Blau-Weiß Lohne
Name | Turn- und Sportverein Blau-Weiß Lohne von 1894 e. V.[1] |
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Vereinsfarben | blau-weiß |
Gegründet | 1894 |
Vereinssitz | Lohne, Niedersachsen |
Mitglieder | 4000 |
Abteilungen | 16 |
Vorsitzender | Christian Tölke |
Homepage | www.tus-bw-lohne.de |
Blau-Weiß Lohne (offiziell: Turn- und Sportverein Blau-Weiß Lohne von 1894 e. V.) ist ein Sportverein aus Lohne im Landkreis Vechta mit 4.000 Mitgliedern (Stand: August 2019).
Geschichte
1894 wurde in Lohne der TuS 1894 Lohne gegründet, der seinerzeit der erste Turnverein der Stadt war. Der erste Fußballverein folgte mit dem Fußballklub Olympia Lohne 1910. Am 1. Mai 1914 wurde auf Vereinsbeschluss der Fußballklub wieder aufgelöst und schloss sich dem TuS an. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde mit dem FC Roland Lohne wieder ein Fußballverein ins Leben gerufen. 1929 wurde mit dem DJK Blau-Weiß Lohne ein zweiter Fußballverein gegründet. Am 22. Oktober 1934 beschlossen die Generalversammlungen des FC Roland und des DJK Blau-Weiß den Zusammenschluss beider Vereine unter dem Namen Sportvereinigung Lohne. 1936 trat der Turnverein TuS 1894 Lohne ebenfalls bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am 22. Oktober 1945 aus diesem Zusammenschluss der Turn- und Sportverein Blau-Weiß Lohne von 1894, welcher bis heute besteht. Insgesamt bietet der Verein ein Sportangebot in 17 Abteilungen an.
Fußball
BWL-Fußball | |||
Name | BWL-Fußball | ||
Spielstätte | Heinz-Dettmer-Stadion | ||
Plätze | 6000 | ||
Liga | Regionalliga Nord | ||
2021/22 | 1. Platz (Oberliga Niedersachsen) | ||
Website | www.tus-bw-lohne.de | ||
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Geschichte
Größter Erfolg des FC Roland Lohne war die Gaumeisterschaft von Wildeshausen. Erfolgreicher war die DJK Blau-Weiß Lohne. Im Jahre 1932 gewann der Verein nach einem 5:4 über Raspo Osnabrück die niedersächsische Meisterschaft der Deutschen Jugendkraft und wurden anschließend mitteldeutscher DJK-Meister. Zwischen 1934 und 1936 spielte die SpVgg in der zweithöchsten Spielklasse und rutschte anschließend auf Kreisebene ab.
Im Jahre 1949 gehörte Blau-Weiß Lohne zu den Gründungsmitgliedern der drittklassigen Amateurliga 2. Schnell gehörte der Verein zu den Spitzenmannschaften der Liga. Gleichzeitig begann aber auch die bis heute andauernde Aversion gegen Aufstiegsspiele. Im Jahre 1952 verlor Blau-Weiß das Endspiel um die Staffelmeisterschaft gegen Sparta Nordhorn. Nach sechs Vizemeisterschaften gewannen die Lohner 1964 die Meisterschaft. Den möglichen Sprung in die Landesliga Niedersachsen wurde in der Aufstiegsrunde verpasst. Nach der Auflösung der Amateurligen spielte Blau-Weiß Lohne ab 1964 in der viertklassigen Verbandsliga West weiter. 1966 wurde man nach einem 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen die SpVgg Gaste-Hasbergen Meister, scheiterte aber erneut in der Aufstiegsrunde. Nach mehreren Jahren im Mittelmaß sorgte Blau-Weiß 1972 im Norddeutschen Pokal für Furore, als man zunächst den TuS Celle und den Itzehoer SV ausschalten konnte. Erst der damalige Regionalligaspitzenreiter VfL Wolfsburg konnte die Lohner stoppen.
Im Jahre 1978 folgte die nächste Verbandsligameisterschaft, dieses Mal mit elf Punkten Vorsprung auf den TuS Haste 01. Erneute versagte den Blau-Weißen in der Aufstiegsrunde die Nerven, als man am letzten Spieltag zu Hause vor 3.000 Zuschauern gegen den Lüneburger SK verlor. Vier Jahre später gelang dann der Aufstieg in die höchste Liga Niedersachsens, allerdings durften in dieser Saison alle Meister aufsteigen, so dass keine Aufstiegsrunde nötig war. Auf Anhieb konnten sich die Lohner die Meisterschaft sichern, scheiterten aber nach gutem Start in die Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord. Die nächste Aufstiegschance ergab sich 1988, als die Lohner hinter dem VfL Herzlake Vizemeister wurden. Am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde verlor man mit 2:3 beim Meiendorfer SV.
