Benutzer:Zieglhar/Eierlesen

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Das Eierspringen (auch Eierlesen, Eierlage, Eierlauf) ist ein Osterbrauchtum das in vielen Gegenden Deutschlands und der Schweiz gebräuchlich war und auch heute noch in einer Anzahl Dörfer an Ostern oder kurz danach stattfindet. Es gibt vielfältige Erscheinungsformen, wobei es sich jeweils um einen Wettbewerb zwischen Läufer(n) und Eier-Leger(n)/Sammler(n) handelt.

Die Eierstrecke - eine praktische Rechenaufgabe

Gaußsche Summenformel


Im Landkreis Lörrach

Im Landkreis Lörrach wird in einigen Orten eine Variante des Einspringens gepflegt bei dem das Publikum sich als Eierdieb beteiligen kann. Der Dieb geht allerdings ein Risiko ein, das die Eier von jungen Burschen bewacht werden. Diese nennen sich z.B. Butzimummel (Gersbach) und sind mit Haselstecken, Saublodere und/oder Schuhwichse bewaffnet.


Eierleset Der Eierleset (auch Eierläset, Eierlesen, Eierauflesen) in der Nordwestschweiz

Siehe auch

Remlinger Eierlauf Schönecken - Eierlage - Ostermontag

ungleich Kinderspiel Eierlaufen

Freistaat Gersbach „Die Wölfe“ Eierspringen in Gersbach Zum traditionellen Eierspringen in Gersbach am Ostersonntag, dem 20. April 2014 ab 14.00 Uhr beim Info-Pavillon lädt der Freistaat Gersbach „Wölfe“ herzlich ein. Bei dieser Veranstaltung werden die Besucher mit in das Geschehen eingebunden. Die Zuschauer sind die „bösen Geister“, die die Fruchtbarkeiten stehlen wollen, so das die Läufer beim Eier einsammeln nicht mehr auf jedem Sägemehlhäufchen ein Ei finden. Die Butzimummel, die Wächter des Fruchtbaren, haben die Aufgabe, die ausgelegten Eier zu schützen. Weiterhin gibt es auch noch zwei Läufer, die nach Schlechtbach laufen und dort eine Flasche Wein und ein Laib Brot holen. In grauer Vorzeit müssen diese Läufer wohl den Segen der Fruchtbarkeit auch auf die Felder gebracht haben. Heutzutage ist das Ganze neben dem Eierlegen und „Eierklauen“ auch ein sportlicher Wettkampf zwischen den Läufern. Sobald die zwei Läufer von Schlechtbach gesichtet werden, dürfen die Läufer im Spielfeld die Eier Stück für Stück wieder einsammeln. Die Zuschauer haben jetzt die Möglichkeit, den Ausgang des Spiels zu beeinfl ussen. Die „gestohlenen“ Eier können jetzt wieder von den Zuschauern auf die Sägemehlhäufchen abgelegt werden, so dass es den Läufern im Feld erschwert wird, alle Eier einzusammeln, bevor die Läufer aus Schlechtbach das Feld erreichen. Schaffen sie dies nicht, haben sie verloren und die Läufer, die nach Schlechtbach gelaufen sind haben gewonnen. Wenn sie das Eierspringen besuchen und Eier „klauen“ wollen, beachten sie bitte, dass sie beim Betreten der abgesperrten Fläche dies auf eigenes Risiko tun. Bitte keine Kinder in das Spielfeld schicken, es kann dort sehr schnell gefährlich werden. Im Anschluss fi ndet ein gemütliches Beisammensein statt. Natürlich ist für das leibliche Wohl gesorgt. Schon heute freuen wir uns auf Ihren Besuch.

Die Rechenaufgabe

Item zwen wetten miteinander/also/der erst sol 100. eyer auß einem Korb uff die ebne gerad nacheinander unzerbrochen/je eins eines Schrits weit vom andern/und auch das erst eins schrits weit vom Korb legen/mitlerweil will der ander in ein Dorff/das ein halb meil vom Korb ligt/ lauffen/und wider kommen//die meil für 5000 schritt gerechnet/Ist die frag welcher gewinnen/.. wieviel schritt der erst zulauffen haben wird/biß alle eyer auß dem Korb gelegt seind/Facit der erst laufft 10000 schritt7die Thun zwo meil/unnd verleust/dann der ander laufft hin unnd wider ein meil.

Alhie ordne die zaln also/dann die Progressio ubertritt sich von 1 an allemal in 2

Zwei wetten miteinander wer gewinnen wird. Der erste soll 100 Eier aus einem Korb einzeln auf einer geraden Linie unversehrt auslegen und zwar in einem Abstand von je einem Schritt. Inzwischen soll der andere in ein Dorf laufen, das eine halbe Meile entfernt liegt und wieder zurückkommen. Es wird angenommen, dass es für eine Meile 5000 Schritte braucht. Wie viele Schritte muss der erste laufen bis er alle Eier ausgelegt hat?

