Benutzer:Schmidtbach/2
Argelith Bodenkeramik
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1870 |
Sitz | Bad Essen Deutschland |
Leitung | Heinrich Bitter, Desiree Leinker, Eva Bitter, Markus Reineke |
Mitarbeiterzahl | ca. 130 |
Umsatz | ca. 24 Mio. EUR |
Branche | Keramik |
Website | www.argelith.com |
Argelith Bodenkeramik
Argelith Bodenkeramik (frz. argile – „der Ton“ & altgriech.: λίθος, lithos, „Stein“) ist ein mittelständiges Unternehmen, das sich seit 1870 auf die Herstellung von keramischen Produkten, wie Vollklinkerplatten und Feinsteinzeug für hochbelastete Bereiche der Industrie und des Handels, spezialisiert hat. Sitz des Werkes und auch eines der angrenzenden Tonabbaugebiete am Osterberg ist die Ortschaft Wehrendorf, Gemeinde Bad Essen, Landkreis Osnabrück im Südwesten Niedersachsens.
Geschichte
Mit dem Bau des Hoffmannschen Ringofens
wurde bereits 1870 die erste Klinkerproduktion am Standort Bad Essen / Wehrendorf begründet. Für die bis dato übliche Produktion in Erdöfen war durch die revolutionäre Erfindung des neuen Brennverfahrens und weltweite Patentierung damit sprichwörtlich „der Ofen aus“.
1965 spezialisierte sich das Unternehmen auf die Produktion und den Vetrieb von Vollklinkerplatten ab 16mm Stärke. Der Eintritt von Heinrich Bitter in das Unternehmen Beste & Bitter lieferte einen weiteren Impuls. Die Umstellung auf Spezialklinkerplatten für Industrieböden im Jahr 1969 sowie der Bau des Riedhammer-Tunnelofens (1973) und des Kera-Walter-Tunnelofens (1988) stellten auf diesem Weg weitere Grundpfeiler dar. In 2001 begann der Bau des zu diesem Zeitpunkt modernsten Feinsteinzeugwerkes Europas, das in 2005 um einen weiteren Rollenofen ergänzt wurde.
- Gerstern und heute 01.tif
Mitarbeiterfoto von 1870
- B-00003.tif
Luftbild 1965
- MMS 91482.JPG
Heute
Produktion
Für eine kurze Einführung in die Produktion von Vollklinker- und Feinsteinzeugfliesen bitte hier [klicken]
Produkte
Derzeit werden folgende Produkte am Standort Bad Essen hergestellt:
- Vollklinkerplatten nach DIN 18158 (Die Herstellung zwischen 12mm und 30mm Stärke ist im Tunnelofen möglich)
- Aus dem Artikel Keramikfliese - Steinzeug -
- Steinzeug ist definiert als eine Keramik mit einer Wasseraufnahme von unter 3%. Aufgrund der geringen Porosität ist das Material frostbeständig. Gegenüber dem poröseren Steingut hat Steinzeug eine höhere Dichte und bessere mechanische Festigkeiten. Fast alle Fliesen für stark beanspruchte Anwendungsbereiche, zum Beispiel in Industrie, Gewerbe oder öffentliche Bereiche, sind aus unglasiertem Steinzeug, die man z. B. im Nürnberger Bahnhof sehen kann. Steinzeugfliesen mit Glasuren sind die klassische Bodenkeramik. Die technischen Eigenschaften der Glasur bestimmen die Abriebfestigkeit und die Rutschhemmung. Im Gegensatz zum Steingut wird der Scherben bei 1150–1300 °C gebrannt. Durch Zugabe von Flussspat und anderen Flussmitteln kann die Porosität verringert werden.
- Argenol Reinigungs- und Imprägnierungsmittel
- Feinsteinzeugfliesen mit einer geringeren Wasseraufnahme nach DIN 14111, die im Rollenofen gebrannt werden. Durch das spezielle Produktionsverfahren im Rollenofen ist eine Stärke von 9mm - 18mm möglich.
