Benutzer:W&HvonGreisen/Wilfriede von Greisen

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Wilfriede von Greisen

Wilfriede von Greisen (geb. Speth), * 19. Mai 1916 in Leuscheid / Kreis Siegen, † 13. September 2004 in Berlin; auch Wilfriede von Greysen, war ein angesehenes und hochdekoriertes Parteimitglied in der ehemaligen DDR und Abgeordnete im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg. Sie bewies bereits zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs Zivilcourage und setzte sich in der ehemaligen DDR für die Verbesserung von Arbeits- und Lebensbedingungen und die Rechte von Kranken, Behinderten und anderen Hilfsbedürftigen in sozialen und therapeutischen Einrichtungen sowie in Ausbildungsstätten und Rehabilitationszentren ein.

LEBEN

Besuchte das Städtische Oberlyzeum in Castrop-Rauxel, Abschluss im März 1932, besuchte in Berlin die Deutsche Oberschule und Lyzeum mit Frauenschule bis 1935, Mittlere Reife

1942 Heirat mit Hans-Joachim Kretschmar, 1945 Geburt des Sohnes Lutz; Dr. Kretschmar starb 1948 an den Folgen seiner Kriegsverletzungen;

1951 Heirat mit Erwin Ronkowski; 1952 Geburt des Sohnes Uwe; Erwin Ronkowski verstarb 1954;

1955 Heirat mit dem Journalisten (Die Weltbühne) Horst von Greisen, verstarb 1978

KRIEGSZEIT

1939-1945 Wehrmachtsangehörige (Kriegslazarett Ostfront); Februar 1945 bis Mai 1945 amerikanische Gefangenschaft

Durch ihren Sohn Uwe Ronkowski übermittelt: In der Parzelle 6/180 der KGA Heinersdorf in Berlin-Pankow, damals von der Familie bewirtschaftet, suchten und fanden Antifaschisten in der NS-Zeit Zuflucht. Sie wurden so lange mit dem Nötigen versorgt, bis sie ihr Versteck unbehelligt wieder verlassen konnten.

Während eines beruflichen Aufenthalts in Küllstedt (Eichsfeld) wurden anlässlich der Übernahme durch die Sowjetarmee zwei sowjetischer Heeresangehörige (Feldpostnummer 61237), darunter Herr Kapitän Nezwet von der Dorfgemeinschaft schwer verletzt. Ihr Mann und sie retteten die beiden Männer „durch einen schnellen operativen Eingriff“, der vom Kommandanten des Rayon Mühlhausen/Thüringen, Herrn Unterleutnant Walowoi, schriftlich bestätigt wurde. Es erfolgte eine Untersuchung und ein Gerichtsprozess gegen die Angreifer. Durften aufgrund des Kriegsendes nach 1946 nach Berlin-Prenzlauer Berg übersiedeln.

BERUFLICHE TÄTIGKEITEN / GESELLSCHAFTLICHES WIRKEN

Musste ihre Ausbildung als Krankenschwester ohne staatliche Anerkennung abschließen, da sie 1935 wegen sogenannter Judenfreundlichkeit bei der Gestapo denunziert wurde. Dann medizinisch tätig, Schwesternhelferin, Sprechstundenhilfe und Krankenschwester, dann Städtisches Krankenhaus Prenzlauer Berg als Leiterin der Bade- und Massageabteilung (1951-1955); in der DDR staatlich geprüfte Masseurin und Arbeitstherapeutin.

Bildete von 1954-1959 Gesundheitshelfer beim DRK aus

Ab 1959 leitende Arbeitstherapeutin im Krankenhaus Friedrichshain:

Ab 1972 leitende Therapeutin (unter Prof. Dr. Wolfgang Presber) im Zentrum für Rehabilitation Berlin-Buch:


1949 Eintritt in den FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund); Vorsitzende der Kreisrevisionskommission Prenzlauer Berg, Mitglied der Bezirksrevisionskommission und danach Vorsitzende der Ortsgewerkschaft Gesundheitswesen. Mitglied der NDPD (National-demokratische Partei Deutschlands) und des Kreisverbandes Prenzlauer Berg;

Als Stadtbezirksverordnete setzte sich Wilfriede v. Greisen in besonderem Maße für die die Arbeit mit Jugendlichen und Senioren sowie für behindertengerechtes Wohnen ein.

Ab 1966 Abgeordnete der Stadtbezirksversammlung Prenzlauer Berg

Mitglied der Ständigen Kommission Gesundheits- und Sozialwesen

Tätig im Wahlbezirk 50 (Prenzlauer Berg)

Auszeichnungen

Verdienstmedaille der DDR (1984 und 1989 verliehen)

Ehrenzeichen des DRK in Bronze und Silber, Treueabzeichen in Gold

Ehrennadel der Nationalen Front (Zusammenschluss der Parteien und Massenorganisationen in der DDR)

Ehrenzeichen des DFD (Demokratischer Frauenbund Deutschlands) in Bronze

Trägerin der Medaille für ausgezeichnete Leistungen (staatliche Auszeichnung der DDR)

Ehrentitel „Aktivist der sozialistischen Arbeit“ (mehrfach verliehen)

Artur-Becker-Medaille der Freien Deutschen Jugend in Bronze

Hufelandmedaille in Silber

Ehrenurkunde der Gesellschaft für Rehabilitation der DDR

...und weitere mehr

Urkunde
Artur-Becker-Medaille


Quellen

Auszeichnung der Gesellschaft für Rehabilitation

Artikel Neues Deutschland 26./27. Februar 1977 Seite 8

https://dfg-viewer.de/show?tx_dlf%5Bdouble%5D=0&tx_dlf%5Bid%5D=https%253A%252F%252Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%252Fzefys%252FSNP2532889X-19770226-0-

Artikel Neues Deutschland 19. Januar 1952

https://dfg-viewer.de/show?tx_dlf%5Bdouble%5D=0&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP2532889X-19520119-0-0-0-0.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=5&cHash=656e188994d9b1b1508692b4ddb827e9

Artikel in der National-Zeitung vom 8.9.1967 ISSN 0466-5678 – Die Nationalzeitung in der Zeitschriftendatenbank

Artikel in der National-Zeitung vom 1.11.1969

Artikel in der National-Zeitung vom 22.6.1972

Artikel in der Märkischen Union Märkische Union (Zeitung)