Benutzer Diskussion:W./Die Reise nach Metropolis

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Die Reise nach Metropolis ist eine Filmdokumentation der Entstehung von Fritz Langs Film Metropolis und der Wiederherstellungsversuche ab 1961 bis zur fast wieder kompletten Version, die anlässlich der Berlinale am 12. Februar 2010 erstmals vorgestellt wurde. (→ Details)

Nachstehend wird versucht, den Film für etwaige spätere Referenzierung zu protokollieren

  • Einleitende Zeitangaben beziehen sich auf einen privaten Mitschnitt der Sendung vom 2010-02-12 (arte) und sind auf etwa 5-10 Sekunden genau; andere Aufzeichnungen könnten um etliche Sekunden abweichen.
  • Einzelne in der Dokumentation aufgestellte Behauptungen werden relativiert anhand des online getellten Artikels von Hans Schmid.

Inhalt

00:15 - Die Dokumentation nennt 36.000 Komparsen, 1.100 Kahlköpfe, 200.000 Kostüme, 500–600 Wolkenkratzer [Anm: ~modelle] mit bis zu 70 Etagen.

00:30 - 5 Millionen RM Produktionskosten, von denen der Film bloß 75.000 einspielte.[1]

00:55 - Titel

01:35 - Zwischenschnitt Blade Runner, mit Verweis auf die Architektur in Langs Film als Vorbild.

02:05 - Der neue Turm Babel; Stadt der Söhne (Klub der Söhne?).

02:50 - Muséo del Cine (Buenos Aires, Argentinien), ist in den Jahren 2009-2010 eher ein Filmarchiv für Insider als ein "Museum".

03:30 - Paula Félix-Didier, Direktorin des Muséo del Cine, weist darauf hin dass im Mai 2008 die 16-mm-Kopie der Originalfassung wiederentdeckt wurde, wobei Fernando Peña deren Existenz bereits um 1990 vermutet habe.

04:00 - Fernando Peña, Filmhistoriker. Er erwähnt, 1986 an der Filmhochschule die Bekanntschaft Salvador Samaritanos gemacht zu haben, der ihm im Plauderton erzählt habe, er habe bei einer Vorführung des Films 1959 wegen eines technischen Gebrechens irgendeine Klappe zweieinhalb Stunden lang händisch festhalten müssen, um den Film zeigen zu können. Dadurch wurde Peña, der vorher bloß Giorgio Moroders 90-min-Version von gekannt hatte, auf die mögliche Existenz einer Originalversion aufmerksam.

04:50 - Oktober 1924: Erich Mendelsohn, Fritz Lang, Erich Pommer und dessen Frau Gertrud fahren anlässlich der US-Premiere der Nibelungen gemeinsam nach NY (Foto- und Filmdokumente). Mendelsohn nennt dies eine "Erkundungsfahrt für Optik und Gehirn".

06:10 - Aus dem Amerkia-Aufenthalt ergibt sich beispielsweisev Mendelsohns "Amerika. Bilderbuch eines Architekten". Berlin, 1926.

06:50 - Lang seinerseits verbreitete später die Legende, diese Reise habe ihn zu Metropolis "inspiriert", doch war das Drehbuch, samt präzisen Anweisungen für die Bauten, bereits Monate vor der Amerikareise, nämlich im Juni 1924, fertiggestellt worden (07:25). Auf ein zu diesem Zeitpunkt Pommer zugeeignetes Exemplar [Bild] verweist der Filmarchitekt Erich Kettelhut (08:20).

06:55 - Zwischenschnitt, Mendelsohns Einsteinturm, heute noch futuristisch anmutendes Architekturobjekt, "während des ersten Weltkriegs im Schützengraben entworfen".

08:35 - Kitsch und Triviales in Langs Filmen wurde meist Thea von Harbou angelastet – so auch das Motto des Films Metropolis, "Mittler zwischen Hirn und Händen ist das Herz." Lang konterkarriert dies jedoch im Interview, 1971.

