485). Dunker und Humblot, Berlin 1998, ISBN 3-428-09533-2, S. 4–46.
  • Lederbogen, Heidrun: Produktdifferenzierung im internationalen Handel. Ein Beitrag zur Analyse von Außenhandelsstrukturen / Heidrun Lederbogen. Diss. Bochum. In: Die Deutsche Bibliothek (Hrsg.): CIP-Einheitsaufnahme (= Beiträge zur Quantitativen Ökonomie. Vol.12). Universitätsverlag Brockmeyer, Bochum 1991, ISBN 3-88339-906-X, S. 8–18.
  • Stackelberg, Klaus von: Internationale Wettbewerbsfähigkeit bei zunehmenden intra-industriellen Handelsbeziehungen mit Schwellenländern. Analyse des Handels der Bundesrepublik Deutschland, Niedersachsens und Japans mit den Schwellenländern Ost-/Südost-Asiens / von Klaus von Stackelberg. Diss. Hannover. In: Die Deutsche Bibliothek (Hrsg.): CIP-Einheitsaufnahme (= Beiträge zur angewandten Wirtschaftsforschung. Bd.23). Dunker und Humblot, Berlin 1991, ISBN 3-428-07189-1, S. 32–90.

Weblinks