RPR1

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RPR1.
RPR1 StandAlone farbig RZ 200px.png
Hörfunksender (privat)
Programmtyp Adult Contemporary
Empfang analog terrestrisch, Kabel, DAB+, Webradio
Empfangsgebiet Rheinland-PfalzRheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz und angrenzende Gebiete (UKW)
Sendestart 30. Apr. 1986
Eigentümer Rheinland-Pfälzische Rundfunk GmbH & Co. KG
Geschäftsführer Kai Fischer (Vors.), Tobias Heger
Programmchef Andreas Holz
Liste von Hörfunksendern
Website

RPR1. (für Rheinland-Pfälzische Rundfunk GmbH & Co. KG) ist ein privater Hörfunksender in Rheinland-Pfalz. Der Sender wurde 1985 gegründet, Sendestart war am 30. April 1986 um 18:30 Uhr. Er ist damit einer der ersten landesweiten privaten Hörfunksender in Deutschland.

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Reklameträgerin mit Bodypainting beim Echo 2013

Geschichte

Die Rechtsgrundlage für den privaten UKW-Rundfunk in Rheinland-Pfalz bildete das Landesgesetz über einen Versuch mit Breitbandkabel mit dem Änderungsgesetz vom 20. Dezember 1984.[1] Zuerst waren es vier Anbietergemeinschaften, jeweils mit eigenem Programmprofil, die am 30. April 1986 in Rheinland-Pfalz auf derselben Frequenz (anfangs nur 103,6 MHz) zu verschiedenen Zeiten auf Sendung gingen (sog. Frequenzsplitting): RPR (Zeitanteil 71,855 %), PRO Radio 4 (Private Rundfunk-Organisation; 15,155 %), LR (Linksrheinischer Rundfunk; 6,625 %) und Radio 85 (6,365 %).[2] Radio 85, der Sender der Großverlage, stellte schon bald mit dem Hinweis auf die nicht vorhandene wirtschaftliche Rentabilität den Betrieb ein; seine Sendezeit wurde von RPR übernommen.[3] Während PRO Radio 4 und RPR kommerziell orientierte Sender waren, brachte der in Mainz ansässige LR ein alternatives und kommerzielles Radioprogramm. Lokalprogramme gab es aus Ludwigshafen, Mainz, Koblenz und Trier (im Rahmen von PRO Radio 4 beispielsweise die Rosa Welle aus Mainz[4] oder TR 1 aus Trier).[5] Im Jahr 1989 wurde die Frequenzkette von der LPR neu ausgeschrieben, und RPR erhielt ab 1990 allein den Zuschlag; PRO Radio 4 durfte aber noch bis 1991 weitersenden.[6]

Anfang der 1990er Jahre erhielt Radio RPR auch die zweite landesweite UKW-Senderkette in Rheinland-Pfalz. Auf diesen Frequenzen wurde vom 9. Dezember 1991 bis zum 4. August 2003 ein RPR Zwei genanntes Schlagerprogramm ausgestrahlt.[7] Nachdem sich nach Firmenangaben der Werbemarkt für ein Programm für eine ältere Zielgruppe verschlechterte, wird seither über die Kette das Programm bigFM Rheinland-Pfalz ausgestrahlt. Die Produktion erfolgt unter der Regie von RPR in enger Kooperation mit dem Partnerprogramm bigFM. 2005 startete RPR2 als Internetradio erneut.

Seither hat RPR1. seinen Internet-Auftritt ausgebaut und bietet seit dem 1. Januar 2007 verschiedene Spartenmusik-Kanäle (Channels/Playlists), wie beispielsweise „RPR1.Rock“, „RPR1.80er“ und „RPR1.Workout“ sowie sechs regionale Informations-Kanäle, im Internet an.