08:50 - Le Corbusier: Plan Voisin, Vision für Paris, 1925: 18 Wolkenkratzer mit kreuzförmigem Grundriss, aus Stahl+Glas, für je 50.000 Bewohner. Kommentar dazu in C's Buch "Städtebau":

„Mein Vorschlag ist brutal, weil der Städtebau brutal ist, wie das Leben brutal ist.“

08:44 - Die Hauptverkehrsstraße von Metropolis: Für die Bild-für-Bild gefilmte 10-Sekunden-Szene wurden unter anderem rund 300 Modellautos jeweils millimeterweise bewegt: Die Aufnahmen dauerten 8 Tage (lt. Langs Kameramann Günther Rittau).

10:20 - Hugo Häring, Entwurf eines Hochhauses, 1922 (für den Architektenwettbewerb "Hochhaus am Bahnhof Friedrichstraße, Berlin"). Ein anderer Wettbewerbsteilnehmer war Hans Poelzig. Beide Konzepte fanden Eingang in die Architekturzeichnungen und Modelle, die Erich Kettelhut als zum Film beitrug.

--- - Zu den zeitgenössischen Einflüssen gehörte auch der Umbau des Verlagshauses Rudolf Mosse, Berlin, durch Erich Mendelsohn im Jahr 1923. Für Langs Film relevant war die neue Fassade mit "fließend" gerundeter Ecke.

11:30 - Als mögliche Vorbilder für die von Walter Schulze-Mittendorf entworfene "Menschmaschine" werden zeitgenössische Plastiken zitiert:

12:30 - Sprecher: "Der Film [...] versammelt und verdichtet die Impulse seiner Zeit und wirkt selbst wieder prägend auf die Kunst und Architektur."

12:50 - Fritz Lang im Interview, Berlin 1969. Spricht darüber, dass Film "Probleme der heutigen Zeit zu behandeln habe", was nahezu zwingend dazu führe, dass Filmer "für ihre Ideen zu kämpfen hätten."

13:20 - Die Dreharbeiten dauerten von Mai 1925 bis August 1926.[2]

13:30 - "Gemäß neuerer Erkenntnisse" beliefen sich die Kosten auf 3,5 Millionen RM.

13:40 - Die Presseabteilung der Ufa gab bekannt, für den Film seien 620.000 m Negativmaterial und 1300.000 m Positivmaterial aufgewendet worden.

14:00 - Martin Koerber erwähnt, für den Film habe Lang "häufig mehrere Negative übereinander montiert; es wurden aber ohnedies jeweils mindestens drei "gültige" Aufnahmen der selben Szene hergestellt, sei es durch gleichzeitig laufende Kameras oder durch neue Klappen der selben Szene.

14:20 - Koerber: Als einzig noch erhaltenes Kamera-Negativ scheint das der Paramount zu existieren, und auch eine dieser 8 Filmrollen war eine Kopie aus der Zeit um 1960. Es war noch im Dezember 1926 Channing Pollock zur Bearbeitung übergeben worden. Dieser kürzte den Film um etwa ein Viertel und scheint das herausgeschnittene Material entsorgt zu haben.[3] Gemäß damaligem Usus wurden insgesamt drei Montagen aus originalen Kamera-Negativen erstellt, nämlich:
1. für den deutschen Markt,
2. für den amerikanischen Markt, und
3. für die Exportabteilung der UFA.
Von letzerem existieren Kopien in London, Sidney und Neuseeland, weiters ging ein Exemplar nach Argentinien.

