Bilderrätsel

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Beispiel für ein Bilderrätsel[1]
Rebus von 1861. Die Auflösung ist eine Paraphrase eines Epigramms von Wilhelm Müller: Wirt (Wird) die Liebe Ei Fers’ üchtig, w achse n Ihr Woll'(=wohl) Hund (e)R Tau gen; D "Ochs in D" "zwei E" nicht "dar unter die" g Rad aus zu Se(e) h Ent’ Augen.
Ein Bilderrätsel, in dem die Aufgabe ist, mit dem Erkennbaren bzw. Wortspielen einen/den passenden Bildnamen zu finden, in diesem Fall der Wert Pi und das Lot.

Ein Bilderrätsel, auch der oder das Rebus (lateinisch rebus ‚durch Dinge‘) genannt, ist ein größtenteils aus Zeichnungen bestehendes Rätsel: Eine Reihe von Bildern und Zeichen, deren Wortlaut durch Aneinanderfügung und Abstraktion einen oder mehrere neue Begriffe ergeben, die mit den Bildern in keinem sachlichen Zusammenhang stehen. Dabei kann der Austausch, der Wegfall oder die Hinzufügung einzelner Buchstaben verfügt werden.

Ferner gibt es Bilderrätsel, bei denen die Aufgabe besteht, Unterschiede zwischen zwei auf den ersten Blick gleich aussehenden Bildern zu finden.

Historisches

Aus Bildern und Zeichen bestehende Rebusfolgen waren schon im 15. Jahrhundert bekannt und erfreuten beispielsweise in Form bebilderter Spottgedichte Adel und gebildete Schichten. Meisterlich ausgeführt sind die um 1522 erschienenen Bilderrätsel, kombiniert mit in nordfranzösischer Mundart verfassten Versen, die Rébus de Picardie illuminés.

Später erschienen Bilderrätsel in illustrierten Zeitungen und Zeitschriften. Oft wurde für die Lösung ein Preis ausgelobt und Einsender richtiger Lösungen namentlich erwähnt.

Der Wissenschaftler Valerius Cordus benutzte als Unterschrift einen Rebus mit einem gezeichneten Herzen (lateinisch cor) und hinzugefügtem „dus“.[2]

Variante

Eine ähnliche Art von Rätseln, die oft mit einem Bilderrätsel verknüpft sind, stellt Buchstaben und andere Zeichen in eine räumliche Beziehung, wobei die Lagebezeichnung Bestandteil der Lösung ist. Ein relativ bekanntes Beispiel ist[3]

          Bl Bl
        Bl e Bl
          Bl Bl

oder auch[4]

bTb

Um diese Art Buchstabenspiele zu lösen, muss man teilweise um die Ecke denken, und manchmal ist ein solches Rätsel auch lediglich als Wortscherz zu verstehen. Die Lösungen finden sich in den Fußnoten am Ende des Artikels.

Historische Anekdote

Friedrich der Große soll Voltaire folgendes Billet geschickt haben:

Voltaire soll geantwortet haben:[5]

Es gibt auch eine Variante:

[6]

Antwort von Voltaire: Siehe oben.

Lösungen

  1. Wikipedia
  2. Franz-Josef Schmidt: Zur Biographie des Valerius Cordus. In: Franz-Josef Schmidt (Übers.): Gesetze und Verordnungen des erhabenen Nürnberger Senates, die sich auf Ärzte, Apotheker und andere beziehen. [Leges ac statuta ampliss. senatus Norimbergensis ad Medicos, Pharmacopœos, & alios pertinentia. Paulus Kaufmann, Nürnberg 1598] Übersetzt und erläutert. Schmidt, Hamm [um 1985], S. 1–2, hier: S. 2.
  3. Bl um e = Blume
  4. zwei kleine b am T = zwei kleine Beamte
  5. Friedrich der Große: Großes A unter p hundert unter sechs? = Grand (sous p) a cent sous six? = Grand souper à Sanssouci? = Großes Essen in Sanssouci? Voltaire: Großes G kleines a = G grand a petit = J’ai grand appétit = Ich habe großen Appetit
  6. Venez unter P à Sans unter ci? = Venez sous P à Sans sous ci? = Venez souper à Sanssouci? = Kommen Sie zum Essen nach Sanssouci?

Literatur

  • Rébus. In: Illustrirte Zeitung. Nr. 13. J. J. Weber, Leipzig 23. September 1843, S. 207–208 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Rebus-Almanach. J. J. Weber, Leipzig 1845; archive.org.
  • Eva-Maria Schenck: Das Bilderrätsel. Olms, Hildesheim u. a. 1973, ISBN 3-487-04308-4.
  • Dem Erfinder der Rebus. In: Fliegende Blätter, 1845, Band 1, Heft 13, S. 104.

Weblinks

Commons: Bilderrätsel – Sammlung von Bildern
Wiktionary: Rebus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen