Benutzer:Seelenkunde/Subjektive Essattacken (Loss of Control Eating)

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Bei einer subjektiven Essattacke hat der Betroffene das Gefühl, die Kontrolle über die Nahrungsaufnahme zu verlieren und sehr viel zu essen. Im Gegensatz zu einer objektiven Essattacke (Binge Eating) werden bei der subjektiven Essattacke jedoch nicht tatsächlich große Mengen an Essen verzehrt: Der Betroffene empfindet die Nahrungsmenge lediglich als ungewöhnlich groß.[1]

Klinische Einordnung

Loss of Control Eating stellt keine eigenständige Essstörung dar. Subjektive Essattacken können jedoch im Rahmen von Magersucht oder anderen Essstörungen auftreten. Wenn der empfundene Kontrollverlust beim Essen zu deutlichem Leiden führt und die subjektiven Essattacken regelmäßig auftreten, kann die Diagnose Essstörung, nicht näher bezeichnet in Betracht gezogen werden. Diese Diagnose wird nicht gestellt, wenn eine andere körperliche oder psychische Krankheit die subjektiven Essattacken bereits vollständig erklärt.

Häufigkeiten

Zur genauen Häufigkeit von Loss of Control Eating existieren keine gesicherten Daten. Einer Metaanalyse zufolge könnten 31,2 % der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen unter subjektiven Essattacken leiden.[1]

Ursache

Als Ursache von subjektiven Essattacken wird eine mangelhafte Emotionsbewältigung angenommen.[2]

Folgen und Begleiterscheinungen

Obwohl subjektive Essattacken nicht mit dem Verzehr ungewöhnlich großer Nahrungsmengen einhergehen, können sie zu Übergewicht und Adipositas beitragen.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c Jinbo He, Zhihui Cai, Xitao Fan: Prevalence of binge and loss of control eating among children and adolescents with overweight and obesity: An exploratory meta-analysis. In: International Journal of Eating Disorders. Band 50, Nr. 2, 1. Februar 2017, ISSN 1098-108X, S. 91–103, doi:10.1002/eat.22661 (wiley.com [abgerufen am 27. August 2017]).
  2. Lien Goossens, Eva Van Malderen, Kim Van Durme, Caroline Braet: Loss of control eating in adolescents: Associations with adaptive and maladaptive emotion regulation strategies. In: Eating Behaviors. Band 22, S. 156–163, doi:10.1016/j.eatbeh.2016.06.015 (elsevier.com [abgerufen am 27. August 2017]).