Bernhard Heinzlmaier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bernhard Heinzlmaier (* 1960 in Wien) ist ein Sozialwissenschaftler sowie Unternehmensberater und in der Jugendforschung tätig. Er ist Mitbegründer des Instituts für Jugendkulturforschung[1] und seit 2003 ehrenamtlicher Vorsitzender. Hauptberuflich leitet er das Marktforschungsunternehmen T-Factory[2] in Hamburg.

Leben

Heinzlmaier wurde 1960 in Wien geboren. Nach Abschluss der Handelsakademie studierte er Geschichte, Germanistik, Philosophie, Pädagogik und Psychologie an der Universität Wien und erlangte 1987 den Magister der Philosophie. In seiner Studienzeit war er auch Vorsitzender des VSStÖ. Nach seinem Studium war Bernhard Heinzlmaier von 1988 bis 2000 wissenschaftlicher Leiter und später Geschäftsführer des Österreichischen Instituts für Jugendforschung (ÖIJ). Von 1990 bis 1992 war er Studienleiter für Markt- und Meinungsforschung bei Consent Betriebsberatung GmbH in Wien und von 1992 bis 1995 Geschäftsführer der Werbeagentur CNC.

1997 gründete er die T-Factory Trendagentur Markt- und Meinungsforschung GmbH, die Standorte in Wien und Hamburg hat. Als Geschäftsführer der T-Factory Trendagentur, die auf die Lebenswelten junger Zielgruppen spezialisiert ist, berät Bernhard Heinzlmaier nationale und internationale Unternehmen. Seit 2003 ist Bernhard Heinzlmaier Vorstandsvorsitzender des Österreichischen Institutes für Jugendkulturforschung (jugendkultur.at) und seit dem Gründungsjahr 2007 Mitglied des Vereins jugendkulturforschung.de e.V., der auf praxisorientierte nicht-kommerzielle Jugendforschung spezialisiert ist. Er gilt zudem als Befürworter der umstrittenen rot-blauen Koalition. In einem Kommentar in der Zeitschrift profil sprach er sich offen für eine Zusammenarbeit mit der rechten FPÖ aus.[3][4]

Bernhard Heinzlmaier lehrt an der FH Joanneum in Graz und an der FH Burgenland in Eisenstadt im Studiengang Soziale Arbeit.

Am 20. Dezember 2018 wurde Bernhard Heinzlmaier für seine verdienstvollen Leistungen als Meinungs- und Jugendforscher vom österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen der Berufstitel Professor verliehen.

Seit März 2021 schreibt Heinzlmaier als regelmäßiger Kolumnist für das österreichische Online-Boulevardmedium eXXpress, wo er in seinen Beiträgen unter anderem die Verwendung geschlechtergerechter Sprache kritisiert und vor einer von ihm so bezeichneten „Minderheitendiktatur“ warnt, in der ihm zufolge in „linken Medien“ die Bedürfnisse von Minderheiten wie Angehörigen der Transgender-Community oder Flüchtlingen in den Mittelpunkt gestellt würden, während "Befürworter einer restriktiven Asyl- und Migrationspolitik als Unmenschen an den Pranger gestellt" würden, obwohl diese die Mehrheit der Bevölkerung repräsentieren würden.[5]

Werk

Bernhard Heinzlmaiers Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind klassische Jugendsoziologie, Jugendkulturforschung, Medien- und Kommunikationsforschung, Werte- und Motivforschung, Methoden qualitativer Sozialforschung, Lebensstilforschung, politische Beteiligung sowie im kommerziellen Bereich Forschung zu Produkt- und Werbekonzepten und Markenimages, qualitative Marktforschung, Jugendmarketingstrategien und Jugendtrendforschung.

Zitat

Der Politik gelingt es immer schlechter, die Milieus der unteren Hälfte der sozialen Hierarchie der Gesellschaft zu erreichen. Passend dazu schlägt den politischen Akteuren von dort auch das größte Misstrauen entgegen. Der Staat erscheint den weniger privilegierten Jugendlichen in einem erschreckend hohen Ausmaß als eine Interessensgemeinschaft der Reichen und Privilegierten.[6]

Schriften

  • Generation Corona, Verlag Hirnkost, 2021, ISBN 978-3-949452-09-3
  • Anpassen, Mitmachen, Abkassieren: Wie dekadente Eliten unsere Gesellschaft ruinieren. Hirnkost-Verlag, Wien 2016, ISBN 978-3-945398-50-0.
  • Verleitung zur Unruhe. Zur Hölle mit den Optimisten. Ecowin-Verlag, Salzburg 2015, ISBN 978-3-7110-0071-2.
  • Performer, Styler, Egoisten. Über eine Jugend, der die Alten die Ideale abgewöhnt haben. Verlag des Archivs der Jugendkulturen, Berlin 2014, ISBN 978-3-943774-43-6.
  • mit Philipp Ikrath: Generation Ego. Die Werte der Jugend im 21. Jahrhundert. Promedia-Verlag, Wien 2013, ISBN 978-3-943774-43-6.
  • mit Beate Großegger: Die neuen vorBilder der Jugend. Stil- und Sinnwelten im neuen Jahrtausend. G&G-Verlag Wien 2007, ISBN 978-3-7074-0519-4.
  • mit Beate Großegger: 50 Jahre Shell Jugendstudie. Ullstein Taschenbuch, Berlin 2002/2003, ISBN 3-548-36426-8.
  • mit Beate Großegger: Jugendkultur-Guide – Szenen, Trends & Analysen. ÖBV & HPTKt., Wien 2002, ISBN 3-209-03706-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Prof. Mag. Bernhard Heinzlmaier. In: jugendkultur.at. Abgerufen am 17. Januar 2020.
  2. T-Factory - Unser Team. In: tfactory.com. Abgerufen am 17. Januar 2020.
  3. Bernhard Heinzlmaier: Meinung - Bernhard Heinzlmaier: Achtung SPÖ-Linke! In: profil.at. Abgerufen am 18. Februar 2021.
  4. Fritz Schiller: Nein, Herr Heinzlmaier. In: mosaik-blog.at. Abgerufen am 18. Februar 2021.
  5. Kolumne Heinzlmaier: Diktatur der Minderheiten, auf /exxpress.at, abgerufen am 3. August 2021
  6. Erste topaktuelle Ergebnisse aus der Jugendwertestudie 2021. In: ots.at. Abgerufen am 11. Mai 2021.