Literatur

Weblinks

Außerdem sollen noch ganz besondere Eierspiele um diese Zeit, welche mit den christlichen Ostern zusammenfällt, abgehalten worden sein, von denen aber Näheres nicht bekannt ist, als nur, daß sie dem Castor und Pollux galten, und daß man im eirunden Kreise nach Eiern um die Wette lief.

Daran erinnert merkwürdig gerade die verbreitetste Art der Eierspiele. Das eine Kind rennt zu einem bestimmten Ziel hin und wieder zurück, während das andere eine bestimmte Anzahl Eier, die in gewissen Entfernungen auf der Erde niedergelegt werden, in ein Körbchen sammelt. Sieger bleibt, wer zuerst fertig wird. Diese Sitte ist ohne Zweifel von einem sehr hohen Alter, da sie in Deutschland, in der Schweiz, in Frankreich und in Spanien vorkommt, also kein Werk des Zufalls sein kann.

68.

Am Ostermontag wurde sonst fast in jedem Dorfe ein „Eierlesen“ gehalten. Jetzt kommt es nur noch zerstreut vor, z.B. in der Nähe von Tübingen, in Betzingen, Hirschau, Wurmlingen, Entringen; ferner auf den Eßlinger Bergen und sonst. Es wird unter Begleitung von Musikanten eine Anzahl von wenigstens hundert Eiern aus dem ganzen Dorfe eingesammelt. Dann wetten ein Eierleser und ein Läufer, die ihre Rolle nach dem Loose übernehmen müßen, mit einander. Der Eine muß von einem bestimmten Platze, gewöhnlich aus dem nächsten Orte einen Säbel, einen Zweig, einen Wecken oder sonst etwas holen, oder seine Ankunft daselbst sich bescheinigen laßen, während der Andere die Eier aufliest. Diese werden in bestimmten Zwischenräumen, meist einen Schritt weit, in gerader Richtung auf die Erde hingelegt, und müßen in eine Wanne, die dem Leser in einer gewißen Entfernung nachgetragen wird, zusammengelesen werden. So ist er genöthigt, beständig ab- und zuzulaufen, indem er jedesmal so viele Eier nimmt, als er halten kann. In manchen Orten durfte er immer nur Eins nehmen. – Eine gewiße Anzahl Eier darf er auch zerbrechen; ist aber Eins darüber, oder kommt der Läufer zurück, eh er fertig ist, so hat er verloren. Gewöhnlich siegt der Läufer. – Nach dem Wettspiel verzehren beide mit ihren Genoßen die Eier im Wirthshause unter Musik.

In dem Ort Neckarelz erhalten sich beide noch bis auf diese Stunde, auch ist dort jährlich eine Volksbelustigung, nämlich

das Eierlesen.

Die jungen Bursche wählen jährlich zwei aus ihrer Mitte, welche sie als Eierleser bestimmen, und zwar jährlich auf den Ostermontag. Die beiden gewählten sind zum Laufe leicht angethan, ohne Brusttuch noch Wams, mit aufgeschürzten Hemdärmeln, weissen Unterkleidern, und um den Kopf und die Lenden tragen sie weisse Binden: jeder hat eine 10 Schuh lange Haselgerte in der Hand: so ziehen sie schon gegen 10 Uhr des Morgens im Dorfe auf und ab, und laden die Einwohner zum Eierlesen ein, welches gegen 2 Uhr anfängt. Jeder von allen ledigen Burschen bringt 3 bis 4 Eier mit auf die Wiesen am Rande des Neckars, alle tragen lange Haselgerten in den Händen, nun bilden sie zwei lange Reihen, in der Mitte derselben werden die Eier, jedes einen Schritt vom andern entfernt, hingelegt; das Loos weisst jedem der beiden Läufer sein Geschäft an, einer derselben muss alle diese Eier, eins nach dem andern, an einen bestimmten Ort zusammentragen, indess der andre nach Neckarzimmern laufen, und von dort einen Weck mitbringen muss. Welcher zuerst vollendet hat, der hat den Preis errungen, ihm gehören die Eier und die Geschenke, die die Zuschauer freiwillig geben. Beinah immer trift es sich, dass beide zugleich vollendet haben, und immer theilen sie Eier und Geschenke, fahren am Abend ihre Mädchen zum Tanze, und machen sich einen frohen Tag. Die bunte Menge der Zuschauer, die selbst aus benachbarten Orten herbeikommen, sucht ihre fernere Unterhaltung beim Tanze oder bei der Flasche. Dieser Tag wird dem Wirth und dem Bäcker oft einer der einträglichsten im Jahre, und hat für manchen Zuschauer den Reiz, den derlei alte Gewohnheiten, trotz ihrer Einförmigkeit, doch immer beibehalten; das oft Gesehene wird jedes Jahr aufs neue wieder angesehen, und diese einfache unschuldige Belustigung lässt nie, wie so manche andre, den Stachel der Reue zurück.