Benutzer:Whiteheaddragon/Pharaonenschlange

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Pharaoschlange (Zauberkunststück)

Pharaoschlange (auch Pharaonenschlange oder Schlange des Pharao) bezeichnet das Reaktionsprodukt eines chemischen Vorganges, der nach Entzünden eine stark aufquellende "schlangenartige" Asche erzeugt.

Im Schulversuch (Unterrichtsstoff Sekundarstufe I) wird hiermit ein chemischer Versuch bezeichnet, bei dem eine mit Kohlenstoffdioxid aufgeschäumte hochporöse Kohlenstoffstruktur in einer Schlangenform entsteht. Der Schulversuch dient als Einführung in die organische Chemie und für das Element Kohlenstoff.

Auf ähnlichen Reaktionen beruhen auch einige Herstellungsverfahren von Aktivkohle.

Das Wort „Pharaoschlange“ erinnert an den biblischen Auftritt Mose, der seinen Stab in eine Schlange verwandelt haben soll. Vermutlich basierten die Pharaoschlangen der alten Ägypter auf Baumharzen, aus denen heute Weihrauch hergestellt wird. Es handelte sich um ein Orakel der Pharaonen, das der heutigen Kaffeesatzleserei ähnlich war.

Es gibt auch Pharaonenschlangen-Reaktionen, die nicht auf Kohlenstoff-Basis beruhen. Als Scherzartikel enthielten Pharaoschlangen Quecksilber(II)-thiocyanat,[1] das aber wegen seiner Giftigkeit (und der beim Verbrennen entstehenden Quecksilberdämpfe) heute nur noch im Labor verwendet werden kann. Im islamischen Kulturkreis wird diese Reaktion allerdings immer noch als Zauberkunststück genutzt, das dort seit der Zeit der Alchemie bekannt ist und oft mit hämischen Kommentaren gegen die christliche und jüdische Religion begleitet wird. Ansonsten ist dieser Scherzartikel vor allem in studentischen Burschenschaftskreisen bekannt.


Chemische Reaktion

Der chemische Versuch kann mit Puderzucker und konzentrierter Schwefelsäure durchgeführt werden. Andere Quellen benutzen auch Zucker, Asche und Brennspiritus. Eine Quelle zeigt einen Versuch mit Emser Pastillen und Brennspiritus, der angezündet wird.

In allen Fällen entsteht als Reaktionsprodukt elementarer Kohlenstoff und gasförmige Reaktionsprodukte, die den Kohlenstoff aufschäumen.

Der Versuch kann auch mit anderen Chemikalien durchgeführt werden.[2]

Einzelnachweise

  1. Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006
  2. Annalen der Chemie und Pharmacie, Band 69-70; Band 145-146, von Justus Liebig. books.google.de. Abgerufen am 3. November 2009.

Literatur

  • Jander, G., Spandau, H. (1987): Kurzes Lehrbuch der anorganischen und allgemeinen Chemie, Springer-Verlag Berlin Heidelberg.

Weblinks