Benutzer:Timo S aus D/Mauer

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Zur Vorgeschichte : Die Sowjetunion wurde von etwa 1923 bis 1953 von Josef Stalin diktatorisch regiert.

Adolf Hitler wurde im Januar 1933 Kanzler des Deutschen Reichs. Er wurde dort bald der mächtigste Mann und regierte als Diktator. Er traf Vorbereitungen für Kriege gegen Nachbarn Deutschlands, z.B. die Aufrüstung der Wehrmacht. Stalin und Hitler schlossen im Sommer 1939 einen Pakt ("Hitler-Stalin-Pakt): sie vereinbarten, in Polen einzumarschieren und Polen unter sich (Deutschland / Sowjetunion) aufzuteilen.

Hitler begann am 1. September 1939 den Polenfeldzug; damit begann der 2. Weltkrieg. Im Juni 1941 griff Hitler griff die Sowjetunion an ("Russlandfeldzug"). Im Dezember 1941 traten die Vereinigten Staaten (= USA) in den Zweiten Weltkrieg ein. Die USA, Großbritannien und die Sowjetunion schlossen ein Bündnis gegen Hitler und dessen Verbündete.

1944 und 45 kamen die sowjetischen Truppen ("Rote Armee") zügig nach Westen voran: sie besetzten Polen, Ostdeutschland, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht bedingungslos vor den vier Alliierten: USA, Großbritannien, Frankreich (= drei Westalliierte) und Sowjetunion.

Die vier Alliierten teilten Deutschland in vier Besatzungszonen. Berlin, die Hauptstadt Deutschlands, wurde ebenfalls in vier Besatzungszonen geteilt: Die Sowjetunion besetzte den Ostteil Berlins ("Ost-Berlin"); die drei Westalliierten den Westteil ("West-Berlin").

Die Sowjetunion sorgte ab 1945 dafür, dass in ihrer Besatzungszone ("SBZ") ein sozialistisches Regime an die Macht kam und diese behielt. Die regierende Partei hieß SED. Führender Politiker der SED und mächtigster Mann in der DDR war - von 1949 bis zu seiner Entmachtung 1971 - Walter Ulbricht. Auch in allen mitteleuropäischen Staaten (z.B. Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Bulgarien) brachte sie sozialistische Regierungen an die Macht. Es wurden Pseudo-Demokratien geschaffen ("Volksrepublik"); die Parlamente hatten aber fast nichts zu sagen und die Meinungsfreiheit war stark eingeschränkt.

Die Westalliierten konnten dagegen nichts machen. Die Spannungen zwischen Ostblock und westlichen Staaten nahmen zu ("Kalter Krieg").

Die von der Sowjetunion (bis 1989) beherrschten Staaten nennt man Ostblock. Einige Ostblockländer hatten eine Grenze zu einem westlichen Land. Beispiele:

Diese Ostblockländer machten ihre Westgrenzen immer undurchdringlicher (Zäune, Mauern, Wachen an der Grenze usw.) Dies nannte man "Eiserner Vorhang". Damit wollten die Ostblockländer den Flüchtlingsstrom aus ihren Ländern nach Westen verringern.

Im Mai 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland gegründet (auch "Westdeutschland") genannt; im Oktober 1949 die DDR ("Deutsche Demokratische Republik"). Von da an bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 gab es zwei deutsche Staaten. Dies wurde auch Deutsche Teilung genannt. In Westdeutschland gab es eine Währungsreform; bald darauf begann ein langanhaltendes Wirtschaftswachstum ("Wirtschaftswunder").

  • Im März 1953 starb Stalin. Im Juni 1953 gab es einen Volksaufstand in der DDR; dieser wurde von sowjetischen Truppen blutig niedergeschlagen.

=> vielen Menschen wurde klar, dass sich im Ostblock auf absehbare Zeit nichts ändern würde.

