Benutzer:Wackerzapp

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Akademischer Ruder-Club „Rhenus" Bonn
Datei:ARC Schild März 2007 Aufkleber.pdf
Basisdaten
Gegründet: 03. August 1884
Korporiert seit: 01. Mai 1890
Verbindungsfarben: Blau-Weiß-Rot, Percussion: Gold
Kürzel: ARC!
Wahlspruch: Αριστον μεν υδωρ
Mitglieder: 48 Aktivitas, 210 Seniorenverband (2007)
Hausstrecke: Rhein
Adresse: Dahlmannstraße 1
53113 Bonn
Tel.: 0228/214754
Website: www.arc-rhenus.de

Der Akademische Ruder-Club „Rhenus" Bonn ist die älteste der deutschen Ruderverbindungen. Der Ruder-Club ist eine nicht-schlagende und farbenführende Studentenverbindung. Er ist eine der ersten Korporationen, welche auch Frauen aufnimmt und gehört dem Dachverband Akademischer Ruderbund (ARB) an.

Geschichte

Die Gründung 1884 - 1890

Bereits sechs Jahre vor dem Gründungstag als Korporation fanden sich die Herren Rieck, Schubert und Wackerzapp zu einem Ruderverein zusammen, welchem sie den Namen „Bonner Ruderclub" gaben. Da es bald mehr Paddelboote als Ruderboote gab, wurde der Verein am 29. April 1885 in „Kanoe-Club-Bonn" umbenannt. Mit der Zeit wurden wieder mehrere Ruderboote angeschafft und der Verein erhielt erneut einen neuen Namen. Er hieß ab dem 19. Dezember 1886 „Bonner Ruderclub Rhenus" und hatte schon 21 Mitglieder. Am 06. Februar 1888 wurde der Verein in den Deutschen Ruderverband aufgenommen. Durch die Anregeung zur Förderung und Unterstützung der Pflege des Rudersports an deutschen Hochschulen durch Kaiser Wilhelm II., traten der Rektor und Kurator der Universität Bonn an den Vorstand des Vereins heran und ermunterten diese den Club als Korporation zu melden. Mit Beginn des Sommersemesters 1890 ist der Akademische Ruder-Club „Rhenus" als Korporation an der Universität Bonn angemeldet. Der 01. Mai 1890 wurde als Gründungstag festgelegt.

Die Bezeichnung Club ist dem Englischen entnommen und bezieht sich auf die dortigen Rowingclubs.

Die Friedensjahre 1891 - 1914

Bei einer Betrachtung der Entwicklung des „Rhenus" bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges kann man feststellen, dass es der Verbindung verhältnismäßig schnell gelungen ist, die korporative Seite zur Blüte zu bringen und sich unter den anderen Bonner Korporationen die ihm gebührende Stellung zu verschaffen. Man nahm den Grundsatz der unbedingten Satisfaktion an, führte Wappen und Zirkel und entließ die nach Auswärts gehenden Clubbrüder als "Auswärtige Mitglieder" oder "Alte Herren". Sie bleiben also für ihr ferneres Leben der Korporation treu verbunden und schlossen sich im Frühjahr 1892 zu einem Verband zusammen. Die Chargierten dieser ersten Semester des Rhenus waren äusserst rührig und ließen die Aktivitas nicht zur Ruhe kommen. Neben den regelmäßigen Fechtübungen unter Anleitung des Universitätsfechtmeisters Ehrich fanden wöchentlich zwei Turnstunden statt, deren Besuch Pflicht war. Wer sich dann von soviel körperlicher Anstrengung auf einer gemütlichen Bootsfahrt nach Rüngsdorf oder Königswinter erholen wollte, lief im Bootshaus dem damaligen Ruderwart über den Weg und wurde zu einer anstrengenden Ruderfahrt eingeteilt. Am Ende des Sommersemesters 1893 hatte die Verbindung einen Bestand von 16 Aktiven, insgesamt zählte sie 56 Mitglieder. Für die Stellung des ARC „Rhenus" innerhalb der Bonner Korporationen ist es bezeichnend, dass anlässlich des 75jährigen Bestehens der Universität beim Festkommers am 02. August 1893 die Kaiserrede von einem Mitglied des Clubs gehalten wurde.

