Bethausen

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Bethausen
Bethausen
Bethlenháza
Bethausen führt kein Wappen
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 45° 50′ N, 21° 58′ OKoordinaten: 45° 50′ 5″ N, 21° 57′ 35″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 117 m
Fläche: 90,27 km²
Einwohner: 3.057 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner je km²
Postleitzahl: 307050
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Bethausen, Leucușești, Cladova
Bürgermeister: Ioan Lihoni (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 66
loc. Bethausen, jud. Timiș, RO–307050
Website:
Lage von Bethausen im Kreis Timiș
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Die Bega bei Bethausen

Bethausen (deutsch Bethausen, ungarisch Bethlenháza, umgangssprachlich Bethlenhaas) ist eine Gemeinde im Nordosten des Kreises Timiș, in der Region Banat, im Südwesten Rumäniens.

Lage

Bethausen befindet sich 23 km nordöstlich von Lugoj. Die Nachbardörfer sind Cladova im Norden, Leucușești im Osten, Cliciova im Süden und Cutina im Westen.

Nachbarorte

Bara Ohaba Lungă Topla
Ghizela Nachbargemeinden Mănăștiur
Balinț Cliciova Traian Viua

Geschichte

Bethausen wurde 1883 von deutschen Siedlern, die aus der Großgemeinde Zichydorf (heute Plandište) im Komitat Torontál kamen, gegründet. Bei der Gründung erhielt der Ort den Namen Bethlenháza nach dem Güterdirektor Graf Bethlen, der den Siedlern Feld neben der Gemeinde Cladova gab. Die Siedler stammten hauptsächlich aus Schwaben, dem Elsass, aus Lothringen und aus Böhmen. Anfangs war Bethlenháza ausschließlich von Deutschen bewohnt, später kamen auch Ungarn hinzu und nach der Dreiteilung des Banats infolge des Vertrags von Trianon (1920) auch Rumänen aus dem Komitat Arad. Als Bethlenháza 1920 infolge des Vertrags von Trianon an Rumänien fiel, sollte der Ort in Beclita umbenannt werden. Die deutschen Bewohner stellten jedoch einen Antrag zur Umbenennung in Bethausen. Mit Unterstützung des Abgeordneten Heinrich Anwender aus Lugoj erfolgte der Gemeinderatsbeschluss, dem zufolge die Gemeinde in Bethausen umbenannt wurde. Der damalige Subpräfekt des Komitats Cornel Groșovean unterstützte diesen Beschluss und das Ministerium bewilligte amtlich die Umbenennung.

Infolge des Waffen-SS Abkommens vom 12. Mai 1943 zwischen der Antonescu-Regierung und Hitler-Deutschland wurden alle deutschstämmigen wehrpflichtigen Männer in die deutsche Armee eingezogen. Noch vor Kriegsende, im Januar 1945, wurden alle deutschstämmigen Frauen zwischen 18 und 30 und Männer im Alter von 16 bis 45 zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion verschleppt. Das Bodenreformgesetz vom 23. März 1945, das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumänien vorsah, entzog der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage.

Kirche und Schule

Zu den ersten Dringlichkeiten nach der Ansiedlung gehörte der Bau einer Schule. Bis zur Vollendung der Bauarbeiten 1884 fand der Unterricht in einem Privathaus statt. Im Jahr 1912 wurde die heutige Schule erbaut, die in den Jahren 1965/66 erweitert wurde.

Die erste Kirche in Bethausen wurde Ende 1885 fertiggestellt. Im Jahr 1937 wurde die heutige Kirche gebaut und am 24. Oktober von Bischof Augustin Pacha geweiht. Der Hauptaltar stellt den heiligen Wendelin, den Schutzpatron der Kirche, dar. Auf der linken Seite befindet sich der Seitenaltar mit dem heiligen Antonius und rechts die Kanzel. Bis nach 1900 waren alle Einwohner von Bethausen römisch-katholischen Glaubens.

Wirtschaft

Die Bevölkerung beschäftigte sich mit dem Ackerbau und der Viehzucht. Außerdem waren Handwerker in durchschnittlich hoher Zahl vertreten. Jahre 1924 erreichte der Gemeindenotar Adolf Dobrov die Bewilligung, dreimal im Jahr einen Jahrmarkt abzuhalten. In der Zwischenkriegszeit erreichte das wirtschaftliche und geistliche Leben im Dorf seinen Höhepunkt.

Durch die Agrarreform von 1945 begann der Niedergang der Bauerngemeinschaft. In den Folgejahren kam es zur Kollektivierung der Landwirtschaft. Im Jahr 1952 wurde die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) gegründet, nachdem 1951 bereits die Maschinen und Traktorenstation (S.M.T.) entstanden war. Der verbleibende Grund und Boden wurde von dem Staatsunternehmen G.A.S. verwaltet. Es entstand eine Berufsschule zur Ausbildung der Mechaniker. Im Jahr 1954 wurde die Gemeinde elektrifiziert.

Demografie

Volkszählung (1880–2002 für Bethausen selbst)[3] Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1880 546 13 104 399 30
1910 1020 144 248 605 23
1930 886 143 132 568 43
1977 865 576 87 197 5
2002 909 784 35 14 76
2011[1] 3057 2781 38 14 224

Siehe auch

Literatur

  • Elke Hoffmann, Peter-Dietmar Leber und Walter Wolf: Das Banat und die Banater Schwaben. Band 5. Städte und Dörfer, Mediengruppe Universal Grafische Betriebe München, München 2011, ISBN 3-922979-63-7.
  • Michael Griffel: Ansiedlungsgeschichte der Gemeinde Bethausen, Lugoj 1927.

Weblinks

Einzelnachweise