Benutzer:Siehe-auch-Löscher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Wikipedia ist keine Ansammlung von Wissen, sondern eine Reduktion.
Sie reduziert das vorhandene Wissen auf eine klare, verständliche Struktur.
Das unterscheidet sie von Google.

In diesem Sinne bin ich hier nur aufräumend tätig und versuche das vorhandene Wissen zu vernetzen. Ausgangspunkt sind meist zufällige Artikel, in denen sich assoziative Verweise (Siehe auch) finden. Sie sind oft ein Qualitätsmangel und spiegeln die Unkenntnis der Autoren über die genauen Zusammenhänge der Artikel wider, die sich der Leser dadurch selbst erschließen muss. Sie bieten jedoch auch einen Ansatzpunkt für den Ausbau und die Verbesserung eines Artikels. Ich habe mir daher zum Ziel gesetzt, die Siehe-auch-Seuche durch Einarbeitung der Verweise zu lösen. Nur in seltenen Fällen lösche ich sie. Beispiele meiner Änderungen: Spezial:Beiträge/Siehe-auch-Löscher.

Die mir bekannten gedruckten Lexika verwenden übrigens keine assoziativen Verweise. Der siehe-auch-Pfeil entspricht unserem Wikilink, ein ausgeschriebenes siehe auch gibt es nur auf Übersichtsartikel und Bildtafeln. Das halte ich auch hier für zulässig.

Bitte nicht gleich "Revert"ieren

Die Artikel, in denen ich rumpfusche, sind meist zufällig ausgewählt und daher habe ich auch keinen inhaltlichen Bezug. Sollte ich bei Einbettungen und Formulierungen falsch liegen, so berichtigt sie bitte, aber dreht sie nicht einfach zurück. Für Außenstehende ist der Zusammenhang der Siehe-auch-Verweise nicht so offensichtlich wie für den fachkundigen Autor.

Falsche Verwendung

(Die Beispiele sind erfunden)

  1. Halbwissen: Artikel Weimar: siehe auch: Friedrich Schiller wäre ein typisches Symptom dafür, dass der Autor zwar um einen Zusammenhang weiß, aber zu faul ist, diesen genau zu recherchieren.
  2. NPOV: Artikel Partei XYZ: siehe auch: Rechtsradikalismus stellt einen unscharfen, wertenden Zusammenhang her. Besser: Nach einem Urteil des Landgerichts Hamburg ist es unzulässig, die Partei XYZ als rechtsradikal zu bezeichnen.
  3. Schlagwörter: Schwammige Buzzword-Artikel strotzen häufig vor Verknüpfungen zu anderen Buzzword-Artikeln. Hier ist meist Hopfen und Malz verloren.
  4. Redundanz: Der Verweis ist bereits im Text an der richtigen Stelle vorhanden.
  5. Neue Artikel: Der Autor eines neuen Artikels will mit geringem Aufwand in verwandten Artikeln darauf aufmerksam machen und hat nicht den Mut fremde Artikel zu ändern.
  6. Brainstorming: Der Autor verlinkt willkürliche Artikel, die ihm zu einem Thema einfallen. Artikel Asterix: siehe auch Römer, Latein, Lucky Luke, Alea iacta est
  7. Siehe-auch-Spam: Ein Autor hält seinen Artikel für so wichtig, dass er in zig Artikeln, die damit zu tun haben, per siehe-auch darauf hinweist.
  8. Fehlen eines übergeordneten Artikels: Artikel ADAC: siehe auch: ADFC Hier fehlt offenbar ein übergeordneter Artikel Verkehrsclub, der diesen Bezug herstellt.
  9. Doppeleintrag: Artikel Postbote: siehe auch Briefträger
  10. Erzwungene Rückwärtsverlinkung: Wenn der Artikel A auf B verweist, bedeutet das nicht, dass auch B auf A verweisen muss. Beispiel: Bisamratte verweist auf Säugetier, umgekehrt ist das nicht notwendig. Zudem gibt es dafür die Funktion Links auf diese Seite.

Richtige Verwendung

  • Übersichtsartikel: Übersichtsartikel oder Listen lassen sich oft schwer in den Text integrieren und sind in einem eigenen Absatz leichter zu finden. Artikel Deutschland: siehe auch: Geschichte Deutschlands
  • Selbsterklärendes Lemma: Tolerierbar sind Verweise, deren Namen und Bezug so trivial ist, dass er auch dem unkundigen Leser klar ist.

Ich diskutiere gerne über jeden Einzelfall.

Persönliches

Ja, ich habe mehrere Accounts, genauer drei:

  1. einen mit Realnamen für Fotos, berufliche und fachliche Dinge, bei denen ich öffentlich handle,
  2. einen anonymen für inhaltliche Diskussionen über Gott und die Welt und alle Randthemen, die mich interessieren,
  3. diesen, der ausschließlich der Qualitätssicherung dient.

Dies war ursprünglich ein reiner Zweck-Account. Ich habe festgestellt, dass die Akzeptanz höher ist, wenn klar ist, dass ich nicht an den Inhalten rumpfuschen will, sondern an der Form. Die bearbeiteten Artikel sind auch willkürlich ausgesucht und decken sich höchstens zufällig mit meinen sonstigen Interessen. Sockenpuppen-Theater liegt mir fern.

Diverses

Überlappungen und Doppeleinträge

Die Stärke der Wikipedia ist nach meinem Verständnis nicht die Aufhäufung von Information, sondern die Reduktion. Eine Informationsflut erhalte ich durch Googeln. Eine gebündelte und neutralisierte Darstellung erwarte ich hier. Unter Tschechien, Tschechei oder Tschechische Republik lande ich immer beim gleichen Artikel und erfahre dort in neutraler Form, warum es welche Bezeichnungen gibt.

Leider gibt es viele Autoren, die schneller schreiben als ein Thema hier zu recherchieren. Daher gibt es häufig Überlappungen und Doppeleinträge. Diese bereichern die Wikipedia nicht, sondern übertragen die Diskussion um den Inhalt auf den Leser. Da ich über siehe auch häufig auf Überlappungen stoße, weise ich in der Diskussion darauf hin oder setze den Baustein Redundanz. Wenn sich nach geraumer Zeit nichts tut, lege ich auch mal zwei Artikel per redirect zusammen. Dabei geht kurzfristig möglicherweise Information oder Formulierungen verloren, bei gut gepflegten Artikeln sind diese nach kurzer Zeit in besserer Qualität wieder da.

Primär- und Sekundärquellen

In vielen Diskussionen lese ich die Aussage „Wir verwenden keine Primärquellen“. Ich halte diese Aussage für falsch und unsinnig. Primärquellen sind für Statistiken, Gesetze, Wahlprogramme, wissenschaftliche Erkenntnisse, Zitate eines Politikers und viele weitere Informationen häufig die besten und bevorzugten Quellen. Voraussetzung ist, dass sie öffentlich sind und in Sprache und Inhalt verständlich. Die Sekundärquellen haben ebenfalls eine wichtige Funktion. Sie weisen die Rezeption, die Authentizität und die Seriosität der Primärquelle nach. In vielen Fällen sind sie jedoch austauschbar und müssen nicht im Artikel verlinkt werden.

Ein Beispiel: Wenn ein Politiker etwas tweetet, was in vielen Medien aufgegriffen wird, so sollte zuvorderst der Tweet als Einzelnachweis verlinkt werden. Gegebenenfalls kann noch ein Beispiel für die Rezeption angegeben werden.

Gute und schlechte Belege

Wikipedia:Belege versucht die Frage zu klären: Was sind zuverlässige Informationsquellen? Diese Frage müsste eigentlich lauten: Welche Information kann durch welche Quelle belegt werden? Daher gibt es zahlreiche Diskussionen um die Frage, ob eine Quelle valide ist oder nicht. Die kann meist nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden.