Das im Jahr 1891 erbaute Bootshaus wurde schon im Sommer 1894 erweitert. Bereits auf der Generalversammlung vom 24. Februar 1897 wurde dann beschlossen ein neues Bootshaus zu bauen. Anlässlich des Stiftungsfestes am 30. und 31. Juli wurde es feierlich eingeweiht. Zu Beginn des Sommersemesters 1898 traten 11 neue Füxe in den Club ein und so wurde das neue Bootshaus die zweite Heimat für die Rhenusen. Es wurde im neuen Haus dann auch eine Faxenwohnung eingerichtet, in welche die Familie Wolfgarten einzog und die von dieser 40 Jahre lang bewohnt wurde.

Der Erste Weltkrieg 1914 - 1918

Der Wiederaufbau des „Rhenus" 1919 - 1923

Zwischen Inflation und Nationalsozialismus 1924 - 1933

Schwierige Jahre 1933 - 1939

Der Zweite Weltkrieg 1939 - 1945

Neuanfang und Konsolidierung 1945 - 1964

Mitten in der Bonner Republik 1964 - 1990

Im Jahre 1965 wurde das "diamentene" Jubiläum, das 75. Stiftungsfest des ARC „Rhenus" gebührend mit einem Festkommers und einem Ball auf dem Petersberg begangen. Im Jubiläumsjahr brachte es der ARC durch die Deutschen Hochschulmeisterschaften im Doppelzweier zu ruderischen Meriten.

In den folgenden Jahren durchlebte der ARC „Rhenus" eine Phase einschneidender Veränderungen. Traditionelle Bezeichnungen wie Füxe und Burschen wurden abgeschafft; es gab lebhafte Diskussionen über Ziele, Inhalte und Zukunft der Verbindung. Dieser Umbruchszeit fiel leider auch die kontinuierliche Herausgabe der Clubnachrichten, also der einmal pro Semester erscheinenden Zeitschrift der Verbindung zum Opfer. Im Jahr 1971 war im „Rhenus" das ungarische Fernsehen zu gast, um den ARC als älteste Ruderverbindung Deutschlands dem heimischen Publikum vorzustellen. Im gleichen Jahr hatte der „Rhenus" Gelegenheit, Bundespräsident Dr. Gustav Heinemann in einer Gesprächsrunde auf dem Haus kennenzulernen. Nicht nur Politisches wurde im „Rhenus" diskutiert, auch über die Entwicklung des Rennruderns und die Erneuerung der Schülerriege machten sich viele Clubbrüder Gedanken.

Die Tradition der politischen Besuche im ARC „Rhenus" wurde 1972 mit den Mitgliedern des Bundestages Engholm und Seiters fortgesetzt, die bewiesen, dass man auch aus unterschiedlichen politischen Lagern kommend in einem Boote sitzen kann, denn beide "ruderten" gemeinsam im Ruderkasten saßen. In diesem Jahr wurde auch eine Studentinnenriege mit eigener Satzung gegründet. Gleichzeitig begann die Diskussion über die gleichberechtigte Aufnahme von Studentinnen in die Aktivitas. Ein Jahr später wurde dann wegen mangelnder Beteiligung die letzte Kneipe ausschließlich für Herren geschlagen. Erneut stand die inhaltliche Ausgestaltung solcher Themen wie Lebensbundprinzip und Solidarität im Gesprächsmittelpunkt. Mit Richard von Weizsäcker, damals stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU im Bundestag, war abermals ein prominenter Politiker zu gast im „Rhenus". Einer seiner Vorgänger im Amte des Bundespräsidenten, WalterScheel besuchte wenig später die Verbindung.

Die offene Diskussion über die Zukunft der Studentinnenriege, die sich in den vorhergegangenen Jahren als einer der Pfeiler des Clublebens gezeigt hatte, begann dann im Jahr 1977. Im Juni 1979 wurde dann die Studentinnenriege in die Aktiviats und den aus dem AH-Verband entstandenen Seniorenverband integriert.

