Bionorica

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Bionorica SE

Bionorica Logo 2011.svg
Rechtsform Societas Europaea
Gründung 1933
Sitz Neumarkt in der Oberpfalz,

Deutschland Deutschland

Leitung Michael A. Popp,
Michael Rödel,
Hanke Wohlers
Mitarbeiterzahl 1.823 (2020)[1]
Umsatz 289 Mio. Euro (2020)[1]
Branche Pharmazie
Website www.bionorica.de
Verwaltungsgebäude in Neumarkt
Datei:Bionorica Logo.svg
Altes Logo des Unternehmens bis 2010

Die Bionorica SE ist ein forschender, mittelständischer deutscher Hersteller pflanzlicher Arzneimittel mit Sitz in Neumarkt in der Oberpfalz. Das Unternehmen hatte im Dezember 2020 weltweit 1.823 Mitarbeiter, davon mehr als 1000 in Deutschland.

Das Unternehmen wurde 1933 als Bionorica GmbH gegründet. Seit März 2010 ist es eine Europäische Aktiengesellschaft. Vorsitzender des Vorstands ist Michael A. Popp, Vorstand für Finanzen Michael Rödel, Vorstand für Product Supply Hanke Wohlers. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Eberhard Rauch.[1]

Im Geschäftsjahr 2020 betrug der Nettoumsatz des Unternehmens 289 Mio. Euro.[2] Zu den bekanntesten Marken des Unternehmens zählen Sinupret und Bronchipret. Ein neues Marktsegment wurde im Bereich der Hanf-Präparate beschritten. Mit der Produktion von Hanfwirkstoffen wie Dronabinol und Cannabidiol habe Bionorica nach eigenen Angaben (März 2016) eine führende Position.[3] Im Mai 2019 verkaufte Bionorica ihr Cannabisgeschäft für 225 Mio. Euro an das kanadische Unternehmen Canopy Growth Corporation[4]

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1933 von Josef Popp, dem Großvater des heutigen Inhabers Michael A. Popp, gegründet. Sitz der damaligen Bionorica GmbH war Nürnberg. Zu den ersten Produkten gehörte Sinupret, das noch heute eines der wichtigsten Präparate im Portfolio darstellt. 1945 übernahmen die Apothekerin Erna Popp (1918–2017)[5] und der Mediziner Hans-Oskar Popp (1924–2017)[6] die Leitung des Unternehmens. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die industrielle Herstellung der Präparate aufgebaut. Nach dem Umzug des Unternehmens nach Neumarkt in der Oberpfalz übernahm Michael A. Popp 1989 die Leitung der Bionorica AG. Im März 2010 wurde die Bionorica AG in eine Europäische Aktiengesellschaft umgewandelt, die Bionorica SE.[7]

Produkte

Das Unternehmen vertreibt Phytopharmaka und homöopathische Arzneimittel in den Indikationsgebieten Atemwege, Gynäkologie, Harnwege und Leberschutz. Zu den Marken des Unternehmens zählen Sinupret, Bronchipret, Imupret N (ehem. Tonsilgon), Tonsipret, Rinupret, Canephron, Silimarit, Agnucaston, Klimadynon und Mastodynon. Im Jahr 2015 gab Bionorica an, die Vermarktung des Weidenrindenpräparats Assalix einzustellen,[8] die Vermarktung des Beruhigungsmittel Allunapret wurde 2019 abgegeben.[9]

Eine Bewerbung des Präparates Sinupret mit den Eigenschaften „antiviral“ und „entzündungshemmend“ wurde dem Unternehmen 2020 letztinstanzlich durch den BGH als irreführend untersagt. Diese Wirkungen seien lediglich in vitro belegt worden, nicht jedoch durch klinische Studien.[10]

Mitgliedschaften

Das Unternehmen ist Mitglied im Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, dem Komitee Forschung Naturmedizin, der Gesellschaft für Arzneipflanzenforschung und von Europharm SMC.

Weblinks

Commons: Bionorica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Bionorica: [1], abgerufen am 10. Mai 2021.
  2. Daten & Fakten. 14. April 2021, abgerufen am 10. Mai 2021.
  3. Bionorica mit Rekordjahr in Deutschland, Bionorica Pressemitteilung, 2./4. März 2016.
  4. Bionorica verkauft sein Cannabisgeschäft an Canopy Growth, Bionorica Pressemitteilung, 2. Mai 2019.
  5. Traueranzeige Erna Popp, abgerufen am 12. Dezember 2017
  6. Bionorica nimmt Abschied von Dr. Hans-Oskar Popp, abgerufen am 15. Dezember 2017
  7. Bionorica: Unsere Herkunft, abgerufen am 14. Juni 2013.
  8. Assalix® - Bionorica SE. Abgerufen am 29. März 2022.
  9. Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel): Bionorica sagt „Bye Bye“ zu Allunapret. 14. Juni 2019, abgerufen am 29. März 2022.
  10. M. Zieschang: Irreführende Werbung zu Sinupret® letztinstanzlich verboten, Arzneiverordnung in der Praxis, 9. März 2021.