Blasius Amon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Anton Blasius Amon (* um 1558 in Hall (Tirol); † Anfang Juni 1590 in Wien) war ein österreichischer Sänger, Komponist und Franziskaner.

Um 1568 kam Blasius Amon als Sängerknabe an die Hofkapelle von Erzherzog Ferdinand II. in Innsbruck. Er erhielt unter den Kapellmeistern Wilhelm Bruneau (tätig von 1564 bis 1584) und Alexander Utendal (tätig von 1564 bis 1581) eine gründliche musikalische Ausbildung, die er auf Studienreisen vervollkommnete. Vor allem sein Aufenthalt in Venedig von 1574 bis 1577 hat dabei in seinem Schaffen Spuren hinterlassen. Er brachte nicht nur die dort üblichen Modulationen, sondern auch die venezianische Doppelchörigkeit in seine Heimat mit.

Im Jahre 1582 gab er in Wien sein erstes musikalisches Werk Liber sacratissimarum cantionum selectissimus heraus. 1590 erschienen in München Sacrae Cantiones.

Blasius Amon war nachweislich für verschiedene Stifte (Zwettl, Lilienfeld, Heiligenkreuz und Neustift bei Brixen) tätig. Er schuf vorwiegend geistliche Vokalwerke, darunter mehrstimmige Motetten und Messen.

Im Frühjahr 1587 trat er in Wien in den Franziskanerorden ein und erhielt vor seinem frühen Tod noch die Priesterweihe.

Werke

  • Introitus dominicales per totum annum, secundum ritum ecclesiae catholicae, suavitate et brevitate quatuor vocibus exculti, tam utiles quam necessarii. Wien 1601 (Online-Version der Bayerischen Staatsbibliothek).

Literatur

  • Caecilianus Huigens: Kirchenwerk von Blasius Amon. Bd. 1. Wien 1931.
  • Caecilianus Huigens: Blasius Amon. In: Studien zur Musikwissenschaft, Bd. 18, Wien 1931.
  • Kurt Drexel und Monika Fink (Hrsg.): Musikgeschichte Tirol. Bd. 1. Innsbruck 2001.
  • Arrey von Dommer: Ammon, Blasius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 404.
  • Arnold Geering: Amon, Anton Blasius. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 255 f. (Digitalisat).

Weblinks