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Der sowietische Premier Leonid Brezhnev locked in a mouth-to-mouth kiss with East German leader Erich Honecker above the legend My God, Help Me to Survive This Deadly Love
Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben
Dmitri Wladimirowitsch Wrubel, 1990
Graffiti,
365 cm × 480 cm
East Side Gallery;
Marzahn, Ostberlin,
Deutsche Demokratische Republik

Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben (russisch Gospodi! Pomogi mne vyzhit' sredi etoy smertnoy lyubvi | kyrillisch Господи! Помоги мне выжить среди этой смертной любви), manchmal auch als Der Bruderkuss oder Bruderkussgemälde bezeichnet, ist ein Graffiti von Dmitri Wladimirowitsch Wrubel und Teil der East Side Gallery in Berlin. Es gehört zu den bekanntesten Gemälden an der Berliner Mauer. Das 1990 entstandene Kunstwerk zeigt Leonid Brezhnev und Erich Honecker beim Bruderkuss und ist die Reproduktion einer Fotografie von 1979, aufgenommen während der Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Gründung der DDR.

Die Fotografie

Die Fotografie der berühmten Umarmung wurde von Régis Bossu am 7. Oktober 1979 in Ostberlin aufgenommen[1] und vielfach veröffentlicht.[2] Brezhnev war zu Besuch in Ostdeutschland, um das dreißigjährige Bestehen seiner kommunistischen Nation zu feiern.[3] Am 5. Oktober hatten Ostdeutschland und die Sowjetunion einen Zehnjahresvertrag der gegenseitigen Unterstützung unterzeichnet. Danach sollte Ostdeutschland Schiffe, Maschinenanlagen und Chemikalien liefern, die Sowjetunion würde das Land dafür mit Öl und Nuklearstoffen versorgen.[4] Dieser Vertrag wurde durch das Treffen der Politiker und den Kuss nochmals besiegelt.

Die Rechte an der Fotografie liegen augenblicklich bei Corbis.[1]

Das Gemälde

Wrubel malte das Graffiti im Frühjahr 1990, kurz nach der Maueröffnung in Berlin und wenige Monate vor dem endgültigen Zusammenbruch der DDR.[5] Zusammen mit anderen Werken in diesem Abschnitt, blieb das Bild auch nach dem Fall der Mauer als Teil der East Side Gallery erhalten. Dieser 1,3 Kilometer lange und von 118 Künstlern aus 21 Ländern bemalte Mauerabschnitt wurde im Laufe der Jahre allerdings durch Vandalismus und Verwitterung so stark beschädigt, dass die Galerie 2009 schließlich komplett sarniert wurde.[6][5] Im Zuge dessen wurden die Gemälde ab März 2009 vollständig entfernt und die ursprünglichen Künstler gebeten, sie erneut zu malen, diesmal mit beständigeren Farben. Wrubel nahm den Auftrag an und spendete die ausgeschriebenen 3 000 Euro Entgeld einem sozialen Kunstprojekt in Marzahn.[2]

Der Fotograf Bossu und Wrubel trafen sich 2009 und ließen sich am 16. Juni vor dem fertig restaurierten Werk fotografieren.[2][7]

Kritische Wertung des Gemäldes

Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben ist zu einem der bekanntesten Graffiti-Werke an der Berliner Mauer geworden.[8][9] Anthony Read und David Fisher beschreiben das Gemälde als „außergewöhnlich eklatant, mit scharfen satirischen Nuancen“.[10] Gleichzeitig wurde das Design als zu einfaches, direktes Nachbild der zugrunde liegenden Fotografie scharf kritisiert.[11]

Siehe auch

Commons: Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Foto und Infos. Corbis. Abgerufen am 8. Oktober 2015.
  2. a b c Jochen Clemens: Die längste Open-Air-Galerie der Welt. Die Geschichte eines Gemäldes: Der Bruderkuss. In: Welt Online, 22. November 2009. Abgerufen im 8. Oktober 2015. 
  3. John Vinocur: Brezhnev Arrives in East Germany For 30th Anniversary Celebration; Ceausescu Is Not Expected (englisch). In: The New York Times, The New York Times Company, October 5, 1979, S. A8. 
  4. John Vinocur: Soviet and East Germans Sign an Economic Pact (englisch). In: The New York Times, The New York Times Company, 6. Oktober 1979, S. 30. 
  5. a b Malte Göbel: East Side Gallery Berlin: Schluss mit Bruderkuss. Spiegel Online. 27. März 2009. Abgerufen am 8. Oktober 2015.
  6. Nicolas Schmitt: Eröffnung der East Side Gallery: Bruderkuss in alter Frische. Spiegel Online. 5. November 2009. Abgerufen am 8. Oktober 2015.
  7. Tobias Schwarz: Russian artist Dmitry Vrubel and photographer Regis Bossu pose before restoration work on a segment of the East Side Gallery (englisch), 2space. 16. Juni 2009. 
  8. Patrick Major: Behind the Berlin Wall: East Germany and the frontiers of power (englisch). Oxford University Press, Oxford, New York 2009, ISBN 978-0-19-924328-0, S. 276.
  9. John Tagliabue: What divides Berlin now? (englisch). In: The New York Times Magazine, The New York Times Company, April 7, 1991. 
  10. Anthony Read: Berlin: the biography of a city (englisch). Hutchinson, London 1994, ISBN 978-0-09-178021-0, S. 308.
  11. Boris Minaev:Dmitri Wrubel hat es schon zwei Mal aufs Rad der Geschichte geschafft: Einmal portraitierte er den Kuss zwischen Brezhnev und Honecker auf der Berliner Mauer, später begann er, Vladimir Putin zu malen (russisch). In: Pravda (Hrsg.): Ogonyok. Nr. 39, Moskau, 27. Oktober 2003, ISSN 0131-0097. „Многие тогда говорили: да какая это картина, просто взял и перерисовал фотографию, но тем не менее это была картина, причем великая, и у нее было название, между прочим — «Господи, помоги мне выжить среди этой смертной любви»“ Abgerufen am 8. Oktober 2015.