Benutzer:Yotwen/Glossar der Lexikografie
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Wie jede andere Fachdisziplin hat die Lexikografie ihre Fachsprache. Nicht jeder Begriff lässt sich einfach aus der Alltagssprache ableiten und häufig sind eingeengte Bedeutungen gemeint, die dem allgemeinen Sprachverständnis nicht entsprechen. Der Glossar soll helfen, solche Fälle zu klären, aber auch eine Sammlung der wichtigsten Begrifflichkeiten zusammenzustellen, um einen erleichterten Zugang zu dem Thema zu erhalten. Der Glossar ersetzt nicht die verlinkten Artikel
A
- Abkürzung
- eine gegenüber der ursprünglichen Länge gekürzte Form eines Wortes oder einer Wortgruppe.
- Akronym
- Akronyme entstehen dadurch, dass Wörter oder Wortgruppen auf ihre Anfangsbestandteile gekürzt und diese zusammengefügt werden.
- Aktives Vokabular
- Das einem Muttersprachler oder Sprachlernenden zum Sprechen zur Verfügung stehende Vokabular; vergl. passives Vokabular.
- Akzeptanz
- Die sozio-linguistische Anerkennung eines Wortes oder einer Phrase durch den Einschluss des Wortes in einem maßgeblichen Referenzwerk.
- Allonym
- Allonym bezeichnet einen falschen Namen, insbesondere in betrügerischer oder irreführender Absicht verwendet.
- Alphabetschrift
- siehe Buchstabenschrift.
- Anonym
- Anonym (ohne Namen) bezeichnet eine unbekannte Person
- Antonym
- In der Sprachwissenschaft sind Antonyme Wörter mit gegensätzlicher Bedeutung (hell-dunkel). vergleiche Synonym.
- Aristonym
- Das Aristonym ist ein Adelstitel, der in einen Namen umgewandelt wurde, beispielsweise Graf, König, Kaiser etc.
- Ascetonym
- Das Ascetonym, auch Hagionym, bezeichnet einen als Name verwendeten Namen eines Heiligen.
- Autonym
- Das Autonym ist der wahre Name eines Autors, beispielsweise ist Eric Blair das Autonym von George Orwell; Gegensatz: siehe Pseudonym.
B
- Buchstabe
- Buchstaben sind die kleinste Einheit einer Buchstabenschrift und repräsentieren einen mehr oder weniger genauen Sprachlaut.
- Buchstabenschrift
- Buchstabenschriften, auch Alphabetschrift oder Segmentalschrift genannt, sind Schriftsysteme, in denen Buchstaben für Laute stehen, beispielsweise die uns vertraute lateinische Schrift; Gegensatz sind Silben- oder Wortschriften.
C
- Cryptonym
- Cryptonym bezeichnet einen geheimen Namen.
D
- Deonym
- Ein Demonym ist eine auf regionalen, soziologischen, politischen oder anderen Umständen basierende Volks- oder Gruppenbezeichnung.
E
- Enzyklopädie
- Eine Enzyklopädie ist ein besonders umfangreiches Nachschlagewerk. Der Name soll Ausführlichkeit und große Themenbreite ausdrücken, der eine überblickende Zusammenfassung des Wissens einer bestimmten Zeit und eines bestimmten Raumes bieten, und deren Zusammenhänge darstellen soll.
- Eponym: Eponym, auch Patronym, bezeichnet ein Wort, das aus einem Eigennamen abgeleitet wurde (Maggi).
F
- Fachenzyklopädie
- Eine Enzyklopädie für ein bestimmtes Fachgebiet.
G
- Glossar
- Ein Glossar ist eine Liste von Wörtern mit beigefügten Bedeutungserklärungen oder Übersetzungen.
H
- Hagionym
- siehe Ascetonym;
- Homonym
- Homonym bezeichnet Worte, die für verschiedene Begriffe stehen, beispielsweise „Tau“ für Kondensat im Gras oder ein Seil.
- Hyperonym
- Hyperonymie bezeichnet in der Sprachwissenschaft die semantisch-begriffliche Überordnung eines Semems über ein anderes Semem, beispielsweise ist Obst ein Hyperonym von Banane.
