Bergbau Fohnsdorf

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Der Bergbau Fohnsdorf ist ein ehemaliger Braunkohlebergbau in der steirischen Gemeinde Fohnsdorf, dessen Wodzicki-Schacht mit Stollen bis zu einer Tiefe von knapp 1200 Meter der tiefste Braunkohlebergbau der Welt war.[1] Der Abbau fand von 1670 bis zur Schließung des Bergbaus 1978 statt.

Geschichte

Beginn

1670 wurde Braunkohle westlich von Dietersdorf gefunden und fünf Jahre später unter Johann Adolf I. Fürst Schwarzenberg ein Tagebau bei Dietersdorf in Betrieb genommen. Dieser Beginn der Kohlegewinnung in Fohnsdorf brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich.[2] Die Lagerstätte lag in seinem von Murau aus verwalteten Grundbesitz. Seine Versuche der Kohleverwendung in eigenen Hammerwerken scheiterten, der Abbau selbst war erst nach fünf Jahren Auseinandersetzung mit den Vordernberger Behörden bewilligt worden.

Bis 1760/90 dominierte die Holzkohle in Österreich, ehe Maria Theresia und Joseph II. versuchten, Steinkohle umfangreich nützlich anzuwenden. Von 1760 bis 1790 wurden die meisten der bis heute bekannten Kohlebergwerke Österreichs gegründet, der Aufschwung setzte jedoch erst 50 Jahre später ein.

19. Jahrhundert

Nach dem Ende des 18. Jahrhunderts (1800) wurde mit dem Stollenbau begonnen.[2]

Bis 1840 wurde die Kohle in erster Linie zur Alaunherstellung verwendet (Sudhütte). Kohle wurde abgebrannt und aus der Asche das Alaunsalz ausgelaugt, das weltweiten Absatz fand.[3]

Ab den 1840er-Jahren war ein Viertel der Bevölkerung Fohnsdorfs im Kohlebergwerk beschäftigt. Diskussionen um die Umweltverträglichkeit begannen – so klagte 1899 die Stadt Judenburg gegen den „belästigten“ Haldengeruch – die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft trug die Prozesskosten und damit kam es zu beidseitigem Einvernehmen.[4]

1840 übernahm der Bergbau den gesamten Grubenbesitz der letzten Alaunwerke von Anton Maria Wickerhauser. Die Inbetriebnahme der Stahl- und Walzwerke in Judenburg und Zeltweg führte zu einer gewinnbringenden Steigerung des Kohleabbaues – so waren Eisenbahnschienen aus Zeltweg im gesamten Kaisertum Österreich gefragt.[5]

1840 wurden im Kohlebergwerk Fohnsdorf von 18 Beschäftigten 1500 Tonnen Kohle gefördert, bis 1845 stieg die Förderungsmenge auf 3260 Tonnen jährlich bei 36 Beschäftigten. Absatzschwierigkeiten, schwierige technische Verhältnisse, Grubenbrände und Arbeitskräftemangel sorgten in den 1840er-Jahren für Schwierigkeiten. Der Arbeitskräftemangel wurde durch ortsfremde Arbeitskräfte ausgeglichen.[6]

1850 waren in allen drei Schächten nicht mehr als 100 Personen beschäftigt, 1857 waren es ungefähr acht Beamte, 52 dauerhaft Beschäftigte und 328 periodische Arbeiter.[7]

Karl Mayr und Hugo Henckel von Donnersmarck erwarben 1850 und 1855 Kohlenfelder in Sillweg (östlich von Fohnsdorf; Karl-Schacht und Eduard-Stollen), um den Kohlebedarf teilweise unabhängig vom Ärar decken zu können. Die geologischen Vorteile des Besitzes des Montanärars konnten durch die beiden Gewerke nicht wettgemacht werden. Sie erreichten mit ungefähr 5.000 bis 20.000 Tonnen jährlicher Fördermenge etwa 5 bis 30 Prozent der Förderleistung des Montanärars. Um 1850 setzte ein Wettlauf der Privatgewerke Hugo Henckel von Donnersmarck, Karl Mayr und Johann Adolf II. zu Schwarzenberg ein. Es wurden kleine, zum Teil abbauunwürdige Kohlenlagerstätten in Authal, Holzbrücken (bei Knittelfeld), Kobenz, Maria Buch, Obdach, Sankt Oswald (bei Möderbrugg) und Weißkirchen (wo zu Schwarzenberg seit 1870 schürfte) abgebaut. Über längere Zeit erlangte das 1821 entdeckte Vorkommen im Feeberggraben größere Bedeutung. Dort schürfte zu Schwarzenberg mit den beiden Schachtanlagen Johann Adolf und Josephie (1872/73 und 1884 erbaut) von 1834 bis 1896 315.000 Tonnen Kohle.[8]

Die jährliche Steigerungsrate im Kohlebergbau betrug in der Steiermark 20 Prozent und in Fohnsdorf 36 Prozent. Dadurch entschied sich das Ärar, die ersten beiden seit 1853 geplanten Schachtanlagen abzuteufen. Einige Jahre zuvor war der Tiefbau im Ruhrgebiet eingeführt worden. 1857/58 wurden die Schächte Josefi und Lorenzi mit dampfbetriebenen Seiltrommeln, hölzernen Fördergerüsten, Gestellförderung und unterirdischen Wasserhaltungsmaschinen in Betrieb genommen. Nach der internationalen Wirtschaftskrise von 1857/59 wurden sie erst nach der Überwindung der folgenden Depression wirksam. Bei einer jährlichen Steigerungsrate von 31 Prozent wurde 1875 die vorläufige Höchstfördermenge von 263.000 Tonnen erreicht.[9]

1854 wurden mit dem Allgemeinen Österreichischen Berggesetz erstmals gesetzliche Regelungen zum Abbau (Bergbau) getroffen. Dienstordnung, Beendigung des Arbeitsverhältnisses, Arbeitsentgeltauszahlung, Ausstellung von Entlassscheinen und die Führung eines Mannschaftsbuchs wurden geregelt.[10]

1868 wurde die Rudolfsbahn eröffnet, 1870 mit der Fohnsdorfer Bahn eine Stichstrecke nach Zeltweg eröffnet und Fohnsdorf damit an das Schienennetz angeschlossen. Dadurch wurden der Antonischacht (Dietersdorf), der Josefischacht (im Westen des Ortskerns) und der Lorenzischacht (im Osten des Ortskerns) bis 1900 mit Gleisanschlüssen versehen.[11]

