bigFM

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bigFM
Hörfunksender (Privatrechtlich)
Empfang terrestrisch (UKW, DAB+), Kabel & Webradio
Empfangsgebiet Baden-Württemberg Baden-Württemberg
Hessen Hessen
Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz
Saarland Saarland
Berlin Berlin
Hamburg Hamburg
Sendestart 1. Apr. 2000
Eigentümer Lizenzinhaber:
  • bigFM Baden-Württemberg GmbH & Co. KG
  • Rheinland-Pfälzische Rundfunk GmbH & Co. KG
  • Skyline Medien Saarland GmbH
Geschäftsführer Kai Fischer (Vors.), Tobias Heger
Programmchef Patrick Morgan
Liste von Hörfunksendern
Website

bigFM ist ein Netzwerk aus derzeit drei privaten, überregionalen Hörfunksendern im Westen und Südwesten Deutschlands: bigFM Baden-Württemberg für Baden-Württemberg, bigFM Rheinland-Pfalz für Rheinland-Pfalz sowie bigFM Saarland für das Saarland. Gesendet wird ein Contemporary-Hit-Radio-Format (CHR).

Veranstalter

Veranstalter sind die bigFM Baden-Württemberg GmbH & Co. KG mit Sitz in Mannheim (bigFM Baden-Württemberg / Der Neue Beat) und die Skyline Medien Saarland GmbH mit Sitz in Saarbrücken (bigFM Saarland).[1] Aufgrund der drei rechtlich selbständigen Veranstalter der bigFM-Programme sind die Gesellschafter- und Eigentümerstrukturen sehr vielschichtig.

Im Auftrag der drei Veranstalter produziert die bigFM Programmproduktionsgesellschaft mbH mit Sitz in Mannheim individuelle Programmteile für die regionalen bigFM-Programme. Eine gemeinsame Gesellschaft der drei Veranstalter namens Audiotainment Südwest GmbH & Co. KG verantwortet Produktion und strategische Entwicklung des Radioprogramms.[2]

Geschichte

Sendestart war am 1. April 2000 in Baden-Württemberg. Auf den Frequenzen wurde seit 20. November 1999 bereits sunshine live ausgestrahlt.

In Rheinland-Pfalz besteht eine Zusammenarbeit mit RPR1, hier übernahm bigFM im August 2003 die Frequenzen des ehemaligen Schlagerradios RPR Zwei. Im Saarland sendet bigFM seit dem 5. September 2005 auf den Frequenzen, auf denen zuvor JAM FM Saarland verbreitet wurde.

Die Studios von bigFM befinden sich in Koblenz, Köln, Ludwigshafen am Rhein, Mainz, Saarbrücken, Stuttgart ,Mannheim und Trier.

Die derzeitigen Moderatoren der Morningshow sind Rolf Vogl, Kristina Fixemer und Fabian „Fußball Fabi“ Kapfer.

Der Vormittag wird moderiert von Rob Green, Der Nachmittag mit Marlen Gröger und der Abend mit Reece.

Weitere Moderatoren sind Daniel Kaiser, Frank „Till“ Simoleit, Sophia Pisot, Tara Sharei, Jannik Priem, Vinzent Schuster, Mika, Filiz de Campos Oliveira und DJ Cuebrick.

Ehemalige Moderatoren sind „Der Storb“, 257ers, Aline Henne, René Krämer, Lola Weippert,[3] Dani Wiese, Savannah Brandt, Vannessa Civiello und Thomas Sachsenmaier.

Darüber hinaus moderieren Kirchenvertreter wie Pater Alfred, Beatrice Krist und Heiko Breuning.

Ende 2010 gab die LMK bekannt, dass sich außer bigFM auch die NRJ Group mit Energy Rheinland-Pfalz und Regiocast mit Now FM um die auslaufende bigFM-Sendelizenz bewarben. Im März 2011 kam die LMK zur Entscheidung, dass die Lizenzen mit bigFM verlängert werden. Der Sender verpflichtete sich hierbei vermehrt Sendungen in den rheinland-pfälzischen Studios zu produzieren.

Am 17. Dezember 2012 wurde bekannt, dass Oliver Pocher ab dem 2. Januar 2013 vorübergehend die Morningshow moderieren wird. Auf Grund seiner Fernsehaktivitäten war er jedoch nicht live im Studio. Pochers Tätigkeit galt nur als Übergangslösung und sollte ursprünglich auf drei Monate begrenzt sein. Bis dahin hoffte der Sender, einen neuen Morgenmoderator für Hans Blomberg, der zuvor zu 104.6 RTL gewechselt war, gefunden zu haben. Trotz eines neuen Moderators war Pocher einige Monate weiterhin in der Morningshow zu hören.[4]

Von Mai 2012 bis Juli 2016 sendete bigFM das zusätzliche Programm bigFM WorldBeats im Standard DAB+ in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz aus. Zuvor wurde dieses Programm, welches hauptsächlich Musik aus dem Balkan und Russland ausstrahlt, nur über Webstream verbreitet. Seit August 2016 wird das Hauptprogramm anstelle von bigFM WorldBeats auf DAB+ ausgestrahlt. bigFM WorldBeats ist somit wieder ein reiner Internetsender.[5][6]

