Berk-i Satvet

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Flagge
Berk-i Sevket
Berk-i Sevket
Übersicht
Typ Torpedokreuzer
Einheiten 2
Bauwerft

Germaniawerft, Kiel
BauNr. 127

Stapellauf 30. November 1906
Auslieferung 13. November 1907
Indienststellung 1907
Außerdienststellung 1945
Verbleib 1948 Abbruch
Technische Daten
Verdrängung

775 t (1907), 850 t (1938)

Länge

80,1 m zwischen den Loten

Breite

8,4 m

Tiefgang

4,6 m

Besatzung

105-145 Mann;

Antrieb

4 Schulz-Wasserrohrkessel
2 Expansionsdampfmaschinen
5100 PS
2 Schrauben

Geschwindigkeit

18 kn, max. 22 kn

Reichweite

3240 sm

Bewaffnung
  • 2 - 105 mm-L/40-Krupp-Schnellfeuergeschütze
  • 6 - 57 mm-L/40-Krupp-Schnellfeuergeschütze
  • 2 - 37 mm-L/40-Krupp-Schnellfeuergeschütze
  • 2 - Maschinengewehre
  • 3 - 450 mm-Torpedorohre
    festes Bugrohr, zwei beweglich an den Seiten
Treibstoffvorrat

240 t Kohle

Schwesterschiff

Peyk-i Şevket

Die Berk-i Şevket war ein in Deutschland gebauter Torpedokreuzer der osmanischen Marine. Nach dem Ersten Weltkrieg kam sie als Berk zusammen mit ihrem Schwesterschiff Peyk als Schulschiff bis Mitte der 1940er Jahre in den Dienst der neuen türkischen Marine.

Einsatzgeschichte

Die Berk-i Satvet wurde unter Baunummer 127 parallel zur Peyk-i Şevket auf der Germaniawerft gebaut und lief am 1. Dezember 1906 vom Stapel.

Im Ersten Balkankrieg befand sie sich bei Kriegsbeginn in der Werft und wurde im Dezember Divisionsschiff der 1. Zerstörerdivision mit den Schichau-Booten Yadigar-i Millet und Muavenet-i Milliye sowie Taşoz und Basra vom französischen Durandal-Typ[1]. Noch vor Jahresende versuchte sie bei einem Vorstoß aus den Dardanellen mit dem Kreuzer Mecidiye vergeblich, die griechischen Zerstörer Niki und Doxa zum Gefecht zu stellen. Sie war dann am 18. Januar 1913 mit den Linienschiffen Barbaros Hayreddin, Turgut Reis, Mesudiye, der Mecidiye und Zerstörern am zweiten Versuch der osmanischen Marine, aus den Dardanellen auszubrechen, beteiligt, der im Gefecht von Lemnos gegen die griechische Flotte scheiterte. Vom 9. bis 11. Februar unterstützte sie dann mit den Linienschiffen Barbaros Hayreddin und Turgut Reis das Landungsunternehmen gegen die bulgarische Armee bei Şarköy am Nordufer des Marmarameeres nahe Tekirdag.

Türkische Minenleger vor dem Bosporus werden um 1915 von den Kreuzern HAMIDIJE und BERC-I-SATWET bewacht

Beim Ersteinsatz der osmanischen Flotte im Ersten Weltkrieg gegen Russland im Schwarzen Meer hatte sie den Auftrag, mit der Midilli Noworossijsk zu beschießen. Dabei wurden die dortige Funkstation außer Gefecht gesetzt und fünf russische Schiffe sowie die britische Friederike beschädigt.[2] Am 6. Dezember sicherte sie zusammen mit ihrem Schwesterschiff Peyk-i Şevket, dem Schlachtkreuzer Yavuz Sultan Selim und dem Leichten Kreuzer Mecidiye einen großen Konvoi mit Truppen und Versorgungsgütern nach Trabzon, das wegen eines russischen Minenfelds nicht mehr direkt angelaufen werden konnte.

Am 2. Januar 1915 wurde die Berk-i Satvet durch eine russische Mine vor dem Bosporus schwer beschädigt und war erst 1917 wieder einsatzbereit. Von da ab deckte sich der Einsatzbereich der Schwesterschiffe. Auch ihr Name wurde bei der türkischen Marine gekürzt auf Berk. Sie wurde 1945 außer Dienst gestellt und erst 1955 abgebrochen.

Erneute Verwendung der Namen

Die türkische Marine erhielt 1972 und 1975 zwei in der Türkei gebaute Geleitzerstörer der US-amerikanischen Claud-Jones-Klasse, die Fregatten TCG Berk (D 358) und TCG Peyk (D 359).

Literatur

Bernd Langensiepen, Ahmet Güleryüz: The Ottoman Steam Navy 1828-1923, Naval Institute Press, Annapolis 1995, ISBN 1-55750-659-0

Weblinks

Commons: Torpedokreuzer der Peyk-i Sevket-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Langensiepen, S. 196
  2. Auf ihr diente von September 1914 bis Januar 1915 der später als U-Boot-Kommandant sehr erfolgreiche deutsche Oberleutnant zur See Hans-Joachim von Mellenthin.