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Klassifikation nach ICD-11
6C72 Zwanghaftes Sexualverhalten
ICD-11 2022-02letzte (WHO, englisch)

Die Störung des zwanghaften Sexualverhaltens, auch bekannt als hypersexuelle Störung ist gekennzeichnet durch ein anhaltendes Unvermögen, intensive, sich wiederholende sexuelle Impulse oder Triebe zu kontrollieren, was zu wiederholtem Sexualverhalten führt. Zu den Symptomen gehören u. a., dass wiederholte sexuelle Aktivitäten so sehr in den Mittelpunkt des Lebens der Person rücken, dass Gesundheit und Körperpflege oder andere Interessen, Aktivitäten und Verantwortlichkeiten vernachlässigt werden, dass zahlreiche erfolglose Bemühungen unternommen werden, um das wiederholte Sexualverhalten deutlich zu reduzieren, und dass das wiederholte Sexualverhalten trotz nachteiliger Folgen fortgesetzt wird oder wenig oder keine Befriedigung findet.

Zwanghaften Sexualverhaltens auch bekannt unter dem Namen, hypersexuelle Störung bezeichnet, ein Verhalten bei dem Menschen nicht mehr in der Lage sind ihre Sexuellen Impulse zu kontrollieren,[1]

Zwanghaftes Sexualverhalten ist keine Diagnose, die im ICD-10 oder DSM-5 enthalten ist. Sie wurde 2010 zur Aufnahme in das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders Fifth Edition (DSM-5) der American Psychiatric Association (APA) vorgeschlagen, aber letztlich nicht genehmigt. Die ICD-11 enthält derzeit eine Diagnose für "Zwanghaftes Sexualverhaltensstörung", die unter "Impulskontrollstörungen" kategorisiert ist.[2]

Diagnose

ICD-11

ICD-11 enthält eine Diagnose für "Zwanghaftes Sexualverhalten" (Compulsive Sexual Behaviour Disorder, CSBD).[2]

Die "Zwanghafte Sexualverhaltensstörung" ist definiert als ein anhaltendes Muster des Unvermögens, intensive, sich wiederholende sexuelle Impulse oder Triebe zu kontrollieren, was zu wiederholtem Sexualverhalten führt.

Zu den Symptomen gehören u. a., dass wiederholte sexuelle Aktivitäten zu einem zentralen Punkt im Leben der Person werden, so dass Gesundheit und Körperpflege oder andere Interessen, Aktivitäten und Verantwortlichkeiten vernachlässigt werden; zahlreiche erfolglose Bemühungen, wiederholtes sexuelles Verhalten deutlich zu reduzieren; und fortgesetztes wiederholtes sexuelles Verhalten trotz nachteiliger Folgen oder geringer oder fehlender Befriedigung durch das Verhalten.

Kriterien:

  1. Muster des Unvermögens, intensive sexuelle Impulse oder Triebe zu kontrollieren und daraus resultierendes repetitives Sexualverhalten
  2. Manifestiert über einen längeren Zeitraum (z. B. 6 Monate oder länger)
  3. Verursacht ausgeprägten Stress oder erhebliche Beeinträchtigungen in persönlichen, familiären, sozialen, schulischen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen (Stress, der ausschließlich mit moralischen Urteilen und Missbilligung über sexuelle Impulse, Triebe oder Verhaltensweisen zusammenhängt, reicht nicht aus, um diese Anforderung zu erfüllen)

DSM-5

Das DSM-5 enthält keine solche Diagnose.[3]

Behandlung

2020 starteten erste Pilotstudien zur Behandlung von Zwanghaftem Sexualverhalten.[4]

Geschichte

Es wurde Vorgeschlagen, die hypersexuelle Störung im DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fifth Edition) aufzunehmen. Sie wurde letztlich von der APA abgelehnt worden, da es ihrer Ansicht nach nicht genügend Beweise dafür gab.[3]

Rory Reid, Forschungspsychologe in der Abteilung für Psychiatrie an der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA), leitete ein Forscherteam, das die vorgeschlagenen Kriterien für die hypersexuelle Störung untersuchte. Ihre Ergebnisse wurden im Journal of Sexual Medicine veröffentlicht, wo sie zu dem Schluss kamen, dass die vorgegebenen Kriterien gültig sind und die Störung zuverlässig diagnostiziert werden kann.[5]

Das im Jahr 2000 veröffentlichte DSM-IV-TR enthält einen Eintrag mit der Bezeichnung "Sexual Disorder-Not Otherwise Specified" (Sexual Disorder NOS) für Störungen, die klinisch bedeutsam sind, aber keinen Code haben. Das DSM-IV-TR stellt fest, dass die sexuelle Störung NOS unter anderem auf "Beunruhigung über ein Muster von wiederholten sexuellen Beziehungen mit einer Reihe von Liebhabern, die von der Person nur als Dinge erlebt werden, die benutzt werden können", zutrifft.[6]

Siehe auch

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Einzelnachweise

  1. Rubén de Alarcón, Javier I. de la Iglesia, Nerea M. Casado, Angel L. Montejo: Online Porn Addiction: What We Know and What We Don’t—A Systematic Review. In: Journal of Clinical Medicine. Band 8, Nr. 1, Januar 2019, ISSN 2077-0383, S. 9, doi:10.3390/jcm8010091 (mdpi.com [abgerufen am 19. August 2022]).
  2. a b ICD-11 for Mortality and Morbidity Statistics. Abgerufen am 26. Juli 2022.
  3. a b Rory C. Reid, Martin P. Kafka: Controversies About Hypersexual Disorder and the DSM-5. In: Current Sexual Health Reports. Band 6, Nr. 4, 1. Dezember 2014, ISSN 1548-3592, S. 262, doi:10.1007/s11930-014-0031-9.
  4. Paweł Holas, Małgorzata Draps, Ewelina Kowalewska, Karol Lewczuk, Mateusz Gola: A pilot study of mindfulness-based relapse prevention for compulsive sexual behaviour disorder. In: Journal of Behavioral Addictions. Band 9, Nr. 4, 17. November 2020, ISSN 2063-5303, S. 1088–1092, doi:10.1556/2006.2020.00075 (akjournals.com [abgerufen am 31. Juli 2022]).
  5. Rory C. Reid, Bruce N. Carpenter, Joshua N. Hook, Sheila Garos, Jill C. Manning, Randy Gilliland, Erin B. Cooper, Heather McKittrick, Margarit Davtian, Timothy Fong: Report of Findings in a DSM-5 Field Trial for Hypersexual Disorder. In: The Journal of Sexual Medicine. 9, Nr. 11, 1 November 2012, S. 2876. doi:10.1111/j.1743-6109.2012.02936.x. PMID 23035810.
  6. Frederico Duarte Garcia, Florence Thibaut: Sexual Addictions. In: The American Journal of Drug and Alcohol Abuse. Band 36, Nr. 5, 1. August 2010, ISSN 0095-2990, S. 255, doi:10.3109/00952990.2010.503823, PMID 20666699 (englisch).