- Aus dem Artikel Keramikfliese - Feinsteinzeug -
- Feinsteinzeug (FSZ) zeichnet sich durch eine sehr geringe Wasseraufnahme von weniger als 0,5 % aus. Es stellt damit eine Weiterentwicklung der Steinzeugfliesen dar, deren Wasseraufnahme unter 3 % liegt. Die Herstellung von FSZ-Fliesen erfolgt, indem man fein aufbereitete keramische Rohstoffe mit hohen Anteilen an Quarz, Feldspaten und anderen Flussmitteln unter hohem Druck trocken verpresst. Danach wird der Scherben in einem Rollenofen bei hohen Temperaturen (1200 - 1300 °C) gebrannt. Wegen der hohen Bruchfestigkeit und der guten Verschleißeigenschaften wird FSZ häufig in öffentlichen und stark beanspruchten Bereichen eingesetzt. Am Anfang der Entwicklung wurde FSZ nur unglasiert hergestellt. Die geringe Porosität erlaubt ein Polieren der Fliese, wobei eine besonders schön strukturierte und glänzende Oberfläche entsteht. Durch das Aufbringen von unterschiedlich gefärbten Keramikpulvern oder durch lösliche Salze kann unglasiertes FSZ unterschiedlich dekoriert werden. Allerdings ist die Vielfalt der möglichen Optiken eingeschränkt. Deshalb wird in zunehmendem Maße glasiertes und bedrucktes FSZ hergestellt. Dieses Material bietet die Möglichkeit eine enorme Vielfalt an Dekoren zu erzeugen. Beispielsweise werden unterschiedlichste Steine, Hölzer, Stoffe, Kork, Leder etc. kopiert. Von glasiertem Steinzeug unterscheidet sich glasiertes FSZ insbesondere durch eine etwas höhere Bruchfestigkeit und völlige Frostunempfindlichkeit. Die anderen Eigenschaften, wie z.B. [[Chemische Beständigkeit|chemische Beständigkeit], Rutschhemmung und Ritzhärte können je nach Art der Oberfläche sehr unterschiedlich sein.
Das Feinsteinzeug unterscheidet sich in:
- mv-tec-Fliesen - die Farbe ist vom Scheitel bis zur Sohle durchgebrannt
- dekortec-Fliesen (Oberfläche) - das Dekor (z.B. Schieferoptik) wird auf den durchgefärbten Rohling gepresst
- dekortec-Fliesen (Farbgebung) - der Rohling wird mit einer Farbdekoration bedruckt
Formate
- Rechteckformate wie 10/20 , 24/11,5 , 40/20 ...
- quadratische Formate wie 20/20 , 30/30 , 40/40 ...
- Sechseckfliesen 108/125 ...
- Formteile wie Hohlkehlsockel, Stehsockel, Treppenstufen, Fenstersohlbanksteine ...
sind bereits heute im Einsatz und werden in eigenen Laboren weiterentwickelt.
Anwendungsbereich
Im privaten sowie in öffentlichen, gewerblichen und industriellen Bereichen, in denen langlebige und belastbare Bodenbeläge gefordert sind. Die Vollklinker- als auch das Feinsteinzeugfliesen erfüllen die Anforderung der Trittsicherheit nach BGR 181 [1] und bieten eine "festen Halt" also in Produktionsstätten, Feuerwehrgerätehäusern, Kfz/LKW-Werkstätten, Bäckereien, Brauereien, in der Pharmaindustrie, Kläranlagen, Lebensmittelbranche und Getränkemärkte, Garagen, Treppenhäusern.... findet die Keramik seinen Platz.
Verarbeitung
Es lassen sich alle Produkte, wie man es aus dem Bereich der Fliese kennt, auf die "herkömmliche" Art und Weise in den Fliesenkleber legen. Im gewerblichen, öffenlichen und industriellen Bereich hat sich, dank des 1987 gegründeten AKQR [2] und deren Weiterentwicklung, die Verlegung im Rüttelverfahren durchgesetzt (mit diesem Verfahren ist es möglich einen technisch hoch anspruchsvollen Boden in kürzester Zeit mit einer Keramischen Fliese zu belegen)
Weblinks
Arbeitskeit Qualitätssicherung Rüttelbeläge AKQR
PDF Verarbeitungsrichtlinien Stand 2010
Institut für Wand- und Bodenbeläge
Einzelnachweise
- ↑ BGR 181 "Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr (bisher ZH 1/571) Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften Fachausschuss -Bauliche Einrichtungen- der BGZ
- ↑ AKQR "Arbeitskreis Qualitätssicherung Rüttelbelege" Richtlinien für die Herstellung keramischer Bodenbeläge im Rüttelverfahren"