Benutzer:Rote4132/Zwischensicherung

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Innenbeschreibung

Blick vom Eingang in den Kirchenraum

Durch die zwei Haupteingänge an der westlichen Nord- und Südseite der Kirche gelangt der Besucher zunächst in einen Vorraum. Auf der einen Seite befinden sich drei Doppeltüren, die in den Kirchenraum führen, auf der anderen Seite der Aufgang zur Orgelempore und die sogenannte Brauthalle. Letztere war als Warteraum für Brautpaare vor der Trauung gedacht und deshalb auch mit einem Wandgemälde „Die Hochzeit zu Kana“ von Raphael Wehle ausgestaltet worden.[1] Mangels anderer Räume für Gemeindeveranstaltungen wurde die Brauthalle auch für Bibelstunden, Konfirmandenunterricht und anderes genutzt, was zu einer starken Beschädigung des Wandbildes führte, das um 1930 schließlich entfernt wurde.

Beim Eintritt in den Kirchenraum ist der Besucher von der imposanten Holzdecke beeindruckt, die mit Hilfe einer Eisenkonstruktion in das Kirchendach eingebaut wurde und den Eindruck einer großen Kuppel vermittelt.

Das Innere der Kirche folgt einem theologischen Konzept:[2] Nach dem Eingang werden die Gläubigen vorbei an floral gestalteten Säulenkapitellen (z. B. ein auf Rosen gebettetes Kreuz als Zeichen für die Fülle der Segnungen des Christentums) zum Altarraum hingeführt, wo die Heilssymbole (Geburt, Taufe, Kreuzigung und Auferstehung Christi sowie Pfingsten) in den großen Fenstern und im Chorgestühl das Paradies dargestellt sind. Auf diesem Weg erinnern einzelne Darstellungen auch an die Versuchungen, denen ein Glaubender ausgesetzt ist (z. B. die Schlange, die in den Apfel beißt oder böse Geister an den Säulenknäufen der Holzdecke). Diesen sind Symbole zu deren Überwindung und glaubensstärkende Bibelzitate gegenübergestellt.

Das Konzept ist nicht mehr komplett nachvollziehbar, da durch die Zerstörung der Fenster im Zweiten Weltkrieg und die rigorose Entfernung der Stuckaturen im Altarraum von 1953 wesentliche Elemente fehlen. Ebenfalls fehlt das Kreuz an der Decke aus 98 Glühlampen,[3] das auf Grund der maroden Elektrik Ende der 1970er-Jahre abgeschaltet werden musste, es wurde bei der Sanierung nicht wieder eingebaut.

Neben dem Hauptgedanken der Gestaltung befinden sich im Kirchengebäude zahlreiche schmückende Plastiken aus Holz oder Stein. Dabei überwiegen Engeldarstellungen in verschiedener Form, vermutlich deswegen, weil der um 1900 amtierende Pfarrer Liebe die Kirche nach dem Erzengel Michael benennen wollte, was der Kirchenvorstand ablehnte. An den zur Bauzeit aktuellen Jugendstil erinnern viele Pflanzenmotive, vor allem in den Fenstern. Mit markanten floralen Teppichmustern waren auch die großen Glasfenster des Kirchenschiffs gestaltet (1945 zerstört).

Ausstattung

Blick in den Chorraum mit Kruzifix, Lesepult, Altar, Taufstein und Kanzel
Altar von 1732

Die Ausstattung des Kirchenraums ist dadurch geprägt, dass die Gemeinde den Altar von 1735 (Altarbild von 1859) und den Taufstein von 1617 aus der alten Dorfkirche übernehmen wollte. Diese beiden Objekte wirken deshalb ein wenig wie Fremdkörper, sind aber Zeugnisse der langen Geschichte dieser Kirche. Andere historische Elemente wie ein Kruzifix von 1720, verschiedene Epitaphien, die spätgotische Pforte am Turm und ein Sakramentshäuschen aus dem 15. Jahrhundert, Gemälde Luthers und Melanchthons u. a. fanden ebenfalls ihren Platz in der Kirche.

