Benutzer:Olaf2/Matthias Storck

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Matthias Storck (* 18. August 1956 in Rossla) ist ein deutscher evangelischer Theologe und Autor. Er gehörte in der DDR zur regiemkritischen Opposition und war dort aus politischen Gründen inhaftiert.

Leben

Storck wurde als Sohn eines evangelischen Dorf-Pfarrers in der DDR geboren. Nach Besuch der örtlichen Polytechnischen Oberschule besuchte er das Evangelische Gymnasium Hermannswerder. Im August 1976 legte er an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald eine Sonderreifeprüfung ab und nahm ein Theologiestudium auf. Um einer im Zuge des Studiums obligatorischen vier wöchigen Militärausbildung zu entgehen, beschafft er sich über einen katholischen Priester eine Einweisung in die konfessionell betriebene Psychiatrie des St.-Joseph-Krankenhaus es in Berlin-Weißensee. Nach dem drei Wochen der Militärausbildung um sind, wird er wieder entlassen und zu Arbeiten in den Grünanlagen der Universität eingesetzt.

Storck wandte sich gegen die Einführung des Fachs Sozialistische Wehrerziehung an Schulen der DDR und sprach sich für eine entsprechend kritische Positionierung der DDR-Kirchenleitung aus. Er sammelte Unterschriften für eine Schrift an die Kirchenleitung. Anlässlich einer Lesung beim Schriftsteller Knud Wollenberger, der später als inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit enttarnt wurde, sprach sich Wollenberger gegen die Unterschriftensammlung aus. Storck übergab die gesammelten Unterschriften an die Kanzlei des Bischofs Albrecht Schönherr. Es folgte ein längeres Gespräch mit Schönherr und dem als Kirchenjurist tätigen Manfred Stolpe, in dem seitens der Kirchenleitung zwar Verständnis aber keine Unterstützung signalisiert wurde. Aufgrund einer Eingabe an das Ministerium für Volksbildung erhielt er einen Verweis. Weitergehende Konsequenzen ergaben sich nicht, da sich sein Dekan für ihn einsetzte.

Storck schrieb gesellschaftskritische Lieder und trat, begleitet von einer Guitarre als Liedermacher in oppositionellen Kreisen auf. Zwei Wochen nach einem Auftritt auf einer vom Berliner Pfarrer Rainer Eppelmann organisierten Bluesmesse wurden er und seine Verlobte Christine verhaftet. Zunächst wurde er in das Untersuchungsgefängnis Keibelstraße nach Berlin gebracht und dort verhört. Storck wurden, nach der Flucht mehrerer Freunde in den Westen, vermeintliche Verbindungen zu Fluchthelfern vorgeworfen. Nach zehn Monaten Untersuchungshaft erfolgte eine Verurteilung zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und acht Monaten, wobei die Untersuchungshaft angerechnet wurde. Es erfolgte dann eine Verlegung in die Haftanstalt Rummelsburg. Nach zwei Wochen kam er in das Zuchthaus Cottbus. Nach dem eine am 31. Oktober 1980 durchgeführte Arbeitsschicht aus technischen Gründen die Mengenvorgaben deutlich verfehlte, warf man Storck Aufwiegelung zur Arbeitsniederlegung am Reformationstag vor. Er kam für einige Zeit in Arrest. Ende November wird er nach Karl-Marx-Stadt verlegt, um von dort 17 Tage später in die Bundesrepublik, die ihn freigekauft hatte, nach 14 Monaten Haft abgeschoben zu werden. Zugleich wurde auch seine Verlobte Christine in den Westen entlassen. Beide gelangten zunächst in ein Aufnahmelager in Gießen und zogen dann nach Westberlin.

Werke

Literatur

Weblinks

http://www.nw-news.de/owl/kreis_herford/herford/herford/?em_cnt=7105167