Nach dem Verlust des Deutschen Kriegs gegen das Königreich Preußen 1866 war das Kaisertum Österreich zu weitreichenden Veränderungen gezwungen, dadurch war das Montanärar gezwungen, den Bergbau zu verkaufen. Hugo Henckel von Donnersmarck, zuvor mit ungefähr 45 Prozent Hauptabnehmer der Kohle, nützte diese Lage geschickt aus, erwarb das Kohlebergwerk 1869 zu günstigen Konditionen und konnte es eine Woche später zusammen mit seinem Werk in Zeltweg mit großem Gewinn an die neu gegründete Steirische Eisenindustrie-Gesellschaft verkaufen. Während der Gründerzeit begann die Steirische Eisenindustrie-Gesellschaft 1870 mit dem Abteufen eines dritten Tiefbaus östlich von Kumpitz, des Antoni-Schachts. 1870/74 wurden in Zeltweg ein Bessemerstahlwerk und eine Hochofenanlage errichtet, von verschiedenen Aktiengesellschaften – meist von anonymen Generaldirektionen in Wien – finanziert.[12]

Es wurden Hoffnungen auf die Braun- und Glanzkohleverarbeitung gesetzt, es konnten jedoch nur 20 Prozent Fohnsdorfer Kohle zusätzlich zum Koks verarbeitet werden. Nach diesem enttäuschenden Resultat und dem verlustreichen Ankauf eines vermeintlichen Erzreviers am Tulleck bei Eisenerz erlitt die Steirische Eisenindustrie-Gesellschaft nach 1873 einen jährlichen Verlust von 200.000 Österreichischen Gulden (umgerechnet je 1,94 Euro). Nachdem 1869 die Investitionen und eine Hypothek das Aktienkapital schnell aufgezehrt hatten, war nach 1873 durch den Gründerkrach kein ertragreiches Wirtschaften möglich.[13]

Da die Fördermengen bis 1875 auf 263.000 Tonnen Kohle stiegen, wurden erstmals Arbeitspferde eingesetzt.[2]

1878 waren im Kohlebergwerk Fohnsdorf 1044 Arbeiter beschäftigt, davon wohnten 224 verheiratete in Werkswohnungen und 650 ledige in den beiden Ledigenheimen.[14]

Gemäß einer 1873 vom Arzt Johann Hammerschmied veröffentlichten Statistik lag der Kohlebergbau Fohnsdorf mit 175,5 Erkrankungen pro 100 Beschäftigten im Spitzenfeld, bei der Mortalität lag Fohnsdorf mit 3,06 Prozent von 100 Arbeitern hinter dem Eisensteinbergbau in Reichenau an der Rax (3,63 Prozent) an zweiter Stelle.[15]

Am 19. Juli 1881 wurde die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft gegründet, um durch wirtschaftliche Integration die Bereiche Rohstoff, Versorgung, Güterproduktion und Handel zu verbinden und die Wirtschaftskrise zu überwinden. Das Unternehmen entstand aus der Verbindung der Neuberg-Mariazeller Gewerkschaft, der Steirischen Eisenindustrie-Gesellschaft, der Vordernberg-Köflacher Montangesellschaft, der St. Egydy-Kindberger Eisen- und Stahlindustrie-Gesellschaft und der Hüttenberger Eisenwerks-Gesellschaft. Der französische Bankier Eugéne Bontoux war Finanzier. Er wurde im darauffolgenden Jahr in Paris aufgrund des Zusammenbruchs seiner Hausbank Societé de l’Union Génerale verhaftet. Daraufhin konnte die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft mithilfe der Länderbank sowie durch Rationalisierung und Zentralisierung den Gewinn bis 1914 von zwei Millionen Gulden (umgerechnet 19,38 Euro) auf elf Millionen Gulden (umgerechnet 106,59 Euro) erhöhen.

„Seit 1881 war die Alpine unangefochten der größte Kohlenbergbauunternehmer der österreichischen Alpenländer und Fohnsdorf, vor Seegraben und Voitsberg-Köflach, der bedeutendste Kohlenbergbau innerhalb der Alpine.“

Helmut Lackner, Karl Stocker: Fohnsdorf – Aufstieg und Krise einer österreichischen Kohlenbergwerksgemeinde in der Region Aichfeld-Murboden; Interdisziplinäre Studien der Projektgruppe Fohnsdorf Aichfeld-Murboden[16]

Bereits 1881 war eine Doppelschachtanlage geplant worden. Der Wodzicki-Schacht wurde nach dem ersten Präsidenten Ludwig Graf Wodzicki (1881–1892) und der Karl August-Schacht nach dem ersten Generaldirektor Karl August von Frey (1881–1893) benannt. Die Planung und Ausführung, auf acht Jahre und eine Million Gulden (ein Gulden entsprach 9,69 Euro) veranschlagt, wurde dem neuen Direktor Ludwig Heß von Hessenthal übertragen. Die Finanzierung wurde durch den Verkauf von 126.000 Hektar Wald – durch die Stilllegung der meisten Holzkohlehochöfen überflüssig geworden – möglich. Die Arbeiten begannen beim Karl-August-Schacht in Wasendorf 1882 und beim Wodzicki-Schacht 1884. Die beiden Schächte – ungefähr zwei Kilometer voneinander entfernt – waren ober- und untertags miteinander sowie mit den bestehenden Antoni-Schacht und Lorenzi-Schacht verbunden. Antoni- und Lorenzi-Schacht wurden vorerst als Wetterschächte verwendet. Beide Schächte waren mit 450 PS starken Zwillingsdampffördermaschinen der Andritzer Maschinenfabrik ausgestattet. Über Kurbelwellen wurden zwei ein Meter breite Seiltrommeln angetrieben, auf denen sich das Förderseil nebeneinander auf- und abwickelte und über die Seilscheiben am Fördergerüst den vieretagigen Förderkorb bewegte. Je eine Haupt- und Reservefördermaschine mit 350 PS mit Bobinenförderung ermöglichte den Einsatz von vier Förderkörben. Bei der Fördertechnik wurde auf die seit 1877 patentierte Treibscheibenförderung verzichtet, dennoch wurde bei den Fördergerüsten die letzte technische Entwicklung berücksichtigt. Vorbild war die Zeche Hugo, konstruiert von Johann Carl Otto Hugo Baron von Promnitz und Promnitzau – beim Bergbau Fohnsdorf dürfte es sich um die erste Verwendung eines Doppelstrebengerüsts gehandelt haben (im Ruhrgebiet wurde es 1895 erstmals bei der Zeche Zollverein VI verwendet).[17][18]

Die Aufbereitungsanlage wurde vom Fohnsdorfer Ingenieur Anton Oberegger konstruiert und weitgehend automatisiert. Dadurch sank der Anteil an weiblichen Arbeitskräften 1890 auf acht Prozent (2036 Männer, 176 Frauen). Nach Obereggers Patent lieferte die Firma Škoda aus Pilsen (Königreich Böhmen) bis 1899 33 Sortieranlagen innerhalb Europas. Am Wodzicki-Schacht gab es eine Wasserhaltungsmaschine mit 650 PS, die 4,3 Kubikmeter Wasser pro Minute heben konnte sowie ein Kesselhaus, das die Dampfenergie für den gesamten Schachtbetrieb lieferte.[19]

