Benutzer:OmiTs/Frielendorf

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Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Schwalm-Eder-Kreis
Höhe: 230 – 260 m ü. NHN
Fläche: 85,84 km2
Einwohner: 7174 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km2
Postleitzahl: 34621
Vorwahl: 05684
Kfz-Kennzeichen: HR, FZ, MEG, ZIG
Gemeindeschlüssel: 06 6 34 004
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Ziegenhainer Straße 2
34621 OmiTs/Frielendorf
Website: www.frielendorf.de
Bürgermeister: Birger Fey (SPD)

Frielendorf ist eine hessische Gemeinde im Schwalm-Eder-Kreis, Deutschland.

Geografie

Geografische Lage

Der staatlich anerkannte Luftkurort Frielendorf liegt ca. 9 km südwestlich von Homberg (Efze) am Rande des Knüllgebirges.

Nachbargemeinden

Frielendorf grenzt im Norden an die Stadt Borken, im Osten an die Stadt Homberg (Efze), im Süden an die Städte Schwarzenborn und Neukirchen, im Südwesten an die Gemeinde Willingshausen, sowie im Westen an die Stadt Schwalmstadt und die Gemeinde Neuental, die sich alle ebenfalls dem Schwalm-Eder-Kreis angehören.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Frielendorf gehören neben dem Kernort die 15 Ortsteile:

  • Allendorf
  • Gebersdorf
  • Großropperhausen
  • Lanertshausen
  • Leimsfeld
  • Lenderscheid
  • Leuderode
  • Linsingen
  • Obergrenzebach
  • Schönborn
  • Siebertshausen
  • Spieskappel
  • Todenhausen
  • Verna
  • Welcherod

Geschichte

Frühgeschichte

Einzelfunde aus der Jungsteinzeit belegen die frühe Anwesenheit von Menschen auf dem heutigen Gemeindegebiet. Ende 1994 wurden bei der Feldarbeit im Flurstück Hermersdorf Steinwerkzeuge gefunden. Eine Expertengruppe des Landesamts für Denkmalpflege Marburg bestätigte, dass sich hier zwischen 8000 und 5500 v. Chr. eine steinzeitliche Siedlung befunden haben soll, worauf auch weitere Funde von Tonkeramik und Hütten- und Brandstättenlehm hindeuten.[2] Auf den Spießhöhen fand man zudem bronzezeitliche Hügelgräber und ein mittelalterliches Eisenbergwerk. Die Hügelgräber auf dem Sendberg stammten aus der Eisenzeit, fielen jedoch bis auf eines dem Bau der Siedlung Welcherod zum Opfer.

Ob es zwischen der Siedlung der Jungsteinzeit und der Ersterwähnung des Stifts der Prämonstratenser in Cappel eine anhaltende Besiedelung gab, ist nicht nachweisbar.

Prämonstratenserstift in Spieskappel

Die Existenz des Prämonstratenserstifts in Cappel, dem heutigen Spieskappel, ist seit 1143 belegt. Das Stift wird in einer Urkunde vom 15. Dezember 1143 genannt, in der Erzbischof Heinrich I. von Mainz zu Hofgeismar das Stift in seinen Schutz nimmt. Das Gründungsjahr des Klosters ist ebenso unbekannt wie die näheren Umstände, die eine Stiftung verantwortet haben könnten. Lange Zeit wurde angenommen, dass Vorfahren der späteren Freiherren von Dörnberg Cappel gestiftet hätten, jedoch sprechen einige Indizien auch für eine nicht näher bekannte Adelsfamilie „von Derreberg“, die vor Ort ansässig war.[3] Ein Beweis dafür ist allerdings aufgrund der Quellenlage nicht zu erbringen. Es existierte auch ein Chorfrauenstift in Oberkappel, das dem Chorherrenstift allerdings geistlich wie wirtschaftlich unterstellt war. 1512 wurde es wegen der „verwilderten Sitten“ aufgelöst.

Frielendorf wurde urkundlich erstmals 1196 erwähnt. In einer Urkunde vom 26. Januar 1196, in der Papst Coelestin III. dem Stift Cappel das Prämonstratenser-Privileg erteilt, wird Frielendorf als „Frilingendorf“ zu den 79 Ortschaften gezählt, in denen das Stift Besitzungen und Einnahmen hatte. Für etwa 60 Orte im Umfeld Frielendorf bedeutet dieses Schriftstück die erste urkundliche Erwähnung. Frielendorf war zu diesem Zeitpunkt bereits ein wohlhabendes Dorf, was man an den Zinsen, die es an das Kloster zu entrichten hatte, ablesen kann. Die Menschen lebten von Viehzucht und Ackerbau.

