Benutzer:RomHeiling/Rollenberg (Hoppingen)
Rollenberg | ||
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Höhe | 499,6 m ü. NHN [1] | |
Koordinaten | 48° 48′ 14″ N, 10° 38′ 44″ O | |
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Besonderheiten | vorgeschichtliche Befestigung und Opferplatz |
Der Rollenberg bei Hoppingen (499,6 m ü. NHN) ist ein topographisch prominent über dem Wörnitzausgang gelegener Berg aus Jurakalk. Östlich des Rollenberges liegt der Heroldinger Burgberg. Bekannt ist der Rollenberg aufgrund seiner archäologischen Befunde.
Geographie und Geologie
Der Rollenberg liegt im südlichen Ries unmittelbar am Wörnitzausgang. Die Wörnitz umfließt seinen Fuß im Norden und Osten. An seinem höchsten Punkt überragt er das Wörnitztal um ca. 92 m. Auf dem ca. 0,8 ha großen Plateau des Rollenberges findet sich ein kleines natürliches Feldplateau, das geologisch mit schroffen Kalkfelsen in Zusammenhang steht, die steil aus dem nördlichen Hang hinausragen. Die Geologie des Rollenberges geht unmittelbar auf den Riesimpakt zurück. Der obere Teil besteht aus aus allochthonen Jurakalkschollen, die auf parauthochtonen Kalkschollen sowie Bunter Brekzie aufliegen. Durch anhaltende Beweidung des Plateaus und der Hänge mit Schafen wurde am Rollenberg die historisch begründete Wacholderheide erhalten.
Am östlichen Fuße des Rollenberges liegt der Bahnhof von Hoppingen. Auf ihn gingen Ruinen eines alten Signalhauses der deutschen Bahn zurück, die jedoch mittlerweile gänzlich entfernt wurden.
Archäologische Befunde
Der Rollenberg weist eine Randbefestigung auf, die vermutlich das gesamte Plateau umfasst, heute aber nur mehr an der östlichen Hangkante noch gut sichtbar ist. Ernst Frickhinger konnte bei bei einem Wallschnitt 1914 eine Holz-Erde-Mauer nachweisen. Eine sichere Datierung stehe jedoch bis heute aus. Bekannt ist der Rollenberg aufgrund der ebenfalls durch Frickhinger im gleichen Jahr auf einem kleinen Felsplateau entdeckten Kulturschichten, die eine hohe Dichte an urnenfelderzeitlicher Keramik aufwiesen. Tierknochen fanden sich nur wenige, und wenn dann stets unverbrannt. Fälschlicherweise wird der Rollenberg häufig zu den Brandopferplätzen gezählt. Der Rollenberg sollte hingegen eher zu den sog. Scherbentrümmerplätzen gezählt werden, da Spuren von Brandeinwirkung auf die Funde nicht nachgewiesen werden konnten. Weiter westlich, im Kartäusertal, liegt mit dem Weiherberg bei Christgarten ein archäologischer Fundplatz vor, der tatsächlich zu den Brandopferplätzen gezählt werden kann.
Neben mehrheitlich urnenfelderzeitlichen Scherben barg Frickhigner während seiner Ausgrabungen außerdem u.a. latènezeitliche Funde. Womöglich steht der Rollenberg während der Latènezeit in engerem Zusammenhang mit der gleichzeitigen Siedlung unweit auf den Kalbläckern bei Heroldingen.
Im Jahr 2012 wurden geomagnetische Untersuchungen auf dem Plateau unternommen, die zahlreiche interessante Strukturen, darunter Hausgrundrisse, nachgewiesen haben.[2] Ihre Datierung steht bisher aus.
Literatur
- R.-M. Weiss, Prähistorische Brandopferplätze in Bayern. Internationale Archäologie 35 (Espelkamp 1997). ISBN 978-3-89646-307-4
- H. Frei/G. Krahe: Archäologische Wanderungen im Ries. Führer zu archäologischen Denkmälern in Bayern, Schwaben 2 (Stuttgart 1979). ISBN 3-8062-0230-3
- J. Faßbinder/F. Becker/E. Maw, Ein vorgeschichtlicher Brandopferplatz auf dem Rollenberg bei Hoppingen Stadt Harburg (Schwaben), Landkreis Donau-Ries, Schwaben. Das Archäologische Jahr in Bayern 2012.
Einzelnachweise
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Faßbinder/Becker/Maw 2012