  1. Ein Beispiel: Die Webseite einer Firma ist keine valide Quelle für ihre Weltmarktführerschaft, ihr soziales Engagement oder ihren nachhaltigen Umweltschutz, auch wenn das dort steht. Sehr wohl ist sie jedoch zitierfähig für die Adresse oder jeden Satz der mit „Sie sieht sich selbst als …“ beginnt.
  2. Ein zweiter Aspekt ist der Fokus einer Quelle: Auch angesehene Zeitungen, Nachschlagewerke oder wissenschaftliche Arbeiten sind in Nebenaspekten unscharf oder machen kleine Fehler, die die Hauptaussage jedoch nicht in Frage stellen. Mein Lieblingsbeispiel: Die Information Theresa May wird Nachfolgerin von James Cameron in einer angesehenen Zeitung ist in ihrer Hauptaussage sicher korrekt. Die Aussage, dass James Cameron britischer Premier war, kann jedoch durchaus in Frage gestellt werden.

Neutralität

Einem guten Artikel liest man nicht an, ob er von Befürwortern oder Gegnern geschrieben wird. Negative Zuweisungen in der Einleitung wie Stasimitglied, Scientologe oder Rechtspopulist machen meist mehr Aussagen über die Autoren als über den Artikelgegenstand, auch wenn sie richtig sind.

Bilder, Weblinks und Literatur

… haben eines gemeinsam: Sie werden häufig nicht von den Artikelautoren eingebaut, sondern von Fotografen, Anbietern, zufriedenen Lesern oder anderen Interessengruppen. Um Hilfe:Bilder, Wikipedia:Weblinks und Wikipedia:Literatur gerecht zu werden, sollte bei größeren Artikeln eine Diskussion stattfinden, welche Auswahl von Bildern, Weblinks und Literatur das Thema zuverlässig, ausgewogen und wenig überlappend darstellt. Hier kommt es zwangsläufig auch dazu, dass bei Hinzunahme eines neuen Bilds, Links oder Buches ein vorhandenes rausfliegt. Die Einzelbetrachtung ist häufig nicht sinnvoll.

Bildunterschriften

Ein Fehler, den ich häufig korrigiere, ist eine ausschweifende Bildunterschrift. Eine Bildunterschrift sollte den Bezug zum Artikel herstellen und nicht die Bildbeschreibung wiederholen. Wer sich für den Kontext interessiert, klickt einfach auf das Bild. Das Beispiel ist fiktiv, könnte aber so im Artikel Angela Merkel stehen.

Datum bei aktueller Berichterstattung

Bei aktuellen Ereignissen ist es nützlich, die genaue zeitliche Abfolge zu lesen, beispielsweise in der Bauphase eines Gebäudes, bei der Ankündigung eines neuen Produktes und allgemein bei laufenden Ereignissen. Eine Formulierung wie am … gab … bekannt deutet zumeist daraufhin, dass der Artikel während des Ereignisses geschrieben wurde. Im Rückblick sind diese Details meist uninteressant und sollte wieder entschlackt werden.

Stellvertreterkriege

Häufiger Streitpunkt sind Adjektive an Parteien, Verbänden oder Medien, um dem Leser die Einordnung zu erleichtern, Beispiel ... schreibt für die rechtskonservative[12] Zeitung XYZ. Das ist in vielen Fällen sinnvoll, aber: Die Einordnung, hier rechtskonservativ, muss durch den Artikel XYZ belegt werden, nicht durch Quelle [12]. Sollte das nicht der Fall sein, muss die Einordnung erstmal im Hauptartikel diskutiert und vorgenommen werden.

Quellenwahn

Ein weiteres Beispiel für ein Unsitte: Die Haselnuss GmbH mit Sitz in Aschaffenburg[12] ist .... Die Quelle macht erstmal stutzig, denn den Firmensitz kann man leicht auf deren Webseite nachlesen, dafür braucht es keine Quelle. Schaut man dann genauer hin, stellt man fest, dass die Quelle [12] ein Zeitungsartikel ist über den Umzug der Firma von Großostheim nach Aschaffenburg. Dazu zwei Anmerkungen: Zu Trivialinformationen, die man leicht nachprüfen kann braucht es keine Quelle. Details wie dieser Umzug und die zugehörige Quelle gehören dann in den Artikel. Die Einleitung sollte eine Vorschau auf den Artikel bieten und keine Belegreferenzen enthalten. Noch extremeres Beispiel sind multiple Quellen: mit Sitz in Aschaffenburg[12][13][14]. Das ist meist ein Indiz für umstrittene oder ungewisse Informationen und diese sollte erst recht im Artikel thematisiert werden.