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Fritz Novotny (* 14. Mai 1929 in Leitmeritz, Tschechoslowakische Republik; † 17. Dezember 2018) war ein deutscher Architekt. Das von ihm gemeinsam mit Arthur Mähner gegründete Architekturbüro Novotny Mähner Assoziierte wurde vor allem durch seine Hochhausprojekte bekannt.
Leben und Werk
Fritz Novotny stammt aus Leitmeritz. Er besuchte gemeinsam mit Arthur Mähner die Staatsbauschule in Tetschen. Da für Mähner die tägliche Anfahrt von seinem Heimatort zu weit war, wurde er von der Mutter Novotnys unter der Woche für Kost und Logis aufgenommen. Die daraus erwachsene Freundschaft der beiden hielt lebenslang.
Nach 1946 siedelte Novotny nach Groß-Gerau über und gründete mit Mähner dort im Jahr 1950 ein Architekturbüro. Als Ausdruck ihrer besonderen Freundschaft wird die Tatsache gesehen, dass die beiden Büropartner nochmals hintereinander an der Technischen Hochschule Darmstadt studierten und das Diplom machten. Jeweils einer konnte studieren, während der andere im gemeinsamen Büro für beide das Geld verdiente.
Nachdem Novotny das Diplom der TH Darmstadt erworben hatte, begann seine Karriere als Architekt. Von Anfang an fand er seine Vorbilder in der Moderne: Frank Lloyd Wright, Mies van der Rohe und anderen sah er sich verpflichtet, wenngleich er in den späteren Jahren auf Grund der großen Summe seiner Projekte Abstriche machen musste.
Der Ende der 1950er Jahre von mit deinem Architekturbüro gewonnene Architekturwettbewerb für das Stadtkrankenhaus in Offenbach am Main war Anlass, das Büro nach Offenbach zu verlagern und im dortigen Nordend neu anzufangen. Zusammen mit Fritz Reichard und Arthur Mähner zeichnete er von 1966 bis 1974 für den Bau des Großklinikums Verantwortung.
Wichtiger Meilenstein für Novotny war der Neubau des nach seiner Bürogemeinschaft N+M benannte Bürogebäude in der Innenstadt von Offenbach, das 1972 bezogen wurde. Besonders begeisterte sich Novotny für städtebauliche Planungsaufgaben. Er arbeitete an umfänglichen Stadtteilplanungen wie zum Beispiel den Dienstleistungszentren in Mönchhof (Raunheim), den Stadtteilen Kaiserlei in Offenbach, City-West in Frankfurt, sowie für die Bürostadt Mannesmann in Düsseldorf.
Neben der Arbeit an diesen Bauaufgaben war Novotny ein leidenschaftlicher Sammler sogenannter Naiver Kunst, wozu er 1977 einen Bildband mit Arbeiten unter anderem von Ivan Generalić, Matija Skurjeni, Pietro Ghizzardi und Josef Wittlich veröffentlichte.
Zu seinen besonderen Leistungen zählte auch sein pionierhafter Einsatz für die berufsständigen Organisationen der Architektenschaft. Novotny war von 1968 bis 1975 Gründungspräsident der Architektenkammer Hessen. 1969 wurde er zum Vize-Präsidenten und 1974 zum Präsidenten der Bundesarchitektenkammer gewählt.
Die Zeit als Präsident der Architektenkammer Hessen nutzte er nicht nur für die erstmalige Einrichtung der Architektenliste, für die Gründung einer berufsbezogenen Rentenversicherung, für den Aufbau von Weiterbildung für Architekten oder für neue Formen von Öffentlichkeitsarbeit, er initiierte auch das Frankfurter Forum für Stadtentwicklung e. V., die Auszeichnung Vorbildliche Bauten in Hessen und den Preis der Architektenkammer Hessen, der allerdings nur einmal vergeben wurde, in Form einer Werkmonographie für Ferdinand Kramer.
Auch in der Lehre war Novotny tätig. Ab 1971 unterrichtete er als Lehrbeauftragter an der Gesamthochschule Kassel Architektur und Landschaftsarchitektur und wurde 1973 an diesem Fachbereich als Honorarprofessor berufen.
Nachdem 2004 das Büro N+M in Insolvenz ging, gründete er im gleichen Jahr mit dem Architekt Nikolaus Bader eine neue Bürogemeinschaft in Offenbach am Main.
Novotny war über mehrere Jahrzehnte Mitglied im Deutschen Werkbund.
Weblinks
- Hans-Ulrich von Mende: Zum Tod von Fritz Novotny (1929 – 2018). In: bda-hessen.de. 21. Januar 2019 . Nachruf des Bund Deutscher Architekten BDA Hessen