Programm

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RPR1-Moderator und Comedian Sven Hieronymus (Der Rocker vom Hocker)

RPR1. ist ein Adult-Contemporary-Format (AC), Zielgruppe sind die 30 bis 59-jährigen. Gesendet wird rund um die Uhr ein Mix aus Musik, Nachrichten, Verkehrsinformationen, Berichten, Comedy und Werbung. Das Programm ist auf Durchhörbarkeit angelegt und verzichtet weitgehend auf Spezialsendungen. Populär geworden sind in der Vergangenheit Radio-„Persönlichkeiten“ wie beispielsweise Bülent Ceylan, Paul Panzer, Heiner Knallinger oder Sven Hieronymus („Weine könnt’ ich, weine“), die ihre ersten Sketche bei RPR präsentiert haben.

Die Moderatoren sind unter anderem: Laura Nowak, Ben Salzner, Jens Baumgart, Andreas Kunze, Ina Meyer, John Seegert, Selina Schmitt, Bob Murawka, Reiner Meutsch, Daniel Kaiser, Audrey Hannah, Sabine Koppers und Dominik Jung.

Ehemalige Moderatoren sind unter anderem Frank Laufenberg (1991 bis 1996 Bei Anruf Pop!), Torsten Eikmeier (bis 2019)[8], Kate Menzyk (bis August 2016), Sebastian Röbke (bis Oktober 2015), Nadja Gontermann (bis Dezember 2013), Sarah Berg (bis November 2013), Julian Krafftzig (bis Oktober 2013), Lars-Christian Karde (bis 31. Juli 2011), Sarah von Neuburg (bis 31. Juli 2011), Markus Appelmann (bis 2010), Julia Porath (bis Juli 2011), Christian Haacke (bis 2005), Tillmann Uhrmacher, Boris Müller (bis 2002), Stefan Moser, Bernd Schmellenkamp (1986 bis 1996), Thomas Sauer, Walter Freiwald, Jörg Musiol, Rainer Pleyer, Peter Millowitsch, Mariele Millowitsch, Bernd Knopp (bis 2001), Hans-Peter Hain und Kai Zorn (bis 2019).

Veranstaltungen

Rheinland-Pfalz Open Air 2013

Von 2005 bis 2014 richtete RPR das jährliche „Rheinland-Pfalz Open Air“ in Mainz an der Staatskanzlei aus. Zudem präsentiert sich der Sender an Veranstaltungen wie dem „Rheinland-Pfalz-Tag“ oder „Rhein in Flammen“ in Koblenz mit einem Bühnenprogramm, ebenso beim „Tag der Deutschen Einheit“ 2017 in Mainz mit einer Hauptbühne.

Regionalstudios

Der Sender regionalisiert sein Programm regelmäßig mehrmals täglich für vier Regionen (Ludwigshafen am Rhein/Kaiserslautern, Trier, Mainz und Koblenz/Köln).

Radio RPR1. betreibt Regionalstudios in:

Empfang

Sendegebiet

Über UKW kann RPR1. in ganz Rheinland-Pfalz, im Süden Nordrhein-Westfalens und Teilen des Ruhrgebiets, im Saarland, Mittel- und Südhessen, in Nord- und Mittelbaden, in den Höhenlagen Unterfrankens in Bayern, in den belgischen Ostkantonen und in Luxemburg empfangen werden. Die Senderstandorte, die seit 1. April 2018 durch den Düsseldorfer Sendernetzbetreiber Uplink Network GmbH betrieben werden, im Detail:

Sender UKW Leistung Region
Ahrweiler (Heckenbach-Schöneberg) 103,5 MHz 30 kW Studio Rheinland (Köln)
Edenkoben (Kalmit) 103,6 MHz 25 kW Studio Rhein-Neckar-Pfalz
Grünstadt (Mertesheim) 103,3 MHz 0,05 kW Studio Rhein-Neckar-Pfalz
Kleinkarlbach (Battenberg-Steinbrunnerweg) 091,1 MHz 0,01 kW Studio Rhein-Neckar-Pfalz
Bad Dürkheim (Friedelsheim) 098,1 MHz 0,05 kW Studio Rhein-Neckar-Pfalz
Bad Bergzabern (Stäffelsberg) 103,3 MHz 0,25 kW Studio Rhein-Neckar-Pfalz
Pirmasens (Kettrichhof) 104,7 MHz 5 kW Studio Rhein-Neckar-Pfalz
Zweibrücken (FMT Am Funkturm) 103,3 MHz 2 kW Studio Rhein-Neckar-Pfalz
Eßweiler (Bornberg) 103,1 MHz 25 kW Studio Rhein-Neckar-Pfalz
Mainz (Bonifatiustürme) 098,1 MHz 0,2 kW Studio Rhein-Main
Mainz (Ober-Olm) 100,6 MHz 20 kW Studio Rhein-Main
Bad Kreuznach (Schanzenkopf) 089,7 MHz 0,1 kW Studio Rhein-Main
Idar-Oberstein (Hillschied) 100,3 MHz 1 kW Studio Rhein-Main
Koblenz (Kühkopf) 101,5 MHz 40 kW Studio Rheinland
Lahntal (Diez-Diezer Hain) 101,2 MHz 0,1 kW Studio Rheinland
Bad Marienberg (Marienberger Höhe) 102,9 MHz 25 kW Studio Rheinland
Daun (Eifel) 102,1 MHz 20 kW Studio Eifel-Saar-Mosel
Saarburg (Schoden-Geisberg) 102,6 MHz 20 kW Studio Eifel-Saar-Mosel
Trier (Petrisberg) 102,9 MHz 0,1 kW Studio Eifel-Saar-Mosel
Hunsrück (Haardtkopf) 100,1 MHz 50 kW Studio Eifel-Saar-Mosel

Seit 27. Oktober 2017 ist RPR1. auch über DAB+ empfangbar. Es wird die überregionale Webradio-Version verwendet. Genutzt werden die freien Kapazitäten im SWR-RP-Multiplex auf Kanal 11A.

Kritik

Kritiker werfen den Verantwortlichen oft vor, bildende, informierende und vielseitige Inhalte immer stärker aus dem Programm zu streichen (siehe auch Dudelfunk), um dadurch mit einfachen Radio-Gewinnspielen und hohen Geldgewinnen neue Hörer zu gewinnen. Auch die Musikauswahl wird oft als zu eintönig bemängelt (Heavy Rotation). Für Kritik sorgte auch das Gewinnspiel „Was würden Sie für 100.000 Euro tun?“. Eine Hörerin wollte sich für den Betrag alle Zähne ziehen lassen, eine andere mit einem Krokodil baden gehen.

Gesellschafter

RPR1 wird von der Rheinland-Pfälzische Rundfunk GmbH & Co. KG betrieben. Diese gehört überwiegend den Verlegern von Tageszeitungen aus Rheinland-Pfalz. Die Eigner der größten Anteile sind:[9]

Weblinks

Commons: RPR1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GVBl.RP 1984 S. 241; Entwurf und Begründung: Drs. 10/747
  2. Landtag RP: Drs. 11/5290 S. 9
  3. radiojournal.de: Vor 10 Jahren: Radio 4 geht auf Sendung
  4. der Name Rosa Welle geht auf den Veranstalter des Mainzer Fensters, das Frankfurter Anzeigenblatt Blitz-Tip zurück, das auf rosa Papier gedruckt wurde und deshalb auch als „Rosa Blättche“ bekannt war; siehe: RPR1. wird 30
  5. radiojunkie.de: Radio 4 mit Programmschemata und Hörbeispielen
  6. Beiträge zu 50 Jahren Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz. Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, 1997, S. 366 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. radiojournal.de: Goodbye RPR Zwei
  8. Torsten Eikmeier – 1971–2019
  9. KEK-online