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Otto Wilhelm Rahn (* 18. Februar 1904 in Michelstadt im Odenwald; † 13./14. März 1939 bei Söll (Tirol), Österreich) war ein deutscher Schriftsteller und Ariosoph[1], der sich mit dem Gralsmythos beschäftigte.

Leben

Im Rahmen seiner Studien unternahm er 1929 Reisen in die Provence und in das Languedoc unter anderem zur Burgruine Montségur, die er mit Orten aus Wolfram von Eschenbachs Parzival in Verbindung brachte (Gralsburg). Dort beschäftigte Rahn sich mit der Geschichte der Katharer und unternahm Höhlenforschungen. Die Eindrücke wurden im Buch Kreuzzug gegen den Gral veröffentlicht. Forschungsreisen in Vorbereitung seines zweiten Werkes Luzifers Hofgesind führten Rahn neben Deutschland, Frankreich und Italien auch nach Island.

Über Karl Maria Wiligut kam er in Kontakt zu Heinrich Himmler, der ihn ab Mai 1935 in seinen persönlichen Stab aufnahm, weil er sich ebenfalls für den Gralsmythos interessierte. Rahn arbeitete unter Willguts Aufsicht als Referent im Rasse- und Siedlungshauptamt ohne genau definierten Aufgabenbereich.[2] Seit 1936 in der SS, im November 1938 in den KZ-Wachmannschaften von Buchenwald und danach in Dachau eingesetzt, wurde Rahn 1939 als Obersturmführer, wohl unter dem Vorwurf der Homosexualität, auf eigenen Wunsch wieder daraus entlassen.

Vermutlich nahm er sich im März 1939 auf dem Eiberg bei Söll in Tirol das Leben. Die Chronik der Gendarmeriestelle Söll beschreibt den Tatbestand, dass am 11. Mai 1939 einige Kinder am Eiberg eine schon stark verweste männliche Leiche gefunden haben. Die Leiche wurde am Tag darauf als die des Schriftstellers Otto Rahn aus Berlin identifiziert; dieser war seit 13. März 1939 vermisst gewesen. Die Leiche wurde nach Wörgl überführt und dort beerdigt.

Nach Kriegsende wurde Luzifers Hofgesind (1937) in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[3]

Werke

  • Kreuzzug gegen den Gral, die Geschichte der Albigenser. Verlag Zeitenwende, Dresden 2006, ISBN 3-934291-27-9
  • Luzifers Hofgesind, eine Reise zu den guten Geistern Europas. Verlag Zeitenwende, Dresden 2004, ISBN 3-934291-19-8

Literatur

  • Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Marix-Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-48-7.
  • Rüdiger Sünner: Die Schwarze Sonne, Entfesselung und Missbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik. Herder, Freibung/Br 1999, ISBN 3-451-05205-9
  • Franz Wegener: Heinrich Himmler. Deutscher Spiritismus, französischer Okkultismus und der Reichsführer SS. KFVR, Gladbeck 2004, ISBN 3-931300-15-3.

Trivia

Der Thrillerautor Philip Kerr stellt in Im Sog der dunklen Mächte, dem zweiten Teil seiner Berlin-Trilogie, einen Mordfall in Form eines Ritualmords an jungen arischen Mädchen dar. Die Täter sind eine Gruppe von meist homosexuellen SS-Männern, unter anderem Rahn und Wiligut.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nicholas Goodrick-Clarke benennt mit Rahn, Karl Maria Wiligut und Günther Kirchhoff drei SS-Ariosophen, s. Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, S. 254
  2. Victor Trimondi, Hitler, Buddha, Krishna - eine unheilige Allianz vom Dritten Reich bis heute, Ueberreuter 2002, S.267
  3. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-r.html

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