15:50 - G. Fröhlich, der Darsteller des Freder, berichtet über Langs "unerschöpfliche" Beharrlichkeit beim Arbeiten; er habe jeden seiner Mitarbeiter bis zum Äußersten seiner Möglichkeiten gedrängt. Fröhlich spricht sogar von "wenn nötig: Vergewaltigungsenergie." [4]

--- - Zwischenschnitt: Molochmaschine

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16:35 - Am 19. Dezember 1925 wurde der Parufamet-Vertrag unterzeichnet.[5] Für einen durch die beiden US-Konzerne Paramount und Metro-Goldwyn-Mayer vergebenen Kredit in der Höhe von USD 4_Mio erklärt sich die UFA bereit, den Giganten 75% der Spielzeit in ihren Kinos abzutreten. Im Gegenzug sollte jede der beiden amerikanischen Verleihfirmen pro Saison 10 UFA-Spielfilme in seine Kinos übernehmen, "sofern diese dem Publikumsgeschmack entsprächen". Es gab also keinerlei Garantie seitens der Amerikaner, während die Ufa genötigt war ein gewisses Maß an Produktionen .

Noch vor der Deutschland-Premiere von Metropolis (Januar 1927) ging ein Negativ an die Paramount. Es wurde von en:Channing Pollock (writer) in deren Auftrag rigoros gekürzt. In Anlehnung an die US-Version wurde im Sommer 1927 auch die deutsche Fassung um ~30_min gekürzt. Der Rest des Negativmaterials scheint vernichtet worden zu sein.

13:20 - Das Bundesarchiv Berlin Hoppegarten verfügt heute über ein seinerzeit der Paramount überstelltes Kamera-Negativ, bestehend aus 8 Rollen.

--- - 2001 schuf die F.W. Murnau-Stiftung eine rekonstruierte Fassung. Problematisch dabei war, dass Pollock seine häufig brutalsten Kürzungen durch Abblendungen beendete, die er durch chemische Behandlung des Negativmaterials erzielte. Die betroffenen Teile waren demgemäß nicht mehr für die Rekonstruktion nutzbar.

19:20 - Stadionsequenz: Diese fiel bereits 1927 dem Schnitt zum Opfer. Kettelhut vermerkt, dass die rund 20 cm hohen Statuen Mauering [?]s lt. Skript Figuren von 14_m Höhe, auf 8_m hohen Sockeln, darstellen sollten.

19:35 - Sie wurden mittels Schüfftan-Verfahren über eine 3_m hohe Mauer gespiegelt.

19:45 - Langs originales Regie-Drehbuch scheint verloren, doch wurde ein Faksimile von "Bild_13" in der Sondernummer "Metropolis" des UFA-Magazins abgebildet.

--- - Eine Vielzahl von Reportern und Filmern besuchte die Dreharbeiten. Dokumentiert ist die Anwesenheit von Sergej Eisenstein, dessen "Panzerkreuzer Potemkin" Lang damals noch nicht kannte. Auch A. Hitchcock soll die Dreharbeiten besucht haben.

20:50 - Wladimir Dmitriew (Gosfilmofond, Moskau) - Interview. ~ ... das Material kam bereits früh zu uns, doch erst 1929 wurde versucht, den ideologisch nicht akzeptablen Film nach entsprechendem Schnitt in Russland öffentlich zu zeigen. Per Beischeid vom 16. April 1929 wurde dies von der Zensur unter dem Vorsitz von :en:Fedor Raskolnikov definitiv untersagt.

22:10 - Versuchssiedlung Schorlemerallee, Berlin-Dahlem, ~1925-1930. http://juedische-architekten.de/architek/anker1d.htm

Erstes deutsches Stahlskelett-Wohnbauprojekt, entworfen von den Brüdern Hans und Wassili Luckhardt sowie Alfons Anker. Fritz Lang war ab 1929 bis zu seinem Exil 1933 einer der Bewohner des Objekts.

24:15 - Bunkeranlage Babelsberg des Reichsfilmarchivs. Sie wurde nach Kriegsende von der Roten Armee ausgebeutet.

