Benutzer:Veinas/Hafid Keramane

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Hafid Keramane (* 5. April 1931 in Bejaia † 13. November 2012 in Algier) [1] war ein algerischer Diplomat.

In Algier wurde er Mitglied der Association des Etudiants Musulmans d'Afrique du Nord (AEMAN) Studentenbewegung und engagierte sich in der Nationale Befreiungsfront (Algerien).

In Paris, studierte er Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft und wurde Gründungsmitglied und Präsident der örtlichen Sektion der Union générale des étudiants musulmans algériens (Ugema). Er wird auch zum Präsidenten der AEMNA (Vereinigung nordafrikanischer muslimischer Studenten, zu der auch tunesische und marokkanische Brüder gehören). Neben seiner studentischen Aktivitäten nahm er auch Aufgaben in der französischen Föderation der FLN wahr.

Von 1958 bis 1960 folgte er fr:Améziane Aït Ahcène, als Vertreter der fr:Gouvernement provisoire de la République algérienne in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und einem Teil Belgiens in der Botschaft der Tunesischen Republik (Bonn)[2] Dort gehörten zu seinen Mitarbeitern Mouloud Kacem (Allah yarhamou) und en:Abdelhafidh Yaha. Zuerst in Wohnung des Bundesvorsitzenden der Jusos, Hans-Jürgen Wischnewski, später in einem Sitzungsraum der Kölner SPD und trafen sich Vertreter der fr:Gouvernement provisoire de la République algérienne. In der Breite Straße richtete die Union Generale des Travailleurs Algeriens UGTA ein Büro ein, Wischnewski unterschrieb den Mietvertrag, der Kölner DGB bezahlte die Miete. 1956 bildete sich ein Arbeitskreis der Freunde Algeriens, der die Kandidatur Hans-Jürgen Wischnewskis für den Bundestag unterstützen wollte.[3] In Deutschland nahm er neben seinen Aufgaben als Leiter der Delegation der FLN, auch weiterhin Aufgaben aus seiner Mitgliedschaft in der Sektion Frankreich wahr. Von der französichen Regierung wurde kein Auslieferungsverfahren eingeleitetet die bundesdeutsche Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Geheimbündelei und schob ihn aus der Bundesrepublik ab.[4]

Von Anfang 1960 bis zur Unabhängigkeit Algeriens 1962 vertrat er die fr:Gouvernement provisoire de la République algérienne bei der Regierung von Tunesien.

  • Nach der Unabhängigkeit durchlief Hafid Kéramane eine lange diplomatische Laufbahn:
  • Von 14. Juni 1963 bis zur Unterbrechung der diplomatischen Beziehungen am 14. Aug. 1964 war er Botschafter in Bonn.
  • 1969 er war Algerischer Botschafter in Brasilia (Brasilien).
  • 1972 war er Algerischer Botschafter in Sofia (Bulgarien).
  • Von November 1974 bis November 1978 war er algerischer Botschafter Teheran (Iran).
  • Von November 1978 bis September 1982 war er Algerischer Botschafter in Warschau, Polen.
  • Vom September 1982 bis September 1984 war er Algerischer Botschafter in Tokio (Japan).
  • Am 17. Jan. 1986 wurde er algerischer Botschafter bei der Unesco.
  • Ebenfalls war er Botschafter in den Niederlanden,
  • Bei seiner Versetzung in den Ruhestand im Dezember 2001 war er Berater des Außenministers.

[5] [6] [7]

VorgängerAmtNachfolger
Redha Malekalgerischer Botschafter in Bonn
Von 14. Juni 1963 bis 14. Aug. 1965
Ahmed Bouzar
algerischer Botschafter in Brasilia
1967
Toufik Dahmani
en:List of ambassadors of Algeria to Iran
Von November 1974 bis November 1978

Einzelnachweise

  1. Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie 1815–1963. K.G. Saur, 2001, S. 6
  2. herausgegeben von Andreas Fickers, Rüdiger Haude, Stefan Krebs, Werner Tschacher, Jeux sans Frontières? - Grenzgänge der Geschichtswissenschaft, S. 119
  3. Jochen Ott, Thomas Deres, Wolfgang Uellenberg-van Dawen, Greven, Köln rot: sozialdemokratische Politik von 1945 bis heute, 2008 - 342 S., S. 54In seiner Kölner Frühzeit hat sich der Aufsteiger Wischnewski, besonders bei politischen Reizthemen, ganz schön links gebärdet, hat als Gewerkschaftssekretär sogar mit sogenannten Trotzkisten geliebäugelt und hat seinen damals gewonnenen Freunden von der algerischen Befreiungsfront FLN so manchen gefährlichen Gefallen getan. Einmal hat er (nicht ahnend, worauf er sich da einließ) relevante Teile der revolutionären Kriegskasse auf seinem sonst eher defizitären privaten Konto beherbergt: insgesamt 1,8 Millionen. [1]
  4. herausgegeben von Andreas Fickers, Rüdiger Haude, Stefan Krebs, Werner Tschacher, Jeux sans Frontières? - Grenzgänge der Geschichtswissenschaft, [2]S. 121
  5. Munzinger-Archiv, [3]
  6. Mathilde Von Bulow, West Germany, Cold War Europe and the Algerian War, S. 350[4][5]
  7. fr:Le Soir d'Algérie, 13 novembre 2014, [6]


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