Altar

Der zweite Kirchbau erhielt bei der Weihe zwei Altäre, von denen mindestens einer 1539 bei Einführung der Reformation in Sachsen entfernt wurde. Während des Umbaus der Kirche 1700 (vierter Kirchbau) bemühte sich die Gemeinde um einen (nicht näher bezeichneten) „in Dreßden abgelegten Altars“,[4] offenbar ohne Erfolg. Als der Annenkirche in Dresden 1727 ein Altar der in Abbruch befindlichen Frauenkirche geschenkt wurde, schenkte sie 1729 ihrerseits den bis dahin genutzten Altar von 1598 der Gemeinde Plauen.[5] Ob er überhaupt aufgestellt wurde, ist unklar, denn kurz vor seinem Tod 1732 schenkte der Pächter der Hofmühle, Carl Gottlob Gäbler, der Gemeinde 70 Taler zur Anfertigung eines neuen Altars,[6] den, der heute noch den Altarraum dominiert.[7]

Der Künstler, der den Entwurf fertigte, ist unbekannt, er wird aber übereinstimmend Johann Christian Feige zugeschrieben. Am Himmelfahrtstag 1735 fand die Weihe statt.[8] Über einem steinernen, mit Holz verkleideten Altartisch erhebt sich eine spätbarocke Komposition einer großen Tafel, der zwei Säulen mit vergoldeten Kapitellen vorgesetzt sind. Zwei Urnen bekrönen sie, am oberen Abschluss brachte der Künstler ein Gottesauge in einem vergoldeten Strahlenkranz an.

Alle Holzteile des Altars wurden in typisch spätbarocker Manier mit Illusionsmalerei versehen, so dass sich dem Betrachter ein einheitliches Gesamtbild einer Fertigung aus Marmor vermittelt. Zu berücksichtigen ist, dass die damalige barocke Illusionsmalerei erheblich kostengünstiger war, als eine Fertigung aus Stein: Eine „Dorfkirche“, wie die Plauener Kirche, wäre in einer "steinernen Ausführung" finanziell überfordert gewesen.

Zu dem steinernen Podest führen zwei Steinstufen. Links und rechts waren ursprünglich, wie eine Notiz des Jahres 1853 besagt, Metallgeländer.[9] Diese wurden 1902 durch ein ebenfalls aus Holz bestehendes und mit den marmorisierten Motiven der Illusionsmalerei des eigentlichen Altars versehenem Holzgeländer ersetzt, das auch heute noch im unteren Teil das Gesamtbild des Altars prägt.

Die große Sichtfläche nahm ursprünglich ein Christus-Medaillon ein. 1859 finanzierten die Pfarrdörfer Plauen, Dölzschen, Naußlitz, Cunnersdorf und Coschütz den Ankauf des Gemäldes Segnender Christus von Alfred Diethe.[10]

Im Zuge des sechsten Kirchbaus wurde 1902 die Säulenstellungen leicht geändert, ein neuer Anstrich aufgebracht und der Altar in die vergrößerte Kirche übernommen. Bei Restaurierungen sind 1953 die alte Illusionsmalerei wieder hergestellt und nach 1990 einige Schäden am Dietheschen Gemälde ausgebessert worden.[9] Somit ist dieser Altar mit seiner fast dreihundertjährigen Geschichte einer der ganz wenigen barocken Altäre in Dresden, der weitgehend im Original erhalten geblieben ist.