In den 1980ern trat Enno Patalas, Leiter des Münchener Filmmuseums, in Kontakt zum Gosfilmofond und erreichte auf dem Tauschweg die Rückgabe etlichen seinerzeit abtransportierten Materials, darunter auch von Teilen des Films Metropolis. Patalas erwähnt im Interview "etwa zwölf Filme, ohne dass Metropolis sonderliche Priorität gehabt habe". Weiters erzählt er, gelegentlich "Neu-gegen-Alt" getauscht zu haben, also etwa Fassbinder-Material gg. Antiquitäten, und spricht auch über einen intern gelegentlich üblichen "Wechselkurs" von "~1m Farbe gg. ~3m SW".

Rekonstruktionen der Originalfassung '1927-01-10'

27:10 - Bereits um 1961 wurden in der UdSSR erste Rekonstruktionsversuche unternommen [einfach, weil wir den Film endlich einmal sehen wollten" -- Vladimir Dmitriev im Interview]: Die verfügbaren fünf Filmdosen (mit englischen Untertiteln!) hatten sich als Fragmente entpuppt, doch konnten sie durch Material aus dem tschechoslowakischen Filmarchiv, Prag, ergänzt werden, und ergaben damit eine gegenüber der US-Fasssung bereits verbesserte Version. Diese wurde 1971 dem staatlichen Filmarchiv der DDR übereignet, das sich an eine weitere Ergänzung wagte. Belegt ist der Schriftverkehr zwischen dem Filmhistoriker Wolfgang Klaue (damals Direktor des Staatlichen Filmarchivs der DDR) und Fritz Lang, betr. etwaiger Korrekturen der Schnittfolge durch den Regisseur.

28:50 - Klaue nennt seinen jungen Mitarbeiter Ekkehard Jahnke als Entdecker unterschiedlichen, jedoch in verschiedenen veröffentlichten Versionen genutzten Negativmaterials. Das Material kam teilweise durch den Einsatz mehrerer Kameras zustande gekommen, teilweise, indem man für verschiedene Vertriebswege unterschiedliche takes (Klappen) der gleichen Szene genutzt hatte. Solche stellt die arte-Dokumentation anhand der Deutschland-vs.-US-Versionen von Josaphats Entlassung beispielhaft und anschaulich gegenüber.

31:30 - Auf dem internationalen Kongress der Filmarchive, Bukarest 1972, wurde die Neufassung vorgestellt, jedoch zur Betrübnis der am Projekt beteiligten Wissenschaftler ohne merkliche Begeisterung aufgenommen. "... wir waren zu früh". http://www.neues-deutschland.de/artikel/164923.wir-waren-zu-frueh.html

34:00 - Klaue war aber bezüglich dieses Films später eine besondere Entdeckung gegönnt: Ein eher beiläufiger Besuch am schwedischen Filminstitut in Stockholm führte ihn auch in dessen Dokumentationsabteilung, wo er in einem Kasten mit unsortierten Zensurkarten stöbern durfte.

34:35 - Er fand das bislang einzige bekannte Exemplar der Zensurkarte der Premierenfassung, ausgestellt am 13. November 1926 von der Film-Prüfstelle Berlin [mit Prägestempel]. Diese Zensurkarte enthält den vollständigen Originaltext der deutschen Zwischentitel (den man bis 1980 aus der US-Fassung rückübersetzen musste!).

Damit konnte zuletzt Enno Patalas die Originalversion weitestgehend wieder darstellen, und zwar unter Nutzung von vier Kopien, nämlich:

  1. Eine nach US-Vorbild gekürzte deutschlandfassung, welche die UFA 1936 an das Museum of Modern Art, NY, übermittelt hatte.
  2. Die in Moskau vorhandene Kriegsbeutefassung aus dem Reichsfilmarchiv (mit englischen Zwischentiteln)
  3. Die Londoner Fassung
  4. Die Melbourne Fassung.

Diese Rekonstruktion konnte im Herbst 1987 in Moskau erstmals vorgeführt werden.