Im 13. und 14. Jahrhundert war das Kloster in Cappel bestrebt, seine Einnahmen zu vermehren, so dass große Waldflächen gerodet wurden, um neues Ackerland zu erschließen. Es wurden mehr Arbeitskräfte als zuvor benötigt, was zu einem Zuzug neuer Einwohner führte. Die Zahl der Arbeitskräfte stieg auch, weil das Kloster viele Leibeigene erhielt. So bekam das Kloster in dieser Zeit zahlreiche Leibeigene von Adligen geschenkt, die sich dadurch eine Besserung ihres Seelenheils erhofften. Bis 1373 erreichte das Stift den Höhepunkt seiner Erwerbstätigkeit und hatte Besitz in 110 Orten erworben. Durch den stetigen Zuzug neuer Menschen nach Frielendorf, reichten bald die Feldstücke nicht mehr aus, um die ganze Bevölkerung Frielendorfs zu ernähren. Infolgedessen bildeten sich neue Berufe heraus, die den Bedürfnissen der Dorfbewohner gerecht wurden.

Das Stift wurde zweimal schwer zerstört. Das erste Mal 1301 bei einem Brand, das zweite Mal im Zuge des Sternerkriegs. Ein Ritterbund mit Vorsitz des Grafen von Ziegenhain Gottfried VII. versuchte die Macht des hessischen Landgrafen zu schwächen, um selbst mehr Unabhängigkeit zu erlangen. Dieser Bund, auch Sternerbund genannt, hatte seinen Versammlungsort auf der Burg Herzberg, wo sie 1372 von landgräflichen Truppen belagert wurden. Als der Graf von Ziegenhain anrückte, zog sich die Armee des Landgrafen über den Knüll zurück, brannte die Städte Schwarzenborn und Neukirchen nieder und brandschatzte neben der Stadt Treysa auch das Kloster in Cappel.

1383 erhielten die Bewohner Frielendorfs und Todenhausens von Abt und Convent zu Cappel die Erlaubnis, eine eigene Kapelle zu weihen. Trotzdem mussten sie weiterhin die Klosterkirche zu Gottesdiensten aufsuchen. Die erneute Weihung einer Kapelle in Frielendorf in 1495 durch Bischof Gregorius von Mainz deutet darauf hin, dass 1383 gar keine Kapelle gebaut wurde oder diese durch Feuer oder andere Einwirkungen zerstört wurde.[4]

Der hessische Landgraf Ludwig I. ließ um 1430 auf dem Spieß, einem Berg südlich Cappels, einen Zoll- und Wartturm bauen, der heute das Wahrzeichen der Gemeinde Frielendorf ist. Neben seiner Funktion als Standort eines Zoll- und Wartturms diente der Spieß aber auch als Stätte des Gerichts Cappel und als Austragungsort für Landtage. Als Ludwig I. 1458 starb, waren sich seine Söhne Ludwig II. und Heinrich III. uneins über die Aufteilung der Landgrafschaft. Zwei Jahre nach dem Tod des Vaters schlossen sie auf einem Landtag, den sie am Spieß abhielten einen Teilungsvergleich für vier Jahre. Im Mai 1465 und 1467 kam es zu zwei weiteren Vergleichen am Spieß, doch bei beiden Veranstaltungen gelang es nicht, die Brüder zu einer Übereinkunft zu bewegen, obwohl 1467 die gesamthessische Landesvertretung anwesend war. Der Streit der Brüder gipfelte schließlich im Hessischen Brüderkrieg von 1469. Auf einem weiteren Landtag am Spieß im Mai 1470 konnten sich die Brüder schließlich einigen und Frieden schließen. Der Spíeßturm fungierte nun als Grenze zwischen dem Heinrich zufallenden Oberhessen und der Grafschaft Ziegenhain, die zu Niederhessen gehörte. 1488 und 1509 sollten noch weitere Landtage auf dem Spieß stattfinden. Bei letzterem wurde durch die hessischen Landesstände für den noch minderjährigen Landgrafen Philipp I. bis zu dessen Volljährigkeit ein Regentschaftsrat eingesetzt.

