MP18
MP18 | |
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Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung: | MP18 |
Einsatzland: | Deutsches Reich |
Produktionszeit: | 1918 bis 1920 |
Waffenkategorie: | Maschinenpistole |
Ausstattung | |
Gesamtlänge: | 815 mm |
Gewicht: (ungeladen) | 4,2 kg |
Lauflänge: | 196 mm |
Technische Daten | |
Kaliber: | 9 × 19 mm |
Mögliche Magazinfüllungen: | 32, später 20 Patronen |
Munitionszufuhr: | Trommelmagazin, Stangenmagazin |
Kadenz: | 400 bis 450 Schuss/min |
Feuerarten: | Dauerfeuer |
Anzahl Züge: | 6 |
Drall: | rechts |
Verschluss: | Masseverschluss |
Ladeprinzip: | Rückstoßlader |
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Die MP18 war die erste Maschinenpistole, die serienmäßig produziert wurde. Sie wurde gegen Ende[1][2][3] des Ersten Weltkriegs von Theodor Bergmann und Hugo Schmeisser im Deutschen Reich entwickelt und wurde 1918 unter der Bezeichnung MP18 an die deutschen Fronttruppen (vorwiegend Sturmbataillone) ausgeliefert. Bis zum Kriegsende produzierte die Theodor Bergmann Waffenbau etwa 35.000[4] Exemplare dieser Waffe.
Die MP18 wurde speziell für den Grabenkrieg entwickelt, da auch ein leichtes Maschinengewehr wie das MG 08/15 zu schwer war und ein Gewehr nicht die nötige Kadenz aufwies. Anders als die von den meisten Streitkräften der Alliierten gegen Kriegsende eingesetzten leichten Maschinengewehre (Lewis Gun, Chauchat) konnte die MP18 wie die italienische Beretta M1918 von einem Mann eingesetzt und aus der Bewegung in gezielten Feuerstößen abgefeuert werden.
Der auf deutscher Seite häufig für den Grabenkampf verwendeten „Langen Pistole 08“ war sie in jeder Hinsicht überlegen. Ein Schwachpunkt der MP18 waren die zunächst verwendeten Trommelmagazine der Pistole 08, sie waren sehr unhandlich und nur mit Spezialwerkzeug zu laden.
Die auch „Grabenfeger“ genannte MP18 war einer der Gründe, warum es dem Deutschen Reich im Versailler Vertrag verboten wurde, automatische Waffen herzustellen.
Nach dem Ersten Weltkrieg war die MP18 Ausrüstung der Polizei und wurde bis 1945 von dieser eingesetzt. Eine Weiterentwicklung war die MP28, die sich nur geringfügig von der MP18 unterschied und als MP28.II (römisch 2) bezeichnet wurde. Für die MP18 wurde zu diesem Zeitpunkt rückwirkend die Bezeichnung MP18.I (römisch 1) eingeführt.
Literatur
- Hans Dieter Götz: German Military Rifles and Machine Pistols, 1871–1945, Schiffer Publishing Ltd., West Chester, Pennsylvania 1990. OCLC 24416255
Weblinks
- Maschinenpistole 18 auf der Website wehrmacht-lexikon.de
- Maxim Popenker: MP.18,I Schmeisser. In: Modern Firearms. modernfirearms.net (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Hans-Dieter Götz: Die deutschen Militärgewehre und Maschinenpistolen 1871–1945. 3. Auflage. Motorbuch, Stuttgart 1974, ISBN 978-3-87943-350-6, S. 222.
- ↑ Luc Guillou: German Submachineguns 1918-1945. Schiffer Publishing, Atgeln, PA 2018, ISBN 978-0-7643-5486-1, S. 8 (englisch).
- ↑ Martin Helebrant: The Schmeisser Myth, German Submachine Guns through Two World Wars. Collector Grade Publications, Ontario, Kanada 2016, S. 23 (englisch).
- ↑ Philip Schreier: Bergmann 'Machine Pistol'. In: Guns & Ammo. S. 92 (PDF).