- Hyponymie
- Hyponymie bezeichnet in der Sprachwissenschaft die semantisch-begriffliche Unterordnung eines Semems unter ein anderes Semem, beispielsweise ist Banane ein Hyponym von Obst. Obst ist in diesem Fall das Hyperonym.
I
- Idiolekt
- die für jedes Individuum charakteristischen sprachlichen Merkmale.
J
K
L
- Lemma
- Die Grundform eines Wortes, die als Eintrag in einem Wörterbuch, einem Lexikon oder einer Enzyklopädie aufgeführt wird.
- Lemmastrecke
- Eine Lemmastrecke ist eine Teilmenge von unmittelbar aufeinander folgenden Lemmata.
- Lexem
- Ein Lexem ist ein Fachausdruck der Semantik und der Lexikologie. Im engeren Sinne ist es das Wort, nach dem man im Lexikon suchen würde.
- Lexikalische Dekomposition
- Die lexikalische Dekomposition oder lexikalische Zerlegung ist ein Teilbereich der linguistischen Semantik in der einzelne Wörter oder Lexeme in ihre wesentlichen Bedeutungsmerkmale zu zerlegen, d. h. die wesentlichen Bedeutungsaspekte zu finden, die notwendigerweise zur Gesamtbedeutung dieses Ausdrucks beitragen.
- Lexikalische Zerlegung
- siehe Lexikalische Dekomposition.
- Lexikografische Ordnung
- Die lexikographische Ordnung bezeichnet die Anordnung der Einträge in einer Ordnung, im westlichen Kulturkreis typischerweise in alphabetischer Ordnung. Es gibt aber auch das Onomastikon (s. d.).
- Lexikologie
- Lexikologie (auch: Wortlehre, Wortkunde, Wortschatzuntersuchung) ist innerhalb der Linguistik die Theorie vom Lexikon im Sinne von Wortschatz.
- Lexikon
- Lexikon ist allgemein die Bezeichnung für ein Nachschlagewerk oder Wörterbuch im weiteren Sinn.
- Logografie
- siehe Wortschrift;
- Logogramm
- Ein Schriftzeichen einer logografischen Schrift.
M
- monolingual
- einsprachig. vergl. polylingual.
- Morphem
- Kleinste sprachliche Bedeutungseinheit. Wörter bestehen aus mindestens einem Morphem, können aber auch mehrere haben; beispielsweise besteht das Wort „Tische“ aus den Morphemen „Tisch“ und „e“ (Plural).
N
O
- Onomastikon
- Nachschlagewerk, dessen Sortierung nicht alphabetisch, sondern nach Bedeutungszusammenhängen erfolgt.
P
- Passives Vokabular
- Das einem Muttersprachler oder Sprachlernenden für das Verständnis von gehörtem oder gelesenem oder zur Übersetzung in eine Fremdsprache verfügbare Vokabular. vergl. Aktives Vokabular.
- Patronym
- siehe Eponym;
- polylingual
- vielsprachig, mehrsprachig. vergl. monolingual.
- Pseudonym
- Das Pseudonym ist ein Name, den ein Autor anstelle seines eigenen Namens (Autonym) verwendet.
Q
R
- Reimlexikon
- Ein Lexikon für Reime.
S
- Segmentalschrift
- siehe Buchstabenschrift.
- Sem (Linguistik)
- Sem ist ein Fachausdruck der linguistischen Semantik. In seiner Hauptbedeutung bezeichnet er die kleinsten Elemente der Bedeutung von Wörtern bzw. Lexemen.
- Semantik
- Die Lehre von der Bedeutung sprachlicher Zeichen.
- semantische Datenintegrität
- siehe semantische Integrität.
- semantische Integrität
- Die semantische Integrität, genauer semantische Datenintegrität, bezeichnet die Übereinstimmung eines lexikalischen Textes mit der Wirklichkeit, die er beschreibt. Die s. I. ist gegeben, wenn der Text der Wirklichkeit ausreichend gut entspricht.