Philipp war es, der 1526 die Homberger Synode einberief, auf der entschieden wurde, dass die Landgrafschaft Hessen fortan protestantisch sein sollte. Im Anschluss an diese Kirchenversammlung und Einführung der Reformation, wurde das Kloster säkularisiert und damit aufgelöst. Das Vermögen des Stifts ging an den Landgrafen, der einen Vogt als Güterverwalter einsetzte. Die Kirche des Stifts wurde evangelisches Gotteshaus. Das Gericht am Spieß, zu dem die Dörfer Frielendorf, Todenhausen, Obergrenzebach, Seigertshausen, Leimsfeld, Ebersdorf, Oberkappel, Gebersdorf und Linsingen zählten, wurde 1542 aus dem Amt Homberg gelöst und dem Amt Ziegenhain zugeschlagen. Die Orte waren verpflichtet, dem Amt Dienste und Abgaben zukommen zu lassen. Als im gleichen Jahr der Ausbau der Ziegenhainer Festung begonnen wurde, verwendete man das Philipp zugefallene Kirchenvermögen. Des Weiteren ließ man das südliche Seitenschiff der Klosterkirche abreißen, um Baumaterial zu gewinnen. Das Gericht am Spieß ging 1735 auf die Rentmeisterstelle in Ziegenhain über, bestand jedoch als Gerichtsbezirk weiter.

Als Martin Luther 1529 auf dem Weg zu dem Marburger Religionsgespräch war, übernachtete er vom 28. auf den 29. September in einem Gebäude des ehemaligen Klosters. Auf seiner Rückreise übernachtete er mit seinen Gefolgsleuten wieder in Cappel. Eine Bronzetafel an der Klosterkirche erinnert an dieses Ereignis.

Teil von Hessen-Kassel

Nach dem Tod des Landgrafen Philipp 1567 fand der letzte Landtag am Spieß statt. Auf ihm wurde von Philipps ältestem Sohn Wilhelm IV. die Ziegenhainer Einigung vorgestellt, die die Aufteilung der Landgrafschaft regelte. Sie wurde unter Philipp vier Söhnen aufgeteilt, womit sein Geschlecht an reichspolitischem Einfluss verlor. Das heutige Gebiet Frielendorfs fiel dem Gebiet der Landgrafschaft Hessen-Kassel zu, die die flächenmäßig größte der vier Landgrafschaften war und fortan von Wilhelm IV. regiert wurde. 1583 richteten die 24 Töpfer in der Grafschaft Ziegenhain ein Gesuch an Wilhelm IV., eine Amts- und Landeszunft zu errichten. Der Landgraf bewilligte die Bitte und die „Landhäfnerzunft“ hatte bis zur Einführung der Gewerbefreiheit 1869 Bestand. In den Ortschaften Frielendorf, Todenhausen, Gebersdorf, Leimsfeld, Spieskappel, Linsingen, Schönborn und Obergrenzebach existierten Töpfereien, wobei die drei erstgenannten den besten Ruf hatten. Der Holz- und Tonreichtum der näheren Umgebung begünstigte die Entwicklung der Töpferei in Frielendorf.[5] Sie erlebte zu Anfang des 19. Jahrhunderts ihre eigentliche Blütezeit, 1923 waren alle Betriebe eingestellt.

Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges gibt es nur wenige Quellen über dessen Auswirkungen in der Region Frielendorf. Anfang der 1620er haben kaiserliche Truppen unter General Tilly oft wochenlang bei Treysa gelegen. Am 1. Mai 1624 schrieben die Bewohner Frielendorfs an den Vizekanzler in Kassel, dass die Truppen Tillys sie dermaßen ausgebeutet hätten, dass sie die Felder wüst liegen lassen und den Bettelstock in die Hand nehmen müssten, und insofern auch nicht die Steuerlast bewältigen konnten. Der Vizekanzler und seine Regierung zeigten allerdings keinerlei Reaktion.[6] Ab 1637 wurde die Regierung in Kassel von Landgräfin Amelia Elisabeth, der Witwe Wilhelms V., geführt. Sie gab 1639 eine genaue Aufstellung der Haushalte in Auftrag, die als Grundlage für die Steuererhebung dienen sollte. Zu den 428 geprüften Orten gehörten auch Frielendorf, wo 39 Haushalte festgestellt wurden. In 16 von ihnen gab es einen männlichen Hausvorstand, in 15 Haushaltungen waren dies Witwen.[7] Nach dem Krieg zogen weiterhin stetig Truppen durch Frielendorf und waren auch weiterhin dort einquartiert, wodurch sich die Situation der Bewohner zunächst nicht besserte.