Von 1945 bis zum Bau der Berliner Mauer flohen insgesamt etwa 3,5 Millionen Menschen, davon zwischen 1949 und 1961 rund 2,6 Millionen Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR sowie Ost-Berlin. Außerdem war auch für viele Menschen aus Polen und der Tschechoslowakei Berlin ein Tor zur Flucht in den Westen. Die Flüchtlinge waren oft gut ausgebildete junge Leute, die Abwanderung schwächte die Wirtschaft der DDR. Gründe für ihre Flucht:

  • weil im Westen mehr Wohlstand war / weil in der DDR viele Güter und Produkte Mangelware waren (z.B. Autos).
  • wegen Meinungsfreiheit, Reisefreiheit, Religionsfreiheit usw.
  • weil Menschen Angst hatten, bei Kritik festgenommen zu werden / Nachteile zu erleiden.
  • junge Männer: um dem Wehrdienst zu entgehen
  • in der DDR wurde Planwirtschaft (= keine Marktwirtschaft) betrieben. Es gab praktisch keine freien Unternehmer, sondern "Volkseigene Betriebe" (VEB).

Mauerbau: In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 begannen Soldaten, Polizisten und Bauarbeiter mit dem Mauerbau. Dies war geheim vorbereitet worden. Die Mauer zwischen Ostberlin und Westberlin war etwa 45 Kilometer lang; die Mauer zwischen Westberlin und dem Berliner Umland war etwa 120 Kilometer lang. Späte wurden Häuser an der Grenze abgerissen, um Platz für einen breiten Grenzstreifen zu schaffen. Auf dem Grenzstreifen gab es Zäune, Stacheldraht, Flutlichtmasten, Wachtürme, einen befestigten Weg für Fahrzeuge und auch einen Sandstreifen zur Spurensicherung (man konnte sehen, wenn jemand über den Streifen gelaufen war).

86 Menschen starben an der Berliner Mauer nachweislich bei Fluchtversuchen; möglicherweise waren es über 100. Die Grenzer, die die Grenze bewachten, hatten Schießbefehl; ihnen war befohlen, auf Flüchtende zu schießen. Der erste Flüchtling wurde schon im August 1961 erschossen.

Die Propaganda der DDR behauptete, die Mauer sei ein "Schutzwall" gegen den Westen bzw. gegen Schmuggler, Agenten und andere aus dem Westen.

Einige Berliner gruben Tunnel, um aus dem Osten in den Westen zu gelangen. Einige flüchteten z.B. mit Heißluftballons.

West-Berliner durften seit dem 26. August 1961 Ost-Berlin nicht mehr besuchen. Im Dezember 1963 wurde das Passierscheinabkommen geschlossen; so konnten mehrere hunderttausend West-Berliner wieder nach Ost-Berlin und dort ihre Verwandten besuchen, die sie seit eineinhalb Jahren nicht gesehen hatten. 50.000 Ost-Berliner, die in West-Berlin gearbeitet hatten, konnten nicht mehr zu ihrem Arbeitsplatz.

Fall der Mauer: Im Sommer 1989 gelang es vielen Ostdeutschen, von Ungarn aus (wo sie hinreisen durften) in den West zu gelangen. Ungarn bewachte seine Grenze zum Westen nicht mehr so scharf wie vorher. Tausende Ostdeutsche reisten zur Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Prag (Tschechoslowakei); schließlich durften sie von dort nach Westdeutschland ausreisen. In der DDR kam es zu Massendemonstrationen. Schließlich beschloss die DDR-Regierung Reiseerleichterungen. Diese wurden früher als eigentlich geplant am 9. November 1989 bekanntgegeben. Stunden später kamen Zehntausende Ostberliner zu den Grenzübergängen an der Mauer und forderten, wie bekanntgegeben nach Westberlin ausreisen zu können. Schließlich öffneten die Grenzsoldaten die Durchgänge. - Diese Reisefreiheit wurde nicht mehr rückgängig gemacht.

Nach der Volkskammerwahl am 18. März 1990 - sie war die erste freie Wahl für Ostdeutschland seit 1932 - bildete sich eine Regierung, die den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik beantragte. Nach Verhandlungen mit den vier Siegermächten (die immer noch militärisch in Berlin präsent waren) wurde der "Zwei-plus-Vier-Vertrag" abgeschlossen; die vier Siegermächte stimmten der Wiedervereinigung zu. Diese wurde am 3. Oktober 1990 vollzogen; dieser Tag ist seitdem Nationalfeiertag.