Benutzer:Rießler/Werkstatt/Spektralgesang

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Die Bezeichnung Spektralgesang bündelt unterschiedliche Gesangstechniken, welche weltweit auf fast allen Kontinenten (ausgenommen Australien) von Menschen praktiziert werden. Das Gemeinsame aller Spektralgesänge liegt darin, dass dabei jeweils der primäre, an den Stimmlippen erzeugte Stimmklang (der sog. Grundton) musikalisch, gestalterisch und bei der Wahrnehmung in den Hintergrund tritt, wohingegen die vom Atemstrom erzeugten Geräusche sowie Ober- und Untertöne zu prägenden und wesentlichen Teilen des Gesangsvortrages werden. Die Begriffsbildung folgt in enger Anlehnung der Konzeption einer musique spectrale des französischen Komponisten Gérard Grisey (1946–1998). Hiermit lassen sich z. B. asiatische Kehlgesänge, das Sygyt der Tuviner, Khoomej der Mongolen, Obertongesang, Gesänge der Innuit, der Saamen, Sardischer Tenores und der Xoosa-Frauen summarisch fassen. Vermutlich aus physiologischen Gründen treten beim Spektralgesang oftmals die Liedtexte und die Sprache zugunsten einer bis in die Polyphonie reichenden, virtuosen Klangformung zurück bzw. verschwinden abschnittsweise auch völlig aus dem musikalischen Vortrag.[1]

Einzelnachweise

  1. Winfried Völlger: Spektralgesang. Abgerufen am 22. Oktober 2020 (deutsch).

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