Benutzer:Shir/Spielwiese

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Dies ist die Spielwiese von Benutzer Shir --Shir 20:03, 20. Dez. 2010 (CET) Ich habe den Artikel über Paula Ludwig hierherkopiert, da ich ihn ja bearbeiten möchte.

Paula Ludwig

Paula Ludwig

(* 5. Januar 1900 in Feldkirch; † 27. Januar 1974 in Darmstadt) war eine österreichische Schriftstellerin und Malerin.

Leben

Paula Ludwig wurde im damals verfallenen Schlösschen Amberg in Altenstadt bei Feldkirch geboren, zog im Alter von neun Jahren nach Linz, 1914 nach Breslau. Der Vater trennte sich früh von seiner Familie und die Mutter verdiente durch Näharbeiten den Unterhalt für sich und die 3 Kinder. Erst als die Mutter starb, nahm der Vater die Kinder zu sich. Diese ersten 14 Jahre hielt Paula Ludwig im „Buch des Lebens“ fest. Paulas Wunsch war es, Schauspielerin zu werden. Sie musste ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen als Zimmermädchen und Ateliergehilfin in einer Malerschule. Als Mitglied der Breslauer Dichterschule stellte sie ihre ersten Gedichte vor. 1917 gebar sie einen unehelichen Sohn, Siegfried genannt Friedel. Sie lebte die ersten Jahre mit ihrem Kind in einem Heim für alleinstehende junge Mütter in München, das vom Roten Kreuz betrieben wurde. Sie arbeitete weiter als Dienstmädchen, Aktmodell und Souffleuse bei den Münchner Kammerspielen. Dort lernte sie Künstler kennen (Geschwister Klaus Mannund Erika Mann, Dichterin Else Lasker-Schüler) die sie drängten, Gedichte und Zeichnungen zu veröffentlichen. Schon 1921 brachte die Münchner Kunstzeitschrift Ararat Reproduktionen ihrer Aquarelle. Zeitweilig bestritt Paula Ludwig ihren Lebensunterhalt allein durch den Verkauf ihrer Bilder sowie mit kunstgewerblichen Arbeiten.

Nach vier Jahren München zog sie 1923 nach Berlin und befreundete sich mit Schriftstellern wie Brecht, Tucholsky, Ringelnatz und Waldemar Bonsels (der Schöpfer der Biene Maja). Sie begann eine leidenschaftliche Liebes- und Arbeitsbeziehung mit Yvan Goll. Der Briefwechsel zwischen beiden wurde später von Claire Goll weitgehend vernichtet. Die Beziehung veranlasste Yvan Goll, die „Malaiischen Liebeslieder“ zu schreiben.

Zwischen 1927 und 1935 erschienen ihre Bände „Der himmlische Spiegel“, „Dem dunklen Gott. Ein Jahresgedicht der Liebe“, „Buch des Lebens“ und Traumlandschaft“.

Sie fühlte sich unwohl im nationalsozialistischen Deutschland. Obwohl sie weder rassisch noch politisch verfolgt war, lebte sie ab 1933 in Ehrwald in Tirol. 1938 floh sie - wegen ihres Eintretens für deutsche Juden bedroht - über die Schweiz nach Frankreich und 1940 nach Brasilien, wo ihre Schwester lebte. In Rio de Janeiro und Sao Paulo blieb die Regimekritikerin von 1940 bis 1953 im Exil.

In dieser Zeit wurde „Traumlandschaft“ wegen einer Danksagung an einen amerikanischen Sponsor verboten. Während der 13 Jahre im Exil brachte sie es nicht fertig, ihre schriftstellerischen Aktivitäten fortzusetzen. Sie verdiente sich mit Blütenpressen und daraus hergestellter Bilder den Lebensunterhalt. Als sie 1953 nach Europa zurückkehrte, war sie gesundheitlich angeschlagen und alkoholabhängig. Die Verse aus dieser Zeit „Die Hungerblume blüht an fahler Mauer“, „Schlafbäume winken über Modersteinen“. In Österreich wurde ihre Staatsbürgerschaft nicht anerkannt und in Deutschland warf man ihr Antisemitismus vor, weil sie auf die deutsche Übersetzung von Golls „Chynsons malaises“ hinwies, die Paul Celan übersetzen sollte. Sie lebte mittellos, zeitweise obdachlos in Götzis, Düsseldorf, Wetzlar und Darmstadt, wo sie am 27.1.1974 starb. 1962 erhielt sie die für sie sehr wichtige Auszeichnung , den Georg-Trakl-Preis.[1]

Auszeichnungen

  • 1962 Georg-Trakl-Preis

Ausstellung

Im Sommer 2004 zeigte das Vorarlberger Landesmuseum in Zusammenarbeit mit dem Franz-Michael-Felder-Archiv eine Ausstellung über die Vorarlberger Dichterin und Malerin Paula Ludwig. Im Mittelpunkt stand das malerische und zeichnerische Werk der Künstlerin, das erstmals in diesem Umfang der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Die Ausstellung präsentiert einen Querschnitt durch das gesamte malerische Werk Ludwigs von den Anfängen in München bis in die letzten Jahre in Darmstadt. Parallel dazu werden in ausgesuchten biographischen und literarischen Dokumenten die Stationen ihres Lebens und literarischen Schaffens von Altenstadt über Linz, Breslau, München, Berlin, Ehrwald, Paris, Gurs, Mury, Sao Paulo, Wetzlar und Darmstadt gezeigt, kommen Weggefährten und Freunde wie Hermann Kasack, Waldemar Bonsels, Bert Brecht, Ivan Goll, Ina Seidel, Carl Zuckmayer oder Erika Mann zu Wort. Die Ausstellung dokumentiert so Paula Ludwigs vielfältige Verflechtung in die Strömungen ihrer Zeit.

Das Material der Ausstellung stammt aus dem umfangreichen Nachlaß der Künstlerin, der im Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek aufbewahrt wird.

Werke (Auswahl)

Lyrik

  • Die selige Spur, 1919
  • Der himmlische Spiegel, 1927
  • Dem dunklen Gott. Ein Jahresgedicht der Liebe, 1932
  • Gedichte. Hamburg, Ellermann 1937 (= Das Gedicht. Jahrgang 3, Folge 13/14)
  • Die Hungerblume blüht an fahler Mauer
  • Schlafbäume winken über Modersteinen

Prosa

  • Traumlandschaft, 1935
  • Träume (erweiterten Fassung, 1962)
  • Buch des Lebens, Autobiografie, 1934

Einzelnachweise

  1. ↑ Paula Ludwig 1900-1974


Weblinks