Benutzer:Zieglhar/Kapuzinerkloster Dornach
Zieglhar/Kapuzinerkloster Dornach | ||
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ehemaliges Kapuzinerkloster Dornach
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Orden | Kapuziner | |
Gründungsjahr | 1672 | |
Aufhebung/Jahr | 1990 | |
Lage | ||
Land | Schweiz | |
Region | Solothurn | |
Ort | Dornach | |
Geografische Lage | 47° 29′ N, 7° 37′ O | |
Lage in der Schweiz |
Das Kapuzinerkloster Dornach ist ein ehemaliges Kloster des Kapuzinerordens in Dornachbrugg, einem Ortsteil der Gemeinde Dornach, im Schweizer Kanton Solothurn. Das Kloster wurde 1672 gestiftet und 1990 von den letzten Mönchen verlassen. Heute beherbergt die Liegenschaft neben der Kirche ein Hotel mit Restaurant.
Die Klosteranlage ist als Kulturgut von regionaler Bedeutung eingestuft.[1]
Geschichte
Maria Magdalena von Roll (1604 – 1672) vermachte den Kapuzinern 6000 Gulden für die Gründung eines Klosters in Dornach. Am 24. Oktober 1673 wurde der Grundstein eingesegnet, die Bauarbeiten dauerten noch von 1674 bis 1676. Die sechs ersten Bewohner bezogen die Gebäude am 16. Juli 1673 nachdem sie am 14. November 1672 zunächst in der alten Landschreiberei einquartiert wurden.
Neben dem 1588 gegründeten Kapuzinerkloster Solothurn und jenem in Olten das 1648 gegründet wurde, war dies das dritte im Kanton Solothurn.
Während der Helvetik durfte das Kloster keine neuen Novizen aufnehmen. 1803 wurde das Verbot aufgehoben und die Kapuzinerklöster wurden dem besonderen Schutz des Staates unterstellt.
1990 wurde das Kloster wegen Nachwuchsmangel geschlossen und die verblieben Mönche auf diverse innerschweizerische Klöster verteilt.
Material
22. Juli = Magdalenentag Maria Magdalena#Verehrung = Jahrestag der Schlacht bei Dornach
Die Kapuziner sind ein Reformzweig des Franziskanerordens und sahen sich als kirchliche Erneuerer. Kapuzinermönche sind eigentumslos und leben von Spenden und Wohltaten.
Der Bau des Kapuzinerklosters wurde durch eine Erbschaft von Maria Magdalena von Roll (1604 – 1672) ermöglicht .Sie testamentierte 6000 Gulden für die Gründung eines Klosters in Dornach. Am 24.10.1673 war die Einsegnung des Grundsteines. Der Bau dauerte von 1674 bis 1676. Am 16.07.1676 zogen schliesslich 4 Patres und 2 Brüder aus verschiedenen Klöstern der Innerschweiz in das vollendete Gebäude ein.
Zu Ehren von Magdalena von Roll wurde am 22.07.1676 ein Fest veranstaltet, welches im übrigen noch heute gefeiert wird – am nächstliegenden Wochenende des 22.07.
Der Alltag der Kapuzinermönche bestand aus Gebet, seelsorgerischer Arbeit, Almosengängen, Predigten und Gottesdiensten, Aushilfen in umliegenden Pfarreien, Beichten, Unterhalt der Gebäude, Hausmissionen, Exerzitien und Erwachsenenbildung.
Im Jahre 1990 mussten die Mönche, mangels neuer Eintritte, das Kloster verlassen und verteilten sich auf andere Klöster in der Innerschweiz. Nachdem auch diese Gemeinschaft ausgezogen war, überschrieb der Kanton Solothurn das Nutzungsrecht an die neu gegründete „Stiftung Kloster Dornach“.
Anlässlich der 500-Jahr Gedenkfeier der Schlacht bei Dornach, übergab der Kanton Solothurn der Stiftung am 25.07.1999 die Schenkungsurkunde.
Freunde des Klosters
Der Verein „Freunde des Klosters Dornach“ bezweckt die Erhaltung der Gesamtanlage des ehemaligen Kapuzinerklosters Dornach und seiner beweglichen Kulturgüter. Er setzt sich ein für die Fortsetzung der Jahrhunderte alten kirchlichen und sozialen Tradition dieser Institution in ökumenischem Geist.