Auch der dritte Versuch, in die Oberliga Nord aufzusteigen, schlug fehl. Mit Glück erreichten die Blau-Weißen als Dritter die Aufstiegsrunde. Lohne wies gegenüber den punktgleichen Mannschaften vom Lüneburger SK, TSV Verden und VfR Osterode 08 die beste Tordifferenz auf. Kurz vor Beginn der Aufstiegsrunde musste Trainer Klaus Ebel gehen und die Mannschaft verpasste erneut den Klassensprung. Im Jahre 1994 qualifizierten sich die Lohner für die neu geschaffene Oberliga Niedersachsen/Bremen und spielte damit erstmals oberhalb des Landesverbandes. Nach zwei fünften Plätzen folgte im Jahre 1997 der Abstieg. Blau-Weiß gelang der direkte Wiederaufstieg, dem sich drei weitere Jahre in der Oberliga anschließen. Im Jahre 2006 stieg Blau-Weiß Lohne aus der Niedersachsenliga West ab und konnte sich bis ins Jahr 2009 in der Bezirksoberliga Weser/Ems halten. Drei Jahre später gelang der Aufstieg in die Landesliga Weser/Ems.
Dort wurden die Lohner 2017 Vizemeister hinter dem SV Atlas Delmenhorst. Am letzten Spieltag verspielten die Lohner durch ein Unentschieden beim SV Bad Rothenfelde den Titel. Auch in der folgenden Saison 2018/19 verpassten die Blau-Weißen am letzten Spieltag den Aufstieg. Da Meister SV Bevern frühzeitig seinen Aufstiegsverzicht erklärte reichte Platz zwei für den Sprung in die Oberliga. Am letzten Spieltag verlor Lohne bei Vorwärts Nordhorn mit 1:4, während der Konkurrent Kickers Emden gleichzeitig mit 2:1 bei Grün-Weiß Mühlen gewann und aufgrund der besseren Tordifferenz noch an die Lohner vorbeizog. Schließlich gelang 2020 der Aufstieg in die Oberliga, dem zwei Jahre später der Aufstieg in die Regionalliga Nord folgte.[2] Ebenfalls 2022 gewannen die Lohner den Niedersachsenpokal der Amateure durch einen 6:5-Sieg im Elfmeterschießen gegen den Heeslinger SC, wodurch sie sich für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals qualifizierten. Dort treffen die Lohner auf den Bundesligisten FC Augsburg.
Erfolge
- Teilnahme am DFB-Pokal: 2022/23
- Meister der Oberliga Niedersachsen: 2022
- Niedersachsenpokalsieger der Amateure: 2022
Stadion
Die Heimspiele werden im Heinz-Dettmer-Stadion ausgetragen, welches Platz für 6000 Zuschauer bietet und früher als Stadion an der Steinfelder Straße bekannt war. Es wird auf Naturrasen gespielt, wobei die Spielfläche von einer Laufbahn umgeben ist. Während der Saison 1983/84 wurde eine Tribüne mit etwa 600 überdachten Sitzplätzen errichtet.[3]
Weitere Abteilungen
Basketball
Die Basketballabteilung hat über 100 Mitglieder, die in 4 Mannschaften spielen. Die 1. Herren wurde in der Saison 2017/2018 Meister in der Bezirksklasse Herren (Senioren Weser-Ems UB Osnabrück) und spielt ab der Saison 2018/2019 in der Bezirksliga Herren Süd (Senioren Weser-Ems). Die 2. Mannschaft spielt in der 1. Kreisklasse Herren Nord (Senioren Weser-Ems UB Osnabrück). Die U18/U16 der Männer ist für die Saison 2018/2019 als eine Mannschaft für die Bezirksklasse (U18 Weser-Ems UB Osnabrück) gemeldet. Erstmals ist für die Saison 2018/2019 eine Frauenmannschaft (U12) für die Bezirksliga (U12 Weser-Ems UB Osnabrück) gemeldet.
Karate
Der Karateabteilung gehören über 70 Mitglieder an. Die Abteilung (Dōjō) gehört dem DJKB (Deutsch-Japanischer Karate Verband) in der Stilrichtung Shōtōkan an.[4] Vermittelt werden Grundkenntnisse (Kihon), Katas und deren Anwendung. Dazu kommt Kumite (Partnerübungen) und zusätzliche Selbstverteidigungstechniken.
Judo
Die Judoabteilung (jap.
jūdō, wörtlich „sanfter/flexibler Weg“) bietet Übungsspiele, Teilnahme an Gürtelprüfungen, Selbstverteidigung und Judo-Kata, eine besonderen Form der Technikdemonstration an. Es gibt Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.[5]
Poolbillard
Vor 1984 gab es in Lohne drei Poolbillardvereine, den BC Weinberg, BC Rechts Ran sowie der BC Schwarz-Weiß Lohne. 1984 schlossen sich diese Vereine in der neuen Abteilung Poolbillard dem Blau-Weiß Lohne an. 5 Mannschaften nehmen am Spielbetrieb teil und können regelmäßig Teilnahmen an Landesmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften vorweisen.
Gesundheitssport
Bislang konnte Reha-Sport Kurse fast ausschließlich mit ärztlichen Verordnung besucht werden. Mit Gründung der Abteilung Gesundheitssport wird jedem Mitglied des Vereins mehrere Kurse angeboten. Die Kurse sind Pilates-, Yoga- und Entspannungskurse, Rehabilitationssport und Aquafitness.