Die einzige nennenswerte Schwachstelle der Neukonzeption war die Wetterführung. Am Antoni-, Josefi- und Lorenzi-Schacht waren Ventilatoren angebracht worden, mit zunehmender Tiefe war die Abteufung eigener Wetterschächte aufgrund des hohen Methangehalts und der zunehmenden Hitze unumgänglich. Karl Wittgenstein, Zentraldirektor und Hauptaktionär der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft, erlangte 1897 mithilfe der Creditanstalt und elf namentlich bekannter Strohmänner mit 80.000 Aktien den Mehrheitsbesitz der Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft. Generaldirektor wurde Anton von Kerpely (1897–1903).[20]

1890 wurde die Zahl von 2500 Arbeitern erreicht, bei der Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft waren im gleichen Jahr mit 10.650 ein Viertel aller steirischen Industriearbeiter beschäftigt, im Bezirk Judenburg betrug dieser Anteil 60 Prozent (vor allem wegen der Standorte Fohnsdorf und Zeltweg).[7]

20. Jahrhundert

Durch die Investitionen Ende des 19. Jahrhunderts konnte die Förderungsmenge merklich gesteigert werden. Mit einer durchschnittlichen Belegschaft von 2000 bis 2500 Arbeitnehmern stieg die Förderungsmenge von 265.700 Tonnen im Jahr 1881 auf 606.000 Tonnen im Jahr 1906. Ein Fünftel der steirischen Kohle wurde in Fohnsdorf gefördert – dies konnte erst wieder kurz vor Ausbruch der Weltwirtschaftskrise erreicht werden. 1903 wurden noch 32 Pferde zur Untertageförderung verwendet, später wurde auf Benzinförderlokomotiven (1907) und auf Pressluftbohrhämmer umgestellt. Die Kesselhäuser wurden durch Kompressoren zur Drucklufterzeugung erweitert. 1908 waren über 2600 Personen beschäftigt[2] und es wurden am Wodzicki-Schacht zwei Dampfturbinen zu 1000 und 2000 PS errichtet, die ab 1910 die elektrische Beleuchtung beider Schachtanlagen ermöglichten. Nach der zentralen Bewetterung wurden der Antoni-, Josefi- und Lorenzi-Schacht stillgelegt, im Antoni-Revier wurde von 1910 bis 1912 ein neuer, kleinerer Schacht mit einem elektrischen Förderhaspel abgeteuft, der ab 1929 ein eisernes Strebengerüst erhielt und als Hilfsschacht verwendet wurde.[21][22] 1910 wurde eine Tiefe 583 Meter erreicht.[17]

„Fohnsdorf wird zum wichtigsten Bergwerk der Zwischenkriegszeit.“

Sarah Ruckhofer: Unsichtbare Gefahr lauert unter der Erde[2]

Aufgrund von Raubbau während des Ersten Weltkriegs wurde vielfach die Leistungsgrenze des Betriebs erreicht. Ein weiteres Abteufen auf unter 583 Meter war mit der 30 Jahre alten Fördermaschine nicht möglich, darum wurde 1916 im Hangenden ein Blindschacht mit einer elektrischen Treibscheibenförderung errichtet und so eine Tiefe von 743 Meter erreicht.[22]

Es gelangte tertiäreGlanzkohle“ zum Abbau. Das Material besaß zwar einen höheren Heizwert als die üblichen Braunkohlen, eine wirtschaftliche Ausbeutung aus dieser Tiefe ist jedoch nur mit der schlechten Rohstofflage Österreichs nach dem Ersten Weltkrieg erklärbar: Österreich war zu einem Kleinstaat geworden und hatte Kohlenreviere in Nordböhmen (damals Königreich Böhmen), Österreichisch-Schlesien und Markgrafschaft Mähren verloren, wodurch die heimischen Vorräte an Bedeutung gewannen.[23]

Die Braunkohleförderung der Republik Österreich sank auf zwei Millionen Tonnen jährlich – weniger als die Vorkriegsmenge des Herzogtums Steiermark. Die Fördermenge in der Steiermark betrug mit 1,4 Millionen Tonnen ungefähr 70 Prozent der gesamten österreichischen Braunkohleförderung. Nach gescheiterten Versuchen zur Verstaatlichung geriet die Montanindustrie – vor allem die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft – zunehmend unter nichtösterreichischen Einfluss. Mit 56,6 Prozent besaß Hugo Stinnes (Weimarer Republik) seit 1921 die Aktienmehrheit, seit 1926 die von Albert Vögler gegründeten Vereinigten Stahlwerke. Generaldirektor von 1922 bis 1935 war Anton Apold.[24]

Von 1923 bis 1929 wurden Rationalisierungen durchgeführt, die Verbesserungen kamen durch die Weltwirtschaftskrise und die damit verbundene Senkung des Kohlebedarfs nur bedingt zum Tragen.[23]

Zwischen 1921 und 1925 sowie 1929/30 wurde die maschinelle Ausrüstung vollständig erneuert und ein Zentralmaschinenhaus erbaut. 1921/22 wurde das Kesselhaus neu gebaut, war mit vier Steilrohrkesseln mit 15 atü (Umrechnung: 14,71 Bar) versehen und wurde 1929 um zwei Steilrohrkessel mit 40 atü (Umrechnung: 39,2266 Bar) und 86 Meter hohe Schornsteine ergänzt. 1924 und 1928 wurden zwei hölzerne Kühlturme erbaut. 1924/25 wurde der gesamte Obertagebetrieb des Wodzicki-Schachts nach einem Plan vom September 1922 reorganisiert. Zwischen 1924 und 1926 wurden die drei Kraftwerke der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft in Donawitz, Eisenerz und Fohnsdorf mit Fernleitung verbunden, Fohnsdorf war die größte elektrische Zentrale innerhalb des Unternehmens und das drittgrößte Dampfkraftwerk Österreichs. 1925 wurde eine neue Zwillings-Tandem-Fördermaschine mit 3600 PS und ein Kolben-Verbund-Kompressor mit 1410 PS und 12.000 Kubikmeter Luft pro Minute – beides von der Friedrich Wilhelms-Hütte in Mülheim an der Ruhr geliefert – aufgestellt.[25]

Mit 506.300 Tonnen Kohle lieferte Fohnsdorf 1929 ungefähr ein Viertel der steirischen Förderung und knapp die Hälfte der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft. Mit 335.600 und 303.900 Tonnen Kohle folgten der Bergbau Seegraben sowie Voitsberg–Köflach.[26]

Aufgrund der Weltwirtschaftskrise sank die Produktion bis 1931 um 15 Prozent (von 506.000 auf 335.500 Tonnen) – aufgrund des Brennstoffgesetzes zur Förderung der Inlandkohle besser als in der exportabhängigen Eisenindustrie. In der zweiten Jahreshälfte 1931 musste der Karl-August-Schacht für einige Monate stillgelegt werden,[27] ab 1935 verbesserte sich die Wirtschaftslage wieder und es wurden die Fördermengen der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg erreicht.[23]

