Landkreis Oberviechtach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 28′ N, 12° 25′ O | ||
Basisdaten (Stand 1972) | ||
Bestandszeitraum: | 1900–1972 | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Verwaltungssitz: | Oberviechtach | |
Fläche: | 276,12 km2 | |
Einwohner: | 15.686 (27. Mai 1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | OVI | |
Kreisschlüssel: | 09 3 41 | |
Kreisgliederung: | 32 Gemeinden | |
Lage des Landkreises Oberviechtach in Bayern | ||
Der Landkreis Oberviechtach war ein Landkreis im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz. Sein ehemaliges Gebiet liegt heute größtenteils im Landkreis Schwandorf.
Geographie
Wichtige Orte
Die einwohnerstärksten Gemeinden waren Oberviechtach, Schönsee, Teunz und Winklarn.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzte 1972 gegen den Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Vohenstrauß, Nabburg, Neunburg vorm Wald und Waldmünchen. Im Osten grenzte der Landkreis an die Tschechoslowakei.
Geschichte
Landgericht
Als Folge der Verwaltungsreform des Jahres 1838 im Königreich Bayern wurde 1840 das Landgericht Oberviechtach eingerichtet und diesem wurden 38 Gemeinden zugeteilt.[1] Im Laufe der Jahre veränderte sich die Zahl ständig.
Bezirksamt
Im Jahr 1862 wurden als Folge der Trennung von Justiz und Verwaltung der Landgerichtsbezirk Oberviechtach und der Landgerichtsbezirk Neunburg vorm Wald zum Bezirksamt Neunburg vorm Wald zusammengeschlossen.
Am 1. Oktober 1900 wurde aus 37 Gemeinden des Bezirksamtes Neunburg vorm Wald das Bezirksamt Oberviechtach gebildet.[2]
Landkreis
Am 1. Januar 1939 wurde die reichseinheitliche Bezeichnung Landkreis eingeführt.[3] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Oberviechtach.
1946 wurde der Landkreis Oberviechtach um die Gemeinde Gmeinsrieth des Landkreises Vohenstrauß vergrößert. Gmeinsrieth wurde aufgeteilt. Ein Teil kam zu Dietersdorf, der andere zu Schönsee.
1946 wurden einige Gemeinden aufgelöst und an andere Gemeinden angeschlossen.[4]
Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Oberviechtach im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst. Die Gemeinden Altenschneeberg, Hannesried, Heinrichskirchen, Irlach und Schönau kamen zum Landkreis Cham. Alle übrigen Gemeinden wurden mit Teilen der Landkreise Amberg, Burglengenfeld, Neunburg vorm Wald, Nabburg, Regensburg und Roding sowie der bis dahin kreisfreien Stadt Schwandorf zum neuen Landkreis Schwandorf zusammengefasst.[5][6]
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1910 | 15.299 | [7] |
1925 | 14.885 | [8] |
1939 | 13.694 | [9] |
1950 | 16.331 | [10] |
1960 | 14.200 | [11] |
1971 | 15.800 | [12] |
Gemeinden
Vor dem Beginn der bayerischen Gebietsreform umfasste der Landkreis Oberviechtach in den 1960er Jahren 32 Gemeinden:[13]
Die folgenden Gemeinden wurden während des Bestehens des Landkreises eingemeindet:
- Bernhof, am 1. Januar 1946 zu Gleiritsch
- Eigelsberg, am 1. Januar 1946 zu Oberviechtach
- Hof, am 1. Januar 1946 zu Oberviechtach
- Nunzenried, am 1. Januar 1946 zu Oberviechtach
- Pirkhof, am 1. Januar 1946 zu Wildeppenried
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen OVI zugewiesen. Es wurde bis zum 3. August 1974 ausgegeben. Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung ist das Kennzeichen OVI seit dem 10. Juli 2013 wieder im Landkreis Schwandorf erhältlich.
Wappen
Das bis 1972 gültige Wappen des Landkreises Oberviechtach zeigt in rotem Schild einen silbernen gegenästigen Balken. Es gibt damit einen historischen Bezug zum Wappen der Grafen von Ortenburg, den vormaligen Besitzern der im Kreisgebiet gelegenen Herrschaft Murach.
Literatur
- Heribert Batzl u. a.: Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Hoeppner, München 1970.
- Emma Mages: Oberviechtach. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 61. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Emma Mages: Oberviechtach. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 61. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X, S. 224 f. (Digitalisat).
- ↑ Gemeindeliste der Gebietsreform von 1900
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Emma Mages: Oberviechtach. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 61. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X, S. 209–221 (Digitalisat).
- ↑ Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 647.
- ↑ www.gemeindeverzeichnis.de
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt I, S. 10* (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 569 (Digitalisat).