Von der Wiedervereinigung bis in die Gegenwart 1990 - heute

Wahlspruch

Der Wahlspruch des ARC „Rhenus“ Bonn lautet Αριστον μεν υδωρ (ariston men hydor) und stammt noch aus den Jahren vor 1890 aus dem „Canoe Club“. Er lässt sich in etwa mit Das Wasser ist das Beste oder Das Beste, aber, ist das Wasser.
Der Wahlspruch wurde in den Jahren 1919 bis 1920 innerhalb der Verbindung heftigst diskutiert. Dass er so untypisch für eine Studentenverbindung ist, gefiel nicht allen Clubbrüdern, und so wurde als Alternative der Spruch „Deutsch und treu“ vorgeschlagen. Dafür fand sich aber keine Mehrheit und das Αριστον μεν υδωρ ist erhalten geblieben.

Wappenschild und Clubfarben

Es gibt einige verschiedene Versionen des Wappens. Abgesehen von Darstellungen mit Schlägern oder Steuer, ist auch der Bonner Löwe unterschiedlich dargestellt. Der Stern steht manchmal auf „zwei Beinen“, oder auf einer Spitze und ist mal mit, mal ohne Mittellinien dargestellt.

Das ursprüngliche Wappen in seiner ältesten noch erhaltenen farbigen Darstellung von 1895 zeigt im Feld links unten gekreuzte Skulls und ein Steuer. Der Stern steht auf einer Spitze als stilisierte Windrose und ist erhaben dargestellt. Dies erklärt auch die schwarzen Mittellinien der Darstellung, sollen diese doch die Erhabenheit des Sterns andeuten.

Die Entscheidung das Steuer im Wappen durch gekreuzte Schläger zu ersetzen ist um die Jahrhundertwende getroffen worden, um zu verdeutlichen, dass der „Rhenus“ sich von den anderen bürgerlichen Rudervereinen als studentische Korporation unterscheidet. In den Clubnachrichten von 1966 bis 1976 ist dann wieder das Wappen ohne Schläger, dafür mit Steuer gedruckt worden. Als Alleinstellungsmerkmal gegenüber den anderen Verbindungen dienten mehrere Eigenheiten. Einerseits die Wahl des Namens „Rhenus“ statt Rhenania, was üblich gewesen wäre, andererseits die Bezeichnung als Club, welche das englische Club als eine exklusive Vereinigung zum Ursprung hat, sowie der griechische Wahlspruch. Die Darstellung des Wahlspruchs im Wappenschild am Schildrand und nicht auf einem gesonderten Spruchband ist ebenfalls eine Eigenart des „Rhenus“.

Der Wappenschild erleichtert nun aber glücklicherweise eine Recherche der korrekten Darstellung, geht dieses doch in zwei Teilen zurück auf andere Wappen. So ist links oben das historische Wappen der Stadt Bonn abgebildet, wie es von 1732 bis 1969 verwendet wurde. Dort ist auf blauem Grund ein schreitender roter Löwe unter dem kurkölnischen Kreuz dargestellt. Rechts unten ist ein Teil des Wappens der Provinz Rheinland, auch Rheinpreußen oder Rheinprovinz genannt, von 1822 zu sehen. Das Wappen der Rheinprovinz zeigt in der Mitte den preußischen Adler im silbernen Schild. Die Brust des Adlers ist mit einem von einer goldenen Laubkrone gekrönten grünen Schild belegt, das einen silbernen Fluß, den Rhein zeigt. Eben dieses grüne Schild findet sich in dem Wappenschild des ARC „Rhenus" und spiegelverkehrt im Wappen des Landes Nordrhein-Westfalen wieder. Beide Teile des Wappenschildes zeigen in der obigen Abbildung die originalen Darstellungen aus den beiden genannten Wappen.

Dank dieses Bezugs zu bestehenden Wappen konnten nun auch die Farben des ARC „Rhenus“ Bonn vergleichsweise einfach bestimmt werden: die zeitgemäßen Farbbezeichnungen sind nach dem HKS-Farbfächer Rot nach HKS 14, Blau nach HKS 42 und Grün nach HKS 57, sowie Gold (HKS 98) und Silber (HKS 99). Die Perkussion der Farben war Gold, dass heißt die Farben (zum Beispiel am Zipfel, oder der Mütze) sind ursprünglich Gold und nicht Silber gesäumt.

Erfolge

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Bekannte Mitglieder

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Weblinks

Quellen

  • ARC „Rhenus" Bonn (Hrsg.): 100 Jahre Akademischer Ruder-Club „Rhenus" Bonn; Bonn 1990