Bis 1937 wurde der Dampfbetrieb schrittweise eingestellt und elektrische Förderhaspeln installiert. Von den ursprünglichen Kesselhaus-Kaminen blieb der 1889/89 errichtete, 36 Meter hohe, bis 1979 stehen. Der Strebbruchbau mit bis zu 200 Meter langen Streben wurde eingeführt.[28]

Aufgrund fehlender Investitionen und Raubbau sank die Wirtschaftlichkeit während des Zweiten Weltkriegs.[23] Am 6. August 1943 kam es im „Zweierfeld“ zu einer verheerenden Schlagwetterexplosion. Von 123 sich im Bergwerk befindlichen Beschäftigten verloren 100 ihr Leben.[29] Der Neubau eines dritten Kühlturms 1940, die Erneuerung des ersten Kühlturms 1941 und der Umbau des Karl August-Wetterschacht-Seilscheibengerüstes 1943 waren kriegsbedingte Ersatzinvestitionen. 1940 wurde versucht, den Wodzicki-Schacht weiter abzuteufen, was an einem Wassereinbruch scheiterte.[28]

In der Nachkriegszeit setzte eine Phase der Stagnation und wirtschaftlichen Zusammenbruchs ein, wonach die reichlichen Kohlenreserven in Österreich vermehrt abgebaut wurden.[30] Unmittelbar nach dem Kriegsende wurde die Förderung auf 286.000 Tonnen Kohle halbiert und als Notlösung der aus dem Jahr 1916 stammende Blindschacht auf 985 Meter abgeteuft.[28]

Seit 1946 war der Kohlenbergbau zu 92 Prozent verstaatlicht und seit 1949 in der Kohlenholding GmbH zusammengefasst. Kohle war damit als billige Energie wichtig für den Wiederaufbau.[31]

1950 wurde im abgeteuften Blindschacht eine elektrische Trommelfördermaschine aufgestellt.[28] Gegen Ende der 1950er-Jahre führten weltwirtschaftliche Schwierigkeiten zu einem Förderungsrückgang: Kohle wurde vom billigeren Erdöl abgelöst. In Fohnsdorf wurde die Schichtzeit gekürzt und ein Jahresfehlbetrag (auch „Verlust“ genannt) erzielt. Zu Beginn der 1960er-Jahre kam eine Schließung ins Gespräch, wurde jedoch bis 1977/78 hinausgezögert.[30]

Mitte der 1950er-Jahre wurden in Österreich mit 6,88 Millionen Tonnen Kohle die größten Fördermengen erreicht. In Fohnsdorf wurde das Kesselhaus modernisiert: ein SGP-Hochdruckkessel wurde 1955, ein elektrischer Kolben-Kompressor 1950 und ein Oerlikon-Dampf-Turbo-Kompressor 1959 aufgestellt. Moderne Schrämmaschinen wurden eingeführt und am Wodzicki-Schacht das Wetterschacht-Fördergerüst erhöht und die Dampffördermaschine 1951 durch eine Treibscheibenmaschine der Waagner-Biro AG ersetzt. Bis 1957 stieg die Förderungsmenge auf 671.600 Tonnen Kohle. 1959 wurde 1134 Meter Teufe – 414 Meter unter dem Meeresspiegel – erreicht. 1957 hatte der Bergbau seinen Höhepunkt überschritten und seine Vorrangstellung eingebüßt.[31]

Der ehemalige Obersteiger Franz Hager, der zwei Schlagwetterexplosionen hautnah miterlebte, berichtete: „Wir kamen am 2. Jänner 1950 nach Fohnsdorf. Uns war bekannt, dass in den Fohnsdorfer Braunkohlenflözen Methangas vorhanden ist. Am ersten Tag meiner Schicht kam es in der Früh vor Schichtbeginn zu einer Schlagwetterexplosion. Es war nicht nur eine Gasexplosion, sondern auch eine Kohlenstaubexplosion. Mehr als zehn Kumpel waren tot, weitere hatten ganz arge Verbrennungen und kämpften im Werksspital ums Überleben. Die Förderhunte lagen kreuz und quer verbeult in der Strecke.“ Bei der zweiten Schlagwetterexplosion acht Jahre später kamen zwei Steiger und acht Kumpel ums Leben. In gefährdeten Gebieten des Bergwerks mussten Gassicherheitslampen mitgeführt werden. Überstieg die Flamme der Lampe den oberen Zylinderrand, galt der Raum als explosiv. Mit Wasserschleiern wurde versucht, den Explosivstoff für wenige Minuten unter Kontrolle zu bringen, um den Bergleuten die Flucht zu ermöglichen, was nicht immer gelang – seit 1910 waren über 270 Todesopfer zu beklagen.[29]

Bergbau – bis 1978 – und Landwirtschaft blieben die dominierenden Arbeitsgebiete in Fohnsdorf. Der Arbeitsmarkt verschärfte sich nach 1960 durch eine Aufnahmesperre im Bergbau. Fohnsdorf entwickelte sich dadurch zu einer Pendlergemeinde (tatsächlich „Wohngemeinde“ genannt).[32]

Durch die Aufnahmesperre im Bergbau Fohnsdorf wanderten junge Bewohner aus Fohnsdorf ab, es trat eine Alterung der Bevölkerung ein. Das Pensionsalter lag – meist aus Gesundheitsgründen – in der Industrie und vor allem im Bergbau unter 60 Jahren. Durch wenige Frauenarbeitsplätze wanderten vor allem Frauen zwischen 20 und 30 Jahren ab.[33]

Die innerösterreichische Produktion von Erdöl und Erdgas sowie deren Import aus der damaligen Sowjetunion setzten der Kohle vermehrt zu. Im Auftrag der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft wurde 1962 ein Gutachten über das Bergwerk Fohnsdorf erstellt, aufgrund dessen weder investiert noch modernisiert, sondern nur mehr improvisiert wurde.[34]

Bis 1970 sank die Fördermenge auf 500.000 Tonnen und bis 1975 auf 400.000 Tonnen. Die Anzahl der Arbeiter sank von 2000 (1957) auf 1100 (1975). Ab 1976 galt die Schließung des Bergbaus als sicher, 62,2 Prozent der Bergmänner waren über 40 Jahre alt. Am 17. März 1977 lag der endgültige Stilllegungsbeschluss der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft vor, am 27. Dezember 1978 wurde das Bergwerk geschlossen.[35] Nach der Schließung des Bergbaus 1977/78 verlor ein Viertel der Bevölkerung Fohnsdorfs ihren Arbeitsplatz und daher stieg die Anzahl der Auspendler sprunghaft an.[33] Unmittelbar danach wurde der Wodzicki-Schacht mit 17.184 Kubikmeter Füllmaterial (Hochofengranulat mit Zement und Wasser) gefüllt. Die letzten 870 Bergleute – davon viele Familienväter – verloren ihren Arbeitsplatz. Fast alle Mitarbeiter fanden einen neuen Arbeitsplatz – viele in Köflach, im Hüttenwerk Donawitz oder im VÖEST-Werk in Zeltweg. 1975 wurde das Schulungszentrum Fohnsdorf gegründet und die Firma Eumig (später AT&S) nahm über 300 Arbeiter auf und Siemens errichtete ein Ausbildungszentrum.[34]

Vom Montanhistorischen Verein, dem Knappschaftsverein und den Obersteigern Othmar Deutschmann, Paul Köfl und Franz Menapace wurde das Bergbaumuseum Fohnsdorf erbaut und 1983 eröffnet. Die Errichtung kostete sechs Millionen Schilling (umgerechnet ca. 436.000 Euro).[34] 1989 wurde ein 160 Meter langer unterirdischer Schaustollen eröffnet. Das Museum ist jährlich von Mai bis Oktober geöffnet.