American Football
2019 wurde die Abteilung American Football des Vereins gegründet und nennt sich Lohne Longhorns. Die Abteilung befand sich noch im Aufbau und nahm noch nicht an Ligaspielen teil.[6] In der Ligaplanung für 2020 stehen die Lohne Longhorns gemeldet in der Landesliga 2.[7] Die erste Saison spielten die Longhorns in der Landesliga Nord D. Dort gelang eine „perfect season“, ohne Niederlage konnte der direkt Aufstieg in die Verbandsliga erreicht werden.[8]
Weitere Abteilungen
Badminton, Boxen, Handball, Leichtathletik, Radsport, Schwimmen, Taekwon-Do, Tischtennis, Turnen und Volleyball.
Ehemalige Abteilungen
Abteilung Tennisclub Blau-Weiß Lohne
Am 19. März 1971 war unter Leitung des BWL-Vorsitzenden Ernst Pundt die Gründungsversammlung der Tennisabteilung des TuS Blau-Weiß Lohne in der Gaststätte Kalvelage. Die neue Abteilung bekam den Namen Tennisclub Blau-Weiß Lohne. Die Tennisabteilung hatte bei der Gründung drei bestehende Tennisanlagen. Bei der Mitgliederversammlung am 12. Februar 1974 wurde beschlossen die vorhandenen Anlagen durch ein Spielerheim und drei Tennisplätze zu erweitern. Die Abteilung zählte zu diesem Zeitpunkt 300 Mitglieder. Am 12. August 1977 wurde auf einer Mitgliederversammlung der Tennisabteilung beschlossen den Tennisverein Lohne als eigenständigen Verein zu gründen. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 7. September 1977 und somit der endgültige Austritt aus dem TuS Blau-Weiss Lohne.[9]
Persönlichkeiten
- Ansgar Brinkmann, wurde später Bundesligaspieler bei z. B. Eintracht Frankfurt und Arminia Bielefeld
- Michael Bürgel, Spieler und Jugendtrainer, späterer Politiker (SPD)
- Simon Engelmann, wurde Drittligaspieler bei Rot-Weiss Essen
- Alparslan Erdem, Fußballprofi, u. a. bei Werder Bremen, Galatasaray Istanbul, der türkischen U-21 und der türkischen A2 Nationalmannschaft[10]
- Martin Haskamp, wurde Bundesligaspieler bei Werder Bremen
- Slawa Kerber, wurde zweimaliger deutscher Vizemeister im Boxen[11]
- Benno Möhlmann, wurde Bundesligaspieler bei Werder Bremen und dem Hamburger SV
- Erik Pfeifer, im Boxen mehrfacher deutscher Meister, Europameister und Weltmeister im Superschwergewicht (Verband AIBA)[12]
- Thorsten Tönnies, wurde deutscher U-18- und U-19-Nationalspieler
Literatur
- Josef Schomaker: 50 Jahre Fußball in Lohne. In: Heimatkalender für das Oldenburger Münsterland. Bd. 11. 1962, S. 94–100 (online)
- Hardy Grüne: Norddeutschland – Zwischen TSV Achim, Hamburger SV und TuS Zeven. In: Legendäre Fußballvereine. AGON, Kassel 2004, ISBN 3-89784-223-8, S. 220.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Amtsgericht Oldenburg (Oldenburg) VR 110016.
- ↑ BW Lohne krönt sich mit 8:1 zum Meister - Kickers Emden droht abzurutschen. Kicker, abgerufen am 16. Mai 2022.
- ↑ Andreas Timphaus: So will BW Lohne sein Stadion umbauen und erweitern. OM-Medien, abgerufen am 24. Juli 2022.
- ↑ Karate Dojo Lohne Karate Dojo Lohne auf Seite des DJKB. Abgerufen am 13. August 2018.
- ↑ KJudo – Über uns Die Judoabteilung auf Seite des Vereins. Abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ Lohne Longhorns Homepage der Abteilung. Abgerufen am 12. Juni 2020.
- ↑ Ligaplan Ligaplan 2020 auf Seite des AFCV Schleswig Holstein. Abgerufen am 16. Juni 2020. (pdf)
- ↑ Football-Boom in Lohne Artikel auf football-aktuell.de. Abgerufen am 2. Februar 2022.
- ↑ Geschichte des Tennisvereins Lohne Beschreibung auf Seite des Tennisvereins Lohne. Abgerufen am 9. Januar 2018
- ↑ Spieler Alparslan Erdem Karrierebeschreibung auf kicker.de. Abgerufen am 16. August 2017.
- ↑ Slawa Kerber tritt bei Box-DM an Artikel vom 24. November 2012 auf nwzonline.de. Abgerufen am 16. August 2017.
- ↑ Erik Pfeifer ist Boxweltmeister im Superschwergewicht Artikel von Hans-Joachim Leyenberg vom 19. Februar 2015 in der FAZ. Abgerufen am 16. August 2017.