„Unser Kloster – einfach – der Mensch in der Mitte – offen“.
Das Kloster Dornach ist ein kirchlich-religiöses, soziales und kulturelles Zentrum, das allen Menschen der Region offen steht. Zur Realisierung des Projektes wurde am 21. Juni 1996 eine Stiftung gegründet. Aufgrund der positiven Volksabstimmung vom 13. Juni 1999 hat der Kanton Solothurn die Schenkung an die Stiftung vollzogen. Am 25. Juli 1999, anlässlich des 500. Jahrestages der Schlacht bei Dornach, wurde die Schenkungsurkunde vom solothurnischen Regierungsrat der Stiftung übergeben. Der Verein „Freunde des Klosters Dornach“ ist im Stiftungsrat vertreten und hilft mit, die Stiftung ideell und materiell zu unterstützen. (Statuten vom 21.06.1999)
In der Schenkungsurkunde heisst es unter anderem: „Mögen von diesem religiösen, sozialen und kulturellen Zentrum in der Nordwestschweiz vom Geist der Oekumene geprägte Impulse ausgehen, welche eine positive Wirkung auf das Zusammenleben der Menschen in der Gemeinde Dornach, im Schwarzbubenland, im übrigen Kanton Solothurn und in der gesamten Region am Oberrhein haben.“
[1] Die Klosterkirche in Dornachbrugg
Die Kapuziner, ein Reformzweig des Franziskanerordens, sahen sich als kirchliche Erneuerer nach dem Konzil von Trient. Sie gründeten zwischen 1581 und 1680 über 60 Klöster in der Eidgenossenschaft und in den angrenzenden Gebieten des Elsass und des Deutschen Reiches.
Dass aber in Dornach ein Kapuzinerkloster gebaut wurde, haben wir der Solothurnerin, Maria Magdalena von Roll zu verdanken. Sie spendete 6000 Gulden zugunsten des Klosters. Am 14. November 1672 kamen die ersten Kapuziner und mussten vorerst in der alten Landschreiberei ihr Domizil aufschlagen. Anfänglich wollte man die St. Magdalena-Kapelle als Klosterkirche benutzen, aber dann gab man einem Neubau den Vorzug. Die Bauleitung hatte Bruder Mattäus Feer aus Luzern. 1676 fand die Kirchweihe statt.
Der zentrale Raum eines Kloster war und ist die Kirche. Gott ist allgegenwärtig, man kann überall zu ihm beten, und er kann dem Menschen auch inmitten gewöhnlichster Dinge in einer mystischen Erfahrung begegnen. Dennoch gibt es dem Alltagsleben entzogene und geweihte Räume, die auf besondere Weise für den gemeinsamen Gottesdienst, aber auch für das private Gebet bestimmt sind. So war es und so ist es auch heute noch. Viele Menschen gehen in unsere Klosterkirche zu einem Gottesdienst, aber auch zu privatem Gebet, zünden eine Kerze an, tragen sich ins Fürbittebuch ein. Jeden Abend um 17.30 Uhr findet ein offenes, oekumenisch gestaltetes Abendlob statt.
Nach den Satzungen des Ordens ist die Kirche- wie die geamte Anlage- von grösster Einfachheit. Im Westen ist der Eingang zum schlichten Schiff mit flacher Decke.
Der Raum des Alteres ist hinter dem halbrunden Triumphbogen von einem hohen Kreuzgewölbe übersptannt. Im Schlussstein ist das Wappen der Stifterin erkennbar. Hinter dem Hochaltar ist ein Meditationsraum, früher Gebetsraum der Kapuziner.
Das Bild des Hochaltares stellt die Beweinung unter dem Kreuze dar und soll das Hauptwerk des jung verstorbenen Baslers Gregor Brandmüller sein. Der Tabernakel wurde 1773 hergestellt. Die Seitenaltäre sind im Stile der deutschen Renaissance. Auf der Südseite des Schiffes befindet sich die Kreuzigungsgruppe aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Die Klosterkirche ist von morgens bis abends geöffnet. Wieviele Menschen in diesem Gebäude Kraft und Ruhe gefunden haben, weiss Gott allein. Gegenüber dem Kloster liegt die Bank. Beide Gebäude sind nötig. „Der Mensch lebt nicht allein vom Brot“. „Wir sind nicht Besitzende, sondern wir sind beschenkte.“ „Alle guten Gaben, alles was wir haben kommt o Gott von Dir. Dank sei Dir dafür.“ Hinter dem Denkmal der Schlacht bei Dornach ist der kleine Friedhof der „Bettelmönche“ von Dornach. Auch über diese Symbolik kann man einmal in einer ruhigen Stunde in der Klosterkirche nachdenken. Wie rasch das Lebern vergeht? Franz Kuhn, Rektor der Klosterkirche Dornach.