Tabellen

Folgend die Wachstumsrate der Kohleproduktion von 1829 bis 1913:[5]

Zeitraum Wachstumsrate in Prozent
1829–1913 +16,82 Prozent
1850–1913 +12,59 Prozent
1867–1913 +7,55 Prozent
1877–1913 +1,13 Prozent
1895–1913 +0,84 Prozent
1829–1850 +30,42 Prozent
1829–1875 +29,03 Prozent
1850–1862 +36,00 Prozent
1850–1875 +27,95 Prozent
1867–1875 +31,54 Prozent
1877–1893 +7,57 Prozent
1895–1899 +3,25 Prozent
1903–1907 +9,20 Prozent

Folgend die Kohlenförderung von 1851 bis 1888 in Holzbrücken und Sillweg:[36]

Jahr Henckel von Donnersmarck Judenburger Eisenwerke in Sillweg
Holzbrücken Sillweg
1851 448 Tonnen
1852 885 Tonnen
1853 1.067 Tonnen
1854 655 Tonnen
1855 16 Tonnen 1.583 Tonnen
1856 730 Tonnen 2.040 Tonnen 2.411 Tonnen
1857 6.374 Tonnen 1.394 Tonnen 2.711 Tonnen
1858 7.712 Tonnen 965 Tonnen 2.608 Tonnen
1859 5.064 Tonnen 303 Tonnen 3.432 Tonnen
1860 6.578 Tonnen 3.563 Tonnen
1861 5.682 Tonnen 3.993 Tonnen
1862 6.845 Tonnen 2.495 Tonnen
1863 5.468 Tonnen 1.050 Tonnen
1864
1865 5.035 Tonnen 497 Tonnen
1866 8.723 Tonnen 3.075 Tonnen
1867 7.263 Tonnen 6.805 Tonnen
1868 7.906 Tonnen 9.224 Tonnen
1869 10.957 Tonnen
1870 9.197 Tonnen
1871
1872 13.136 Tonnen
1873
1874
1875 14.360 Tonnen
1876 6.755 Tonnen
1877 10.542 Tonnen
1878 12.575 Tonnen
1879 12.188 Tonnen
1880 14.494 Tonnen
1881 17.093 Tonnen
1882 16.052 Tonnen
1883 15.679 Tonnen
1884 13.611 Tonnen
1885 10.365 Tonnen
1886 12.318 Tonnen
1887 14.212 Tonnen
1888 20.540 Tonnen

Die folgende Zeitleiste zeigt die Besitzer des Bergwerks Fohnsdorf von 1670 bis 1978:[37]

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 bar:Besitzer color:red from:1787 till:1790 text:Franz von Eggenwald
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 bar:Besitzer color:green from:1968 till:1978 text:Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft
 bar:Besitzer2 color:red from:1716 till:1718 text:Ferdinand Wilhelm Rudolphi
 bar:Besitzer2 color:green from:1787 till:1787 text:Maria Alois Widmanstetten
 bar:Besitzer2 color:red from:1789 till:1789 text:Basilius Christian Mossbach
 bar:Besitzer2 color:green from:1797 till:1800 text:Wolfgang Ott
 bar:Besitzer2 color:red from:1800 till:1803 text:Franz Heinrich
 bar:Besitzer2 color:green from:1803 till:1805 text:F. Heinrich, F. Pertold, J. Thaler
 bar:Besitzer2 color:red from:1805 till:1806 text:F. Pertold, J. Thaler, F. Salatin, J. Stoiber
 bar:Besitzer2 color:green from:1806 till:1811 text:J. Stoiber
 bar:Besitzer2 color:red from:1855 till:1869 text:Hugo Henckel von Donnersmarck
 bar:Besitzer2 color:green from:1938 till:1945 text:Reichswerke Hermann Göring
 bar:Besitzer3 color:red from:1850 till:1864 text:Karl Mayr
 bar:Besitzer3 color:green from:1864 till:1872 text:K. Mayr, O. Mayr, F. Mayr
 bar:Besitzer3 color:red from:1872 till:1889 text:Judenburger Eisenwerke AG

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Die folgende Statistik zeigt die Fördermenge des Bergwerks Fohnsdorf von 1829 bis 1979:[38]