Kanzel

Kanzelaufgang mit Dresdner Stadtwappen

Seit wann die Kirche von Plauen eine Kanzel besaß, ist nicht bekannt. Beim fünften Kirchbau 1878 wurde die vorhandene ersetzt, die Gurlitt als Arbeit von 1610 beschreibt.[11] Sie muss sich in einem schlechten Zustand befunden haben, so dass eine neue Kanzel eingebaut werden musste. Diese war wie die alte in oktogonaler Form, stand auf einem Fuß, hatte fünf bemalten Seitenflächen sowie einen Schalldeckel. Die Bemalung stammte von Karl Gottlob Schönherr. Beim sechsten Kirchbau wurde diese Kanzel, anders als der Altar, ersetzt durch eine von Lossow & Viehweger entworfene. Sie wurde erneut in der historischen oktogonalen Form aus Eichenholz gestaltet, ruht auf einem Fuß aus Marmor und erhielt einen reich verzierten Schalldeckel, den ein Kreuz ziert, das von der Gestaltung her an das Turmkreuz der Dresdner Frauenkirche angelehnt ist. Die gut erhaltene Kanzel von 1878 wurde 1902 der evangelischen Gemeinde von Deutsch Gabel geschenkt, in deren Kirche sie sich auch jetzt noch befindet.[12]

Die Finanzierung der neuen Kanzel übernahm die Stadt Dresden als Patron der Kirche ebenso wie die des Lesepultes auf der gegenüberliegenden Altarraumseite. An beiden Stücken befindet sich deshalb das Dresdner Wappen.[13]

Taufstein

1617 stiftete der Hofmühlenpächter Peter Junghans anlässlich des dritten Kirchbaus einen Taufstein, den wahrscheinlich der Meißner Bildhauer Balthasar Barthel fertigte. 1902 wurde anlässlich des sechsten Kirchbaus der bis dahin schlichte Fuß durch einen reich verzierten ersetzt. Zur gleichen Zeit stifteten Gemeindeglieder auch eine heute noch im Gebrauch befindliche Taufschale aus Zinn sowie eine kupferne Abdeckhaube, die von einer Taube als Symbol des Heiligen Geistes bekrönt wurde. Letztere musste 1942 zur Einschmelzung für Kriegszwecke abgeliefert werden.[14]

Weitere Ausstattungsstücke

Die ältesten in der Kirche vorhandenen Ausstattungsstücke stammen vom zweiten Kirchbau 1467. Das sind die spätgotische Pforte an der Westseite des Turms (heute zugesetzt), ein im Nordwest-Eingangsbereich eingemauertes Sakramentshäuschen sowie, ausgestellt im südlichen Querschiff, zwei Schlusssteine mit kursächsischem bzw. Dresdner Wappen und ein Zierstein mit Gotteslamm, wie es der weihende Bischof Dietrich III. von Schönberg im Wappen führte.

Die Nordseite des Chorraumes wird durch ein barockes, an der Wand befindliches, über drei Meter hohes und teilweise vergoldetes Kruzifix dominiert. Es war am 21. März 1720 durch den Naußlitzer Georg(e) Ranitzsch und seiner Ehefrau der Kirche gestiftet worden.[6] Es ruht auf einem Sockel, auf dem sich ein Totenkopf und zwei symbolisch aus der Erde ragende Knochen aus Silber befinden. Die Kreuzarmenden sind mit Engelköpfen geschmückt. Nach einem Einbruch-Diebstahl 1975 beschädigt, der im Übrigen nie aufgeklärt wurde, konnte es durch die Gemeinde erst 2018 vollständig wiederhergestellt werden.

In den Eingangs- und Treppenaufgangsbereichen der Kirche sind mehrere Epitaphien eingemauert und, im Nordost-Eingang, ein Grabmal für den Stifter des Altars, Gottlob Gäbler, aufgestellt, das von Johann Christian Feige d. Ä. geschaffen wurde.

Im Treppenaufgang zur Orgelempore hängt ein überlebensgroßes Gemälde des Pfarrers Schmidt, in dessen Amtszeit der vierte Kirchbau 1700/01 ausgeführt wurde. Gemälde von Luther und Melanchthon befinden sich an der Westwand des Kirchenraumes, gestiftet bzw. von der Kirchgemeinde gekauft anlässlich der Jubelfeier zum 300. Jahrestag der Einführung der Reformation in Sachsen 1839.

Zwei achteckige Totenschilde aus dem 17. Jahrhundert hängen an der Süd- bzw. Nordseite des Langschiffs der Kirche.