36:20 - Die Cinémathèque Française, Paris, besitzt 831 Stand- und Werkfotos aus dem Bestand von Fritz Lang, die vom Bruder der Drehbuchautorin, Horst von Harbou, aufgenommen worden waren. Diese waren vergessen worden und tauchten erst 1983 wieder auf. Das Material war geeignet, bisherige Lücken zur Komplettfassung zu überbrücken. Beispielsweise war "Der Schmale", der von Joh Fredrickson beauftragte Bewacher seines Sohnes, aus den gekürzten Fassungen weitgehend herausgeschnitten worden. Auch "die Hel", Freders Mutter, betreffende Szenen hatte man bis zur Unverständlichkeit gekürzt, angeblich weil die Allusion des Namens HEL ~ engl "hell" das englischsprachige Publikum unnötigerweise verwirrt hätte.

1984 brachte Giorgio Moroder seine eigene (umstrittene) Neufassung von Metropolis heraus. In Anlehnung an die UK-Fassung war das Material eingefärbt, am Soundtrack hatten insbesondere Freddy Mercury, Bonnie Tyler, Adam Ant und Pat Benatar mitgewirkt. Insbesondere in den USA wurde diese Version zum Kultfilm.

39:35 - Interview Fritz Lang, Berlin 1971: "Als ich M. fertig hatte, mochte ich M. garnicht." [sinngemäß: Die Problematik "Kapital vs. Arbeit" konnte seiner Meinung nach nicht in dieser Form vermittelt werden. Lang äußert sich dann über seibn Verhältnis zur amerikanischen Jugend der 1970er, der "das Herz" in der aktuellen Gesellschaft am meisten mangle.] "... und und da wundere ich mich also: Vielleicht hat die Harbou zum Schluss doch 100% Recht gehabt."

42:00 - Die Fortsetzung der Rekonstruktion erfolgt erst 2008: Koerber erfährt über eine Redakteurin der ZEIT, es gebe in Buenos Aires eine 16-mm-Kopie des Films, und gibt sich zunächst nach eigener Aussage "hochnäsig" -- 16_mm sind weit unterhalb des Niveaus bereits vorhandenen Materials. Es stellt sich jedoch heraus, dass dieses Material von einem 35-mm-Positivfilm gezogen ist, der 1927 kurz nach der Berliner Uraufführung erworben worden war: Eine Kopie des unbeschnittenen Originals! Sie war um 1973-1974 gezogen worden, angeblich, um das Risiko des Archivierens von Nitro-Film auszuschalten, und aus Kostengründen auf dem bescheidenen Format. ______ nennt es das schlechteste ihm je untergekommene Filmmaterial. Es enthielt jedoch die bisher fehlenden rund 25% der Ursprungsversion, und die Murnau-Stiftung erwarb eine Kopie dieser 16mm-Kopie. Das bedeutet, dass übliche Verfahren der Filmkonservierung (Reinigen; Nasskopieren, um bestehende Kratzer zu mindern) nicht angewendet werden konnten. Zwar konnten digitale Korrekturmethoden in gewissem Maß angewendet werden, aber oft nicht mit befriedigendem Ergebnis. Man entschied sich zuletzt, manche sequenzen annähernd im Originalzustand zu belassen.

Die Musik war glücklicherweise im Original vorhanden, und samt allen Synchronpunkten der Partitur.

46:45 - Der Dirigent Frank Strobel verweist darauf, dass die Filmmusik bei genauerer Betrachtung weit über die zeitgenössisch übliche Illustrationsmusik zu Stummfilmen hinausweist und in ihrem "dramaturgischen Verständnis" als zukunftsweisend anzusehen ist.

49:00 - Heraus.....

NOK???

51:10 - Fotos von Alex Stöcker, Berlin, UFA-Pavillion z.Z. der Premiere.

Logo von Wilson y Cia, Bs Aires.