Jahr Fördermenge in Österreich-Ungarn Fördermenge im Herzogtum Steiermark Fördermenge in Fohnsdorf Anteil der Fohnsdorfer an der steirischen Förderung Jährliche Wachstumsrate
1829 172.811 Tonnen 7.200 Tonnen 4.032 Tonnen 56 Prozent
1830 206.424 Tonnen 27.097 Tonnen 2.502 Tonnen 9,3 Prozent −37,5 Prozent
1831 200.498 Tonnen 34.899 Tonnen 2.296 Tonnen 6,6 Prozent −8,2 Prozent
1832 214.010 Tonnen 34.738 Tonnen 1.786 Tonnen 5,1 Prozent −22,4 Prozent
1833 200.029 Tonnen 18.991 Tonnen 1.951 Tonnen 10,3 Prozent +14,7 Prozent
1834 245.571 Tonnen 18.420 Tonnen 1.745 Tonnen 9,5 Prozent −8,2 Prozent
1835 264.048 Tonnen 28.681 Tonnen 1.600 Tonnen 5,6 Prozent −5,9 Prozent
1836 281.149 Tonnen 35.809 Tonnen 4.035 Tonnen 11,3 Prozent +152,1 Prozent
1837 296.926 Tonnen 33.107 Tonnen 3.378 Tonnen 10,2 Prozent −15,5 Prozent
1838 356.159 Tonnen 35.842 Tonnen 2.696 Tonnen 7,5 Prozent −8,3 Prozent
1839 442.474 Tonnen 30.864 Tonnen 500 Tonnen 1,6 Prozent −80,8 Prozent
1840 489.524 Tonnen 34.679 Tonnen 1.499 Tonnen 4,3 Prozent +199,8 Prozent
1841 549.988 Tonnen 43.077 Tonnen 378 Tonnen 0,9 Prozent −74,8 Prozent
1842 556.208 Tonnen 49.501 Tonnen 1.066 Tonnen 2,2 Prozent +180,5 Prozent
1843 548.253 Tonnen 33.929 Tonnen 1.055 Tonnen 3,1 Prozent −0,5 Prozent
1844 685.573 Tonnen 34.411 Tonnen 838 Tonnen 2,4 Prozent −20,2 Prozent
1845 771.783 Tonnen ? 3.258 ? +287,9 Prozent
1846 859.745 Tonnen ? 6.591 ? +102,8 Prozent
1847 892.662 Tonnen 48.801 Tonnen 6.589 Tonnen 13,5 Prozent −0,1 Prozent
1848 990.589 Tonnen 47.441 Tonnen 5.962 Tonnen 12,6 Prozent −9,5 Prozent
1849 953.873 Tonnen 60.701 Tonnen 3.728 Tonnen 6,1 Prozent −37,5 Prozent
1850 981.796 Tonnen 67.986 Tonnen 9.355 Tonnen 13,8 Prozent +150,8 Prozent
1851 1.142.693 Tonnen 82.933 Tonnen 14.040 Tonnen 17 Prozent +50,2 Prozent
1852 1.380.557 Tonnen 107.120 Tonnen 18.311 Tonnen 17,1 Prozent +30,8 Prozent
1853 1.570.113 Tonnen 110.239 Tonnen 24.144 Tonnen 21,9 Prozent +21,9 Prozent
1854 1.867.291 Tonnen 180.583 Tonnen 32.784 Tonnen 18,2 Prozent +36 Prozent
1855 2.087.411 Tonnen 182.372 Tonnen 34.541 Tonnen 20,6 Prozent +14,5 Prozent
1856 2.379.420 Tonnen 226.679 Tonnen 42.827 Tonnen 18,9 Prozent +14,2 Prozent
1857 2.635.150 Tonnen 259.165 Tonnen 43.596 Tonnen 16,8 Prozent +1,9 Prozent
1858 2.902.435 Tonnen ? 34.747 Tonnen ? −20,3 Prozent
1859 3.131.884 Tonnen 323.124 Tonnen 11.033 Tonnen 3,4 Prozent −68,2 Prozent
1860 3.383.621 Tonnen 360.875 Tonnen 31.294 Tonnen 8,7 Prozent +184,5 Prozent
1861 3.900.932 Tonnen 427.231 Tonnen 37.600 Tonnen 8,8 Prozent +20,1 Prozent
1862 4.552.486 Tonnen 492.027 Tonnen 45.677 Tonnen 9,3 Prozent +21,5 Prozent
1863 4.573.878 Tonnen 417.013 Tonnen 21.169 Tonnen 5,1 Prozent −53,6 Prozent
1864 4.661.102 Tonnen 442.183 Tonnen 30.617 Tonnen 6,9 Prozent −2,6 Prozent
1865 5.076.306 Tonnen 513.370 Tonnen 29.801 Tonnen 5,8 Prozent −2,6 Prozent
1866 4.893.933 Tonnen 541.022 Tonnen 25.628 Tonnen 4,7 Prozent −13,9 Prozent
1867 6.098.805 Tonnen 334.577 Tonnen 34.657 Tonnen 5,5 Prozent +35,4 Prozent
1868 6.130.910 Tonnen 756.766 Tonnen 53.812 Tonnen 7,1 Prozent +55,5 Prozent
1869 6.608.181 Tonnen 837.882 Tonnen 65.087 Tonnen 7,8 Prozent +21 Prozent
1870 7.216.811 Tonnen 867.302 Tonnen 92.300 Tonnen 10,6 Prozent +41,8 Prozent
1871 8.575.213 Tonnen 1.107.137 Tonnen 154.878 Tonnen 14 Prozent +67,8 Prozent
1872 8.985.512 Tonnen 1.254.608 Tonnen 225.720 Tonnen 18 Prozent +45,8 Prozent
1873 11.502.198 Tonnen 1.626.443 Tonnen 239.358 Tonnen 14,7 Prozent +6,1 Prozent
1874 12.631.198 Tonnen 1.442.542 Tonnen 232.208 Tonnen 16,1 Prozent −3 Prozent
1875 12.768.996 Tonnen 1.547.336 Tonnen 263.647 Tonnen 17 Prozent +13,5 Prozent
1876 11.867.737 Tonnen 1.454.076 Tonnen 209.990 Tonnen 14,4 Prozent −20,3 Prozent
1877 12.011.882 Tonnen 1.447.861 Tonnen 199.125 Tonnen 13,8 Prozent −5,1 Prozent
1878 12.319.322 Tonnen 1.400.854 Tonnen 204.975 Tonnen 14,6 Prozent +3 Prozent
1879 13.284.540 Tonnen 1.490.324 Tonnen 221.164 Tonnen 14,8 Prozent +7,9 Prozent
1880 14.310.278 Tonnen 1.567.497 Tonnen 234.491 Tonnen 15 Prozent +6,1 Prozent
1881 15.304.814 Tonnen 1.640.155 Tonnen 265.680 Tonnen 16,2 Prozent +13,3 Prozent
1882 15.555.310 Tonnen 1.757.403 Tonnen 335.970 Tonnen 19,1 Prozent +26,5 Prozent
1883 17.047.961 Tonnen 1.923.506 Tonnen 365.195 Tonnen 20 Prozent +8,7 Prozent
1884 17.199.519 Tonnen 1.948.804 Tonnen 375.876 Tonnen 19,3 Prozent +3 Prozent
1885 17.892.819 Tonnen 1.971.366 Tonnen 387.842 Tonnen 19,7 Prozent +3,2 Prozent
1886 18.352.629 Tonnen 1.864.295 Tonnen 365.152 Tonnen 19,6 Prozent −5,8 Prozent
1887 19.369.323 Tonnen 1.864.295 Tonnen 365.152 Tonnen 19,6 Prozent −5,8 Prozent
1888 21.134.716 Tonnen 2.070.874 Tonnen 431.078 Tonnen 10,8 Prozent +16,1 Prozent
1889 22.438.738 Tonnen 2.122.844 Tonnen 461.436 Tonnen 21,7 Prozent +7,1 Prozent
1890 24.260.121 Tonnen 2.270.023 Tonnen 447.172 Tonnen 19,7 Prozent −3,1 Prozent
1891 25.375.961 Tonnen 2.320.994 Tonnen 417.004 Tonnen 18 Prozent −6,7 Prozent
1892 25.431.399 Tonnen 2.171.186 Tonnen 380.438 Tonnen 17,5 Prozent −6,7 Prozent
1893 28.684.200 Tonnen 2.327.980 Tonnen 439.998 Tonnen 18,9 Prozent +15,7 Prozent
1894 26.905.490 Tonnen 2.260.575 Tonnen 436.045 Tonnen 19,3 Prozent −0,9 Prozent
1895 28.111.826 Tonnen 2.406.192 Tonnen 456.862 Tonnen 19 Prozent +4,8 Prozent
1896 28.782.059 Tonnen 2.438.734 Tonnen 479.430 Tonnen 19,7 Prozent +5 Prozent
1897 30.950.864 Tonnen 2.446.307 Tonnen 447.132 Tonnen 18,3 Prozent −6,7 Prozent
1898 32.030.883 Tonnen 2.509.001 Tonnen 469.018 Tonnen 18,7 Prozent +4,9 Prozent
1899 33.206.933 Tonnen 2.623.587 Tonnen 521.865 Tonnen 19,9 Prozent +11,3 Prozent
1900 32.683.095 Tonnen 2.802.891 Tonnen 523.031 Tonnen 18,7 Prozent +0,2 Prozent
1901 34.212.349 Tonnen 2.725.912 Tonnen 515.245 Tonnen 18,9 Prozent −1,5 Prozent
1902 33.184.722 Tonnen 2.585.233 Tonnen 498.104 Tonnen 19,3 Prozent −3,3 Prozent
1903 33.655.631 Tonnen 2.500.638 Tonnen 468.032 Tonnen 18,7 Prozent −6 Prozent
1904 33.855.896 Tonnen 2.547.131 Tonnen 545.160 Tonnen 21,4 Prozent +16,5 Prozent
1905 35.277.339 Tonnen 2.741.969 Tonnen 590.787 Tonnen 21,5 Prozent +8,4 Prozent
1906 37.644.102 Tonnen 2.794.956 Tonnen 606.629 Tonnen 21,7 Prozent +2,7 Prozent
1907 40.112.521 Tonnen 3.068.017 Tonnen 603.788 Tonnen 19,7 Prozent −0,5 Prozent