Ähnlich wie im Dreißigjährigen Krieg, hatte Frielendorf auch im Siebenjährigen Krieg mit Einquartierungen zu kämpfen, bei denen Brandstiftungen, Diebstähle und Plünderungen an der Tagesordnung waren. Durch den Krieg erhöhte sich für die Bewohner auch die Steuerlast. Im Jahr 1761 kam es nach einer Beschießung der Festung Ziegenhain zu Kampfhandlungen in der Nähe von Leimsfeld und Obergrenzebach sowie im Bereich von Spießkappel.[8] Ab 1756, dem ersten Jahr des Siebenjährigen Krieges, existierte in Frielendorf ein Schulgebäude. Es ist allerdings nicht bekannt, ob es sich bei dem Schulgebäude um einen Neubau handelte und wo dieser gestanden haben soll. Für das Jahr 1790 ist der Bau eines Schulgebäudes mit Lehrerwohnung dokumentiert.[9]

Nachdem mit dem Frieden von Tilsit, der Vierte Koalitionskrieg beendet worden war, schuf Napoléon Bonaparte 1807 das Königreich Westphalen und setzte seinen Bruder Jérôme Bonaparte als König ein. Das neue Königreich wurde nach französischem Vorbild in Departements, Districte und Kantone unterteilt und Frielendorf wurde ein Kanton unter der Präfektur Hersfeld. Es galt von nun an das französische Recht, der Code Civil. Das Land hatte unter dem enormen Steuerdruck Jérômes zu leiden und musste beständig Truppen für die Napoleonischen Kriege abstellen, weswegen es zu wirtschaftlichen Engpässen kam. Bald kam es zu Aufständen. Der umfangreichste dieser Art dürfte der Dörnbergaufstand gewesen sein, der vorsah, dass die Landbevölkerung aus vier Städten der Kasseler Umgebung auf Kassel marschierte, um König Jérôme zu stürzen. Der Frielendorfer Friedensrichter Sigmund Peter Martin hatte die Aufgabe, im Gebiet der Schwalm Teilnehmer für den Aufstand zu gewinnen, die von Homberg (Efze) aus marschieren sollten. Militärischer Führer war Wilhelm von Dörnberg. Am 23. April 1809 wurde die schlecht ausgerüstete Armee Dörnbergs jedoch kurz vor Kassel geschlagen und Dörnberg zum Tode verurteilt. Martin floh nach Berlin, wurde jedoch gefasst und 1810 zum Tode verurteilt. König Jérôme begnadigte ihn allerdings später. Ein weiterer Frielendorfer, der gegen die Fremdherrschaft der Franzosen vorgehen wollte, war Pfarrer Johann Georg Wolff. Als er im Winter 1812 vom Rückzug der Napoleonischen Truppen erfuhr, verschwand er an die Front – ohne jemandem zu sagen, wo er hinwolle – , um den Heerführern seinen geheimen Siegesplan vorzulegen, den er ausgearbeitet hatte. Der verschwand allerdings in den Akten und Wolff wirkte bis zum Ende der Befreiungskriege als Feldprediger. Insgesamt haben 38 Frielendorfer an den Befreiungskriegen als Soldaten teilgenommen.[10]

Braunkohleabbau

Der Braunkohleabbau im Kerngebiet Frielendorf durch die Gewerkschaft Frielendorf fand von 1819 bis 1962 statt. Heute gilt das Braunkohlegebiet in Frielendorf mit Ausnahme einiger nicht wirschaftlich nutzbarer Vorkommen als ausgekohlt.

Der ursprüngliche Betrieb basierte auf den Braunkohlevorkommen im Osten Frielendorfs, dort wurden bis 1962 ca. 25,6 Millionen Tonnen Braunkohle durch Tage- und Tiefbau gefördert [11]. Als das Kohlevorkommen dort zur Neige ging, verlagerte die Gewerkschaft Frielendorf ihre Tätigkeiten vor allem in die südlich von Borken gelegenen Ortschaften Neuenhain, Dillich und Stolzenbach. Kurzzeitig standen allerdings auch in den 20er-Jahren der Kohleabbau in den Zechen bei Hessisch Lichtenau und Großalmerode, sowie von 1949-1974 der Kohleabbau östlich von Kassel auf dem Hohen Meißner, unter Verwaltung der Frielendorfer Gewerkschaft. Zum Zeitpunkt der größten Ausdehnung besaß die Gewerkschaft Frielendorf 40 Braunkohlengrubenfelder. Der letzte unter Verwaltung der Gewerkschaft Frielendorf stehende Tagebau lieferte Kohle an das Borkener Kraftwerk und wurde 1991 nach dessen dessen Stilllegung geschlossen.