Nachspann

(ab 51:42)

Buch und Regie: Artem Demenok

Kameras: Michael Boomers, Oleg Stinski

Schnitt: Michael Auer

Ton: Jürgen Kornatz, Andreas Köppen, Dmitri Konuschenko

Tonmischung: Gerhard Jensen-Nelson

Sprecher: Hanns Zischler

Produktionsleitung: Susanne Schumann, Loy A. Arnold

Produzent: Loy A. Arnold

Redaktion: Kurt Schneider

Produktion: Transit Film GmbH

Koproduktion: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Im Auftrag des SWR; in Zusammenarbeit mit arte.

Anmerkungen

  1. → 13:30 - "gemäß neuerer Erkenntnisse 3,5 Mio RM".
    Schmid:

    „Die Ufa startete eine begleitende Werbekampagne, die fast wöchentlich mit neuen Superlativen aufwartete [...].“

    und, vor allem:

    „Als gesichert darf gelten, dass ein Budget von eineinhalb Millionen Reichsmark eingeplant war (etwa das Dreifache einer durchschnittlichen Produktion), das bald aufgestockt werden musste und dann weiter anstieg. Offenbar gab es keine wirkliche Finanzkontrolle, weshalb auch schwer zu sagen ist, was der Film tatsächlich gekostet hat. Metropolis und Murnaus Faust (1925/26), zwei von Pommer verantwortete Großproduktionen, sollen zusammen 10 Millionen Reichsmark verschlungen haben. Es kann aber gut sein, dass bei dieser Summe auch Kostenüberschreitungen bei ganz anderen Ufa-Projekten mit eingerechnet wurden. Angesichts eines nicht immer mit feinen Mitteln geführten Machtkampfes ist das sogar sehr wahrscheinlich.“

    Anm.: Pommer war ein Gegner des im Dezember 1925 abgeschlossenen Parufamet-Vertrages. Bereits im Januar 1926 wurde kolportiert, dass Pommer seine Führungsposition in der Ufa aufzugeben gedenke.

  2. Schmid: Sie begannen am 26. Mai 1925, ein Jahr nach der ersten Ankündigung des Projekts, und endeten am 30. Oktober 1926.
  3. Schmid:

    „Falls sich Pollock in seinem 1943 erschienenen Buch Harvest of My Days richtig erinnert, verstand er nicht, worum es in Metropolis ging. […] Im Zentrum von Langs und von Harbous Original steht Hel, die tote Mutter des Helden. Der Erfinder Rotwang hat Hel geliebt und an Joh Fredersen verloren […]. Als Ersatz für die tote Geliebte hat Rotwang einen Maschinenmenschen geschaffen. Pollock […] entfernte Hel […]. Damit schnitt er das emotionale Zentrum aus dem Film heraus.“

    [Anm.: Der Titel lautet korrekt "Harvest of my Years"]

    „Pollock entfernte [auch] Elemente, die er für kommunistisch hielt. Szenen mit Nebenfiguren wie dem Arbeiter Nr. 11811 und dem Schmalen, einem Geheimagenten Fredersens, wurden auf ein Minimum reduziert. Der Mönch Desertus und die Gotiker, eine apokalyptische Sekte, fielen ganz weg. Pollock stellte auch Szenen um, straffte die Handlung und entfernte Parallelmontagen, die er dem amerikanischen Publikum wohl nicht zumuten wollte.“

  4. Dies ist zwar bekannt, aber zu relativieren: Auch Fröhlich bestätigt, dass Lang niemals am Set brüllte, sondern seine Vorstellungen mit unbeugsamer Beharrlichkeit durchzusetzen verstand. Wie Erich Kettelhut in seinen Memoiren berichtet, hatte der Regisseur Bauten, Beleuchtung und Szenen stets in langwierigen Vorbesprechungen und Diskussionen mit dem gesamten Stab festgelegt, bevor sie in Auftrag gegeben oder realisiert wurden. (zitiert bei Schmid)
  5. Schmid: 31. Dezember

Weblinks

  • Heise.de/Telepolis Artikel von Hans Schmid anlässlich der Premiere der Neufassung (12. 2. 2010).