1908 40.604.308 Tonnen 3.042.376 Tonnen 537.320 Tonnen 17,7 Prozent −11 Prozent
1909 39.756.759 Tonnen 2.936.968 Tonnen 467.229 Tonnen 15,9 Prozent −13 Prozent
1910 38.906.840 Tonnen 2.851.284 Tonnen 485.877 Tonnen 17 Prozent +4 Prozent
1911 39.645.151 Tonnen 2.965.901 Tonnen 476.757 Tonnen 16,1 Prozent −1,9 Prozent
1912 42.081.580 Tonnen 3.091.397 Tonnen 501.305 Tonnen 16,2 Prozent +5,2 Prozent
1913 43.888.221 Tonnen 3.161.622 Tonnen 485.352 Tonnen 15,5 Prozent −3,2 Prozent
1914 39.127.193 Tonnen 2.737.810 Tonnen 503.092 Tonnen 18,4 Prozent +3,7 Prozent
Jahr Fördermenge in Cisleithanien Fördermenge in der Steiermark Fördermenge in Fohnsdorf Anteil der Fohnsdorfer an der steirischen Förderung Jährliche Wachstumsrate
1914 23.580.738 Tonnen 2.737.810 Tonnen 503.092 Tonnen 18,4 Prozent +3,7 Prozent
1915 22.063.835 Tonnen 2.871.661 Tonnen 533.350 Tonnen 18,6 Prozent +6 Prozent
1916 23.359.800 Tonnen 2.962.962 Tonnen 527.626 Tonnen 17,8 Prozent −1,1 Prozent
1917 21.598.674 Tonnen 2.598.358 Tonnen 407.325 Tonnen 15,7 Prozent −22,8 Prozent
Jahr Fördermenge in Deutschösterreich Fördermenge in der Steiermark Fördermenge in Fohnsdorf Anteil der Fohnsdorfer an der steirischen Förderung Jährliche Wachstumsrate
1918 ? ? ? ? ?
Jahr Fördermenge in der Ersten Republik Österreich Fördermenge in der Steiermark Fördermenge in Fohnsdorf Anteil der Fohnsdorfer an der steirischen Förderung Jährliche Wachstumsrate
1919 2.006.773 Tonnen 1.408.911 Tonnen 246.620 Tonnen 17,5 Prozent ?
1920 2.408.865 Tonnen 1.667.394 Tonnen 302.250 Tonnen 18,1 Prozent +22,7 Prozent
1921 2.478.862 Tonnen 1.722.928 Tonnen 301.393 Tonnen 17,5 Prozent −0,4 Prozent
1922 3.135.902 Tonnen 1.932.062 Tonnen 400.302 Tonnen 20,7 Prozent +32,9 Prozent
1923 2.685.467 Tonnen 1.589.544 Tonnen 345.934 Tonnen 21,7 Prozent −13,6 Prozent
1924 2.785.816 Tonnen 1.562.327 Tonnen 322.601 Tonnen 20,6 Prozent −6,7 Prozent
1925 3.033.378 Tonnen 1.806.364 Tonnen 407.577 Tonnen 22,6 Prozent +26,3 Prozent
1926 2.957.728 Tonnen 1.687.486 Tonnen 443.544 Tonnen 26,3 Prozent +8,8 Prozent
1927 3.064.068 Tonnen 1.700.201 Tonnen 427.084 Tonnen 25,1 Prozent −3,7 Prozent
1928 3.262.570 Tonnen 1.874.815 Tonnen 460.340 Tonnen 24,6 Prozent +7,8 Prozent
1929 3.524.792 Tonnen 2.034.984 Tonnen 506.327 Tonnen 24,9 Prozent +10 Prozent
1930 3.062.981 Tonnen 2.034.984 Tonnen 359.329 Tonnen 22 Prozent −29 Prozent
1931 2.982.076 Tonnen 1.634.765 Tonnen 335.543 Tonnen 20,5 Prozent −6,6 Prozent
1932 3.104.471 Tonnen 1.814.721 Tonnen 409.701 Tonnen 22,6 Prozent +22,1 Prozent
1933 3.014.471 Tonnen 1.811.721 Tonnen 439.123 Tonnen 24,2 Prozent +7,2 Prozent
Jahr Fördermenge im Bundesstaat Österreich Fördermenge in der Steiermark Fördermenge in Fohnsdorf Anteil der Fohnsdorfer an der steirischen Förderung Jährliche Wachstumsrate
1934 2.850.931 Tonnen 1.814.594 Tonnen 435.184 Tonnen 24 Prozent −0,9 Prozent
1935 2.970.683 Tonnen 1.895.063 Tonnen 449.184 Tonnen 23,7 Prozent +3,3 Prozent
1936 2.897.203 Tonnen 1.887.585 Tonnen 436.350 Tonnen 23,1 Prozent −3 Prozent
1937 3.241.770 Tonnen 2.101.801 Tonnen 499.224 Tonnen 23,8 Prozent +14,4 Prozent
Jahr Fördermenge in Fohnsdorf während Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus Jährliche Wachstumsrate
1938 515.400 Tonnen +3,2 Prozent
1939 523.080 Tonnen +1,5 Prozent
1940 526.900 Tonnen +0,7 Prozent
1941 519.200 Tonnen −1,5 Prozent
1942 530.800 Tonnen +2,2 Prozent
1943 500.000 Tonnen −5,8 Prozent
1944 540.400 Tonnen +8,1 Prozent
1945 293.100 Tonnen −45,8 Prozent
1946 257.700 Tonnen −8,7 Prozent
Jahr Fördermenge in Österreich Fördermenge in der Steiermark Fördermenge in Fohnsdorf Anteil der Fohnsdorfer an der steirischen Förderung Jährliche Wachstumsrate
1947 2.839.351 Tonnen 1.880.793 Tonnen 286.023 Tonnen 25,2 Prozent +11,1 Prozent
1948 3.337.902 Tonnen 2.261.409 Tonnen 349.386 Tonnen 15,5 Prozent +22,2 Prozent
1949 3.815.902 Tonnen 2.528.582 Tonnen 443.664 Tonnen 17,5 Prozent +27 Prozent
1950 4.307.741 Tonnen 2.832.001 Tonnen 499.181 Tonnen 17,6 Prozent +12,5 Prozent
1951 4.988.679 Tonnen 3.207.735 Tonnen 531.158 Tonnen 16,6 Prozent +6,4 Prozent
1952 5.178.956 Tonnen 3.234.620 Tonnen 519.430 Tonnen 16,1 Prozent −2,2 Prozent
1953 5.574.056 Tonnen 3.419.653 Tonnen 538.497 Tonnen 15,7 Prozent +11,9 Prozent
1954 6.284.830 Tonnen 3.834.064 Tonnen 602.621 Tonnen 15,1 Prozent +11,9 Prozent
1955 6.618.871 Tonnen 4.011.354 Tonnen 640.646 Tonnen 16 Prozent +6,3 Prozent
1956 6.729.821 Tonnen 4.102.463 Tonnen 666.383 Tonnen 16,2 Prozent +4 Prozent
1957 6.877.277 Tonnen 4.244.252 Tonnen 671.599 Tonnen 15,8 Prozent +0,8 Prozent
1958 6.493.596 Tonnen 3.973.612 Tonnen 597.605 Tonnen 15 Prozent −10 Prozent
1959 6.220.743 Tonnen 3.732.988 Tonnen 547.046 Tonnen 14,7 Prozent −8,5 Prozent
1960 5.973.365 Tonnen 3.448.339 Tonnen 548.826 Tonnen 15,9 Prozent +0,3 Prozent
1961 ? ? ? ? ?
1962 5.711.592 Tonnen 3.242.203 Tonnen 560.773 Tonnen 17,3 Prozent ?
1963 6.053.033 Tonnen 3.541.620 Tonnen 600.000 Tonnen 17 Prozent +7 Prozent
1964 5.760.724 Tonnen 3.390.735 Tonnen 576.958 Tonnen 17 Prozent −3,8 Prozent
1965 5.450.356 Tonnen 3.226.154 Tonnen 570.600 Tonnen 17,7 Prozent −1,1 Prozent
1966 5.282.984 Tonnen 3.147.094 Tonnen 241.800 Tonnen 17,2 Prozent −5,1 Prozent
1967 4.603.965 Tonnen 2.916.964 Tonnen 506.700 Tonnen 17,4 Prozent −6,5 Prozent
1968 4.176.733 Tonnen 2.934.373 Tonnen 545.100 Tonnen 18,6 Prozent +7,6 Prozent
1969 3.840.743 Tonnen 2.732.836 Tonnen 505.800 Tonnen 18,5 Prozent −7,2 Prozent
1970 3.669.558 Tonnen 2.701.914 Tonnen 515.600 Tonnen 19,1 Prozent +1,9 Prozent
1971 3.769.728 Tonnen 2.739.213 Tonnen 510.400 Tonnen 18,6 Prozent −1 Prozent
1972 3.755.510 Tonnen 2.625.779 Tonnen 485.400 Tonnen 18,5 Prozent −4,9 Prozent
1973 3.634.008 Tonnen 2.600.312 Tonnen 415.200 Tonnen 16 Prozent −14,5 Prozent
1974 3.629.284 Tonnen 2.590.731 Tonnen 418.700 Tonnen 16,2 Prozent +0,8 Prozent
1975 3.397.404 Tonnen 2.437.165 Tonnen 402.200 Tonnen 16,5 Prozent −3,9 Prozent
1976 3.214.598 Tonnen 2.247.489 Tonnen 359.700 Tonnen 16 Prozent −10,6 Prozent
1977 3.127.473 Tonnen 2.037.664 Tonnen 269.100 Tonnen 13,2 Prozent −25,2 Prozent
1978 3.075.680 Tonnen 1.925.291 Tonnen 121.762 Tonnen 6,3 Prozent −54,8 Prozent
1979 2.740.742 Tonnen 1.622.782 Tonnen 0 Tonnen 0 Prozent −100 Prozent