  • 1821 Vier Gewerke werden mit den Abbaurechten für gefundene Braunkohle belehnt, Beginn der Gewerkschaft Frielendorf


Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 26,6 8 25,5 8
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 51,3 16 56,7 18
FWGF Freie Wählergemeinschaft Frielendorf 22,2 7 14,1 4
REP Die Republikaner 3,8 1
Gesamt 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 58,7 68,0

Städtepartnerschaft

Die Gemeinde Frielendorf unterhält eine Städtepartnerschaft mit Kleinschmalkalden in Thüringen, diese wurde am 3. Oktober 1990 unterzeichnet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Im Museumsladen mit der Ausstellung Die Zeche Frielendorf wird über Frielendorfer Geschichte und den Braunkohlenbergbau in und um das Dorf informiert.
  • Das Dorfmuseum Verna informiert über dörfliche Wohnkultur, Mobiliar und Handwerkzeug.

Bauwerke

Kirche St. Johannes im Spieskappel

Im Ortsteil Spieskappel steht die 1255 eingeweihte Kirche St. Johannes des ehemaligen Klosters Spieskappel, die ursprünglich zum 1143 gegründeten Prämonstratenser-Chorherrenstift Cappel gehörte. Die Kirche wird meist nur als Klosterkirche bezeichnet. Die Orgel der Kirche wurde in der Werkstatt des Orgelbauers Johannes Schlottmann aus Hersfeld gebaut.

Der Spießturm ist ein mittelalterlicher Wartturm, gelegen an der Straße zwischen Spieskappel und Obergrenzebach. Der Turm steht an einem Punkt, an welchem sich wichtige mittelalterliche Handelsstraßen schnitten, sowie an der Grenze zwischen Oberhessen und Niederhessen. Im 15. und 16. Jahrhundert fanden am Spieß hessische Landtage statt. Der Spießturm ist Teil des Frielendorfer Wappens.

Parks

Der Ferienwohnpark Silbersee liegt östlich von Frielendorf an dem gleichnamigen See.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Im Frielendorfer Ortsteil Spieskappel wurde 1976 ein Werk der Bakelite AG gegründet, womit Spieskappel einer von vier Standorten des Unternehmens in Deutschland ist. Die Bakelite AG stellt vollsynthetische Kunststoffe her und gliedert sich bei der Produktion in die beiden Geschäftsbereiche Epoxidharze und Phenolharze/Formmassen. Im Spieskappler Werk werden ausschließlich Formmassen hergestellt, die dann vor allem in der Automobil- und der Haushaltsindustrie Verwendung finden. 2005 ging die Bakelite AG in den Besitz des US-amerikanischen Unternehmens Bordon Chemical, Inc. und heißt seitdem Hexion Specialty Chemicals. Das Werk in Spieskappel hat 58 Mitarbeiter[12] und produziert pro Jahr 10.000 Tonnen Kunststoff[13].

Verkehr

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Heinrich Kohl (*1870 in Frielendorf, †194? in Jersey, USA), Mäzen für Kirche und Schule, ernannt 1931

Quellen

Literatur

  • Bambey, Hartwig: Frielendorf, Bilder-Lese-Buch, Frielendorf 1990
  • Gerich, Fritz: Chronik von Frielendorf, Frielendorf 1956
  • Mittendorf, Hans: Gebersdorf. Ein Dorfbuch, Frielendorf 1997, 256 S.
  • Schmidt, Karl: Das Dorf Spieskappel, Frielendorf 1995

Filmmaterial

  • Bierwirth, Holger: 800-Jahr-Feier Frielendorf mit Bonus: Historische Sonderausstellung zur 800-Jahr-Feier

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schmidt, S. 33
  3. Bambey, S. 36; Schmidt, S. 43
  4. Bambey, S. 15
  5. Bambey, S. 82.
  6. Gerich, S. 142-145
  7. Bambey, S. 51
  8. Schmidt, S. 168.
  9. Gerich, S. 117/118.
  10. Schmidt, S. 92
  11. Horst Schönhut, Die Gewerkschaft Frielendorf, S.12
  12. Geschäftsbericht der Bakelite AG 2005
  13. Standorte der Bakelite AG