Benutzer:Murphyhubble/Martin Kaul

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Martin Kaul (* 1981 in Bangkok) ist ein deutscher Journalist.[1]

Kaul studierte in Berlin und Istanbul Politik- und Kulturwissenschaften. Seit 2009 arbeitet er bei der Berliner Tageszeitung taz als Redakteur für außerparlamentarische Politik. Zuvor arbeitete er unter anderem für Spiegel Online, Financial Times Deutschland und dpa.[2]

2011 veröffentlichte er gemeinsam mit Sebastian Heiser in der taz die "geheimen Papiere der Atomlobby". Aus den bis dato unveröffentlichten Papieren der Kommunikationsagentur Deekeling Arndt Advisors ließ sich nachzeichen, wie das Deutsche Atomforum versuchte, den von der rot-grünen Bundesregierung zuvor beschlossenen Atomausstieg rückgängig zu machen.[3] Die Recherche belegte unter anderem wie die Agentur bei dem Universitätsprofessor Joachim Schwalbach ein Gefälligkeitsgutachten im Wert von 135.000 Euro in Auftrag gab. Das Geschäft war über die Kommunikationsagentur von dessen Ehefrau eingefädelt worden.[4]

Aufmerksamkeit erhielten im Herbst 2015 Kauls Berichte vom Budapester Bahnhof Keleti.[5][6] In der Nacht auf den 5. September 2015 twitterte Kaul aus dem ersten Bus, der in Folge einer Abmachung zwischen den Regierungen in Ungarn, Österreich und Deutschland Flüchtlinge aus Ungarn an die österreichische Grenze brachte und damit zeitweise die sogenannte Dublin-Verordnung außer Kraft setzte. Für seinen Bericht "Über die Grenzen" wurde Kaul 2015 für den Deutschen Reporterpreis nominiert.[7] Eine Jury des Medium Magazins wählte ihn 2015 zu den drei Top-Journalisten des Jahres in der Sparte Politik.[8]

2016 veröffentlichte er gemeinsam mit Sebastian Erb eine Recherche über die sogenannte Keylogger-Affäre um den früheren taz-Redakteur Sebastian Heiser. Dieser hatte über mindestens ein Jahr Passwörter und Daten von taz-Mitarbeitern entwendet und sich nach seiner Entdeckung ins Ausland abgesetzt. Erb und Kaul spürten Heiser Anfang 2016 in einem asiatischen Land auf, wo Heiser unter einer neuen Identität lebte.[9] Im Dezember 2016 veröffentlichte Kaul gemeinsam mit Anna Loll die bis dahin umfassendste Recherche zu den Missbrauchsvorwürfen gegen den Hacker, Journalisten und Wikileaks-Unterstützer Jacob Appelbaum.[10]

Weblinks

Quellen


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