Seit 2017 läuft jeden Donnerstag auf bigFM das Format Throwback Thursday von 9 bis 16 Uhr. 2022 wurde ein boyband special gesendet.

bigFM präsentiert und veranstaltet Konzerte, Sport-, Comedy- und Party-Events und ist Partner namhafter Festivals wie Rock am Ring, Street Parade, Taubertal-Openair und SonneMondSterne-Festival. 2018 hat bigFM die Medienpartnerschaft für Rock am Ring übernommen und bietet im Gebiet um das Festival seinerseits ein spezielles Radioangebot unter der Bezeichnung bigFM Ring Radio auf der UKW-Frequenz 87,7 MHz an. Seit September 2018 sendet das Programm bigFM Berlin über den DAB+-Kanal 12D in Berlin und Brandenburg.

Seit 2021 wurde bei bigFM der Service geändert und neue Schichtzeiten wurden eingelegt: RobGreen am Vormittag von 9:45 bis 13:45, Marlen am Nachmittag von 13:45 bis 17:45, Reece am Abend 17:45 bis 21:45. Die Top 9 1/2 wurde nicht mehr ausgestrahlt.

Vorheriger Sendeplan: Dani Wiese am Vormittag 9:45 bis 13:45, von 13:45 bis 14:45 Top 9 1/2 (Chartshow), 14:45 bis 18:45 Marleen am Nachmittag und Reece am Abend von 18:45 bis 20:45. Um 17:30 immer nach den Nachrichten kommt ein "bigFM uptodate" hier werden Themen im Bereich "Technik Lifestyle Fashion" besprochen. News werden immer zu jeder halben Stunde gesendet. In der Morningshow immer alle 30 Minuten.

Seit April 2022 sendet das Programm bigFM Hamburg über den DAB+-Kanal 12C in Hamburg. Seit Anfang August 2022 wechselte bigFM den Sitz nach Mannheim. Das Studio in Ludwigshafen wurde stillgelegt. Die bigFM App wurde anschließend mit einem neuen Look ausgestrahlt.

Sendegebiet und Frequenzen

Datei:BigFM Frequenz.jpg
UKW-Sendegebiet und Frequenzen

bigFM ist im Westen und Südwesten Deutschlands größtenteils von Köln bis Freiburg und Ulm empfangbar – in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, im Saarland, im Süden Nordrhein-Westfalens und im Südwesten Hessens. Außerdem ist bigFM über DAB+ in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Hamburg zu empfangen.[7]

Digital ist bigFM mit zahlreichen Angeboten vertreten, etwa im Social Web auf Instagram und Facebook, mit aktuellen Musik-News und Beiträgen auf der bigFM-Website sowie Webradio-Streams zu unterschiedlichen Musikstilrichtungen wie Hip-Hop, Dance, Rock und Chartmusik. Worldbeat-Kanäle aus der Türkei, dem Balkan oder Russland runden das Angebot ab.

Soziales Engagement

bigFM vergibt seit 2011 jährlich den Förderpreis Initiative für Integration, jeweils in Baden-Württemberg[8] und Rheinland-Pfalz[9]. Die Idee des Förderpreises ist es, kulturelle Vielfalt, Offenheit und Toleranz in einer globalisierten Welt zu vermitteln. Ausgezeichnet werden dabei Ideen und Konzepte aus dem Non-Profit-Bereich von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus Vereinen, Verbänden, Schulen und Initiativgruppen. Auch Einzelpersonen können teilnehmen. Das Themenspektrum reicht von Bildung und Ausbildung, Kultur, Musik und Sport bis hin zu angrenzenden Sparten. Schirmherren sind jeweils die Integrationsminister von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Zahlreiche Künstler haben sich bisher an der Initiative für Integration beteiligt, unter anderem Andreas Bourani, Gentleman, Rea Garvey, Rod Gonzalez (Die Ärzte), Mark Forster, MC Fitti, Bosse, Patrice, Silbermond, Samy Deluxe, Namika, Dellé (Seeed), Joy Denalane und Moses Pelham.

Besonderheiten

bigFM produzierte jeden Sonntagabend die Sendung Musik ohne Grenzen mit dem luxemburgischen Sender Eldoradio für die Großregion Südwestdeutschland-Luxemburg.

Außerdem war bigFM Partner des von Stefan Raab produzierten Bundesvision Song Contests und vergab dabei die Punkte für Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und das Saarland.

Für junge Erwachsene betreibt bigFM die crossmediale Recruitingplattform bigKARRIERE.[10] Damit kann ein Unternehmen zielgerichtet Schulabgänger, Berufseinsteiger und Jobsuchende ansprechen.

Kritik

Die Macher von bigFM bedienten sich immer wieder Praktiken, die von Beobachtern als „Beschiss am Hörer“[11] oder geschmacklose Täuschungen bewertet wurden. In einem Fall 2016 führte dies auch zu einer Kritik der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg an der Marketing-Praxis des Senders.