Einzelnachweise

  1. Christoph Pollmer: Die Geschichte der Kirche von Plauen bei Dresden. Herausgegeben 2017 zum 550. Jubiläum der Kirchweihe von 1467. Evangelisch-lutherische Auferstehungskirchgemeinde (Hrsg.), Dresden 2017. Ohne ISBN, S. 45.
  2. „Denkschrift über den Neubau der Auferstehungskirche Dresden-Plauen.“ Herausgegeben von dem Kirchenvorstande der Auferstehungskirche Dresden-Plauen. 1908, S. 20–25
  3. Karl-Ludwig Hoch: Die Kirchweihe vor hundert Jahren. In: Heinzjoachim Franeck (Hrsg.): Von Zeit zu Zeit. Festschrift zur Hundertjahrfeier der Auferstehungskirche Dresden-Plauen. Druckerei Kirst, Dresden 2002. Ohne ISBN, S. 17.
  4. Stadtarchiv Dresden. Signatur: 8.40 GV Plauen / R(echnungen) 25e
  5. Christian Friedrich Müller u.a.: Chronik der Annenkirche zu Dresden 1578-1998. Geschichte der Jakobikirche 1884-1945. Herausgeber: Annen-Matthäus-Kirchgemeinde Dresden. Dresden, 2011. S. xx
  6. a b Heinzjoachim Franeck (Hrsg.): Von Zeit zu Zeit. Festschrift zur Hundertjahrfeier der Auferstehungskirche Dresden-Plauen. Druckerei Kirst, Dresden, 2002. Ohne ISBN, S. 33.
  7. Christoph Pollmer: Die Geschichte der Kirche von Plauen bei Dresden. Herausgegeben 2017 zum 550. Jubiläum der Kirchweihe von 1467. Evangelisch-lutherische Auferstehungskirchgemeinde (Hrsg.), Dresden 2017. Ohne ISBN, S. 58.
  8. Christoph Pollmer: Die Geschichte der Kirche von Plauen bei Dresden. Herausgegeben 2017 zum 550. Jubiläum der Kirchweihe von 1467. Evangelisch-lutherische Auferstehungskirchgemeinde (Hrsg.), Dresden 2017. Ohne ISBN, S. 56.
  9. a b Christoph Pollmer: Die Geschichte der Kirche von Plauen bei Dresden. Herausgegeben 2017 zum 550. Jubiläum der Kirchweihe von 1467. Evangelisch-lutherische Auferstehungskirchgemeinde (Hrsg.), Dresden 2017. Ohne ISBN, S. 57.
  10. Christoph Pollmer: Die Geschichte der Kirche von Plauen bei Dresden. Herausgegeben 2017 zum 550. Jubiläum der Kirchweihe von 1467. Evangelisch-lutherische Auferstehungskirchgemeinde (Hrsg.), Dresden 2017. Ohne ISBN, S. 56/57.
  11. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreiches Sachsen 24, Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt (Land). Dresden 1904, S. 101.
  12. Christoph Pollmer: Die Geschichte der Kirche von Plauen bei Dresden. Herausgegeben 2017 zum 550. Jubiläum der Kirchweihe von 1467. Evangelisch-lutherische Auferstehungskirchgemeinde (Hrsg.), Dresden 2017. Ohne ISBN, S. 58–59.
  13. Christoph Pollmer: Die Geschichte der Kirche von Plauen bei Dresden. Herausgegeben 2017 zum 550. Jubiläum der Kirchweihe von 1467. Evangelisch-lutherische Auferstehungskirchgemeinde (Hrsg.), Dresden 2017. Ohne ISBN, S. 60.
  14. Christoph Pollmer: Die Geschichte der Kirche von Plauen bei Dresden. Herausgegeben 2017 zum 550. Jubiläum der Kirchweihe von 1467. Evangelisch-lutherische Auferstehungskirchgemeinde (Hrsg.), Dresden 2017. Ohne ISBN, S. 61.