[2] DE: Das Kapuzinerkloster in Dornach wurde von durch eine Erbschaft ermöglicht. Maria Magdalena von Roll (1604 – 1672) vermachte 6000 Gulden für die Gründung eines Klosters in Dornach. Der Bau dauerte von 1674 bis 1676.
Das Kloster war bis 1990 aktiv. Da es zuwenig neue Eintritte gab, verteilten sich die verbliebenen Mönche auf andere Klöster in der Innerschweiz und gaben das Kloster auf. Der Kanton Solothurn überschrieb das Nutzungsrecht an die "Stiftung Kloster Dornach" und übergab ihr 1999 anlässlich der 500-Jahr Gedenkfeier der Schlacht bei Dornach die Schenkungsurkunde.
Die Stiftung führt das Kloster als soziales, kulturelles und religiöses Zentrum. Die Anlage beinhaltet ein Hotel, ein Restaurant und Seminar- und Banketträume. Die ehemalige Klosterkirche wird von allen drei Landeskirchen für Gottesdienste genutzt und ist beliebt für Hochzeiten.
[3] 1803 fasste der Grosse Rat die immer noch rechtskräftigen Beschlüsse zur Gewährleistung des Fortbestands der Kapuzinerklöster und stellte sie unter den unmittelbaren Schutz der Regierung. Überdies ist schon im ersten Grundbuch von 1824 als Besitzerin die «Hohe Regierung des Kantons Solothurn» eingetragen. Das galt neben Solothurn auch für die Kapuzinerklöster von Olten (1648) und Dornach (1672). Das Kloster Dornach ging 1999 durch Volksbeschluss als Schenkung an eine Stiftung über. Für Solothurn weist das Grundbuch eine Fläche von fast 110 Aren aus. Bis Ende des 19. Jahrhunderts erfolgten der Unterhalt und die baulichen Veränderungen am und im Kloster grundsätzlich zulasten des Staates. Eine Ausnahme ist 1899 notiert, als sich das Kloster bei der Installation des elektrischen Lichts hälftig an den Kosten beteiligen musste.
Liste der Äbtissinnen
Gebäude
Stiftskirche
Konventgebäude
Weitere Gebäude
Stiftung Kloster Dornach
Die Stiftung Kloster Dornach[2] wurde am 21. Juni 1996 gegründet und am 26. Juli 1996 ins Handelsregister eingetragen. Zweck der Stiftung ist die „Erhaltung der Gesamtanlage des ehemaligen Kapuzinerklosters Dornach, seiner beweglichen Kulturgüter und die Fortsetzung der jahrhundertealten kirchlichen und sozialen Tradition in oekumenischem Geist.“
Nach einer Volksabstimmung am 13. Juni 1999 schenkte der Kanton Solothurn das Nutzungsrecht an der Klosterliegenschaft der Stiftung Kloster Dornach. Die Schenkungsurkunde wurde am 25. Juli 1999, anlässlich des 500. Jahrestages der Schlacht bei Dornach vom solothurnischen Regierungsrat der Stiftung übergeben.
Im Stiftungsrat ist auch der Verein „Freunde des Klosters Dornach“ vertreten.
Literatur
- Rainald Fischer: 300 Jahre Kapuzinerkloster Dornach. In: Jurablätter 1973
- Siegfried Wind: Geschichte des Kapuzinerklosters Dornach: ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Kapuzinerprovinz. Klosterverlag Dornach, 1996
Weblinks
- Commons: Kapuzinerkloster Dornach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Geschichte auf der Homepage der Stiftung Kloster Dornach; abgerufen am 16. September 2014
- Anna C. Fridrich: Dornach. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Anna C. Fridrich: Dornachbrugg. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Klosterkirch Dornach; abgerufen am 16. September 2014