Eine der gefakten Aktionen des Senders fand im Sommer 2017 statt. bigFM-Moderator Rob Green schickte angeblich eine WhatsApp-Nachricht an eine Moderatorin des öffentlich-rechtlichen Konkurrenz-Senders Dasding. Green gab im Programm von bigFM vor, die Moderatorin spreche gerade bei der SWR-Jugendwelle die Nachrichten. Wenn die Moderatorin noch in der Sendung das Studio verlasse, so Green, bekomme sie einen Job bei bigFM in „Deutschlands biggster Morningshow“. Die als „verrückte Abwerbeaktion“ beworbene Aktion war ein Fake. Die eingespielte Nachrichtensendung von Dasding war gefälscht. Die Moderatorin arbeitete zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr für Dasding, sondern war nach der regulären Beendigung ihres Vertrags zu bigFM gewechselt.[11][12] Die Landesstiftung Baden-Württemberg lud daraufhin Rob Green als Moderator ihrer Veranstaltung gegen Fake News, Falschmeldungen und vorgetäuschte Informationen („Fake-off-Camp“) für Erstwähler und junge Erwachsene aus und kündigte die Medienpartnerschaft mit bigFM für die Veranstaltung.[12]

bigFM bedauerte die Absage der Landesstiftung Baden-Württemberg für die Veranstaltung, wies jedoch sowohl gegenüber der Stiftung als auch gegenüber Medien den Vorwurf zurück, „Fake News“ zu produzieren oder weiterzuverbreiten. Es sei nur darum gegangen, „eine neu gewonnene gute Journalistin prominent einzuführen. Ein Jugendsender kann sich das erlauben.“[13][14] Im Kommentar-Bereich unter Medienberichten hießen vereinzelt User die Aktion zwar nicht gut, bezeichneten die Aufregung aber als übertrieben. Wer es live gehört habe, „wusste direkt, dass es gestellt ist (…) Es wurde sogar ein Klingeln des Handys eingebaut, welches doch niemals zu hören gewesen wäre.“ Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass Marlen Gröger während der Nachrichten-Sendung die Nachricht von Rob Green nicht hätte lesen können.[15] Nach einer Untersuchung der Aktion bestätigte die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) diese Sichtweise. Es liege auch kein Verstoß gegen das Landesmediengesetz vor. Die LFK warf der Medienkritik-Website Übermedien.de vor, „unwahr“ über die bigFM-Aktion berichtet zu haben.[16]

Quellen

  1. Impressum. In: bigfm-saarland.de.
  2. https://audiotainment-suedwest.de
  3. Tränen in den Augen! BigFM-Moderatorin Lola Weippert lässt Bombe platzen. In: tag24.de. 24. Juli 2020, abgerufen am 11. März 2022.
  4. Oliver Pocher ersetzt Hans Blomberg bei bigFM – aber nur für kurze Zeit. In: radioszene.de. 17. Dezember 2012, abgerufen am 17. Dezember 2012.
  5. bigFM statt bigFM Worldbeats aufgeschaltet. In: digitalradio-in-deutschland.de.
  6. BigFM künftig mit Hauptprogramm statt Worldbeats über DAB+. In: digitalradio.de.
  7. Matthias Vogel: BigFM über DAB+ | Radioempfang Digital. In: radioempfang.digital. 20. April 2020, abgerufen am 30. Mai 2022.
  8. Initiative für Integration 2018: Die Preisverleihung in Stuttgart. 25. Oktober 2018, abgerufen am 11. Februar 2019.
  9. Initiative für Integration 2018: Die Preisverleihung in Mainz. 7. Juni 2018, abgerufen am 11. Februar 2019.
  10. bigKARRIERE. Abgerufen am 11. Februar 2019.
  11. a b Mario Köhne: Privatradio bigFM fälscht SWR-Nachrichten. In: Übermedien. 5. September 2017, abgerufen am 22. September 2017.
  12. a b Nils Mayer: Hörertäuschung in Stuttgart? – Wirbel um Radiosendung von bigFM. In: stuttgarter-nachrichten.de. 7. September 2017, abgerufen am 22. September 2017.
  13. Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart, Germany: Hörertäuschung in Stuttgart?: Wirbel um Radiosendung von bigFM. In: stuttgarter-nachrichten.de. (stuttgarter-nachrichten.de [abgerufen am 7. Februar 2018]).
  14. Landesstiftung beendet Kooperation mit bigFM | Übermedien. In: Übermedien. 6. September 2017 (uebermedien.de [abgerufen am 7. Februar 2018]).
  15. Privatradio bigFM fälscht SWR-Nachrichten | Übermedien. In: Übermedien. 5. September 2017 (uebermedien.de [abgerufen am 7. Februar 2018]).
  16. Medienwächter haben kein Problem mit bigFM-Fake – aber mit uns | Übermedien. In: Übermedien. 19. Oktober 2017 (uebermedien.de [abgerufen am 7. Februar 2018]).

Weblinks