Weblinks

Commons: Kohlebergwerk Wodzicki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. solidaritaet: Lassing - Die ganze Geschichte (1/2) auf YouTube, 21. Juli 2018, abgerufen am 29. September 2020. Bei 05:18–05:32. Gesendet im ORF Themenmontag am 16. Juli 2018.
  2. a b c d e Sarah Ruckhofer: Geschichte(n) eines Lebens unter Tag. Der Bergbau in Fohnsdorf. In: Kleine Zeitung. Styria Media Group, 11. Juni 2017, S. 3, abgerufen am 7. September 2017: „Die Schließung des geschichtsträchtigen Fohnsdorfer Bergbaus jährt sich bald zum 40. Mal. Die Kleine Zeitung widmet dem Bergwerk eine fünfteilige Serie.“
  3. a b
  4. a b
  5. a b
  6. a b
  7. a b c d
  8. a b c d
  9. a b Sarah Ruckhofer: Die unsichtbare Gefahr lauert unter der Erde. Bergbau-Serie: Teil 2. In: Kleine Zeitung. Styria Media Group, 18. Juni 2017, S. 3, abgerufen am 7. September 2017: „Die Schließung des geschichtsträchtigen Fohnsdorfer Bergbaus jährt sich bald zum 40. Mal. Die Kleine Zeitung widmet dem Bergwerk eine fünfteilige Serie.“
  10. a b
  11. a b
  12. a b
  13. a b c Sarah Ruckhofer: Vom Niedergang des Fohnsdorfer Bergbaus. Bergbau-Serie: Teil 4. In: Kleine Zeitung. Styria Media Group, 2. Juli 2017, S. 3, abgerufen am 6. September 2017: „Was zum Ende des Bergbaus in Fohnsdorf geführt hat, wie es den Bergleuten danach erging und was bis heute erhalten blieb. Vorletzter Teil unserer Bergbau-Serie.“