- Silbenschrift
- Silbenschriften oder Syllabografien sind Schriftsysteme, in denen einzelne Zeichen Silben ausdrücken; Gegensatz sind Buchstaben- oder Wortschriften.
- Syllabographie
- siehe Silbenschrift.
- Synonym
- Im engeren Sinne bezeichnet Synonym verschiedene Wörter, die exakt die gleiche Bedeutung haben (Apfelsine - Orange). Im weiteren Sinn werden damit auch Wörter bezeichnet, die einen ähnlichen oder verwandten Bedeutungsinhalt tragen (Essen - Nahrung). Erweitert man den Rahmen der Synonymie weiter, dann gelangt man zu Wortfeldern. vergleiche Antonym.
T
- Teekesselchen
- siehe Homonym.
- Terminologie
- Die Menge aller Termini eines Fachgebiets. Sie ist Teil der Fachsprache, die zusätzlich über andere charakteristische Merkmale, etwa Phraseologie oder Grammatik, verfügt.
- Terminologiedatenbank
- Eine Terminologiedatenbank ist eine spezielle Art von Datenbank zur Verwaltung von Terminologie. das kann von einfachen Wörterbüchern und Glossaren bis hin zu strukturierten Thesauri reichen.
- Thesaurus
- Ein Thesaurus oder Wortnetz ist in der Dokumentationswissenschaft ein kontrolliertes Vokabular, dessen Begriffe durch Synonymie-Beziehungen miteinander verbunden sind. Die Bezeichnung wird auch für linguistische Thesauri oder wissenschaftliche Wortschatzsammlungen einer Sprache verwendet.
- Toponym
- Bezeichnung eines geographischen Ortes, beispielsweise eines Dorfes, einer Stadt oder eines Bezirks.
- Transkription
- Transkription bzeichnet die Übertragung sprachlicher Ausdrücke von einem Schriftsystem in ein anderes, beispielsweise von kyrillischer nach lateinischer Schrift.
- Translat
- siehe Übersetzung.
U
- Übersetzung
- Übersetzung bezeichnet in der Sprachwissenschaft einerseits die Übertragung der Bedeutung eines (meist schriftlich) fixierten Textes in einer Ausgangssprache in eine Zielsprache; anderseits versteht man darunter das Ergebnis dieses Vorgangs. Zur besseren Unterscheidung verwendet man für das Ergebnis heute auch "Translat" (engl. translation = Übersetzung).
V
- Vokabular
- siehe Wortschatz;
W
- Wörterbuch
- Ein Wörterbuch ist ein Nachschlagewerk, das Wörter oder andere sprachliche Einheiten in einer meist alphabetisch sortierten Liste verzeichnet und jedem Eintrag erklärende Informationen oder sprachliche Äquivalente zuordnet.
- Wörterbucheintrag
- Der Wörterbucheintrag ist die kleinste selbständige Einheit eines Wörterbuchs und besteht aus Stichwort und dazugehöriger Erklärung.
- Wortfeld
- Wortfeld bezeichnet in der Sprachwissenschaft allgemein eine Gruppe von bedeutungsähnlichen bzw. bedeutungsverwandten Wörtern. Insbesondere beim Vergleich zweier Sprachen macht der Ansatz des Wortfeldes mehr Sinn, da Worte in verschiedenen Sprachen häufig keine exakten Synonyme in der anderen Sprache finden.
- Wortlehre
- Siehe Lexikologie.
- Wortkunde
- Siehe Lexikologie.
- Wortnetz
- siehe Thesaurus.
- Wortschatz
- auch Vokabular, der einer Betrachtungseinheit zur Verfügung stehende Fundus an Worten; vergl. aktives und passives Vokabular.
- Wortschatzuntersuchung
- Siehe Lexikologie.
- Wortschrift
- Die Wortschrift oder Logografie bezeichnet Schriften, wo ein Zeichen ein oder mehrere Wörter bedeuten, beispielsweise Chinesische Schrift; Gegensatz sind Buchstaben- oder Silbenschriften.
XYZ
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