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Buch IVa – Nilbuch
Nach einer Praefatio an Lucilius schildert Seneca den Nil und insbesondere die Nilschwemme. Zur Zeit der größten Hitze und Dürre überschwemmt der Nil das Land und ist die einzige Hoffnung der Bauern auf eine gute Ernte. Danach überliefert Seneca vier der damals bekannten Theorien der Ätiologie der Nilschwelle und diskutiert sie[1].
- Schneeschmelze im Äthiopischen Gebirge (Anaxagoras). Das kann nicht sein, da im glühend heißen Äthiopien kein langandauernder Schnee fällt
- Etesien stauen den Nil. Thales, Euthymenes gehen überdies davon aus, dass der Nil mit dem Atlantik verbunden sei. Die Zeit und Dauer der Etesien stimmt aber nicht mit der Nilschwemme überein. Auch brächte das Meer klares Wasser und nicht schlammiges wie der Nil.
- Jahreszeitlicher Temperaturwechsel in unterirdischen Wasseradern (Oinopides von Chios). Dies müsste aber für alle Flüsse gelten und nicht nur für den Nil.
- Die von der Sonne ausgedörrte Erde zieht aus der Umgebung, auch aus dem Meer in unterirdischen Kanälen Wasser ab (Diogenes von Apollonia). Bei der Diskussion dieser Theorie bricht der Text ab.
Weitere Theorie finden sich aber in dem Werk De mensibus des spätantiken Schriftstellers Johannes Lurentius Lydos[2]. Da in diesem Werk das Nilbuch Senecas weitgehend als Quelle benutzt wird, kann man davon ausgehen, dass auch diese Theorien. die im verstümmelten Text fehlen, daher stammen[3]. Darunter ist der Bericht des Kallisthenes, der in seiner Hellenika behauptet, bei seiner Teilnahme am Alexanderzug nach Äthiopien die mächtigen Sommerregen erlebt zu haben, die den Nil anschwellen lassen[4].Diese - im Prinzip richtie - Sommerregentheorie findet sich auch bei weiteren antiken Naturforschern (Poseidonius, Theophrastos von Eresos)[5].
- ↑ Nicolaus Gross: Senecas Naturales Questiones, 2.4. Das Nilbuch
- ↑ Otto und Eva Schönberger: L. Annaeus Seneca: Naturales quaestiones, Buch IVa-Ende
- ↑ Nicolaus Gross: Senecas Naturales Questiones, 2.4. Das Nilbuch, S. 174ff
- ↑ Nicolaus Gross: Senecas Naturales Questiones, 2.4. Das Nilbuch, s. 177
- ↑ Nicolaus Gross: Senecas Naturales Questiones, 2.4. Das Nilbuch, S. 172